Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass ein zu negatives Bild der Meister entsteht. Ich glaube nicht, dass sie ihre sadistischen Fantasien ausleben wollen. Das sind beides nette Menschen, die sich viel Mühe geben die Geschichte spannend zu erzählen und auch sehr investiert sind. Der aktuelle gibt zum Beispiel absolute Kracher Handouts mit unfassbar viel Liebe für's Detail raus. Es wird wohl eher an der viel erwähnten Unerfahrenheit liegen, aber irgendwo muss man nunmal anfangen.
Das ist nicht was das Spiel will, sondern das ist das was ein Normalaventurier tun würde. Ein Held zeichnet sich dadurch aus, sich großen Herausforderungen zu stellen. Herkules sagt auch nicht "Ach nö, die 12 Aufgaben sind nicht zu schaffen, ich geht dann mal nach Hause".
Was nicht passt ist das Charakterdesign für die gespielten Abenteuer. Vielleicht ist "Bauerngaming" eher Eurer Stil (das ist keine Abwertung, wir spielen überwiegend Bauerngaming) und nicht Abenteuer für wagemutige Helden.
Wobei das nach dem was zu erzählt hast, wohl nicht das Kernproblem ist. Ich denke es fehlt vor allem das Vertrauen in den SL. Das Vertrauen, dass eine Geschichte "fair" und die Schwierigkeiten "bezwingbar" sind (möglicherweise fehlt das Vertrauen sogar zu Recht!). Wenn die Helden zur "Wegwerfware" werden, obwohl die Spieler an ihren Helden hängen (und es z.B. nicht so tödlich oder knapp haben wollen) sollte man den Spielstil ändern.
Die Borderline Feigheit meines SCs wäre mit Sicherheit nicht so schlimm wenn ich mich voll auf den Meister verlassen kann, das stimmt. Aber sowas darf ich nicht erwarten wenn jemand das erste Abenteuer leitet; das wäre total unfair imo. Die Sache ist ja die, dass ich einen Helden spielen will; der sich zudem auch Gefahren und Herausforderungen stellen will. Auch sehr gerne kämpferischer Natur, ich habe mich ja nicht ohne Grund für einen Kämpfer entschieden. Das heisst natürlich nicht, dass ich Scheuklappenbewährt wild keifend ohne jeglichen Grips auf jede marodierende Orkhorde springen will. Aber ich will auch nicht, dass ich als Kämpfer das Gefühl habe ich darf mich den wirklich Plotentscheidenen Konflikten nicht stellen, da ich sonst höchstwahrscheinlich sterbe, da das Spiel das offenbar so will.
Es gibt auf jedenfalls Sympatien von Hauptmeisterseite Richtung Bauerngaming. Mir persönlich gibt das halt gar nichts. Ein langweiliges Normaloleben hab ich so schon jeden Tag.
Alles anzeigenHabs evtl überlesen aber:
Wieviel AP habt ihr? Und was ist euer Ausrüstungsniveau? (gibt es verbesserte Waffen oder Artefakte in der Gruppe? könnt ihr euch leisten immer einen Stufe 3 Heiltrank zu besitzen?)
1) Hohlt euch Hilfe. Die Kirchen werden euch gerne helfen einen Paktierer zu stellen. Wenn nicht, seid ihr entweder in den schwarzen Landen oder der Meistern hat wenig Verständnis von Aventurien. Heuert euch eine Heldentruppe an (Belohnung ist die Hälfte des Loots). Sichert euch die Unterstützung einer Kriegerakademie. Deren Aufgabe ist "Schutz der schwachen" und ich denke mal, dass ein paktierender Söldner Dreck am stecken hat.
2) Lootet die Söldner danach. Kauft/Mietet euch einen Eselkarren und ladet alles an Waffen und Ausrüstung auf den Wagen was abfällt. Da kommt was zusammen!
Söldner haben irgendwo ihren Sold! Die arbeiten auch nicht für umsonst (wie ihr). Wenn der Meister anderer Meinung ist, hat er keine Ahnung (sorry).
3) Flucht ist eine Option. Besonders wenn der Meister euch nur Quälen will. Der Kampf muss schaffbar sein sonst ist es kein Kampf sondern "Die Helden sind tot, jetzt beschreibe ich ne halbe Stunde wie sie euch Foltern und dann umbringen".
Wählt euer Kampffeld zu eurem Vorteil. Geht nicht mit in den Dschungel! Erledigt einzelne Söldner vorher schon (einige werden mal einen trinken gehen).
Wir sind absolute Anfänger Deppen Helden. Wir spielen seit einem Jahr recht regelmäßig und sind bei 1145 AP grad und bitterarm. Eigentlich sollten wir sogar noch weniger AP haben, wir konnten aber nach ewig langen Diskussionen eine Lösung finden. Ich will das nicht zu lange ausbreiten, hieraus nur die Erkenntnis. Wir sind Anfänger Deppen Helden und es ist mit genügend Nachdruck möglich die Meistermeinung zu ändern =P. Allerdings weiß ich nicht ob man das öfter machen kann. Bei den Schips beiße ich mir jedenfalls die Zähne aus.
Die von dir vorgeschlagenen Punkte versuchen wir allesamt umzusetzen. Wir sind sogar quasi im Auftrag der Kirche unterwegs. Die konnten uns aber scheinbar nicht unterstützen und das letzte Städchen vor der Wildnis ist eine absolut ignorante Kackstadt. Jeder Hilfegesuch wurde abgelehnt. Daher wird meine Meinung, dass das Abenteuer uns eigentlich nur qualvoll umbringen will nur noch bestärkt
Das mit dem Looten ist auch sone Sache. Udon ( keine Ahnung wie man hier richtig verlinkt) hat das auch schon schön angerissen. Ich glaube nicht, dass den Spielern von Meisterseite her viel gegönnt wird, was allerdings glaube ich wieder in der Unerfahrenheit begründet liegt. Ich habe zumindest in der ignoranten Kackstadt einen erbeuteten Säbel verkaufen wollen und das wurde auch nur zähneknirschend gewährt.
Und über die Flucht bin ich ja grade sehr intensiv am Nachdenken. Das wäre nur ein ziemlicher Antiklimax und würde vermutlich auch dazu führen, dass ich einen neuen Helden bauen muss, was ich ja grade vermeiden will.
Ich bin zwar auch auf der Schiene:
"Ein Held hat kein langes Leben, das gibt es nur im Märchen
Ich will ja auch nicht, dass die Helden in Watte gepackt werden. Allerdings will ich auch nicht zu jedem Termin 2 neue Helden mitbringen. Für mich geht der allergrößte Reiz nunmal davon aus, dass ich mit einem lieb gewordenen Helden, idealerweise auch noch mit liebgewordenen Begleitern eine spannende Lebensgeschichte live mit erleben und auch formen kann. Sowas kann es doch nur geben, wenn sich die Heldenkarriere über viele Abenteuer erstreckt. Nur dann können sich Freundschaften, Allianzen, echte Feindschaften und dergleichen ergeben.
Ursprünglicher Trigger für diesen Thread war ja auch, dass ich mich gefragt habe, wie Kämpfer in einen hochstufigen Bereich kommen sollen, a.k.a. das Konzept, dass man sich überlegt hat auch wirklich ausformen zu können und nicht unbedingt, dass der Held sich nach 50 Jahren Drachenschnetzeln gemütlich zur Ruhe setzt und Wein- und Olivenbauer im Lieblichen Feld oder Aranien wird ( wobei ich das tatsächlich sehr schön fände ) Ich habe nichts gegen einen Heldentod, wenn er denn gut, passend und wichtig ist. Das bietet narrativ riesen Möglichkeiten eine wirklich erinnerungswürdiges Erlebnis für den Rest der Gruppe zu gestalten. Aber ich fände es schon gut, wenn es nicht komplett der Willkür des Meisters und vor Allem der dämlichen Sadistenwürfel obliegt.
Je mehr ich so drüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass einfach sehr unterschiedliche Spielstile und Wünsche vorliegen und ich in einer anderen Gruppe vermutlich besser aufgehoben wäre. Allerdings wachsen die ja blöderweise nicht an Bäumen. Klar kann ich auch weiter versuchen Diskussionen anzuleiern, aber wenn bei den anderen der Bedarf dafür nicht sonderlich groß ist, wird die das ja irgendwann auch nur nerven.