Hat ein Druide Geld bei sich?

  • Hallo liebes Forum,

    Wir wollen nächstes Wochenende wieder DSA spielen, und ich darf dabei den Haindruiden verkörpern. Da stellt sich nun die Frage: Hat ein Druide Geld bei sich?
    Wie wir alle wissen besitzen Druiden ja die Unverträglichkeit mit verarbeitetem Metall wo zu ja auch die Münzen zählen müssten. Doch da stellt sich nun die Frage ob die Geringe Menge an Münzen überhaupt etwas ausmachen? Es wäre schade wenn der Druide kein Geld annehmen würde! Aber gerade in unserer Spielgruppe wird viel Wert auf Stimmigkeit gelegt.

    Response in spe

    Cogito ergo sum

  • Wenn es um Stimmigkeit gehen soll - die Unverträglichkeit begründet sich ja im "religiösen" Verständnis der Druiden - eine Schandtat an Sumu.
    Dementsprechend - keine Kompromisse für den Haindruiden, meiner Meinung nach.

  • Mir ist gerade etwas eingefallen was lustig werden könnte.

    Wie wäre es wenn der Druide wie z.B. die Miniwatu Geld aus Muschel benutzen könnte oder Nuggets die er dann versucht den Wirten et cetera an zudrehen.
    Da er so oder so ein störrischer eigenbrötlerische Druide werden soll wäre das passen, macht so etwas denn Sinn?

    Response in Spe

    Cogito ergo sum

  • In den meisten kleineren Dörfern und ländlichen Gegenden ist Tauschhandel eher die Regel als die Ausnahme. Da ein Haindruide wohl nicht aus dem Zentrum der Zivilisation kommt, wäre es nicht ungewöhnlich, wenn er überhaupt kein Geld bei sich führt und stattdessen mit Tauschwaren (z.B. Kräuter) oder Dienstleistungen (z.B. Heilkunde) "bezahlt".

    Regeltechnisch können Druiden Geld verwenden, da der Nachteil nur bei intensivem Kontakt ausgelöst wird, nicht bei einfacher Berührung (WdZ S. 32). Zahlen kann man also, ein Bad im Geldspeicher nehmen nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Frankie (28. August 2016 um 20:03)

  • Willkommen auf dem Orki, Moorkrake. :)

    Doch da stellt sich nun die Frage ob die Geringe Menge an Münzen überhaupt etwas ausmachen?

    Da es religiöse Überzeugung ist und nicht so etwas wie eine Allergie oder Weltfremdheit, tendiere ich ebenfalls zu der harten Auslegung: kein Geld. Das ist nicht gewollt. Da ist es nicht damit getan, Handschuhe anzuziehen und/oder den Geldbeutel tief in der Tasche zu haben, das ist ein ständiges Mahnmal von einem Frevel.

    Tauschhandel und eben ergänzend möglichst autark sein (Druiden leben ja laut Beschreibung allein, die sollten also (nach ihren Werten vielleicht erst später) in der Lage sein, über die Runden zu kommen und nicht auf Gasthäuser und einen Koch in der Küche angewiesen zu sein) sollte aber durchaus abhelfen.

    Eventuell können sie erhaltenes Geld einem Kumpel geben, der es für sie verwalten soll, aber das kann man bei einer harten Auslegung auch schon wieder als heuchlerisch auslegen: man nutzt das Geld. profitiert davon, aber hat es nicht in der Hand und trägt es nicht mit sich herum.

    Das Thema wurde auch schon mal hier und vermutlich auch schon anderweitig diskutiert: Fragen zur Druidenerschaffung

  • Einen Beutel mit Münzen bei sich zu tragen würde ich als intensiven Kontakt mit verarbeiteten Metall ansehen - schon eine Metallspitze an einem Speer geht nicht. Mein Elf - Unverträglichkeit mit verarbeiteten Metall und Weltfremd: Geld und Besitz wurde finanziell bei Bedarf von seinen treuen Gruppenmitgliedern versorgt, die dafür seinen Anteil einstrichen. Hat gut geklappt, er hatte immer, was er brauchte. Willst du es ganz clever anstellen: Es gibt Banken in Aventurien, dort zahlst du dein Geld ein und erhälst einen Schein, mit dem du an jeder Bank der Kette abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebür wieder abheben kannst. Theoretisch könntest du gleich mit diesen Scheinen bezahlen - auch historisch sind so die Geldscheine entstanden. Für einen Haindruiden am Anfang ist das aber freilich eher unpassend, eher was für einen Mehrer der Macht. Aber gerade für größere Transaktionen ist das für alle Helden ein sinniger Weg - 400 Dukaten wiegen immerhin 10 Stein! In einigen Regionen dürften Edelsteine und Goldnuggets aber eine gute Alternative sein, gerade in Goldgräbergegenden sogar ganz normal.

  • Ich habe noch einmal nachgedacht und mir überlegt das er den Geldhaushalt dem Fähnrich anvertraut, welcher dann alles für ihn ausgibt aber dafür auch seinen Teil einstreicht, zusätzlich wird er eben mit Diensten (Balsam) oder Tauschwaren (Goldnuggets, Muscheln) bezahlen.

    Vielen Dank für die qualitativen Beiträge,

    Ego autem illustrantur

    Cogito ergo sum

  • Die Frage ist falsch gestellt! Braucht ein Haindruide Geld, müßte es heißen. Und die Antwort ist ein klares Nein. Und da ein Haindruide kein Geld braucht, wird er auch keins dabei haben. Da er bisher anscheinend den Tauschhandel kannte, wird er ähnlich mit seinen Begleitern verfahren - und denen das unnötige Geld auf's Auge drücken. Natürlich erwartet er für seine Hilfe dann auch Gegenleistungen :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Willst du es ganz clever anstellen: Es gibt Banken in Aventurien, dort zahlst du dein Geld ein und erhälst einen Schein, mit dem du an jeder Bank der Kette abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebür wieder abheben kannst.

    Es gibt Banken, aber nur wenige Bankhäuser haben überregional Bankhäuser. Die einzige, die tatsächlich mehr oder weniger in ganz Aventurien zu finden ist, dürfte die Nordlandbank sein und es dürfte gut was kosten, die Art Konto zu haben, bei der man nicht nur in der einen Stadt, sondern an jeder Filiale abheben darf.
    Ich glaube allerdings auch, dass Haindruiden nicht zu der Art Klientel gehört, die man in diese edlen Hallen überhaupt erst einlässt.
    Und auf dem Konto von jemand anderem hat man keinen Zugriff drauf.
    (Generell zum Thema Bankwesen, damit das hier erst gar nicht weiter aufkommt: Aventurisches Bankwesen oder Banken in Aventurien)

  • Grundsätzlich würde es niemandem Spas machen, wenn sein Held um jede Belohnung umfällt, weil er kein Geld annehmen darf. Der Druide lebt zwar im Wald, aber die Welt rundherum kennt er gut genug. Geld gibt es, Geld ist aus verhüttetem Metall, das soll man nicht angreifen. Dagegen mit dem Goldnugget aus dem Fluss fett einkaufen gehen, ist kein Problem, bzw. kann man solche Verbote und Gebote auch umgehen, mit Handschuhen etwa.

    Viele engstirnige Charakterauslegungen machen diesen eigentlich nicht interessanter, sondern nur unspielbarer. Und es soll ja Spaß machen und nicht frustrieren. Wozu ein wohldurchdachtes hintergründiges Charakterkonzept, das vor Langeweile stinkt weil man nichts damit machen kann.

    Also: Sicher hat ein Druide Geld dabei, er berührt es nur nicht mit der Haut.

  • Laut WdZ 32 erhält man bei Unverträglichkeit mit bearbeitetem Metall die Auswirkungen bei jeglichem intensiven Umgang und ausdrücklich nicht erst bei einer Berührung. Handschuhe nutzen da nichts. Ich habe lange und mit viel Spaß einen Elfen gespielt, der wegen dieses Nachteils auch nie Münzen bei sich trug (wegen einer Weltfremdheit hätte er auch nicht gewusst, was er amit soll - warum die Menschen Metallscheiben austauschen, wenn einer dem andern was schenkt, hat sich ihm nie erschlossen. Er lies andere aus der Gruppe dieses bizarre Ritual für ihn vollziehen ;) ). Was soll ein Druide auch groß mit Geld wollen? Teure Waffen und Rüstungen sind wegen des Metalls nicht drin, Zauberbücher nutzen Druiden nur, wenn sie gildenmagische Sprüche lernen wollen und Druidische Lehrmeister wollen wohl eher Gefallen als schnöde Münzen. Sein Essen und sein Zimmer kann er leicht von einem anderen Gruppenmitglied bezahlen lassen, das im Gegenzug seinen Anteil an Beute und Lohn einstreichen darf. Dieses sorgt auch für andere Bedürfnisse (Heiler, Barbier und was auch immer gerade gebraucht wird). Nicht jeder Held muss Reichtum und weltliche Besitztümer anhäufen, damit er dem Spieler Spaß macht. Das weiß ich aus Erfahrung. ;)

  • Es gibt Charaktere, die nicht für Geld antreten, aus welcher Überzeugung oder fehlendem Bezug dazu auch immer.
    Als SL weiß man das das und vergibt dann nicht nur einen feuchten Händedruck und x Dukaten, ob es nun ein weltfremder Elf ist, ein Barbar, der mit Geld nichts anfangen kann, weil es dafür zu Hause nun gar nichts gibt, oder der edle Krieger es für unter seiner Würde erachtet, sich für seine Taten bezahlen zu lassen, die er aus Überzeugung begeht oder der Druide, der aus religiösen Überzeugungen da keinen großen Wert darauf legt.

  • Mal ernsthaft, ob ich für mein Geld Handschuhe anhabe oder jemand anderen MEIN Geld nach MEINEM Sinn benutzen lasse, ist doch genau das selbe. Nur umständlicher. Und es ist keine religiöse Überzeugung, kein Geld zu haben, mit Edelsteinen in der Tasche kann auch der hinterste Haindruide stinkreich sein und sich im besten Haus am Platz seine Badewanne anfüllen lassen.

    Kein Geld kommt ja nur daher, das der Druide üblicherweise keinen hat, der ihn für irgendetwas bezahlt, bzw. seine Kunden auch nur wenig Geld aber dafür viel Naturalien haben.

    Aber als Abenteurer ist er kein Haindruide mehr, der im Wald sitzt, sondern ein wandernder Zauberkundiger, der auch mal was kaufen will, ohne das sein Geld sich in der Gruppenkasse in das neue Kriegerschwert verwandelt, weil er eh nichts braucht, der zerlumpte, abgerissene Geselle mit den Naturtalenten und den kaum einsetzbaren Zaubern.

  • Es ist halt eine religiöse Überzeugung. Sein Geld jemand anderen geben und den bezahlen lassen oder selber möglichst nie direkt anfassen, kann man machen, fände ich persönlich (für mich) etwas heuchlerisch. Aber wer das in seinen Gruppen so machen möchte, kann es ja tun, da kommt keine Rollenspiel-Polizei angefahren.
    Als Druide hat man es halt nach meinem Dafürhalten wohl auch aus der eigenen Warte nicht nötig, Sumus Schändung für das eigene Wohl zu nutzen, wenn man sich da auch aus eigenen Kräften und Fähigkeiten behelfen kann (von daher wäre ein hypothetischer Druide, oder tatsächlich von mir gespielter Elf oder Barbar keiner, der Geld haben möchte, weil er sich auch mal was kaufen möchte, sondern mit dem Geld nichts anfangen kann und es weiter reicht).

    Und es kann eben ein SL auch so dezent nachhelfen und unterstützen, dass man als Spieler nicht mit sinnbildlich langen Ohren da stehen muss und sich sorgt, das der eigenen Charakter nichts kriegt, oder vielleicht doch ein schlechtes Gefühl haben sollte. Es gibt auch wertvolle Dinge, mit denen ein Druide keine Probleme hat, wenn er sich tatsächlich mal die Holzschale aus Mohagoni kaufen möchte.

  • Da gab es mal einen Bettlerorden. Der schwor allem weltlichen Besitz ab. Das fanden die Leute toll und schenkten den Bettelmönchen ganz viele Dinge. Da konnten die natürlich nicht ablehnen, weil das unhöflich gewesen wäre. Aber behalten ging natürlich auch nicht, zumal sie immer reicher wurden. Da übergaben sie dann also alles ihrem Über-Chef. Nennen wir den hier der Einfachheit halber einfach mal den "Papst". So kam es denn, dass der Papst gelegentlich den Bettlerorden damit drohen konnte, ihnen etwas schreckliches anzutun: Ihnen die Klöster zu schenken, in denen sie lebten. Und mehr.

    Dieses Beispiel zeigt doch, wie ich finde, dass eine gewisse Flexibilität in diesem Bereich möglich ist. Die Mönche waren gewiss nicht dumm, im großen und ganzen auch nicht verloren oder irgendwie verrückt. Sie haben aber defakto den gleichen Trick angewandt wie "Igitt, Geld! Hier, verwalte DU das für mich!" und sie kamen damit gut durch.

    Ich persönlich finde das lächerlich und verlogen. Zigtausenden Bettelmönchen hat diese Begründung aber offenbar gereicht und allen um sie herum scheinbar auch. Es war gut genug, dass man es als Politikum missbrauchen konnte.

    Der Trick des Druiden, einen Mitstreiter als Bank zu missbrauchen, wäre also denkbar.

    Druiden sind ja auch keine Psychopathen, die völlig hysterisch die Existenz von verarbeitetem Metall verachten. Sonst könnte man diesen Druiden ja noch nicht einmal neben dem Kerl in Stahlbrünne herlaufen lassen. Die Existenz von Metall und Werten ist ihm also nicht per se das oberste Gräuel. Es bedeutet ihm schlicht nichts. Tatsächlich wäre ein Verwaltungs-Arrangement dieser Art sogar höchst funktional und vermutlich sogar profitabel für den Bank-Charakter. Nur würde der Druide im Falle von Verhandlungen seine Positionen entweder sehr deutlich machen, oder sich schlicht raushalten. Gelegentlich dürfte er jedoch das Gewinnstreben anderer sabotieren, indem er ganz andere Interessen verfolgt. Und es kann auch vorkommen das er einfach von Zeit zu Zeit sagt "Du, Alrik? Die Kinder da hungern. Nimm mein Geld und kauf ihnen Essen. Und neue Kleidung."

  • Zumal der Nachteil Unverträglichkeit mit verarbeiteten Metall und auch die zentrale Komponente kein verhüttetes Erz zu berühren der Druiden sich erstmal nur auf das Zaubern bezieht. Sie sind schlicht fest der Überzeugung, verhüttetes Metall würde den Fluss der Magie stören (so wie machne Leute homäopathische Globuli nicht in Metall- oder Plastikgefäßen bei sich tragen, da das ihre Wirkung verhindern würde) - eine moralisch-ethische Komponente sehe ich da höchstens Sekundär. Druiden halten das eher für naturwissenschaftlich als für philosophisch (Ethik). In so fern geht es erst einmal darum, den Störfaktor Metall so weit von sich fern zu halten, dass man ordentlich zaubern kann und dafür reicht die Bank völlig. Mir wäre noch kein Druide untergekommen, der andere davon überzeugen möchte, auf Metall zu verzichten oder sich weigert, mit "Sumuschändern" gemeinsame Sache zu machen, da die ja Metall haben. Für mich schon ein Zeichen, dass es hier eben nur um das Zaubern des Druiden selbst geht. Hat man eine moralisch-ethische Überzeugung, wie könnte man ertragen, dass sie im Unfeld wirklich ständig und selbstverständlich gebrochen wird? Gut, manche Veganer schaffen es auch, die Zähne zusammenzubeißen...
    Anders sieht es bei den Ipexco in Rahshazar aus, bei deren Sumu-Kult Herstellung, Besitz und Verwndung von verhüttetem Erz tatsächlich ein todeswürdiges Verbrechen darstellt. Aber da sind wir weit entfernt von unseren aventurischen "Baumkuschlern". Der Kult der Ipexco ähnelt der Religion der Trollzacker, insbesondere derer Druiden, wohl noch am ehesten. Wie Geoden für ihre goldenen Sicheln ist für sie aber interessanterwise gediegenes Bachgold ok.

  • Kleine Ergänzung: Laut WdZ 318 darf ein Druide beim Zaubern keinen Körperkontakt mit verhütteten Metall haben. In einem Geldbeutel wäre es zumindest kein direkter Körperkontakt, aies ist eine zentrale Komponente zusätzlich zur Unverträglichkeit mit verarbeiteten Metall und führt zu einer Erschwerung von 12. Da würde ich nicht sagen, dass man sich einfach herumtricksen sollte - ein Druide sollte in meinen Augen kein Geld am Körper tragen, wenn er zu zaubern gedenkt.

    EDIT

    ANdererseits heißt es dort auch, sie verwendeten IN DER REGEL nur steinerne Speer- und Pfeilspitzen, was wieder darauf hindeuten könnte, dass es eben Ausnahmen gibt, wie es Spielerhelden recht oft sind.

  • Die Ausnahme könnten Holzspitzen sein, die Hintertür auf Metall lese ich da nicht raus.

  • Gut, Hornspitzen könnten auch gemeint sein ;)

    Man könnte es als Hintertürchen auslegen, andererseits steht im Satz davor, sie verwendeten keine Metallwaffen und -Werkzeuge. Müsste man sich schon zurechtdrehen um zu sagen "Holzschaft mit einem kleinen bisschen Metall forne dran ist ok", aber was manchen Spielern so einfällt... ;)

  • WdG 227 sagt: "[...] Dies hat zur Folge, dass Druiden vollständig ohne verarbeitete Metalle leben" Münzen bei sich zu tragen hieße aber wohl, mit verarbeitetem Metall zu leben.

    WdH 158 sagt: "Häufig "kauft" er den Eltern ein Kind, das er für geeignet hält, regelrecht ab [...]" "Kaufen" würde ich als "Geld gegen etwas eintauschen" betrachten, allerdings steht das Wort im WdH in Anführungszeichen. Vermutlich ist hier ein Tauschgeschäft ohne Geld gemeint.