Contra produktive Prinzipientreue

  • Kor zum Gruße!
    Ich habe ein kleines Problem mit nem Charakter von mir, nach dem Tod meines Kor geweihten habe ich einen neuen Char mit anderem HG aber gleicher R/K/P gebaut und da kam ich nochmal ins überlegen...
    Die Prinzipientreue aus Eslamsgrund (Schutz der Schwachen z.b.) beißt sich mit der des Kor geweihten (Unterjochung der Schwachen)
    Wie könnte ich das lösen? Gegeneinander würfeln? Die alte ablegen?...
    Bitte um Hilfe...

  • 3GP ausgeben und Schutz der Schwachen wegkaufen. Da muss ich mich aber fragen, warum... das ist ziemlich inkompatibel mit den moralischen Grundsätzen des Charakters so wie ich das sehe. Ähnlich wie 'Angst vor Blut' ist das ein Nachteil, der einem von der Weihe eigentlich ausschließt. Klar, kann man wegkaufen, aber warum tritt der Charakter Kernprinzipien der vielleicht prägendsten Phase seines Lebens so mit Füßen? Und warum sollte selbst wenn der Charakter Akoluth ist und sich weihen lassen will - Kor dem zustimmen?

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."

  • Entweder mit dem SL abklären, dass der diesen Aspekt der PT gegen einen in den Kosten gleichwertigen tauscht, oder aber Du senkst schon bei der Generierung diesen Aspekt, bzw. senkst ihn mittels AP im Spiel, damit bis zur Weihe alles klar ist.

    Zwar ist Unterjochung der Schwachen ein Ziel der Kirche und nicht im Moralkodex verankert, aber es beißt sich in der Tat. Ebenso allerdings auch der Aspekt der Ehrenhaftigkeit.

    Hilfreich wäre da nicht nur eine plausible Erklärung, warum der Charakter sich von Rondra weg- und Kor zugewandt hat, sondern dies im Spiel vielleicht auch noch zu thematisieren und umzusetzen. Also diesen Weg erst auszuspielen, statt schon bei Start mit Kor IT zu liebäugeln.

    Wie hast Du es denn bei dem vorherigen Charakter mit dieser Kombination gemacht?

  • (Schutz der Schwachen z.b.) beißt sich mit ... (Unterjochung der Schwachen)

    Sehe ich nicht notwendigerweise so. Auch die Sklavenhalter aus Al'anfa passen ja darauf auf, dass ihre Sklaven arbeiten können. Und wenn man so will "Unterjocht" ein mittelreichischer Ritter mit Lehen auch seine Leibeigenen. Das ist jetzt zwar im Detail abhängig von der Auslegung, aber man sollte hier argumentieren können.

    Trust me, I'm an enginseer!

  • Ich sehe da auch keinen Konflikt. Die, die nicht kämpfen (können), werden per Definition verschont. Die sind nunmal da, um zu dienen. Für mich ist das sogar eine perfekte Überschneidung mit dem Feudalismus. Man wird als Herrscher oder als Diener geboren. Und wenn man Diener haben will, muss man diese auch beschützen, wenn sie es selbst nicht können. Ansonsten schrumpft auch die eigene Machtbasis und Überlegenheit.

  • Zwischen "schützen" und "in den Boden treten" sehe ich wiederum schon Unterschiede.
    Der Korie denkt sich, dass der Bauer, der sich nicht verteidigen kann, es verdient hat, abgemetzelt zu werden, jedenfalls, solange er sich irgendwie am Kampf - und sei es, der Bauer wird von den üblichen 08/15 Räubern angegriffen - beteiligt. Der mit dem Ehrenkodex würde für den Bauern kämpfen und zusehen, dass er z.B. den Kampf übernimmt.

    Tod oder Unterjochung auf der einen Seite und Schutz auf der anderen finde ich nicht so ähnlich und Hand in Hand gehend.

  • Es sei denn es ist 'mein' Bauer. Der 'mir' gerade 'mein' Butterbrot schmiert. Wenn ich ihn schon erfolgreich unterjocht habe, dann passe ich soweit auf ihn auf, dass ihn niemand anderes unterjocht oder mir gar weg nimmt! 'Schütze deine unterjochten Schwachen!' Macht schon Sinn... :)

    I ♡ Yakuban.

  • Naja, ich sehe da eigentlich auch eher Konfliktpotential als perfekte Ergänzung.
    "Unterjochen" hat ja schon einen äußerst negativen Touch, da steht schließlich (beabsichtigt, vermute ich doch stark) nicht "Für mich arbeiten lassen" - sondern eben unterjochen. Man kann's schon irgendwie beides machen... Aber damit biegt man eher die Realität als die Idee anzupassen.

  • Man muss auch das Ständesystem beachten. Schutz und Unterwerfung gehen da immer stark miteinander einher: Der Adlige schützt den Leibeigenen oder Bürger, der ihm dafür Frondienste, Abgaben und demütige Unterwerfung schuldet. Bei den Novadi schützt der Mann die Frau, die ihm dafür demütige Unterwerfung schuldet. In solchen Ständesystemen schließen sich Unterwerfung und Schutz nicht aus, im Gegenteil: Sie setzen sich vorraus.

  • Bei einem Kor-Geweihten geht es aber nicht um jene, die ihm durch das Lehenssystem verpflichtet sind und an die er durch das Lehenssystem verpflichtet ist, sondern da ist es die Ideologie, dass jene, die nicht für sich selber eintreten können (oder andere nicht bezahlen können, für sie einzutreten), es nicht wert sind zu leben oder wenigstens unterjocht werden können und sollen, während es für den Krieger Ideologie ist jenen, die nicht für isch selber eintreten können, mir Tat und Rat zur Seite zu stehen. Im Zweifelsfall auch gegen jene, die sie unterjochen wollen, weil sie sich nicht verteidigen können.

  • Ich möchte einmal auf die Definition von 'Unterjochen' hinweisen: Etwas oder Jemanden gewaltsam unterdrüken. Dabei ist die Wortbedeutung von unterdrücken, Jemanden mit gewalt daran zu hindern, frei und selbstbestimmt zu handeln.
    Es ist jetzt natürlich auslegungssache, ob Schutz der Schwachen beinhaltet, auch die Freiheit der Schwachen zu schützen. In dem Fall wären Alle Professionen mit diesem Vorteil fast unspielbar.
    Natürlich ist immer die Frage, wieviel Gewalt da jetzt im spiel ist. Wie gesagt, ganz viel auslegungssache.

    Trust me, I'm an enginseer!

  • Die freiheit zu schützen? Wohl kaum. Solch revolutionäre Ideen haben allerhöchstens Tsa-Geweihte. Praiotische und Rondranische Prinzipientreuen sind Prinzipientreuen des Adels und jender, die nahe dran sind, die Leibeigene als Unfreie halten. Tsa und Phex könnten zwar für Freiheit stehen, sind für Kriegerkodices aber nicht gerade prädestiniert...

  • Die Freiheit zu schützen sehe ich da auch nicht drin abgedeckt. Bestehende Gesellschaftsordnung ist davon unbeleckt.
    Allerdings würde ein Kor-Geweihter jeden unterjochen (wollen), auch wenn es der Leibeigene oder freie Bauer ist, solange er sich als schwach erweist, ob er dazu nun aufgrund dieser Gesellschaftsordnung Feudalsystem "Fass meine Leibeigenen nicht an" darf oder nicht. Schwach ist schwach, und schwach soll ausgemerzt werden.

  • Der Kor-Geweihte steht ja nur selten DESILUSIONIERTEN Kriegern zur Verfügung, das würde ich fast so deuten, dass zunächst die Rondranische Prinzipientreue weg muss, denn gerade dieser Ehrenkodex spiegelt doch die Illusionen des Kriegers wieder, oder? Für je 50 AP oder einen GP kannst du sie um eine Stufe senken, bis du desillusioniert bist, dann erst folgt der Weg zu Kor. Das wäre jetzt mein Gedanke bzw. meine Auslegung der Regeln...

  • Ja, 10 stmmt. Das wären 500 AP - zwei kurze Kurzabenteuer oder ein kurzes "Langabenteuer" - wobei ich das aber Schritt für Schritt und nicht auf einmal machen würde. Wobei man darüber reden könnte, nur 3-5 Punkte herzunehmen - Loyalität und eine gewisse Söldnerehre sind ja nicht völlig undenkbar. Die Ehrenhaftigkeit der Krieger finde ich aber unpassend, die sollte zur Söldnerehre reduziert werden (1-2 Punkte würde ich sagen). Loyalität zu den eigenen Kameraden und zum Soldherrn halte ich aber sogar für denkbar.

  • Es muss ja auch nicht unbedingt die ganze PT abgebaut werden. Schutz der Schwachen, durchaus auch die Ehrenhaftigkeit (da Kor-Geweihte recht flexibel in der Wahl der Mittel sind, solange die Mittel blutig sind). Eine Form von Loyalität (gegenüber der eigenen Truppe, der Kirche, dem Auftraggeber) wäre nicht unbedingt so falsch am Platze?

    Zum abbauen sollten aber nicht nur AP da sein, sondern auch der Grund. Es muss ja einschneidende Erlebnisse geben. Nicht nur feststellen, dass da unbequem ist oder man lieber mit ein bisschen Blut rumsauen möchte zu Kampfbeginn. Daher würde ich da nicht die ersten paar hundert AP drin investieren, sondern dem SL ans Herz legen, das er sich da möglichst schnell etwas überlegen und einbauen möge

    Erst den Glauben und damit darüber die PT verlieren und dann zum anderen finden hatte ich ja auch schon gleich zu anfangs vorgeschlagen.