Hallo liebe Orkis,
da hier die meisten FABs offenbar nach DSA-4 Regeln gespielt werden, habe ich mir selbige mal zusammengeliehen, und nun einen Charakter entworfen. Dabei handelt es sich um Aridane von Auengrund, eine Schwertgesellin nach Adersin, die in Gareth ausgebildet wurde. Mich würde eure Meinung zu dem Hintergrund, den ich mir überlegt habe interessieren, und ob die unten angegebenen Werte grobe Fehler enthalten, die man vermeiden sollte.
Das es doch etwas mehr Text geworden ist, enthält der Spoiler eine Kurzfassung der Hintergrundgeschichte für die eiligen Leser
Spoiler anzeigen
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Als dritte Tochter eines kleinen Landadligen nahe Nattersquell wurde Aridane von Auengrund an die Kampfschule Erlan Adersins geschickt
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Obwohl sie talentiert war, machte sie den guten Eindruck durch ihre Überheblichkeit zunichte (Arroganz: 10), sodass Adersin sie gegen einen Überlegenen Schüler Goran von Finstertann antreten ließ, um ihr eine Lektion zu erteilen
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Da dieser sie unterschätzt, gelingt es ihr ihn zu besiegen. Daraufhin zahlt sie ihm seine Geringschätzung heim
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Goran, der aus einer mächtigeren Familie stammt, macht ihr danach das Leben zur Hölle
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Aridane findet keine Freunde an der Schule, da die Schüler Angst vor Goran haben. Aus diesem Grund ist sie ein eher zurückhaltender Charakter, der gelernt hat, mit der Einsamkeit zurechtzukommen.
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Einzig ein Veteran, der sich um die Tiere kümmert schließt sie ins Herz. Da sie ihre Zeit lieber mit den Tieren verbringt lernt sie einiges über diese (Tierkunde 4, Abrichten 4)
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Trost findet sie außerdem in ausgedehnten Einkaufstouren (Verschwendungssucht 8), was die durch die Ausbildung ohnehin vorhandenen Schulden noch erhöht (Schulden: 2000 D)
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Lange Zeit vermag Aridane dem Druck standzuhalten (Selbstbeherrschung 6), doch als Goran ihre Neugierde (Neugier 8) ausnutzt, um sie mit Pferdemist zu überschütten, fordert sie ihn zum Duell.
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Dabei gewinnt sie zwar, trennt ihm aber durch einen unkontrollierten Hieb beinahe die Schwerthand ab. Der Schaden kann zwar magisch geheilt werden, allerdings ist ihr eine Anklage sicher, da sie ein Mitglied des höheren Adels verstümmelt hat (Feind: Goran von Finstertann, SO: 14).
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Da Erlan Andersin sie aber für eine fähige, wenn auch noch etwas undisziplinierte Schülerin hält, und die Provokationen durch Goran durchaus mitbekommen hat, bittet er das Schwert der Schwerter zu Gareth, Ilgrimma vom Berg, für sie zu sprechen. Da er sie nicht an der Schule halten kann, gibt er ihr etwas verfrüht den Status einer Schwertgesellin, unter der Bedingung, dass sie sich in die Dienste der Rondrakirche stellt (Verpflichtungen). Dabei ist ihr gestattet, auch selbstständig Aufträge auszuführen, um ihre Schulden tilgen zu können, sofern gerade kein Auftrag der Kirche ansteht.
Die Geschichte "in schön" folgt hier:
Es hätte alles anders kommen sollen. Alles war gut gelaufen, bis zu jenem schicksalhaften Tag, an dem Aridane im Übungskampf ausgerechnet Geran von Finstertann zugeteilt wurde. Geran von Finstertann – allein der Gedanke an diesen Aufschneider hinterließ den bitteren Beigeschmack der erlittenen Scham in ihrem Mund. Obwohl er bereits ein Jahr länger unterrichtet wurde als sie selbst, hatte sie sich auf den Kampf gegen ihn gefreut. Denn er war einer der besten Schüler, und sie hatte sich erhofft einiges dabei lernen zu können – schließlich wurde sie mit den gleichaltrigen Schülern spielend fertig. Doch dieser Lackaffe hatte sich geweigert, sie ernst zu nehmen. Im Gegenteil – er hatte sie vom ersten Schlagabtausch an nur mit Hohn und Spott überschüttet. Noch heute knirschte sie unwillkürlich mit den Zähnen, wenn sie nur daran dachte. Letztendlich hatte sie es durch ein gewagtes Manöver geschafft, ihn zu Fall zu bringen und ihm dadurch sein arrogantes Lächeln aus dem Gesicht gefegt. Hätte sie ihren Mund gehalten, wäre vielleicht noch alles gut ausgegangen. Aber er hatte es wirklich verdient, seine Niederlage noch einmal unter die Nase gerieben zu bekommen. Noch heute dachte sie an die schmerzhafte Lektion zurück, die ihr Schwertmeister Adersin daraufhin erteilt hatte. Spott im Kampf sei eine kalkulierte Provokation – Spott gegenüber dem Besiegten hingegen zeugte von mangelnder Ehre. Pah. Eine Woche lang hatte sie sich danach um Gerans Ausrüstung kümmern müssen – eine Zeit, die dieser weidlich ausnutzte. Doch damit begannen ihre Probleme erst.
Wie sich später herausstellte, verfügte das Haus Finstertann über deutlich bessere Beziehungen, als ihr Vater. Beziehungen, die Geran von diesem Tag an nutzte, um ihr das Leben zur Hölle zu machen. Kein Tag, an dem sie nicht irgendeine Schikane erleiden musste. Ob es um die Einteilung zu den unbeliebtesten Arbeiten, oder um die Zuweisung der Gegner ging – immer zog sie den Kürzeren. Und stets kam dieser… Wichtigtuer ungeschoren davon.
Es dauerte nicht lange, bis die anderen Schüler begannen, einen Bogen um Ariadne zu schlagen – mit Geran wollten sie sich lieber nicht anlegen diese Feiglinge! Ein Lichtblick waren nur die freien Tage, die sie in der Stadt verbringen konnte. Sie liebte es einfach, durch Gareths Straßen zu flanieren, die Auslagen der Händler und Goldschmiede zu bestaunen. Das sie dann ab und an schwach wurde, war sicherlich verständlich – wenn es auch sein Übriges zu dem hohen Schuldenberg beitrug, den sie bereits durch die Ausbildung anhäufte. Bloß nicht dran denken.
Nur in dem alten Robak fand sie einen Freund. Bei dem Gedanken huschte ein warmes Lächeln über ihr hübsches Gesicht. Der Alte hatte im Kampf ein Auge verloren – eine hässliche Narbe verunzierte sein Gesicht. Da er nicht mehr kämpfen konnte, kümmerte er sich um die Pferde und Hunde der Kampfschule. Bald hatte Aridane jede freie Minute im Stall bei den Tieren verbracht. Wenigsten scherten diese sich nicht darum, wen sie zum Feind hatte. Hier fand sie Trost, wenn die anderen ihr wieder einen besonders gemeinen Streich gespielt hatten – mit Schaudern dachte sie an das Juckpulver in ihrem Wams zurück.
Da Schwertmeister Adersin von den Schikanen nichts mitbekam – oder nichts mitbekommen wollte blieb Ariadne nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen, und sich noch mehr anzustrengen als sowieso schon. Auf diese Weise wurden wenigstens die Blessuren, die sie gegen die stärkeren Gegner davontrug mit der Zeit weniger.
Wäre es dabei geblieben, hätte sie wohl ohne weitere Probleme ihre Ausbildung abgeschlossen. Aber als sie eines Tages eine Gelegenheit zur Rache an Geran sah, konnte sie einfach nicht widerstehen: als sie – wieder einmal – zu Fegen verdonnert wurde, bemerkte sie, dass seine Zellentür offenstand, obwohl im Innern alles dunkel war. Ihre verfluchte Neugier! In der Hoffnung etwas zu finden, was sie gegen ihn verwenden könnte, hatte sie vorsichtig die Tür geöffnet – nur um von einem Schwall Pferdemist begossen zu werden. Selbstverständlich hatten Geran und seine Gruppe in der Nähe gelauert, und brachen in hämisches Gelächter aus. Aridanes Wangen glühten noch immer, wenn sie an die Schmach zurückdachte. In diesem Moment hatte sie nur noch rot gesehen, und Geran ihren Handschuh ins Gesicht geschlagen. Zu ihrer Genugtuung wich daraufhin das überhebliche Grinsen aus seinem Gesicht.
Am nächsten freien Tag standen sie sich vor den Stadttoren Gareths erneut zum Duell gegenüber – nur diesmal nicht im Rahmen eines Übungskampfes. Bis zu ersten Blut, das hatten sie vereinbart. Während Geran wieder dieses überhebliche Grinsen im Gesicht trug, war in Adriane nur kalte Entschlossenheit. Nicht einmal das Gejohle seines Gefolges vermochte ihre Konzentration zu stören. Endlich würde sie diesen Gimpel zurechtstutzen. Mit einem wuchtigen Schlag begann sie das Duell. Doch schon bald musste sie einsehen, dass Geran ihr erneut ebenbürtig war. Schier endlos tobte der Kampf, längst waren ihre Schläge kürzer und weniger präzise geworden. Doch auch Geran war die Anstrengung anzumerken. Dann geschah es – nach einem unglücklichen Schlag, der es irgendwie durch Gerans Deckung schaffte, fraß sich Aridanes Klinge tief in sein rechtes Handgelenk. Während er brüllend zu Boden stürzte, ließ Aridane betäubt ihre Klinge fallen. Für einen Augenblick stand Gerans Anhängerschaft stumm um sie herum und es herrschte Grabesstille. Dann eilten sie zu ihm, um ihm zu helfen. Aridane würdigten sie dabei keines Blickes. Wie betäubt schlurfte sie hinter ihnen her, als sie den Verwundeten zurück zur Kampfschule trugen. Nachdem er über die Ereignisse informiert worden war, schickte Schwertmeister Adersin sie nur knapp in ihre Zelle, bevor er mit dem Verletzten im Lazarett verschwand.
In den nächsten Tagen mieden die anderen Schüler Aridane noch stärker als sonst, ja, sie weigerten sich gar bei den Übungen gegen sie zu anzutreten. Ihr war es gleich. Seit dem Vorfall war sie wie betäubt, und ihr Kopf schien mit Bausch gefüllt zu sein. Sie hatte ein Mitglied der Oberschicht verstümmelt, wahrscheinlich auf Lebenszeit. Dies bedeutete mit Sicherheit das vorzeitige Ende ihrer Ausbildung – was ihr blieben war ein Berg von Schulden und ein Todfeind. Ganz zu schweigen von der unrühmlichen Rückkehr auf das kleine Gut ihres Vaters. An sein enttäuschtes Gesicht mochte sie gar nicht denken. Die Aufforderung, sich bei Schwertmeister Adersin einzufinden war dann beinahe eine Erleichterung. Zu ihrer Überraschung ist er nicht allein. Ihm gegenüber sitzt eine streng aussehende Frau im Kettenhemd, über dem sie einen Wappenrock trägt, der ein rotes Schwert auf weißem Schild zeigt. Die Ardariten
, fährt es Aridane nach kurzem Überlegen durch den Kopf und die Brosche… der silberne Kopf einer Leuin. Das Schwert der Schwerter, Ilgrimma vom Berg, wenn ich mich nicht täusche.
Nun ist sie doch etwas verunsichert. Wer ist zuerst zu grüßen? Schwertmeister Adersin, ihr Lehrmeister und das Oberhaupt der Kriegsschule, oder das Schwert der Schwerter?
„Rondra zum Gruße euer Gnaden“, entscheidet sie sich schließlich, „Schwertmeister, ihr habt mich rufen lassen?“ „So ist es Schülerin. Nehmt Platz.“ Der stählerne Unterton, der in seiner Stimme mit klingt lässt Aridane zusammenzucken. Hastig nimmt sie auf dem freien Schemel Platz, der vor dem wuchtigen Tisch steht. „Ich hoffe euch ist der ernst eurer Lage bewusst. Von den anderen Schülern habe ich erfahren müssen, dass Ihr es wart, die die Forderung zum Duell gesprochen hat.“ Aridane sackt weiter in sich zusammen. Das ist kein guter Beginn „Ein Duell, das in der Verstümmelung eines Adelssprosses führte noch dazu. Allein der Heilmagie ist zu verdanken, dass er seinen Schwertarm wird benutzen können. Auch wenn es sicherlich nicht unprovoziert war, erwarte ich doch von meinen Schülern mehr Disziplin.“ Als er Aridanes überraschten Blick bemerkt, wird seine Stimme etwas sanfter, „mir entgeht nur wenig, was innerhalb dieser Mauern vor sich geht. Ich hielt es jedoch für eine wertvolle Lektion über die Folgen unbedachter Taten.“ Beschämt blickt Aridane zu Boden, auch wenn sich nun eine Spur Trotz in ihr regt. Es war schließlich nicht ihre Schuld, dass sich Goran so aufgespielt hat. Doch jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Angestrengt richtet sie ihren Blick auf die Spitzen ihrer Stiefel, damit Schwertmeister Adersin das trotzige Funkeln in ihren Augen nicht bemerkt. Falls dieser etwas bemerkt hat, beschließt er offensichtlich, dies zu ignorieren. „Euch ist sicherlich klar, dass es zur Anklage kommen wird, nicht wahr? Und die Macht der Familie zu Finstertann ist nicht zu unterschätzen. Da Goran sich in meinen Augen ähnlich unreif verhielt, als er das Duell annahm, allerdings aufgrund seines Status höchstwahrscheinlich glimpflich davonkommen wird, habe ich das Schwert der Schwerter gebeten, sich als euer Fürsprecher zur Verfügung zu stellen.“ Überrascht wirft Aridane der Geweihten einen Seitenblick zu. Diese schenkt ihr ein grimmiges Lächeln: „Ein fairer Zweikampf ist im Sinne der Herrin. Allerdings sollte man wissen, wann dieser angebracht ist. Wer wie Ihr in diesem Fall im Zorn über einen kindlichen Streich eine Forderung ausspricht verhält sich nicht ehrenhaft. Dennoch, ich werde für euch sprechen. Ich hoffe, dass Ihr euch meines und Meister Adersins Vertrauen als würdig erweist, und aus dieser Geschichte etwas lernt.“ Hat sie das gerade wirklich gesagt? Ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Ich danke dir Rondra.
Nun ergreift Erlan Adersin wieder das Wort: „Nach dem was vorgefallen ist, kann ich dich nicht an der Schule behalten. Das ist sehr bedauernswert, da du dich zu einer meiner fähigsten Schülerinnen entwickelt hast.“ Aridane durchzuckt kurzer Stolz. Sie hatte gewusst, dass sie den anderen überlegen war! Dann sickert die Bedeutung der Worte zu ihr durch. „Ich… muss gehen?“ stammelt sie. Der Schwertmeister nickt grimmig. „Dies ist die einzige Möglichkeit. Da du dich zu einer fähigen Kämpferin entwickelt hast, sollst du aber den Gesellenstatus erlangen. Unter einer Bedingung“, er erhebt die Stimme, als Aridane überrascht die Augen aufreißt. „Das Schwert der Schwerter und ich werden deine Fürsprecher sein, falls es zum Prozess kommt. Wenn dies für den Freispruch genügt, wirst du mein Siegel erhalten, auch wenn ich gerne noch ein Jahr der Festigung deines Charakters und der Vervollkommnung deiner Kampfkünste gewidmet hätte. Du wirst dich in den Dienst des Ordens der heiligen Ardare zu Arivor stellen, und dort hoffentlich Selbstbeherrschung lernen. Wir sind übereingekommen, dass es dir gestattet ist, weitere Aufträge anzunehmen, damit du deine Schulden begleichen kannst. Allerdings haben die Angelegenheiten des Ordens im Zweifelsfall Vorrang.“ Er wirft ihr einen strengen Blick zu. „Das ist unser Angebot.“ Aridanes Herz klopft wild. Ein Ausweg. Eine Möglichkeit, einen Rest von Ehre zu bewahren. „Ich… danke Euch“, stößt sie mit krächzender Stimme hervor. Keine Schändliche Rückkehr nach Hause! Zwar würde ihr auch nicht das freie Abenteuerleben vergönnt sein, dass sie sich immer erträumt hatte, aber zumindest gab es im Dienste Rondras Ruhm zu erlangen – und sie bekäme den Gesellenstatus. In Anbetracht der Umstände war das mehr, als sie erwartet hatte. „Ich danke euch vielmals“ stößt sie noch einmal hervor, bevor sie auf einen Wink Adersins den Raum verlässt. "Schwertgesellin im dienste Rondras", murmelt sie beim Hinausgehen leise vor sich hin, "das klingt gar nicht so schlecht..."
Folgende Werte habe ich mir überlegt:
MU: 13
KL: 11
IN: 14
CH: 11
FF: 10
GE: 14
KO: 14
KK: 13
Vorteile (inkl. durch Profession erhaltene): Balance, Eisern, Adlige Abstammung (niederer Adel), Gutaussehend (sie ist sich dessen allerdings nicht wirklich bewusst), Begabung Anderthalbhänder
Nachteile: Arroganz (10), Eitelkeit (6), Neugier (9), Verschwendungssucht (8), Feind (SO: 14), Prinzipientreue (10, "Schutz der schwachen und Wehrlosen", "Mut und Wehrhaftigkeit", "Umgangsformen und strenge Duellregeln"), Schulden (2000 D), Verpflichtungen (Rondrakirche).
SF: Aufmerksamkeit, Ausweichen I, Finte I, Meisterparade, Rüstungsgewöhnung I, Ausfall
Tendenziell setzt Aridane eher auf Schnelligkeit, als auf Stärke, was sich in ihren Eigenschaftswerten wiederspiegelt
Eine detaillierte Beschreibung des Aussehens und Charakters werde ich später noch liefern.
Ich bin mir noch etwas unsicher, was das Einschreiten des Schwertes der Schwerter angeht (s. Hintergrund): einerseits ist das relativ hoch gegriffen, andererseits braucht sie auch einen hohen "Schutzherrn".
Über Anregungen und Ratschläge würde ich mich freuen.