Aber weiter im Text. Die restlichen Einträge der WGR-Reihe behandeln die wichtigsten "Player" in der WoG nach dem Krieg. WGR4 The Marklands behandelt die beiden größten Königreiche des Guten, Furyondy und Nyrond (Gygax hatte eine Vorliebe für Namen mit x und y...). Die beiden Königreiche werden ausführlich beschrieben, einschließlich ihrer wichtigen NSC (die Herrscher und andere wichtige Personen, wie Erzmagier und Hohepriester, Militärs etc.). Beide Königreiche sind in der Situation, dass der Krieg sie viel gekostet hat und der Frieden eher wacklig ist. Beide Könige sind rechtschaffen gut, der König von Furyondy ist sogar ein Paladin. Somit sind sie stark an ihr Wort gebunden, haben aber mit Iuz und dem Great Kingdom Gegner, die sicherlich nicht so stark gebunden sind. HIer sind die ersten ausführlichen Beschreibungen der beiden Königreiche enthalten und für ein Spiel auf Greyhawk nahezu unabdingbar.
Folgerichtig beschreibt der nächste Band einen der Gegner: Iuz the Evil. Ein böser Halbgott, der auf dieser Ebene existiert und seit dem Krieg über ein riesiges Reich herrscht - mehr oder weniger. Etliche der Gebiete waren schon vorher chaotisch und/oder böse, so dass sich nicht so viel ändert. Da Iuz und seine Leute überwiegen Chaotisch Böse sind, ist dieses Reich auch nur mäßig strukturiert. Je näher man an der Hauptstadt Dorakaa ist, desto stärker ist die Kontrolle. In den Landen sind Orks, Halborks und dämonische KReaturen wie Cambione sehr häufig anzutreffen. Die Kopfzahlen der Armeen übertreffen die der Guten Reiche bei weitem, so dass ein neuer Krieg für die guten Reiche wohl ein großes Risiko darstellen würde, wären Iuz Truppen nicht so chaotisch (und die Guten haben den Vorteil, auf Heilzauber zurückgreifen zu können). Insbesonderer hier zeichnet sich ab, dass die NSC oftmals sehr mächtig sind, da sie über hohe Attribute und viel Magie verfügen. Neben Iuz selber existiert ein Berater"gremium" von derzeit fünf Personen, zwei Priesterinnen und drei Magier, die als "Greater Boneheart" bezeichnet werden und allesamt Stufe 18 sind. Wie heißt es da so schön: "These five NPCs are, to be blunt, monsters." Teile des Reiches von Iuz sind die Hölle auf Erden und können es locker mit Mordor aufnehmen.
Der letzte regulär veröffentlichte Band der Reihe ist wieder ein Abenteuer: WGR 6 The City of Skulls. Die Spielercharaktere werden vom König von Furyondy angeheuert, den Herrscher der von Iuz überrannten Schildlande aus der Gefangenschaft zu befreien - aus Dorakaa, der Hauptstadt von Iuz! Im Abenteuer sind Beispiel-SC mit dabei (Stufen 9-12). Böse Charaktere werden nicht angeheuert, aber auch allzu gute haben ein Problem. In Dorakaa laufen viele Priester, Magier und Wesen herum, die Gutes Entdecken können, was bei so einer Kommandoaktion eher hinderlich wäre. Das Abenteuer stellt ziemlich hohe Herausforderungen an die SC, die mit brachialer Gewalt hier nicht weit kommen werden. Da die Charaktere hier durchaus drastische Maßnahmen ergreifen müssen, wäre eine allzuhohe Moral auch eher hinderlich... In dem Abenteuer gibt es eine interessante Mechanik: Notoriety. Diese wird in Punkten gemessen, und ab und an drauf gewürfelt. Je nach Ergebnis kommen immer mächtigere Gegnergruppen auf die SC zu und versuchen sie auszuschalten. Je ungeschickter sie sich verhalten und je mehr Spuren und Überlebende sie zurücklassen, desto schneller steigt der Wert. Die SC können von vornherein schon Punkte haben: für jeden guten Charakter einen, je zwei für RG und vier für einen Paladin. Halbmenschen je 1 und Elfen 2 (nicht kumulativ). Dazu 1W10 und ab einem Gesamtwert von 15 kommt die erste Gruppe. Wird diese besiegt, kommt beim nächsten Check die nächste Gruppe, die schon mächtiger ist. Lassen sie die Anführer entkommen, sammeln sie weitere Punkte etc. Wenn die SC es bis zum Ende eskalieren lassen, kommt eine der "Damen" des Greater Boneheart mit einem Gefolge, wobei bei dem Kampf zu erwarten ist, dass es tote SC gibt. Wenn es so weit kommt, ist die Mission faktisch gescheitert.
Falls sie es schaffen, Earl Holmer of Walworth, den vormaligen Herrscher der Schildlande, zu befreien und rauszubringen, stellt sich heraus, dass das Ganze mehr ein PR-Coup ist. Holmer ist nach jahrelanger Gefangenschaft und brutalster Folter ein völliges Wrack, körperlich und geistig unrettbar zerstört. Er wird von König
Belvor genutzt, um die Moral der Flüchtlinge aus den Schildlanden insbesondere und der Menschen in Furyondy insgesamt hochzuhalten, und formal eine Führungsfigur zu haben, die diese Position dann kurz darauf an eine Nachfolgerin abgibt.
Der letzte Band der Reihe wurde 1995 nicht mehr regulär veröffentlicht, da Greyhawk eingestellt wurde. Der Text war aber fertig geschrieben und wurde als reiner Text-Download angeboten (das war damals nicht so leicht für mich, an diesen Text überhaupt heranzukommen - den ersten Internetzugang hatte ich erst ca. 1998). Viele Jahre später haben Fans des Settings den Text entsprechend formatiert und aufbereitet und das als pdf fertiggestellt. Das Titelbild ist rechts unten im Foto zu sehe. Ivid the Undying beschreibt das Great Kingdom, dessen Overking Ivid der V. nicht nur ein untotes Monstrum (daher Undying), sondern auch von paranoidem Wahn zerfressen und in der Idee lebend (existierend?), dass das alte Great Kingdom wieder erstanden sei oder so. Das Great Kingdom hatte schon einen jahrhundertelangen Niedergang hinter sich, ehe Ivid an die Macht kam, indem er seinen Vater umbrachte (gewisse Parallelen zu Ostrom sind gegeben). Dieser umfangreiche Band beschreibt die zahlreichen Teilterritorien des Grear Kingdom und die wichtigsten NSC. Der Ton hier wird durch dieses Detail hinreichend beschrieben: "The dungeons of the royal palace contain an unknown number of wretches suffering the Endless Death. Here, they are tortured by priests of Hextor, given a ring of regeneration, and then tortured all over again." Neben den allgegenwärtigen Priestern des Hextor gibt es auch zahlreiche Fiends, die hier herumlaufen.