Evolution einer Jägerin

  • Hallo zusammen,

    (Beitrag bezieht sich auf DSA5!)

    in unserer Gruppe gibt es ein paar sehr alte Charaktere.

    Wir spielen ein langsames Tempo mit einem starken Fokus auf Charakterspiel, daher schaffen wir ein regulär langes Abenteuer in üblicherweise 10-18 Monaten.

    Der Charakter um den es hier gehen soll ist inzwischen fast 10 Jahre bespielt und sie hat sich von einer Anfängerin zur Veteranin entwickelt.

    Sie kämpft sehr vertraut mit unserem Ritter zusammen, sie trainieren oft gemeinsam und sind auch im Kampf die Stütze der ganzen Gruppe. Wir haben dabei bespielt, dass der Ritter ihre Kampffähigkeiten verfeinert und sie entwickelt, soweit er es kann.

    Nun steht ein Waffenwechsel an und die Spielerin überlegt wohin die Reise gehen soll und will sich auch eine Waffe anfertigen lassen. Ehe man nun aber alles was man besitzt in eine persönliche Waffe investiert will gut überlegt werden.

    Bisher kämpft sie als Bogenschützin mit Lang- oder Kompositbogen (Jagd mit dem Kurzbogen).

    Als Nahkämpferin führt sie einen Jagdspieß zweihändig.

    Der Bogen funktioniert gut, nur beim Nahkampf möchte sie nun von der Jagd-/Gebrauchswaffe Jagdspieß weg und sich eine Kriegswaffe zulegen, um die Evolution des Charakters zu symbolisieren. Von der Jägerin zur Veteranin sozusagen.

    Das soll natürlich dann auch Wertetechnisch einen Vorteil bringen.

    Stangenwaffen sind insgesamt relativ... unterwältigend, wie ich finde.

    Habt ihr eine Empehlung welche Stangenwaffe sich:

    - als Hauptwaffe eignet

    - ordentlich zu führen ist

    - guten Schaden macht

    und gleichzeitig eine "professionellere" Waffe ist als der Jagdspieß?

    Edit:

    Wir spielen nicht sehr kampflastig und benutzen kaum ausgefeilte Manöver. Jeder Charakter hat ein paar, aber wir verwenden sie nicht exzessiv.

    Edit 2:
    DSA 5 ! Wie passe ich das Flair an? Kann es leider nicht finden.

    2 Mal editiert, zuletzt von AidanCallahan (17. Dezember 2023 um 15:43)

  • Eine verbesserte und personalisierte Fernkampfwaffe ist auch eine Option, zumindest, wenn man auch bei den Verbesserungen in 4.0 schaut (und nutzen darf). Da gibt es bei besonderen Waffen bis zu TP +2 bei Lang- und Kriegsbögen (sonst nur TP+1), FK-Probe bis zu 2 Punkten erleichtern. Bei personalisierten Fernkampfwaffen sind Verbesserungen von +1 TP und die Reichweite verbessert sich um 20% (oder alternativ die vorausgesetzte, nötige KK um 1 niedriger ansetzen).

    Aufgrund des relativ geringen Grundpreises von Bögen kostet das dann nicht die ganz riesigen Summe bei den Modifikatoren.

    Neben normalen Jagdpfeilen sind auch Kriegspfeile, gehärtete Kriegspfeile und vielleicht auch Kettenbrecher eine Option, die Effektivität im Kampf zu erhöhen.

    Waffenmeister auf einen Bogen in Angriff nehmen.


    Soll die neue Waffe auch unter Speeren zu führen sein, um den bisherigen TaW zu nutzen? Alles andere würde bedeuten, einen TaW ganz neu aufzuziehen, das kostet viele AP und viel IT-Lehrzeit und lässt die in Speere versenkten in Luft aufgehen.

    Bei ZHH würde ich nicht erst schauen. Die haben höhere Abzüge bei INI und WM, der Grundschaden ist oft nicht doll, und sie dürfen keine Finte einsetzen.

    Infanteriewaffen haben oft auch nicht den besten aller Grundschaden und auch schon mal nicht ganz unbeträchtliche Abzüge auf INI und WM. Außerdem sind Infanteriewaffen als personalisierte Waffen nicht erlaubt von offizieller Seite aus.

    Streitkolben oder Streitaxt sind einhändig zu führen, nicht groß und sperrig, haben einen ganzen schönen TP/KK, eine günstige Steigerungsspalte und kosten nicht viel, man kann Geld also gut in Verbesserungen setzen. Sie sind allerdings ein ganz anderes Talent.

    Der Jagdspieß ist im Grundschaden mit W6+6 in der Kategorie Speere allerdings schon ganz weit vorne. WM von 0/-1 ist nicht schlecht, INI-1 auch überschaubar. Er hat keinen eindrucksvollen oder kriegerischen Namen, aber als Nahkampfwaffe sehe ich ihn auch nicht als schlecht an.

    Korspieß als Geweihtenwaffe der Kor-Kirche fällt raus.

    Stoßspeer hat 2W+2, einen identischen WM, hat auch INI-1. Ähnlicher Mittelschaden wie Jagdspieß, geringerer Mindestschaden, etwas höherer Maximalschaden.

    Das Ganze, wenn es das Geld hergibt, sowohl als personalisierte als auch besondere Waffe anfertigen lassen.

  • Entschuldige, ich habe erst beim lesen deiner Antwort bemerkt, dass ich einen essentiellen Punkt vergessen habe:
    Wir spielen nach DSA5, der Charakter wurde damals beim Umstieg konvertiert.

    Habe das mal im ursprünglichen Beitrag editiert.

    Ja, es soll wieder eine Waffe sein, die mit dem Talent Stangenwaffen geführt wird.

    Nach erstem einlesen bin ich da nur auf die Hellebarde gestoßen, die sie aber nicht mag weil es ja eigentlich eine riesige Hiebwaffe ist und nur in Ausnahmefällen als Speer geführt wird.

    Und ansonsten bliebe nur der reguläre Speer, der sich natürlich für recht schmales Geld personalisieren ließe, weil er im Grundmodell nur 45 Silber kostet.

    Auch beim Jagdspieß zu bleiben wäre denkbar, er ist nur vom Flufftext in der Rüstkammer eher als Jagdwerkzeug ausgewiesen und daher kommt der Gedanke sich davon weg zu entwickeln.

  • Das ist in der Tat eine relevanter Hinweis, und damit erübrigt sich mein Beitrag oben.

    Du könntest noch einen Tag setzen, dann wir das als DSA 5 auch auf dem Index angezeigt.

  • Der Jagdspieß ist ja bereits eine der besseren Stangenwaffen, macht eben 1 TP mehr als ein Standard-Speer (dafür PA -1). Warum also ein Downgrade auf einen normalen Speer vornehmen? Nur wegen des Namens? Dann würde ich ganz einfach die Werte (natürlich auch die Kosten) des Jagdspießes nehmen und auf den Heldenbogen Speer schreiben...

    Wenn ihr aber sowieso nicht so kampflastig spielt und auf Manöver verzichtet, verstehe ich auch nicht so ganz, wonach du suchst 🤔

    Ich will es aber trotzdem mal erwähnen:

    Mit dem Kodex des Schwertes sind die SF Zweihandwaffenkampf und Zweihandwaffendoppelschlag (was für ein Wort) dazugekommen, allerdings sind die noch nicht im Regelwiki. Die würden die Jägerin im Nahkampf deutlich stärker machen (beim Doppelschlag sinken aber auch die TP). Dann noch Klinge drehen mitdazunehmen.

    Und es gäbe da noch den Gjalskerländer Zackenspeer, der einen recht starken Waffenvorteil hat (steht noch nicht im Regelwiki, war meine ich bei 11+ SP +1 Stufe Schmerz bis Ende nächster KR). Der kostet übrigens nur 4D, dafür hat er -2 auf PA. Und man muss erstmal daran kommen.

    Wäre es denn auch eine Option, sich noch stärker auf Fernkampf zu fokussieren? Da ist ja auch noch Potential, vermute ich (benötigt aber erneut ein paar SF / Manöver). Kriegsbogen (mit Verbesserungen mit bis zu 3 Extra TP oder alternativ Bonus auf FK), Kernschuss III (falls noch nicht gelernt), damit man auch in Nahkampfreichweite noch schießen kann und ganz wichtig Nachladespezialist, um jede KR schießen zu können. Dann noch verbesserte Munition (gehärtete Kriegspfeile) und man schießt jede Runde seine W+14-16 TP raus (noch ohne die SF Präziser Schuss!).

    Wenn man damit dann die hit&run bzw. shoot&run Taktik nutzen möchte, sollte man eine hohe GS haben (also keinen GS Abzug durch Rüstung, idealerweise den Vorteil Flink -> evtl. nachkaufbar?), um mit seiner freien Aktion jede KR wieder etwas Abstand zu gewinnen.

  • Der Jagdspieß ist ja bereits eine der besseren Stangenwaffen, macht eben 1 TP mehr als ein Standard-Speer (dafür PA -1). Warum also ein Downgrade auf einen normalen Speer vornehmen? Nur wegen des Namens? Dann würde ich ganz einfach die Werte (natürlich auch die Kosten) des Jagdspießes nehmen und auf den Heldenbogen Speer schreiben...

    Wenn ihr aber sowieso nicht so kampflastig spielt und auf Manöver verzichtet, verstehe ich auch nicht so ganz, wonach du suchst 🤔

    Hier geht es mehr um Fluff. Eben die Waffe einer Soldatin statt einer Jägerin (um die Evolution des Charakters abzubilden). Wenn es nichts gibt was ähnlich gut funktioniert dann ist es eben so und wir machen es wie du vorschlägst - wir nennen es Kriegsspeer und verwenden die Werte des Jagdspießes.

    Im Fernkampf hat die Spielerin bereits ihren Weg gefunden (ich werde ihr deinen Vorschlag aber gerne unterbreiten - vielleicht findet sie was, dass ihr gefällt). Es geht hier vor allem um den irgendwann unvermeidlichen Nahkampf. Sie ist da unsere 2. Säule, da wir halt keine optimierte Gruppe spielen.

    Klinge drehen ist aber ganz cool, das kannte ich noch gar nicht.

    Den Kodex des Schwertes hat noch niemand.

    Danke dir.

  • Die Werte der Stangenwaffen im DSA5-Regelwiki könnte euch evtl helfen ein wenig passende Werte rauszusuchen und dann die Details anzuschauen (entsprechende Quelle oder auch eine kurze Info in wiki-Aventurica (Link zu Waffenarten, da da einige verlinkt sind; Beispiel Zweililie die Infobox "Stangenwaffen" ausklappen gibt auch eine gute Liste).

    Gibt es eine Region, aus der die Jägerin stammt und evtl so einen Bezug zu einer Waffe hätte (zB Pailos von den Zyklopeninseln) oder vor Ort Abenteuer erlebt hat (Grangor die schon erwähnte Zweililie, die die Stadtwachen tragen) oder Kontakt zu fremden Kulturen (Elfenspeer)? Neben den Werten kann dies auch einen Ausschlag geben, welche Waffe probiert und ausgewählt wird.

  • Schattenkatze 17. Dezember 2023 um 17:34

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Ich habe versucht den Tag zu setzen, aber das geht nur bei der Beitragserstellung. Habe zumindest keine Option gefunden es nachträglich anzupassen.

    Kurz dazu: Über den ersten Beitrag: bearbeiten - erweitert - gewünschten Tag auswählen.

    Ich habe es eben gemacht.

  • Die Werte der Stangenwaffen im DSA5-Regelwiki könnte euch evtl helfen ein wenig passende Werte rauszusuchen und dann die Details anzuschauen (entsprechende Quelle oder auch eine kurze Info in wiki-Aventurica (Link zu Waffenarten, da da einige verlinkt sind; Beispiel Zweililie die Infobox "Stangenwaffen" ausklappen gibt auch eine gute Liste).

    Danke!
    Eine Glefe käme wohl in Frage, sonst alles was halt wie ein klassischer Speer aussieht.

    Gibt es eine Region, aus der die Jägerin stammt und evtl so einen Bezug zu einer Waffe hätte (zB Pailos von den Zyklopeninseln) oder vor Ort Abenteuer erlebt hat (Grangor die schon erwähnte Zweililie, die die Stadtwachen tragen) oder Kontakt zu fremden Kulturen (Elfenspeer)? Neben den Werten kann dies auch einen Ausschlag geben, welche Waffe probiert und ausgewählt wird.

    Sie ist Tulamidin, die aber in Andergast aufgewachsen ist. Seitdem ist sie vor allem in Andergast/Nostria, am Großen Fluss, im Kosch und sehr viel im Bornland unterwegs gewesen. Sie hegt große Sympathie für Nivesen.

  • Vllt magst du ein paar mehr Infos geben wie AP-Stand, was für Werte der Held hat, Kampftechniken usw., dann hat man ein klareres Bild.


    Prinzipiell gibt es mMn mehrere Wege sich vom Jäger zum Kämpfer hin zu professionalisieren. Primär sehe ich da Ausrüstung einerseits und dann eben Werteseitig, seis durch passende Kampfstile, KampfSFs, Kampftalente usw.

    Gerade bei DSA5 ist Rüstung noch viel wichtiger als welche Waffe man führt. Hier zB von Leder auf Metall zu wechseln zB ein Kettenhemd tragen wenn man vorher nur einfache Kleidung trug ist schon auch rein optisch ein deutlicher Schritt richtung professioneller Kämpfer und weg vom reinen Jäger. Auch damit verbundene Belastungsgewöhnung, nötigenfalls KO steigern, sind klassische Dinge die man mMn durchlebt wenn man zum Primärkämpfer wird. Sozusagen ständiges training in Rüstung, Alltag in Rüstung. Vllt sogar schlafen in Rüstung:)

    Bei Waffen finde ich den klassischen Speer sehr gut, der PA-Punkt ist schon nicht unwichtig. Aber ansonsten wäre auch eine Verwendung mit Schild denkbar und ebenfalls ein deutlicher Schritt richtung „ich kämpfe jetzt häufig und brauch was das mich schützt“.

    Generell sollte mMn jeder Nahkämpfer entweder dickere Rüstung haben oder ein Schild. Nicht unbedingt weils nicht anders geht Wertetechnisch, mehr rein von der Logik her was Leute tun die gedenken mehr zu kämpfen.

    Neben dem genannten ist ohne deinen Helden zu kennen schwer was zu empfehlen was man an SFs usw noch machen kann. Wenns dir wirklich rein um eine professionelle Stangenwaffengeht und sonst nix, dann mMn ganz klar Speer. Deine „Kriegsspeer“-Variante wäre dann die mMn zweit-beste Lösung, rein optisch wie auch Wertetechnisch.

  • Die Evolution einer Jägerin zur Kriegerin hängt in meinen Augen nicht am Wechsel vom Speer zu irgendeiner anderen Stangenwaffe. Wenn es wirklich nur um den Fluff geht, soll sich die Spielerin einfach die Abbildungen der Waffen ansehen und sich für die entscheiden, die ihr den größten Fluffgewinn gibt.

    Rein objektiv betrachtet ist die Hellebarde eine der besten Waffen in dem Bereich, da sie äußerst vielseitig ist (und deshalb auch eine sehr beliebte Waffe war und nicht Grundlos bei vielen Garden die Waffe der Wahl war, auch heute noch z.B. bei der Garde des Vatikans zu sehen) und auch im Einzelkampf sehr gut einsetzbar ist (während viele Speer ähnliche Waffen vor allem in der Formation punkten). Vom Fluff her also zwei Daumen hoch.

    Auch Spieltechnisch macht sich die Hellebarde gut (v.a. durch die bessere Handhabung in beengten Verhältnissen). Genau hier sehe ich nämlich den eigentlichen Evolutionsbedarf der Heldin.

    Drei Bögen (Lang, Komposit, Kurz) und ein Spieß (das Bild muss man sich mal vor Augen führen) - keine Ahnung wie sie damit Jahrelang gut durchgekommen ist. Es gibt so viele Situationen, in denen diese Bewaffnung einfach völlig unpraktisch ist oder zumindest sein sollte. Sinnvolle "Evolution" bedeutet für mich endlich mal eine Handwaffe zu beherrschen. Im Idealfall hat man eine Universalwaffe wie den Seesäbel oder das Havener Messer, die man auch im Handgemenge noch gut einsetzen kann (man kann sich die Beherrschung von Kurzwaffen wie Dolchen usw. sparen und hat nicht die mit der Gattung verbundenen Nachteile [v.a. im Kampf gegen längere Waffen]).

    Dann kann man auch mal durch die Stadt schlendern, mit freien Händen eine Wand erklimmen oder einen Snack im Laufen essen und nebenbei etwas Trinken - zwei freie Hände sind eine feine Sache. Und zwar ohne wie bisher auf die Wehrhaftigkeit zu verzichten.

  • Persönlich finde ich den Jagdspieß bzw. die Saufeder fluffiger als den Speer und die Hellebarde. Edler und verzierter und teurer eben. Die Partisane oder die Saufeder waren noch lange ein Amtszeichen der Feldwebel, siehe links im Bild. Speer, Pike und Hellebarde wären bei mir eher gemeine Waffen fürs einfache Fußvolk.

    friedrich-ii-2.jpeg

    Ich würde die Heldin hin zum Schwertkampf weiterentwickeln. Die fluffigen magischen oder göttlichen Waffen, die man in einem Drachenhort findet oder aus einem Stein zieht, sind meistens Schwerter. Ein erfahrener Held sollte seinen Fund gegebenenfalls auch benutzen können.