Einen Informanten/Agenten/Spitzel erstellen

Wie wärs mit Scharlatan/ abgebrochene Magische Ausbildung?

Wenn Du mit Magisch "Magier" meinst gern auch "Illusionist".

Die erste Frage die sich doch stellt ist: Für wen Spitzelt denn der Spitzel?

Ein Spitzel ohne einen Arbeitgeber ist nichts. Irgendwas zwischen Spanner, neugierigem Idiot und Dieb. Erst eine Sache, Organisation, oder Herrscher für die er tut was er tut macht ihn zum Spitzel. Aventurien ist nicht die irdische Jetztzeit, wo man Informationen recht leicht zu Geld machen kann. Zumal niemand der die Talente hat die ein Spitzel braucht es allein für Geld täte. Man müsste regelrecht wahnsinnig sein um seine Fähigkeiten zur Spionage zu verwenden, wenn man lediglich gut verdienen will. Spionage wird schließlich fast überall mit Kerker und schweren Leibstrafen bis Tod bestraft.

Spitzel-Magier erfordern sogar einen ausgesprochen mächtigen Mentor, wie beispielsweise die KGIA. Bei Magiern sollte man sowiso nie vergessen das sie etwas sehr besonderes sind. Magier sind vielseitig, mächtig und kommen recht leicht zu Wohlstand. Nur sehr wenige werden ihr Leben riskieren um für jemand anderen Informationen zu beschaffen, wenn es bessere Dinge zu tun gibt die weniger riskant oder lohnender sind. Ein Spion verdient letztlich nämlich nie sehr gut, was daran liegt das er für die die über ihm stehen immer in eine von zwei möglichen Gruppen fällt: Patriot (der gefälligst für nahezu lau arbeitet) und verräterisches Geschmeiß (das froh sein kann überhaupt bezahlt zu werden).

Zumal die Zahl spionage-qualifizierter Magier die sich mit Grabräubern, Söldnern und Piraten abgeben recht gering sein dürfte.

Geweihte wiederum geben extrem schlechte Spione, denn kaum jemand will einen Spion für sich arbeiten haben der einem komplexen Kodex folgt und obendrein einer höheren Macht verpflichtet ist.

Du sagst ja explizit Informant, Agent, Spitzel. Also im Sinne der Charakterprofession.

Historisch sind die klassischen Spione übrigens junge Adlige außerhalb der direkten Erbfolge. Die haben eine gute Ausbildung, nichts zu tun, Geld und Freiheit zu Reisen und hängen entweder patriotischen Vorstellungen an, wollen mit irgendeinem Coup Anerkennung gewinnen oder langweilen sich schlicht. Der Titel öffnet eine Menge Türen, das Geld und der Glanz eine Menge Münder und nebenbei kann man sich besaufen, gut essen und rumhuren. Auch in Aventurien funktioniert das an sich blendend.

Wenn man es kampftauglicher haben will nimmt man einen Krieger mit abgebrochener Ausbildung. Schande der Familie? Egal. Den Titel hat er/sie ja immer noch, etwas Geld auch und Kämpfen kann man dann auch recht solide. Gründe gibt es viele wie es zu so etwas kommt. Unehrenhaftes Verhalten ist natürlich naheliegend, denn das bildet dann ja die Grundlage für seine zukünftige Betätigung.

Auch als Spitzel geeignet sind Händler, denn sie kommen viel herum und mit den richtigen Waren handelnd gelangen sie auch in viele Häuser und Höfe. In so einem Fall ist es möglich das ein Händler sich ein Zubrot als Spion verdient. Damit fällt er in die Kathegorie "Geschmeiß", soweit es seine Auftraggeber angeht, aber was solls wenn die Kasse stimmt. Auch Geschmeiß kann adlig und reich werden, wenn es erfolgreich genug ist. Dann allerdings wird erwartet das der sich gefälligst zum Patrioten wandle.
Ein Händler ermöglicht es im Rahmen einer Kampagne viel herumzureisen, allerdings nicht völlig beliebig. Überhaupt eigenen sich Spitzel fast nur wenn man eine echte Kampagne spielt und zwar keine auf Konservenabenteuern basierende. Deren Zielsetzungen und Verwicklungen gehen nahezu nie Hand in Hand mit den Interessen eines Spitzels.

Es sei denn der Spitzel ist gar kein Spitzel mehr, aber dann stellt sich eigentlich viel mehr die Frage was er jetzt IST. Pirat und Grabräuber klingt bereits recht seltsam, wenn ich ehrlich bin. Ein Seeräuber an Land ist einfach nur ein ...-Räuber und wann immer kein Grab in der Nähe ist handelt es sich auch bei einem Leichenfledderer um nichts anderes als einen ...-Fledderer und Dieb. Auch ein Spion/Spitzel/etc. ist genau genommen nichts anderes als ein elaborierter und sehr spezifischer Dieb/Räuber. Damit habt ihr da eine ziemliche Truppe aus Räubern, Dieben und Giftmischern. Erzähl doch einfach mal etwas was ihr damit so spielt. Dann kann man sehr viel besser mit Ratschlägen aushelfen.

Zitat von Nathan

Mal eine andere Frage wie sieht es mit den Fingern Tsas oder Hand von Boron aus?

So etwas ist von einem Spitzel oder Geheimagenten meilenweit fort, dazu in dem Fall in festen Diensten (der Agent auch).
Zum Thema Meuchler haben wir allerdings schon so einige Threads.

Zum Geheimagenten:Wo soll den bei Dir der Schwerpunkt liegen) Sozial und Kampf, so ein bisschen wie James Bond? Da könnt man noh mit einer adligen Herkunft liebäugeln. Oder mehr etwas bodenständiger, also zwar vielleicht Kampf, aber weniger elegant insgesamt?
Richtige Spionage, also nicht nur reinschleichen, Dokumente klauen, raus, sondern eben sich unter falscher Tarnung irgendwohin?
Der Spitzel als Domestik/Hausdiener, der immer eine Ohren spitzt und Infos weiter gibt?
Oder schwebt Dir was ganz anderes vor?

Es gibt ja grundsätzlich die Profession, die kann man nehmen (durch den Dilettanten mit etwas Magie und MH kommt natürlich alles besser, kostet auch mehr AP), oder durch BGB vielleicht noch dazu hinkriegen.
Nur eine Kämpferprofession nehmen und da etwas schleichen und Schlösserknacken und so kann man wohl machen, käme mir aber nicht wie ein erstrangiger Geheimagent vor.

Soziale Anpassungsfähigkeit könnte eine gute Sache sein (falls nicht automatisch in der Profession enthalten).

Rollenspielerisch höchst zuträglich wäre es auf jeden Fall dem Charakter einen soliden "business plan" mit auf den Weg zu geben, also ein Konzept wie er von Informationshandel gelebt hat das auch tatsächlich zu Ende gedacht, logisch und stimmig ist.

In jedem Fall halte ich das Dasein so eines unabhängigen Informationshändlers der in der Masse untergeht nur in Gareth und Al'Anfa für wirklich realisierbar, da nur diese beiden aventurischen Städte dafür die nötige Größe mitbringen in meinen Augen.
Wird es kleiner und herrscht ein geringeres Aufkommen an kommenden und gehenden Fremden, wird alles immer überschaubarer und das Netz der Loyalitäten und eingespielten Dauergeschäftsbeziehungen wird enger.
So eng, dass man schnell abgesteckte Reviere und auftragsgebundene Arbeitsstrukturen für praktisch alles hat.

Und dann stellt sich die Frage:
Was schnappt er auf?
Was sucht er so?
Und wie und warum ist das ganz konkret Geld wert in einer Regelmäßigkeit dass sich davon ein Lebensunterhalt bestreiten lässt?

Mir fällt da das Wettgeschäft ein, Buchmacher und Wettkönige die von den neusten Informationen zu Rennpferden und Arenakämpfern leben um richtig abzusahnen.

Hmm klingt für mich wie ein freischaffender der aus der Nachrichtenagentur Nanduria, das sind ja bekanntlich die Informationshändler schlecht hin.
Dazu könntest du dann einen Phexi jeder Art Wählen oder wenn du die Zwölfgöttlichen Prinzipienen etwas freier ausleben willst, vielleicht sogar einen Nandusgeweihten.

Als Magier kann man sicherliche vieles spielen, wobei Deveron dabei nicht passt, die Anwärter der Schatten sind sowas wie die Schwarzen Pfeile des Lichtes.

Wenn schon eine Magierschule dann etwas Graues, einen Weltenbummler vielleicht - Halle der Geistreisen zu Belhanka vielleicht, die verdienen sich als alles Mögliche.
Oder um einen super Spitzel zu spielen etwas mit Fokus auf Hellsicht, dazu würde sich auch eine Seherin von Heute und Morgen anbieten oder eine Schöne der Nacht.
Hexen haben für derlei Aufgaben, mit die besten Tools, allein der Spinnenlauf und die Katzenaugen sind für einen Spitzel Goldwert.

Also beim so drübernachdenken, mach dir eine/n Hexe/r Trimm sie/ihn auf Interaktion und Heimlichkeit und schwupp hast die einen Agenten gegen den Kein Profaner und Karmales Geheimagent ankommen kann.

Den Phexgeweihten Intriganten fände ich dabei nicht schlecht, oder eben Deinen Ansatz des Streuners oder Spitzels.
Der Magier oder Profi-Kämpfer fällt da eher weg in meinen Augen, wie Du das beschreibst, es sei denn, es ist auf etwas höherer Ebene angelegt.

Dann machst du eben eine BGB mit einer passenden Profession.

Phexgeweihte raus Al'Anfa mit BGB Geheimagent, bekommt schon wieder nen paar GP zurück und obendrauf nochmal AP und SF's günstiger.

Allerdings müsste er für einen Marwan Sahib-Abgänger auch dessen Kampfstil, Schwerpunkte und Fähigkeiten haben, und dafür würde ich dann gleich den Marwan Sahib Abgänger nehmen, der bekommt das AP und kostengünstiger hin.
Ein Phex-Geweihter hat ja nun andere Schwerpunkte, die auch bedient werden wollen/sollten.

Sich eine Waffe nehmen und etwas kämpfen und sich so vielleicht als Söldner ausgeben, das kann ich mir vorstellen. Oder die Nummer mit Marwan Sahib weit weg von Fasar schieben, wo eh keiner was damit (hoffentlich^^) anfangen kann, auch, damit es unauffällig bleibt, dass er gewisse Dinge nicht weiß oder kann.
Aber sobald einer damit vertraut ist und vor ihm steht kein asketischer, echsen"hassender" Kämpfer mit zwei Schwertern, der etwaigen Auftragsgebern bis zum Letzten ergeben ist, dürfte das eine wacklige Tarnung sein.
Zwar muss man bei Tarnungen immer gut vorbereitet sein und es kann immer sein, dass man an unerwarteten Orten kalt erwischt wird, aber es gibt einfachere Tarnungen als einen professionellen Kämpfer tulamidischen Denkart und Tradition, und man selber ist in Bereichen tätig ist, die damit erst mal gar nichts zu tun haben.

Wenn Du einen ausgemachten Kämpfer haben möchtest, der ein bisschen was anderes macht, würde ich den Kämpfer als Grundlage nehmen und ausbauen, wenn Du den ein Phex-Geweihten oder sonst was im Richtung Spitzel/zwielichtiges Milieu haben willst, würde ich in den passenden Talenten vor allem die AP versenken, und nicht gleichzeitig von Anfang an einen Profi-Kämpfer damit aufzuziehen.
Kampf, Magie und Karma sind die drei teuersten Baustellen, und durch eine nicht-kämpferische Grundlage wird es ungleich teurer.