Firungeweihter

  • Ich werde in naher Zukunft einen Firungeweihten spielen. Könnt ihr mir sagen, auf was ich achten muss, wie man ihn spielt, welche Nachteile für ihn in Betracht kommen? Ein paar \"nette\" Sprüche, die er von sich geben könnte wären auch nicht schlecht.

    Danke im Voraus.

  • Also, zum einen gehört das eigentlich in \"Charaktertips\".

    Abgesehen davon:

    Ernsthaftigkeit. Ein Firungeweihter reist keine Witze, mag keinen Small-Talk, hat für Gaukeleien, leichte Kunst etc. wenig übrig, wird sich mit Gauklern, Sharisadim, Schelmen und Scharlatanen ständig in die Haare kriegen (bzw. diese einfach genervt ignorieren).

    Gnadenlosigkeit: Firun ist der wohl \"barbarischste\" Gott (von Kor mal abgesehen). Er verachtet Schwäche, wer nicht in der Lage ist, selbst zu überleben, der \"hat halt Pech gehabt\". Auch Standesunterschiede, ja, selbst \"Spezieszugehörigkeit\" wird ihm recht egal sein - mit einem rokischen Stammeskrieger kann ein Firungeweihter wenn beide das erste Kräftemessen überleben, besser klarkommen als mit einem Vinsalter Stutzer. Auch Tiere sieht er nicht notwendigerweise als niedriger als der Mensch gestellt an - sie sind halt ebenso wie der Mensch entweder Beute oder Jäger.

    Milde: Relativierend hat Firun immerhin noch die Tochter Ifirn, die das etwas abmildert. Wer in ehrlichem Glauben an Firun um Hilfe bittet, insbesondere wenn derjenige nicht irgendein Schwächling ist, der sich übernommen hat, sondern einer wirklich übermenschlichen Bedrohung gegenübersteht, hat er durchaus Hilfe zu erwarten von einem FG.

    Sprüche: Am besten gar keine. Missbilligendes Kopfschütteln bei Ausbrüchen überschwänglicher Lebensfreude, vielleicht ein \"Er war zu schwach. So ist die Natur nun einmal\" als \"Grabrede\" auf einen Gefährten, der die Gefahren der Wildnis unterschätzt hat - hauptsache nicht zu viel Gequassel.

  • Ja , Felsspalter , das ist eine echte rollenspieltechnische Herausforderung.
    Mandrion hat bereits alles Wichtige erwähnt , so dass ich nur noch ergänzen muss.
    Ein Firungeweihter ist so hart und unbeugsam wie der Wintergott selbst.
    Wenn er an sich Schwächen entdeckt , wird er sie bekämpfen.
    Die Jagd ist sein Lebenssinn.
    Am Verhalten der Jagdtiere erkennt er die Weisungen seines Gottes.
    Er wird niemals Feigheit , Goldgier , Verlogenheit etc. tolerieren , schon gar nicht bei sich selbst und auch nicht bei seinen Weggenossen.

    Bereits in dem etwas älteren Werk :\" Die Götter d.S.A. \" steht :
    \"Am Feuer eines einsamen Jägers oder umherstreifenden Nivesen wird ein Firungeweihter ein gern gesehener Gast sein ; innerhalb einer typisch aventurischen Abenteuergruppe wird er wohl stets ein Fremder bleiben. \"

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Nun ja, scheint wirklich ziemlich schwierig zu werden, den vernünftig in eine Abenteurer Gruppe einzugliedern....

    Vielleicht könnt ihr mir ja noch ein paar Tipps geben..

    Was noch mein Problem ist:

    Die Götterbox ist ja noch nicht erschienen. Mein Meister meinte, ich sollte mich an die Charaktererschaffung eines Jägers orientieren. Alles schön und gut, aber welche Nachteile kommen nun für ihn in Betracht und welche Talente sollten sich vielleicht noch mehr herauskristallisieren?

    Ach noch was: Welcher Bogen kommt für ihn in Frage: ein Kruz - oder Langbogen und ist dieser geweiht?

    SO, und dann bräuchte ich noch eine grobe Übersicht über die Liturgien und den Hintergrund von einem Firungeweihten. Leider weiß ich nämlich ziemlich wenig über einen solchen >Geweihten und bin somit auf euch angewiesen. Danke

  • Also, Geweiht dürfte die Waffe auf keinen Fall sein. Ob Kurz- oder Langbogen hängt von seinem Hintergrund ab - je mehr er mit der Zivilisation zu tun hat, desto eher ein Kurzbogen, je mehr Zeit er allein in der Wildnis verbringt, desto eher ein Langbogen. Sprich, ein Geweihter aus einem Tempel nahe einer großen Stadt wird eher einen Kurzbogen verwenden, ein einsamer Jäger aus einem Wildnistempel eher den Langbogen.

    Bei den Nachteilen würde ich mich an dem orientieren, was bei Nivesen, Bornland, Mittelreich (nicht Garetien), Svellttal und den Professionen Jäger und Kundschafter angegeben ist. Unfähigkeit für gesellschaftliche Talente, Weltfremd, Vorurteile (Städter) etc.

  • Langbogen? In der Wildnis? Also wenn ich mich nicht sehr stark irre sind die Dinger sehr, sehr groß. Ich glaube wenn man damit durch den Wald geht wird man jedes kleine Kraut hinter sich herschleifen. Ein Kurzbogen ist, finde ich zumindest, der perfekte Bogen für Jäger. Wenn man nicht grade in den hohen Norden (also Nivesenlande und alles höher gelegene, bloß kein Wald) lebt und 2 Meter groß ist, dann dürfte einen der Langbogen beim Jagen nicht behindern.

  • Hmmm - also ich sehe den Langbogen gerade als die perfekte Waffe für einen Jäger. Ist die Sehne ab (was beim Transport der Fall sein dürfte) behindert er nicht mehr als ein Wanderstab. Andererseits ist er auf längere Distanz dem Kurzbogen deutlich überlegen, und da die meisten Tiere einen Jäger nicht unbedingt näher an sich heranlassen als sie vermeiden können hat der Langbogen da schon seine Vorteile. In extrem dichten Waldgebieten mag das wieder anders sein, aber wo man mit einem Stab durchkommt, da dürfte auch der Langbogen einsetzbar sein...

  • Der kleinste Langbogen den man haben kann ist ja 1.60 Schritt, alle anderen sind sicherlich größer. Einen Wanderstab hält man ja vor sich, aber einen Bogen hält man schräg auf dem Rücken. Beim anschleichen wäre er sicherlich auch nur im Weg, grade wenn man sich auf den Boden fortbewegt. :wink:
    Nicht umsonst steht ja noch beim Kurzbogen, dass er ja der Jagdbogen schlechthin ist. In der Steppe kann ich mir einen Langbogen noch vorstellen, aber im Wald sieht es halt ein wenig übler aus. Noch dazu müsste man sagen das nicht jeder 15 KK hat...

    edit:
    Wenn die Firnelfen oder andere Völker es schaffen mit einem Wurfspeer Beute zu machen, dann finde ich den Kurzbogen noch nicht so unlogisch. Ach ja, Armbrüste sind für Jäger total ungeignet, verstehe deshalb nicht warum bei einem Jäger man noch die Armbrust wählen kann.
    Vielleicht sieht es ja auch grade ein Firungeweihter als eine Prüfung \"nur\" mit einem Kurzbogen zu jagen, obwohl das könnte man über den Landbogen auch sagen. :wink:

  • Hi Fels .
    Hier ist ein kleiner Auszug aus einer Vorabveröffentlichung von Fanpro :

    Zitat

    Klerikale Gaben und Sonderfertigkeiten
    ?Geweiht [Kirche]: Der Held hat die Priesterweihe einer Kirche erhalten und ist in der Lage, einen kleinen Teil der göttlichen Karmaenergie in sich zu tragen und mit ihr die Welt im Sinne seiner Gottheit zu ordnen. Er verfügt dazu über einen Grundvorrat von 12 KaP, im Falle der Kirche einer der Zwölfgötter sogar über 24 KaP. Dazu kommt die Kenntnis der Sonderfertigkeit Stoßgebet (die momentane Handhabung siehe KKO 10), der jeweils passenden Liturgiekenntnis wie auch die 12 Segnungen. Außerdem erhält der geweihte Held einen MR-Bonus von 1 Punkt, der jedoch nicht kumulativ zu dem Bonus aus eventuellen Vorteilen Halbzauberer oder Vollzauberer wirkt. Durch seinen Status als Priester genießt der Held darüber hinaus eine Steigerung seines SO um 1 Punkt (Zwölfgöttergeweihte: 2 Punkte).
    Voraussetzungen: CH 11; der Held muss sich zu den Lehren und Prinzipien der Gottheit und ihrer Kirche hingezogen fühlen.
    Kosten: 350 AP; 500 AP für Kirchen der Zwölfgötter


    Falls du mehr wissen willst , das Dokument kannst du auf der FanPro Seite downloaden.
    Dort erfährst du noch Genaueres.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Ich geh mal davon aus das du\'s KKO nicht hast ? ;)

    Wenn du es dir mal im laden (oder bei einem kumpel ders hat ?!?) anschaust ... wegen der liturgien ... (deren einsatz bei einem Firungew. meistens ein zeichen von schwäche und hilflosigkeit ist (schafft es nicht mehr selber zu jagen))

    Bogen : Ich wär auch für nen Kurzbogen (am anfang ... später vielleicht was anderes (Komposit ... (vielleicht))

  • @Ararath: Einen Langbogen hat man nur so lange auf dem Rücken, wie die Sehne dran ist - sonst hält er da eh nicht. Und da man zum Transport die Sehne meist löst, weil sie sonst an Spannung verliert, wird man den Bogen da nicht auf dem Rücken tragen... Ist aber denke ich im Endeffekt Geschmackssache - wobei das mit KK15 ein Argument ist...

  • Der Firungeweihte hat keine geweihte Waffe.
    Auch wenn er mit Erscheinen der Götterbox adacta sein wird, noch ist der KKO das A und O für jeden, der einen Geweihten spielen will. Nicht nur der Teil über Firun, sondern auch der ganze Info-Teil.
    Da stehen auch Anregungen zu den Geweihten drin, wie sie so drauf sind, was sie tun oder auch nicht tun würden, etc.
    Da der KKO einzeln zu kaufen ist und nicht Bestandteil einer Box, ist das sogar noch erschwinglich, besonders, wenn Du ihn gebraucht kriegen kannst. (Oder noch besser: leihen. :wink: )

  • Ich muss da Schattenkatze zustimmen.

    Und wie ich die Fanpso-Redaktion kenne lassen sie sowieso die Hälfte von dem weg, was im KKO steht (so geschehen mit der SH \"Die Götter des Schwarzen Auges\" als sie von der SH1 zum Boxeninhalt von \"Götter, Magier und Geweihte\" wurde). Also wir selbst verwenden, die SH1, das Heft aus der alten Magiebox und das KKO für unsere Geweihten, da man damit einfach eine sehr gute Dichte an Informationen zusammenbekommt (man muss nur wissen wo man suchen muss).

  • Also ich denke, gerade wenn du anfängst, den Firungeweihten zu spielen, d.h. der Held noch jung ist, mußt du nicht übertrieben abgebrüht, gnadenlos und kaltblütig sein. Mit nicht mal 20 ist man, Firun hin oder her, noch kein Eisberg in der Brandung; der Held soll sich ja auch noch entwickeln können. Und wenn er dann ganz alt ist (Stufe >14) würde ich die extreme Strenge auch wieder relativieren (Denken wir an Mr. Spock in seinen alten Tagen!)

    Cool fände ich, wenn du dir irgendeine Kirchenrichtung ausdenken würdest (gibt es ja an sich nicht für Firun). Das verleiht dem Helden noch mehr individuelles Profil.

  • Habe gestern das erstemal mit meinem Firungeweihten gespielt. Wir spielen zur Zeit das Jahr des Greifen I (Orkensturm). Mein Charakter wurde schon in eine bestehende Abenteurergruppe platziert, sodass wir uns alle schon kannten und relativ gut miteinander zurecht kamen.

    Naja, jedenfalls steht uns jetzt die Belagerung Greifenfurts von den Orks bevor. Mein Geweihter hat versucht die Menschen aufzubauen und an die Zwölf Götter insbesondere an Firun zu beten um Beistand zu erhoffen. Auch habe ich meine Zweifel gegenüber Marzian (der Standhalter und Befehlshaber der Stadt) in der Dorfkneipe geäußert, nachdem ich diesen mit einer Hure in seinem Gemach erwischte und ich bemerkte, dass die Gefahr, die von den Orks ausgeht von ihm nicht all zu ernst genommen wird.

    Tja, daraufhin wurde ich von den wachen festgenommen, die trotz aller Versuche meinerseits doch Vernunft anzunehmen und zu begreifen, dass ich auf ihrer Seite sei in den Kerker geworfen. Die Anklage lautet \"Aufrührer\"!


    Mein Problem ist nun, was habe ich nun wirklich falsch gemacht, dass mir selbst die Wachen keinen Glauben schenken, denn ich dachte eigentlich, dass ein Geweihter durchaus eine Person ist, der man Glauben schenkt und nicht einfach wegsperrt. Auch von dem Stadthalter finde ich es merkwürdig , dass er in Gesprächen zuvor mir keinen Glauben geschenkt hat und mich mehr oder weniger als Trottel da stehen lassen hat.


    Äußert ech doch bitte mal zu dieser Stuation und gebt mir doch bitte Tipps, in wie fern ich den Geweihten anders zu spielen habe oder wo gegebenenfalls auch Fehler beim Meister liegen. AUch sagt mir bitte, wie ich mich in meiner jetztigen Situation verhalten habe.

    Danke im Voraus

  • Unerschütterlichkeit halte ich hier durchaus für angemessen. Ich stelle mir vor, daß der Firungeweihte die schlechte Behandlung mit stoischem Gleichmut erträgt, weil er sicher ist, recht zu haben. Wen Firun liebt, den prüft er!

    Weitere Möglichkeiten: Hungerstreik (Ghandi), ständig laut Beten, möglichst mit anderen Gefangenen (Kolbe) und jede weitere Aussage verweigern (Jesus).

    Eigentlich könnten sich deine Kameraden ja mal ein bischen für dich stark machen. Die Reaktion der Behörden klingt aber auch wirklich übertrieben, dafür daß dem Kommandanten sonst alles egal ist...

  • Ein Geweihter, der kurzerhand festgenommen wird, weil er seine Meinung äußert ... das ist in meinen Augen nicht korrekt.

    Ein Geweihter ist (für manche leider :wink: ) eine Respekts- und Autoritätsperson, die sich mehrmaliges Fehlverhalten zuschulden kommen lassen muß, um so sehr nicht mehr respektiert zu werden.
    Wenn ein Geweihter etwas zu sagen hat, sollte man dem zuhören (auch wenn man selbst vielleicht anderer Meinung ist, ist es unklug, zu sagen: \"Das ist eine Schnapsidee, Du Idiot.\").
    Geweihte werden üblicherweise nicht so ohne weiters in den Kerker geworfen, weil sie halt Respektspersonen sind, und weil man es sich auch nicht mit der jeweiligen Kirche verscherzen will, auch wenn es Politik der Kirche ist, sich nicht in die Politik einzumischen.

    Wo kommen wir denn hin, wenn jeder Geweihte, der etwas sagt und das paßt jemand anderem nicht, in den Kerker geworfen wird? Es ist das leidige Problem vieler SL, daß das halt nicht geht. Es ist unaventurisch in meinen Augen, höchst unstimmig und falsch.