Aventurische Theologie

  • Noch stimmiger fände ich allerdings den Namenlosen - wurde ja auch als Der Güldene/Goldener Gott bezeichnet. Er steht zwar eher für die Finsternis, nur der christliche Lucifer ist nun auch nichts, was mit Licht assoziiert wird (dafür mit Heimtücke, Täuschung, Verrat und Hass). Dazu käme noch die tulamidische Bezeichnung Iblis, welche im Islam einen gefallenen Engel bezeichnet - also den Teufel bzw. Satan aka... Lucifer, den Lichtträger. Und somit könnte sich der Kreis dann ganz wunderbar schließen :evil:

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Der Namenlose war auch früher mal der oberste Richter was ich eher einem Erzengel dann zuordnen würde. Dieser ist halt gefallen wie der irdische Satan eben auch.

    Allerdings wären da noch die Runen mit seinem Namen (gibt es darüber überhaupt großartig Informationen). Ein paar Prte werden zwar vermutet aber nichts konkretes. Was würde denn passieren wenn er seinen Namen wieder hat? Mich erinnert das eher dann jhwe/Jehowa dessen Name ja nicht genannt werden durfte.

  • Stahl ist ja blos Eisen mit weniger Kohlenstoff . Warum soll es bei dem magischen ( wohl nur verzauberten bzw dämonisch modifizierten ) Eisen und Stahl anders sein.

    Efferd mag vielleicht kein gegensätzliches Element bzw es stört die Aura des Wassers oder so. Zur Heizung kann eine Bodenheizung mit Heißwasser helfen. Hatten grade die Römer bzw dan evtl die Myranorer mitgebracht. Licht macht Gwen Petril oder eine Blendlampenstrahl von draußen. Oder man scheißt einfach auf diese Übertriebenheit was wohl auch üblich ist.

    Magier rufen ja auch Dämonen und setzen sie zielgerichtet ein. Kurzfristig kann das auch funktionieren. Dennoch sind sie eben Chaoswesen und ihre Beschwörung öffnet die Pforten in ihre Welt , was stärkeren Dämonen Einlass oder Einfluß ermöglichen kann.
    Die Erzdämonen hassen ja auch den Namenlosen dafür das er in ihren Domänen Einfluß hatt. In den dunklen Landen zb auch mehr als Zwölferkulte. Der Namenlose hatte sich als einst mächtigster Gott ja überallhin ausgestreckt. Das war ja sein Frefel am kosmischen Gleichgewicht des Kha. Darum haben sich die Götter gegen ihn erhoben .

  • also den Teufel bzw. Satan aka... Lucifer

    Naja, soweit ich das auf dem Schirm habe, ist Satan eben nicht Luzifer, sondern Satan der Gegenspieler Gottes und Luzifer der einstmalige Liebling Gottes, das zuerst von Gott erschaffene Wesen, der jedoch auf seine Schöpfung eifersüchtig wurde (ein Ego entwickelte); andere Quellen sprechen davon, dass es eben Luzifer war, der den Menschen in Gestalt der Schlange im Paradies klar gemacht hat, was sie eben sind, sie also aus Gottes Paradies des Friedens deswegen verbannt oder, anders ausgedrückt, aus dem Alleinen und dem damit verbundenen Stillstand befreit wurden. Luzifer nimmt also eher durch das Bringen der Erkenntnis die gleiche Rolle wie Loki in der nordischen Mythologie und Prometheus bei den antiken Griechen ein. Er bringt eben das Licht, die Erkenntnis und damit Befreiung aus den alten Dogmen. Aventurisch würde ich das also tatsächlich eher Tsa oder Nandus zuordnen. Und wenn man ganz gewagt sein will, dann kann diese Beschreibung auch für den Namenlosen dienen. Zumindest seine Anhänger (jeder SL^^) würden das so sagen

    "Das schlimmste Monster in Aventurien? Nennt sich Meister. Sitzt vor dir am Tisch."

  • Wissen eigentlich z.b. die Tsa- und die HesindeKirche das sie eigentlich die selbe Gottheit anbeten wie die Achaz? gerade in Orten wie Selem sollte man doch meinen da kommt mal ein Hesindegeweihter vorbei und merkt die Gemeinsamkeiten? Das gleiche gilt für die Orks und Zwerge, selbst bei den Opfergaben findet man schon Ähnlichkeiten. VOn den gemeinsamen Wundern mal ganz zu schweigen.

  • Allgemein bekannt ist es nicht und für die meisten wäre die Idee, dass Echsengötzen identisch mit den Göttern wären blanke Ketzerei. Aber gerade in der Tsa-Kirche wäre dies eine neue Idee und nichts schlechtes und ein forschender Hesinde-Geweihter könnte wohl einen Verdacht bekommen. Allgemeine Lehrmeinung wird das aber sicher nie. Aber immernoch besser als der Einfall, der Orkgötze Gravesh könnte Ingerimm sein... ^^

  • Zur Gravesh-Angrosch-Verbindung gibt es ein zwei Ingametexte im Ingerimmvademecum. Das größte Problem ist hier, dass sich kaum ein Mensch, und noch weniger ein Zwerg, wirklich mit der Religion der Orks auseinander setzt, bzw. setzen kann. Orks sind ja nicht für ihre Gastfreundschaft bekannt.
    Die Texte sind von einem Ingerimmgeweihten, der es schafft die Graveshgeweihten etwas zu beobachten und zu der Erkenntnis kommt, dass es da eine Verbindung geben könnte, es aber so abwegig ist, dass die blutigen Riten der Orks wirklich dem gleichen Gott dienen sollen, dass er sich da auf keinen Fall sicher sein kann, geschweige denn seine Vermutung öffentlich machen könnte, ohne als Ketzer zu gelten.
    So offensichtlich ist die Verbindung zwischen diesen Göttern aus sicht eines Aventuriers also nicht. Dieser wurde schließlich sein Leben lang mit dem Wissen um die einzigen 12 wahren Götter gefüttert und tut sich sehr schwer da einen neutralen Blick von außen drauf zu werfen. Am ehesten würde ich solche Erkenntnisse bei manchen Nandusgeweihten vermuten.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Was ist den in dem Fall mit Udhenberg? Dort gibt es einen Tempel, in dem Gravesh, Ingerimm und Angrosch gleichzeitig verehrt werden. Hab jetzt die entsprechende Regionalbeschreibung nicht zur Hand, ich meine aber, dass es da sogar einen Ork-Ingerimm-Geweihten gibt...

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Dort werden aber auch sowohl im Firun- als auch im Perainetempel noch Götter der Orks und Goblins verehrt. Das muss also noch nicht heißen, dass es der gleiche Gott ist. Solange also kein Ingerimmgeweihter eine aufgestufte Seelenprüfung (Die Liturgie halt mit der man die Weihe feststellen kann, weiß grad nicht genau^^) auf einen Graveshgeweihten macht, weiß man nicht automatisch, dass das der gleiche Gott ist.

    Ich finde es übrigens selbst etwas fraglich, warum da keiner drauf kommt und versuche nur IT-Begründungen zu finden. Die einzige wirkliche IT-Antwort dürfte aber Ignoranz und festgefahrenes Denken sein (Ketzer!).
    OT könnte es sein, dass man beim Erfinden der Götter und ihrer Verbindungen zu wenig darüber nachgedacht hat, dass Aventurien recht klein ist und die Glaubenswelten auch mal aufeinander treffen.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Denke es soll auch eine irdische Anspielung sein wenn man zb bedenkt das die römischen und griechischen Götter ein und die selben waren.

    Dadurch das es die "selben" Götter auch in den früheren Zeitalter gibt sollte es eigentlich klar sein das dort überschneidungen gibt. Auf der anderen Seite gibt es eben auch viele Kulte die Dämonen und ähnliches mit Göttern gleichgesetzt.

    Zudem gab es auch mal Götter die heute Dämonen sind.

  • Naja, soweit ich das auf dem Schirm habe, ist Satan eben nicht Luzifer, sondern Satan der Gegenspieler Gottes und Luzifer der einstmalige Liebling Gottes, das zuerst von Gott erschaffene Wesen, der jedoch auf seine Schöpfung eifersüchtig wurde (ein Ego entwickelte); andere Quellen sprechen davon, dass es eben Luzifer war, der den Menschen in Gestalt der Schlange im Paradies klar gemacht hat, was sie eben sind, sie also aus Gottes Paradies des Friedens deswegen verbannt oder, anders ausgedrückt, aus dem Alleinen und dem damit verbundenen Stillstand befreit wurden.

    Da überschneidet sich viel: Alttestamentarische Dämonologie, hebräische und jüdische Tradition, christliche Tradierung usw. Bin kein Theologe (hallo @Windweber), daher für mich kaum entwirrbar. Die Schlange wird z.B. als von Gott gewollt und geschaffen interpretiert, um den Menschen auf die Probe zu stellen - gibt aber auch eine gegenläufige Position. Bei Hiob wird Satan noch als Diener in Gottes Gefolge benannt - gegen die Menschen. Satan wird teils mit Lucifer gleichgesetzt... Auch er wird als die Schlange im Paradies gesehen, im Neuen Testament ebenso. Die Identifizierung der Schlange mit Lucifer konsolidiert sich späterhin im Lukasevangelium, oder die Verbindung Antichrist-Schlange/Drache-Teufel-Satan. In den ersten Jahrhunderten des Christentums gab es dann weitere (teils politisch gewollte) mythologische Entwicklungen und Deutungen. Bin wie gesagt kein Fachmann. Nur ist das doch um einiges komplexer, als wir hier darstellen könnten/sollten. Selbst die vagere Bezeichnung 'Teufel' füllt Bücher...

    Experten erwünscht. Oder besser nicht, sonst gibt´s noch ´ne Auslagerung ;) Für mich bleibt der Namenlose lieber... namenlos.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Zu dem Thema der irdischen Theologie könnte man zweifellos eine kleine Bibliothek füllen und in der Tat gibt es da tausend Meinungen. In der modernen historisch-kritischen Exegese kann man "die Schlange", Luzifer, der Morgenstern (das macht den Namen für den sternenleeren Namenlosen eigentlich sehr unpassend...) und Satan (vom hebräischen Wort für Widersacher/Feind) kaum als die gleiche Entität ansehen - sie sind literarische Produkte völlig verschiedener Zeiten und Theologischer Ideen, die erst viel später miteinander in Verbindung gebracht wurden. Aventurische Theologie ist das aber sicher nicht. ;)

  • Nächste Frage: Sind Ghule Kreaturen des Namenlosen? In Von Toten und Untoten wird erwähnt, dass sie sich nicht nekromantisch wieder erwecken lassen, wenn sie tot sind, gleiches gilt für die Reste der Leichen, die sie gefressen haben. Sie treten gerade in Ländern mit viel Nekromantie gehäuft auf. Wie praiosverfluchte Vampire vergehen sie in der Sonne und wie Vampire können sie andere durch einen Biss "anstecken". Sie scheinen die ultimative Waffe gegen Thargunitoths Diener, deren Herrin als Erzdämonin eine Feindin des Namenlosen ist. In einem offiziellen Abenteuer verwandelt sich eine Geweihte des NL mit einer wiederentdeckten Liturgie in eine Shaghula, um über eine große Rotte von Ghulen das Kommando zu übernehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (23. Oktober 2016 um 21:56)

  • Die Frage wird im Bestiarium bewusst nicht beantwortet. Neben Kreaturen des Namenlosen gibt es an Vorschlägen für ihren Ursprung noch: entlaufene Untote, Verwandlung durch Asfaloth, Pakt mit Thargunitoth, uralter Fluch gegen eine Kannibalen-Sippe.

    Ob Sonnenlicht Ghule vernichtet, ist dagegen noch ungeklärt. Im Text steht zwar mehrfach, dass das der Fall ist, regeltechnisch haben sie aber nur den Nachteil "'Lichtempfindlich" und erleiden damit im Sonnenlicht keinen Schaden.

  • Es kam ja neulich die Frage auf, ob Tiere in den Augen der Aventurier Seelen haben und es gab eine Quelle, die nein sagt, und mehrere, die ja sagen, sich aber darin widersprechen, welche Tiere denn nun Seelen haben.
    Daraus folgende Theorie: Einzelne Tiere haben keine Seele. Eine ganze Spezies aber schon. Diese trägt der Tierkönig. Darum stirbt die Spezies, wenn der Tierkönig stirbt, darum ist die Spezies versklavt, wenn der Tierkönig versklavt ist (so geschehen mit den Hammerhaien von den Krakoniern). Somit wäre es sowohl korrekt, keinem Tier als auch allen Tieren eine Seele zuzusprechen.
    Selbst für meine Verhältnisse abgefahren, ich weiß. :D

  • Daraus folgende Theorie: Einzelne Tiere haben keine Seele. Eine ganze Spezies aber schon. Diese trägt der Tierkönig.

    Interessant. Wo steht das denn?

    Finde ich ziemlich spannend, weil mich der christliche Speziezismus nicht gerade umhaut *hüstel*... "Tiere besitzen keine Seele nach Art des Menschen", lehnte sich ja vor gut zehn Jahren Hw. Dr. theol. Adolf Fugel - für mich ziemlich fragwürdig - weit aus dem Fenster. Nächstenliebe beinhaltet eben keine Tiere, weil sie nicht unsere Nächsten sind sein dürfen. Scheiß auf genetische Übereinstimmungen (z. B. ca. 98,5 mit Schimpansen... von den 50% mit Bananen mal ganz zu schweigen *kicher*).

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Das ist eine Theorie von mir, abgeleitet von den Informationen über den Tierkönig. Die Krakonier versklavten den Hammerhaikönig - die Hammerheie dienen ihnen seither als Reittiere. Stirbt der Tierkönig, stirbt die Art aus.

  • Hab mich mal schlau gemacht ;)

    "Darüber hinaus besitzen Lebewesen zwei weitere, übernatürliche Erscheinungsformen, die in der Regel nicht mit den fünf Sinnen wahrnehmbar sind: Astralleib (aus Sikaryan) und Seele (aus Naryakis). [...] Welche derischen Kreaturen überhaupt eine Seele besitzen, also ein Leben nach dem Tod führen können, ist die Frage vieler Religionen, und schon bei Elfen sind sich die Geweihten und Philosophen uneins. [...] Ander Hypothensen besagen, dass der Astralleib aufsteigen kann und wieder zur Sternenkraft der Sechsten Sphäre wird; wenn er jedoch nicht aufsteigt, verbleibt er in der Form eines unbewussten Tier- oder Naturgeistes, vielleicht sei dies aber auch nur für seelenlose Wesen wie Tiere zutreffend." (WdG, S. 13)

    "Nach Ansicht einiger Kirchen haben Tiere übrigens ebenfalls eine Seele, die durch finstere Akte verdammt werden kann. Insbesondere gilt dies natürlich für die jeweils der Gottheit heiligen Tiere und einige halb-mythische Wesen." (WdG, S. 20f).

    Na toll! Ist zumindest nicht in Stein gemeißelt. Ob auch pflanzliche Lebewesen eine Seele haben? Frag Tsa :P

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (3. Dezember 2016 um 11:47)

  • Die Quellen sind sogar widersprüchlich - im Wd gibt es zwei Quellen, die aussagen dass bestimmte Tierarten immer als beseelt betrachtet werden, vor allem Warmblütler. WdG meint dagegen, Tiere würden meist als seelenlos betrachtet werden, gerade in der Rechtsprechung. Blutmagie an Tieren aber soll laut WdZ gerade bei Strafe verboten sein, weil eben viele Tiere als beseelt gelten...