Beiträge von Condor

    Ich finde, die beschriebene Situation hakt an mehreren Stellen:

    - Gefangene zu machen, während die Schlacht noch tobt, ist eigentlich fast unmöglich - Wer soll die auch bewachen, während noch jeder Schwertarm gebraucht wird, um das Gefecht zu entscheiden? Einzige Ausnahme wäre ein Gegner, der selbst extrem ehrenhaft ist und sich großmütig geschlagen gibt, ohne wieder in den Kampf einzugreifen oder einfach nur zu fliehen.

    - Ein selbstmörderischer Grog, der nicht schleunigst die Beine in die Hand nimmt, wenn er schon ohne Waffe da steht ist... ein Fanatiker? der Dorfdepp? besessen? oder ein extrem guter Martial-Arts-Fighter? Leuchtet mir jedenfalls so wie beschrieben nicht ein.

    - "Keinen unbewaffneten angreifen" würde ich hinsichtlich des Beginns der Kampfhandlung (als ganzer) begreifen. Natürlich geht man nicht von sich aus auf einen Wehrlosen los. Aber hier war der Kampf ja schon im Gange, und der Entwaffnete hat selbst aktiv (mutmaßlich freiwillig) daran teilgenommen. Verhältnismäßigkeit muss natürlich gewahrt bleiben, aber einer, der in der Schlacht ohne Waffen vor einem Krieger rumhampelt und "Komm doch her!!" schreit, den schützt keine rondianische Konvention vor dem raschen Tod.

    EDIT Schattenkatze: Die Diskussion darum, ob ein Krieger automatisch rondrianisch gesinnt ist oder nicht, wurde ausgelagert.

    Dass ein archetypischer vorgegebener SC für eine RSP-Veteranin wie Schattenkatze nichts ist, finde ich sehr nachvollziehbar, aber nicht so dramatisch. Herdans Idee richtet sich ja eher an Leute, die noch nicht mal Casual Gamers sind (oder?). Wenn man sonst z.B. gerne Brettspiele spielt, ist das schon eine ganz neue Dimension.

    Zur Zeit denke ich darüber nach, mal "Der letzte Wunsch", das kürzeste AB aus der 2. Märchenantologie auf diese Weise an den Start zu bringen; und der positive Bericht ermutigt mich noch mal.

    Ich denke mal, auf alle optionalen Regeln, vielleicht sogar auf Magie und Liturgie seitens der SC verzichtet man am Anfang besser, oder? War deinem Magier das Zaubern nach DSA-Regeln nicht zu kompliziert? Habt ihr im Kampf auch SF eingesetzt?

    Evtl. lohnt es sich vielleicht, im ersten AB die mögliche Fortsetzung schon anzulegen, indem z.B. ein zweitrangiges Geheimnis ungeklärt bleibt, oder ein neues auftaucht.

    Bei niederem Adel bis zum Baron hat man wohl ziemlich freie Hand - entweder man denkt sich einfach einen Namen und Stammsitz aus, oder man sippt sich an eine der großen Familien an, die ja auch viele unbedeutendere Nebenzweige haben.

    Ab dem Grafenstand ist es natürlich schwieriger mit dem offiziellen Kanon. Erwägenswert finde ich z.B. auch einen Bankert, also ein uneheliches Kind des berühmten xy zu spielen, das quasi IT und OT inoffiziell ist, aber eben durchaus möglich. Ansonsten hängt es wohl vom Stil der Gruppe ab, welche Abweichungen vom offiziellen Aventurien erlaubt sind.

    Eine weitere Möglichkeit, die ich einem meiner Helden angedichtet habe, ist die Abstammung von exilierten Adligen. Wenn man's gerne groß hat, warum nicht auch die Galahans? Oder einer der vielen "Lehensträger" von Maraskan oder anderen verlorenen Gebieten, wo nur noch der Anspruch besteht, das Land aber verloren ist.

    "Adliges Erbe" würde ich persönlich nie nehmen - ist das nicht eher ein Nachteil fürs Abenteurerleben?

    Aha, danke für die Erklärung, so ergibt es wenigstens halbwegs einen Sinn. Der Begriff Zölibat ist allerdings schon irreführend, da er sehr wohl einschließt, dass man keinen Sex hat (zumindest irdisch).

    Laut meiner Quelle (s.o.) bestand Yppolitas Verstoß auch nur darin, mit einem Mann im Bett erwischt zu werden. Falls die aventurischen Amazonen noch keine Flugsamenbestäubung erfunden haben, würde es mit casual sex zur Empfängnisherbeiführung schwierig...

    Hallo Forengemeinden, v.a. liebe Amazonen-Experten!

    Eine Begebenheit in der Geschichte der Amazonen hat mich letztens stutzig gemacht: Als junge Königin wurde Yppolita durch eine Intrige vom Thron gestoßen, indem ihr eine Affäre mit einem Mann unterstellt wurde. In "Goldene Blüten auf blauem Grund" ist in diesem Zusammenhang von strengen Zölibatsbestimmungen die Rede (S.46). Andererseits scheint es auch so, als sei die Krone erblich - Yppolita war die älteste Tochter Königin Gilias; die heutige Königin ist Yppolitas Tochter.

    Wie passt das zusammen? Erbmonarchie mit Zöibat funktioniert doch irgendwie nicht, oder?

    So wie ich das AB in Erinnerung habe, spielt der "historische" Zeitpunkt keine so große Rolle. Nimm als Einstieg einen anderen Geburtstag Selindians, seine Hochzeit oder sonst was, das bleibt sich gleich. Nach besagter Hochzeit sind Almada und das Kalifat sich zwar etwas näher, aber dieser Bey aus Amhalassie und sein Derwisch kochen eh ihr eigenes Süppchen, können also wie vorgesehen auftreten.

    Elementare Vergeltung kann man spielen, ist ein nettes Szenario, aber man ist danach auch nicht schlauer als nach EdZ.

    Nachdem die Sequels 2 + 3 schon immer absurder geworden sind, ist von dem neuen Film eigentlich nicht viel zu erwarten, oder? Noch mehr Wer-trickst-hier-wen-aus und Auf-welcher-Seite-steht-Jack-eigentlich? Noch mehr Magie, Explosionen und Monster?

    Wenn Disney einmal ein Zugpferd gefunden hat, wird das bis zum Tod durch völlige Erschöpfung geschunden, sprich, bis es wirklich keiner mehr sehen mag. Kurz voerher kommt noch mal das unvermeidliche Prequel (Jack Sparrow - Wie alles begann), dann die Teile, die mit einem Zehntel des Budgets nur noch für Video produziert werden, und dann ist hoffentlich Ruhe.

    Nur, damit wir uns verstehen - Der erste Teil war super: Innovativ und selbstironisch hat er zwei klassische Genres (Piraten und Soft-Horror) unkonventionell und zeitgemäß umgesetzt. Super Soundtrack. Klasse Schauspieler. Aber danach ging's doch echt nur bergab.

    Maraskaner sind laut Beschreibung nicht missionarisch, der Zwillingsglaube übt bloß eine Art automatische Anziehung v.a. auf philosophisch veranlagte Charaktäre aus.

    Auch als strenggläubiger Wissender mußt du eigentlich nicht viele Worte machen beim Diskutieren - du weißt ja, daß du recht hast, und die Unwissenden werden schon von alleine drauf kommen; wenn nicht in diesem Leben, dann vielleicht nach der nächsten Wiedergeburt.

    Bekehrungsversuche von der anderen Seite würde ich im Zweifel immer mit irgendwelchen kryptischen Sentenzen (Zendijian der Stille sagt: Wo die Krötenschemel wachsen, da sammeln sich die Marasken) beantworten und dabei wissend lächeln.

    Ich habe den Eindruck, daß die alte Götter-Giganten-Geschichte mittlerweile (redaktionsgeschichtlich bedingt) zu einer inneraventurischen Legende degradiert wurde, wie sie Kindern in der Praiostagsschule verkauft wird.

    Auf ein zugrundeliegendes System hat man sich OT nie festgelegt, deshalb ist letztlich alles spekulativ. Grundsätzlich wird man davon ausgehen können, daß es eine ganze Reihe von Wesen mit gott-ähnlicher Macht gibt, jedenfalls mehr als 24 - allein der Namenlose läuft ja noch extra, Rastullah/Rashdul ist definitiv weder 12-Gott noch Erzdämon etc.

    Von diesen zig Wesenheiten haben es 12 in die 5. Sphäre (Alveran) geschafft, was eine besondere Machtstellung bedeutet, andere wurden in weiter entfernte Sphären verdrängt.

    Warum entsprechen sich nun je ein 12-Gott und ein Erzdämon? Vielleicht besitzen ihre Themenbereiche ja eine eigene Wirklichkeit (Es muß immer einer für Recht, Kampf, Wasser etc zuständig sein), oder es handelt sich (z.T.) um eine aventurisch-theologische Konstruktion, und die Götter selber sehen das gar ncht so eng; wer weiß?

    Da bei den Thorwalern die Aufteilung der Aspekte unter den 12-Göttern zugunsten Swafnirs ohnehin weit zurücktritt, finde ich das mit den Pferden nicht so problematisch. Um dir einen entsprechenden Helden zu erstellen, mußt du ja auch nicht unbedingt einen kompletten kulturellen Hintergrund ausarbeiten, Arvid, also mach einfach!

    Naja, wenn man nur irgendwas Obskures auf Latein will, kann man auch aus einem Gedicht von Catull oder einer Rede von Cicero zitieren und ab und zu Praios sagen. Der Vokativ von Praios ist eher Praios (wie Nominativ) - es gibt afaik kein lateinisches Wort (erst recht keinen Namen) auf -os, das nach der o-Deklination ginge.

    Für schöne arschaische Gebete ist das biblische Buch der Psalmen eine schöne Fundgrube. Auf deutsch würde ich eine alte Übersetzung nehmen (z.B. Luther), Latein gibts aber natürlich auch (Vulgata, Vetus Latina),

    Die Geweihten dürften im wesentlichen normale Priester ihrer Gottheit sein, die eben organisatorisch zum Drei-Schwestern-Orden gehören.

    Unter den Laienbrüdern und -schwestern findet man evtl. besonders Leute, die im Jahr des Feuers selbst Familie, Haus oder Wirtschaftsbasis verloren haben, aber ungebrochen an Glaube und Wille sind. Ehrenamtlich sind sie wohl kaum (dann würden sie ja hauptberuftlich was anderes machen).

    Insgesamt würde ich eher praktische, zupackende Persönlichkeiten mit einfacher aber tiefer Frömmigkeit erwarten.

    Das sind ja schon mal sehr interessante Überlegungen, auch den fertigen Charaktär bin ich jetzt schon gespannt. Meine Gedanken dazu:

    Ein Geweihter ist schon in erster Linie Geistlicher, in der Regel ein Seelsorger; von daher würde ich mir über seine Zusatzqualifikation nicht allzu sehr den Kopf zerbrechen.

    Nach DSA3 kannst du doch recht unproblematisch "Sprachen Kennen" steigern und ein paar Sprachen auf 1-2 haben, um was Nützliches für die Party zu haben, ohne gleich einen Linguisten zu spielen. Das steht einem Hesindianer auch gut an, finde ich.

    Bildhauer wäre dann ein zusätzliches Berufstalent. Wie wäre es, wenn dein Geweihter viel für Tempelbau zuständig war/ist, und sich daher mit den entsprechenden Kunstfertigkeiten ein wenig auskennt; sprich Bildhauer 3, Baumeister 3? Ein Profi wird er auf Stufe 1 sowieso nicht sein, und so hast du die Aspekte auch noch gut untergebracht.

    Ohne mit "Fridge Logic" gleich das ganze AB auseinanderzunehmen, was ich für unangemessen halte, hier meine Gedanken zur eigentlichen Frage:

    Wenn der Phexgeweihte vor dem Tod der Zeugin noch eine Information erhalten hat (irgendwas wird sie ja wohl noch rausgerückt haben? - Im Zweifelsfall "Ich war's wirklich nicht") ist die Gegenleistung doch abgedeckt; mag zwar ein schlechter Handel sein, aber ein Handel immerhin.

    Generell sollte auch ein Phexgeweihter die Gebote seines Herrn erfüllen, und wenn es darauf hinausläuft, wie in einem jüdischen Witz den Schinken zum Lachs zu erklären. Sterbehilfe finde ich grenzwertig... einem Phexgläubigen würde ich's im Einzelfall vielleicht durchgehen lassen.

    Zitat von "Schattenkatze"

    Trotzdem, Condor, Du hast meine Frage nicht beantwortet: geht es um den geweihten Hochstapler, oder den ungeweihten? Im Falle des letzteren mache ich daraus einen eigenen Hochstapler-Thread.

    Achso, na da bin ich mir auch noch nicht ganz einig, beide Professionen sind ganz interessant und überlagern sich wohl auch ein wenig.