Nächste Schritte eines Scharlatans

Nun.... Ich kenne deinen Charakter leider nicht, von daher ist es schwer, hier eine Aussage zu treffen.

Ich gehe mal davon aus, dass sie als Hofscharlatanin hauptsächlich Adelige mit ihrer Zauberkunst unterhält. Dementsprechend würde ich sie auch in diesen Bereichen schulen. Wenn sie eine gesetzestreue und moralisch "gute" Scharlatanin ist, liegt es ja nahe, entweder ihre Darbietungskünste weiter zu verbessern oder (wenn sie eine feste Anstellung anstrebt) ihrem Mäzen mehr als nur eine Darbietung bieten zu können.

Ihr Darbietung könnte sie durch diverse gesellschaftlichen, körperlichen und handwerklichen Talente verbessern, sei es, indem sie selbst Akrobatik zum Teil ihrer Show macht, sich einen Zirkus zusammenstellt (mit ihr in der Hauptrolle und als Besitzerin (was eine wunderbare Abenteuerdynamik gibt, wenn alle Mitspieler und der SL mitmachen) ) oder indem sie für Gimmicks und Spezialeffekte auf z.B. alchimistischem Wege sorgt.

Will sie eine Festanstellung an einem Hof, bieten sich vor allem gesellschaftliche Talente und Wissenstalente an, zum Beispiel als Hauslehrerin als Diplomatin oder als Sicherheitsbeauftragte in magischen Fragen, die für die Seelische und Magische Sicherheit des Hofes zuständig ist (Flüche brechen, Traumata behandeln und solche Dinge).

Ist ihr Einstellung eher grau macht sich Hellsichts- und Objektmagie gut, sei es zum lernen (und verkaufen) prekärer Geheimnisse, die die jeweiligen Adeligen haben oder zum simplen aber effektiven Diebstahl während der Darbietung. Gerade für das erste Komzept eignen sich auch körperliche Talente wie Schlösser knacken und Schleichen, zumal es wunderbare Plotmöglichkeiten bietet, wenn sie zum Beispiel angeheuert wird, um die Geheimnisse einflussreicher Adeliger herauszufinden. Ebenso bieten sich hier Zauber zur Identitätsverschleierung an, mit denen sie als z.B. Wachhauptmann getarnt (Impersona) den Wachzyklus beeinflussen oder als engster Vertrauter getarnt das Privatleben aushorchen kann.

Bei (tief-) schwarzer Gesinnung bieten sich vor allem Beherrschungs- und Traumzauber an, neben den typischen gesellschaftlichen Talenten. Sie könnte zum Beispiel von einer Hexe lernen, Träume zu betreten um längerfristig Einfluss auf mächtiger Personen zu nehmen. Oder kombiniert scharlatanische Zauber zur Identitätsverschleierung (Impersona, Harmlose Gestalt) mit dem Imperavi und Befehlen wie: lass mir deinen Wertvollsten Besitz in diese Kiste laden, sodass sie ungestraft (weil unerkannt) Verbrechen begehen kann.

Gerade wenn sie sich verstärkt der Kunst der Täuschung widmet, bieten sich die Kunst der (echten?) Prophezeiung sowie die Kunst der Kugelzauberei an.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Denkanstöße geben

5000 AP bei einem Magiebegabten klingen für mich danach, dass noch quasi überall Luft nach oben ist. In den Attributen, AsP-Zukauf, magische SF, vielleicht den einen oder anderen LeP, den einen oder anderen bislang noch gar nicht gekauften Zauber, Steigern der vorhandenen Schwerpunkt-Zauber auf noch bessere Werte, um mehr Möglichkeiten für SpoMo, Varianten und Überwürfeln oder falls sie gegen MR gehen, Talent- und Zauberspezialisierungen - wie sieht es in den Richtungen aus?

"Wie halbseiden" ist der Charakter bislang ausgebaut? Vernachlässigung der gesellschaftlichen Talente und Hofzauberin klingt jetzt nicht so ganz stark nach einer zukünftigen Phex-Weihe, aber der Eindruck nach der kurzen Beschreibung mag auch dahingehend täuschen.

Ausbau der eigenen Auftritte finde ich gut. In der noch DSA 3 Runde, in der ich meinen Scharlatan damals gespielt hatte, gab es noch eine Jahrmarktskämpferin und eine Streunerin, und sogar die Streunerin hat mitgemacht und quasi angelernt und dann haben die gemeinsame Auftritte entworfen. Das war recht spaßig, weil da von drei Seiten unterschiedliche Ideen und Fähigkeiten eingebracht wurde, und drei Spieler beteiligt waren.

Wenn das in Deiner Gruppe deutlich weniger ausgeprägt ist mit einer Begeisterung in dieser Richtung, können (wiederholte) Auftritte nicht so große Zeit des gemeinsamen Spieles abdecken.

Wie ist denn so die übrige Gruppenzusammensetzung? Ist Ava die einzige Magiebegabte, oder nicht? Im ersteren Fall mag so etwas wie ein Odem tatsächlich recht praktisch sein (der ja angestrebt zu sein scheint), oder der Balsam.

Zitat von Schattenkatze

oder der Balsam.

Wobei dieser nur in Fremdrepräsentation erlernt werden kann. Da (selbst versteckte) Nachteile der eigenen Repräsentation bestehen bleiben, wenn man einen Zauber in Fremdrepräsentation spricht (WDZ S. 20, 2. Einhorn), gelten natürlich auch die Einschränkungen der Rep. Scharlatan. Folglich kann der Balsam nur auf sich selbst gewirkt werden, da er das Merkmal Form besitzt und zwar unabhängig von der Quelle des Fremdzaubers (deren Einschränkungen natürlich zusätzlich gelten! Einhorn 1).

Der Balsam ist also nur für die Selbstheilung zu gebrauchen und damit eher mäßig attraktiv, wenn jemand anderes diesen Spruch ebenfalls beherrscht. Zur Gruppenhilfe taugt er beim Scharlatan jedenfalls nicht und bekannt ist er bei Scharlatanen eigentlich auch nicht (lt. LCD).

@ Weiterentwicklung

Bevor Du neue Baustellen aufmachst, solltest Du erst mal alles auf brauchbare Werte bringen. Der Held ist ja noch ziemlich mies (Werte um die 10) und sobald er unter Druck steht (erschwerte Proben), wird es bei den meisten Zaubern und Fähigkeiten eng. Spezialisierungen in häufig genutzten Unterpunkten (Magie, Talente, Kampf) lohnen sich hier auf jeden Fall (geringere Kosten als normale Steigerung). Bei so wenigen AP dürften auch typische Heldentalente noch mäßig ausgebaut sein.

Eine Entwicklung in Richtung Weihe würde ich zu diesem Zeitpunkt nur bei starker Gläubigkeit und dem Willen sein freies Leben einer höheren Sache zu opfern in Angriff nehmen. Wenn dies nicht der Fall ist, würde ich mich auf andere Dinge konzentrieren.

Beim Ausbau neuer magischer Zweige solltest Du unbedingt überschlagen, ob sich die Merkmalskenntis lohnt bevor Du AP zum vollen Preis in Zaubern versenkst. Ich würde die Priorität aber eher auf das Stopfen von Löchern (s.o.), eine allgemeine Stärkung "ein bisschen härter Werden" (LE, MR, EW, evtl. SF) des Helden oder den ersten Abbau von Nachteilen (mit 5000 AP sollte man meist nicht mehr so überfrachtet bzw. belastet wie ein Anfänger sein - man dürfte in vielen Punkten einfach schon ruhiger/erfahrener/einsichtiger... geworden sein) legen.

Die Kugelzauber finde ich persönlich gut und würde sie auf jeden Fall mitnehmen.

Ich würde die "Hauszauber" noch weiter steigern und nicht vernachlässigen. Auch wenn man dadurch in der Breite nicht ganz so gut aufgestellt ist, fühlt es im späteren Heldenleben einfach super an, mal so richtig glänzen zu können.

Ich habe selbst jahrelang eine Scharlatanin gespielt. Diese hat sich im späteren Verlauf auf die Heilung spezialisiert, sowie Alchemie und Kugelzauber. Die Kugelzauber können sehr viel bewirken.

Beispielsweise habe ich sie immer als Warnung vor Gefahren eingesetzt. Dann leuchtet sie. Oder die Gesinnung der Personen erforscht. Sind sie feindselig oder nicht. Auch als Spionagekugel war sie sehr praktisch. Man konnte sie wo platzieren und hindurchsehen. Es gab auch die Idee kleine Murmeln an sich zu binden um mit dem Blick durch die Kugel (Murmel) zu spionieren. Diese passen locker unter Türen durch. Ausserdem erleichtert eine Kugel Illusionszauber.

Mein Vorschlag wäre also auch die Kugelzauber.

Lg