Ja, nur Leibeigne findest du im Bornland, und Sklaven im Süden - die Mehrheit im MR und HR sind "freie" Bürger.
Nope. Freie Bürger stellen im Mittelreich nur ein Drittel der Gesamtbevölkerung:
"Freie werden auch einfach als Reichsbürger bezeichnet. Etwa jeder dritte Mittelreicher ist solch ein Reichsbürger, darunter fast alle Stadtbewohner und ein kleiner Teil der Bauern. Im Horasreich sind es etwas mehr Freie, in Andergast deutlich weniger." (geographica Aventurica S. 15)
Ja, nur verwecheslt da was wichtiges:
"Oder zwei Drittel der Gesamtbevölkerung des MR sind Unfrei. Diese Unfreiheit ist weder mit alanf. Sklaverei noch mit nornischer Leibeigneschaft zu verwechseln, da die Unfreien keinen Personen zu eigen sind, sondern eher zu etwas gehören, wie z.B. einem Dorf oder einem Hof. Wichtigstes Merkmal der U. ist die Rechtsunfähigkeit, die ihnen verbietet, Land und Gut zu besitzen. Unfreie sind verpflichtet, dort zu leben, wo ihr Schutzherr es ihnen befielht; der dafür - und ihre Arbeitskraft - deren Rechte nach besten Wissen wahrnimmt.
... ... Eine letzte, ehrnevolle Form der Unfreiheit sei die des Knappen geannt, der bis zum Ritterschlag ebenfalls der Schutzherrschaft seines Ritters unterwofen ist. (Land-der-Schlösser-Box, S.26f)
Ja, freie Bauern (oder Bürger ) sind hingegen voll rechtsfähig, dürfen u..a eine Ehe eingehen.
Nur seitwann benötig eine Schwangerschaft ne Ehe? Dennoch wichtig: Kinder von Unfreien unterstehen ebenfalls dem Schutzherrn, nicht ihren Eltern!
"Im mittelaventurischen Recht meint dieser Begriff die Freizügigkeit, also das Recht, seinen Wohnort zu verlassen und selber einen anderen zu wählen, und das Waffenrecht, also die grundsätzliche Berechtigung, Waffen zu tragen und im Reichsheer zu kämpfen. Außerdem genießen Freie die unschätzbare Rechtsfähigkeit, das Recht, selber vor einem Gericht zu klagen, eine Ehe einzugehen, einer Gilde oder Zunft beizutreten oder auch nur Geldgeschäfte zu tätigen und Grund- und Hausbesitz zu erwerben. Freie werden auch einfach als Reichsbürger bezeichnet. Etwa jeder dritte Mittelreicher ist solch ein Reichsbürger, darunter fast alle Stadtbewohner und ein kleiner Teil der Bauern. Im Horasreich sind es etwas mehr Freie, in Andergast deutlich weniger." (Geographica Aventurica S. 15)
"Unfreiheit: Rechtlich ist damit natürlich das Fehlen der oben genannten Rechte gemeint. Wie ein unmündiges Kind haben Unfreie daher einen Schutzherren, fast immer den örtlichen Baron, der sie gegen Feinde, Hunger und Not verteidigen, ihnen einen passenden Ehegatten aussuchen, für sie vor Gericht auftreten und ihnen eine Beschäftigung und Unterkunft zuweisen muss. Umgekehrt bedeutet das aber auch, dass sie keine Waffen tragen und kein Land besitzen dürfen, dort leben müssen, wo der Schutzherr sie ansiedelt, und das tun, was er für sie bestimmt." (GA 15)
Hm, interessant (und vom Thema weg), im RSH8 geht's ins Detail ... wann rutschte die bornl. Leibeignenschafts in Mittelreich?
Da hab ich irgendwann was nicht mitbekommen. Und wie verhält sich dies mit dem Traviaglauben?
Der Schutzherr kann zwar entscheiden mit wem, wann und ob überhaupt oder den Bund bewilligen - aber erzwingen!?
(Da steckt doch ein Gedankenfehler drinnen - ich stelle mir dies in der Traviamark vor ...)
Alles anzeigen"Braut und Bräutigam müssen den Eid freiwillig ablegen - was indes nicht heißt, dass nicht Familienräson oder die Angst vor Bestrafung Bräutigam oder Braut erst zum Jawort bewegen. Die Geweihten verwehren nur dann den Eid, wenn offenkundig Gewalt ausgeübt worden ist, um die Zustimmung zu erzwingen, oder aber einer der Brautleute das Ja verweigert. Arrangierte Ehen sind eher die Regel als die Ausnahme" (WdG 28)
"Unfreiheit: [...] Wie ein unmündiges Kind haben Unfreie [.] einen Schutzherren, fast immer den örtlichen Baron, der [...], ihnen einen passenden Ehegatten aussuchen [...] muss." (GA 15)
Wenn Braut und Bräutigam nicht gerade vor den Altar geprügelt werden, wird die Ehe geschlossen. Da darf ordentlich Druck gemacht werden. Ob und mit wem ein*e Aventurier*in eine Familie gründet, steht ihm oder ihr selten frei. Die Reproduktionsfähigkeit wird fast immer von anderen in Anspruch genommen. Das berührt freilich auch das Ethos, das sich mit Abtreibung befasst. Die Sätze "mein Bauch gehört mir" wie auch "meine Lenden gehören mir" sind in Aventurien vielleicht eine Forderung von einigen Phex-, Rahja-, Tsa- oder Avesjünger*innen, aber keine Realität. Denn nicht nur Leibeigene sind davon betroffen, auch Freie bis hin zu den höchsten Adelsständen und selbst die alanfaner Granden (die zwar schlafen, mit wem sie wollen, aber heiraten, den ihre Familie bestimmt). Da bestimmt das Familienoberhaupt oder das Familienkollektiv was läuft (oder im Falle der Amazonen der Orden, auch wenn die zumindest die Partner selbst wählen dürfen).
EDIT
"Der überwiegende Teil der mittelländischen Landbevölkerung lebt als Leibeigene oder arme Pachtbauern." (Wege der Helden S. 41)
"Die überwiegende Mehrheit der Aventurier lebt auf dem Lande, und von diesen sind etwa im Mittelreich vier Fünftel Leibeigene, die einen Großteil dessen, was sie der Scholle abtrotzen, an den Lehnsherrn abführen oder gleich als Knecht oder Magd Dienst am Herrenhof tun." (Wege der Helden S. 145)
"Unfrei (–5 GP): Der Held ist erkennbar unfrei, d.h. ein an seine Scholle gebundener Leibeigener (im Mittelreich, Bornland, Nostria und Andergast, teilweise im Horasreich) oder der Besitz einer Person oder Institution (sprich: ein Sklave; in den Südlichen Stadtstaaten bzw. im Tulamidenland). [...] Für klassische mittelländische Leibeigene ist es möglich, im späteren Spielverlauf diesen Nachteil durch den Aufenthalt in einer Stadt (‘ein Jahr und einen Tag’) und Investition von 500 AP abzubauen," (WdH 272)
Spätestens seit DSA4 ist das Mittelreich ein feudalistischer Staat, der selbstverständlich auf der Leibeigenschaft des größten Teiles der Bevölkerung basiert. Währe aber ein interessantes Thema (in einem eigenen Thread), ob das schon in früheren Editionen so dargestellt wurde. Scheint für manche ja neu zu sein.
Wir kommen von Thema ab, aber wenn 2/3 der Bevölkerung Leibeigne sind, wie kann die Armee so "gross" sein?
Wie kann nach jeder Katastrophe die Bevölkerung innerhalb weniger Jahre aufwachsen? Wieso hab ich das Gefühl das hier irdisch nicht aventurisch zu Ende gedacht wurde. Und deswegen solche irdischen Fragen nicht beantwortet wersen können.
OK, Satis! Neues Thema muss her. Teilweise wird die Armee wohl wirklich aus den Reihen der Leibeigenen augestockt, wenn Not am Mensch ist. Die ist nicht überall gleich streng gehandhabt:
"Die Grenzen zwischen Leibeigenen und Freibauern verschwimmen im Gebirge zunehmend und kein Baron käme angesichts der allenthalben drohenden Gefahren auf den Gedanken, seinen Untertanen das Tragen einer Waffe zu verbieten. Ähnlich verhält es sich mit den Jagdprivilegien, deren Einhaltung hierzulande weit offener gehandhabt wird als anderswo im Mittelreich. Wild ist zahlreich, und so duldet es der Adel meist stillschweigend, wenn die Bewohner der kleinen Dörfer und Waldbauernhöfe ihren Speisezettel mit Wildbret aufbessern." (Schild des Reiches S. 84)
"Ein jeder Lehensnehmer hat die Pflicht, im Falle eines Krieges ein zuvor festgelegtes Quantum an Bewaffneten zur Verfügung zu stellen und dieses aus seinen eigenen Mitteln zu unterhalten. Er darf dazu in Übereinstimmung mit den ihm verliehenen Rechten seine Untertanen rekrutieren oder Söldner anheuern.[...]
Die niederen Stände und die Unfreien haben nur dann das Recht, eine Waffe zu tragen, wenn ihnen dies durch ihren Herrn ausdrücklich gestattet ist, beispielsweise im Dienst einer Bauernmiliz zur Verteidigung einer Baronie oder als bewaffneter Schutz einer Warenlieferung. In diese Kategorien fallen auch die gemeinen Soldaten, die ihrem Waffen nur im Dienst ihres Herrn führen dürfen." (Aventurisches Arsenals S. 130)