Praios - Ich diene dir, nicht der Kirche

  • Wenn diese "Abkehr" eine Reaktion auf das Verbrennen der Schwester ist, dann ist der Held ja möglicherweise auf eine spezielle Person in der Kirche oder auf einen speziellen Tempel sauer. Und dann auch eher nicht, weil sie getötet wurde (denn ihre Seele wurde gerettet! Das ist mehr, als man als Paktierer hoffen darf.), sondern weil er vielleicht nicht mit ihr nochmal sprechen durfte, weil es in seiner Abwesenheit geschah, etc...

    In dem Fall könnte er sich von diesem speziellen Tempel abwenden und irgendwo in die Pampa gehen und isoliert leben/predigen, ohne die Institution Kirche zu verlassen. Oder nach so einem Streit verkündet er seinem Abt (oder wie auch immer sein "Chef" heißt), dass er jetzt als reisender Prediger durch die Lande ziehen und Glaube und göttliche Ordnung unters Volk bringen will. Der Abt ist froh, den Querulanten los zu sein, und schon ist der Held außerhalb des normalen Kirchensystems - aber mit Billigung der oberen Geweihtenschaft - unterwegs und kann die neugewonnene Freiheit dazu nutzen, Dämonen zu jagen, wenn er will.

  • Wenn dem so ist, dann brauch er nicht in die Pampa sondern einfach die "Diozäse" wechseln. Sprich er wechselt z.B. von der Ordo Mediterrana zur Ordo Bosparanis, weil ihm die Mittelreichische Kirche unrecht getan hat. Ausserdem sind sie im Horasreich voll mit Liberalen, da wird man immer in "Watte gesteckt". Oder wie es der Praiot bei uns sagen würde: "Wenn dir der richtige, mittelreichische Glauben am Praios zu hart und streng erscheint, geh zu den verweichlichten Libealen im verseuchten Sündenpfuhl von Vinsalt. Liberale...pah!"

    Per noctem ad lucem.
    Durch die Nacht zum Licht.
    ____

    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Mit der Praioskirche geht eine Kompromisslosigkeit einher. Wie Gilion es beschrieben hat, ist die Kirche extrem streng und "hart" mit sich selbst und ihren "Anhängern".
    Zum Tode der Schwester haben die User schon die praiotischen Ansichten sehr richtig beschrieben. Ich finde es gibt eine wunderschöne Orientierung in Form eines Romans "Das Jahr des Greifen": Selbstzweifel, Intrigen, Verlust von Personen, die Untätigkeit Praios wodurch er seinen Diener auf das Härteste prüft...

    Wir haben eine Gruppe von mehreren Praioten gespielt, die hauptsächlich aus Bannstrahlern, einem Inquisitor und Sonnenlegionären bestand: Selbstgeißelung war an der Tagesordnung.
    Selbstgeißelung wegen unzüchtiger (heimliche Zuneigung zwischen männlichen Dienern, was unter Rahja akzeptiert wird), unpraiotischer, böser Gedanken.... die volle Bandbreite. Mein eigener Char (Sonnenlegionär) wurde zu drei Wochen Kerker verurteilt, weil er dem Inquisitor gegenüber einen Einwand geäußert hat... das Urteil hat die Ehefrau(Ucuri) meines Chars ohne mit der Wimper zu zucken ausgesprochen: PRaios steht über Allem...sogar über der Familie.

    Es wurden bereits viele gute Vorschläge gemacht, aber ich hätte vielleicht auch eine Idee, die dir gefallen könnte:
    Constantine ist eine sehr coole Socke mit sehr derben Sprüchen; in sich gekehrt, kaum kommunikativ... der erinnert mich eher an einen Golgari. Aus Constantine muss jedes Wort einzeln gepresst werden...:)
    Würde ein Golgarit nicht eher in so eine Schiene passen?
    Quasie: Familie praiotisch, Schwester und ihr Tod bleibt so wie es ist, aber dein Char dient eher Boron usw...vielleicht mit einem Hauch Marbo-Glauben, woher sein Mitleid stammen könnte. Golgariten stehen im übrigen auch an erster Reihe, wenn es um die Bekämpfung von Dämonen geht.

    EDIT: Meines Wissens nach sind Golgariten auch gruppentauglich, dh. nicht unbedingt zum Tempeldienst verdammt.

  • @Storytelling Btw, was mir gerade in den Sinn kommt: Wenn du einen Constantin-ähnlichen Dämonenjäger haben willst, kann man neben Praios noch Hesinde nehmen. Ein Mitglied der Eisernen Schlange (die sowieso einen leichten Dachschaden und Seelenunreinheit haben), sprich ein Draconiter/Freigeist, der seine eigenen Wege geht und schädliche Magie jagt. Im Exorzieren sind nunmal sowohl Praioten als auch Hesindegeweihte die besten die man haben kann.

    Sprich auch hier mit Objektsegen und Weihen vorgehen, wenn man Zeit hat Liturgien binden (Argelions Mantel z.B.) und dann noch die SF Exorzismus holen im späteren Verlauf. Mit Eidetischem Gedächtnis geht das sogar recht schnell.

    Per noctem ad lucem.
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  • Ghiyath: *Kaffee an Bildschirm spuck* Wus? Also, ja, so kann man sicherlich seinen Praioten auch spielen, wenn man findet, dass es einem noch nicht genug christliche Anspielungen in der Kirche gibt, aber wenn ich da so durch mein WdG blättere (und das Vademecum, so viel Zeit muss sein), dann ist das schon leicht extrem. Ganz leicht ;) . Zum einen: Was kümmert es denn Praios mit dem man ins Bett geht? Rahja legt fest, was da "Göttliche Ordnung" ist und was nicht und solange man das nicht heimlich macht (hier wohl geschehen, demnach wäre also Heimlichkeit, nicht Unzucht der casus knacksus), kümmert Praios die Sache an sich doch nicht (auch nicht seine Kirche) Der Praiosbund zwischen zwei Damen oder Herren ist nicht ausgeschlossen, lediglich Travia macht hier innerhalb der 12G-Kirchen eine explizite Ausnahme (Romane werden ignoriert). Zur Sache, dass man wegen eines Einwandes gleich mal in den Karzer kommt: Wenn es nur der Einwand ist, aber im Anschluss trotzdem klar ist, dass man seinem Vorgesetzten gehorcht (selbst wenn man deutlich macht, dass man ganz und gar nicht damit einverstanden ist), ist das kein Grund jemanden so hart zu bestrafen. Da klopft ja eher die Gegenseite und der "Gerechtigkeitswahn" an. Anders natürlich, wenn man sagt: Nein, das kann und werde ich nicht tun und bereit ist die Konsequenzen zu tragen. Das ist dann etwas anderes (mein Priaot sitzt neben mir und nickt frustriert-resignierend :D ). Mit Blick auf DSA5: Da ist KL die Leiteigenschaft der Praioten, tumbdummes Nachrennen scheint ihnen also nicht so ganz inhärent zu sein und macht das mit dem Gehorsam noch mal etwas schwieriger ;) .

    Selbstverfreilich gilt auch hier wieder: Jeder interpretiert sein Aventurien, wie er/sie das gerne täte, aber mal von krassen Bannstrahlern (streng traviagläubigen Bannstrahlern) abgesehen, kommen solche Extreme in offiziellen Satzungen nicht vor.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Ich gehe davon aus, dass viele User mit dem folgenen überhaupt nicht einverstanden sind, aber es ist meiner Meinung nach ein Denkansatz passend zum Thema.

    In einer unserer Heldengruppen gab es auch einmal einen abtrünnigen Bannstrahler als Experiment. Durch ähnliche Umstände wie der Verlust der Schwester "durch die Praioskirche" ist dieser vom praiotischen Glauben abgefallen. Das kann meiner Meinung nach als "nicht bestandener Test Praios" interpretiert werden.

    Besagter abtrünnige Bannstrahler war überzeugt davon selbst "gerecht" zu handeln und empfand die Praios Kirche als korrumpiert.
    Er dachte Praios würde zu ihm sprechen und hätte ihn auserwählt die Kirche zu reformieren.

    Habe mir damals auch viele Gedanken zu dem Thema gemacht, vor allem über die Möglichkeiten seine karmale Macht zu erhalten.

    Am Schluss lief es auf folgendes heraus:

    Was der Spieler nicht wusste, ist dass er sich in den Augen Praios ( also des Meisters :D ) vom Glauben abgekehrt hatte und nun seine Kräfte unwissentlich von Blakharaz (erzdämonischer Gegenspieler zu Praios) bezog und dieser in Visionen und Träumen zu ihm sprach (welches der Char fälschlicherweise als Praios interpretierte).

    Nach und nach wurde dem Spieler und auch dem Charakter bewusst auf welchem Pfad er sich befand, was sich regeltechnisch durch diverse Nachteile wie Rachsucht und Gerechtigkeitswahn, aber auch durch Veränderungen von den Wirkungen der Liturgien ausdrückte. Weiterhin hat er aber auch diverse Vorteile und Paktiererfähigkeiten erhalten.

    So lief die Charakterentwicklung dann von frisch abtrünnigem Bannstrahler zu Paktierer fließend im Spiel ab.


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    Wahrscheinlich nicht direkt das nachdem du gesucht hast, aber evtl. bringt es dich auf Ideen deinen Charakter/NPC weiter oder anders auszugestalten.
    Wie oben beschrieben, handelte es sich hierbei um ein Experiment, was mit sehr vielen Hausregeln einhergegangen ist.

    Fraglich ist auch, ob viele Spieler so etwas mit sich machen lassen - da unsere Gruppe schon lange besteht und wir uns gegenseitig vertrauen hat es ziemlich gut geklappt und für sehr viele interessante Spielsitzungen gesorgt.

    Allgemein spielen wir ein sehr "freies" DSA bei dem wir mehr auf Kreativität und Rollenspiel als auf Regeln und aventurische Korrektheit setzen.

    Es war auf jeden Fall sehr interessant zu sehen wie der Spieler den Gewissenkonflikt des Charakters ausgespielt hat und auch ihm hat es sehr viel Spaß bereitet. (obwohl der Charakter am Schluss mit Einwilligung des Spielers gänzlich Blakharaz verfallen ist und ein anderer Held der Gruppe seinen verzweifelten und verwirrten Freund niederstrecken musste.)

  • Ghiyath: *Kaffee an Bildschirm spuck* Wus? Also, ja, so kann man sicherlich seinen Praioten auch spielen, wenn man findet, dass es einem noch nicht genug christliche Anspielungen in der Kirche gibt, aber wenn ich da so durch mein WdG blättere (und das Vademecum, so viel Zeit muss sein), dann ist das schon leicht extrem. Ganz leicht ;) . Zum einen: Was kümmert es denn Praios mit dem man ins Bett geht? Rahja legt fest, was da "Göttliche Ordnung" ist und was nicht und solange man das nicht heimlich macht (hier wohl geschehen, demnach wäre also Heimlichkeit, nicht Unzucht der casus knacksus), kümmert Praios die Sache an sich doch nicht (auch nicht seine Kirche) Der Praiosbund zwischen zwei Damen oder Herren ist nicht ausgeschlossen, lediglich Travia macht hier innerhalb der 12G-Kirchen eine explizite Ausnahme (Romane werden ignoriert). Zur Sache, dass man wegen eines Einwandes gleich mal in den Karzer kommt: Wenn es nur der Einwand ist, aber im Anschluss trotzdem klar ist, dass man seinem Vorgesetzten gehorcht (selbst wenn man deutlich macht, dass man ganz und gar nicht damit einverstanden ist), ist das kein Grund jemanden so hart zu bestrafen. Da klopft ja eher die Gegenseite und der "Gerechtigkeitswahn" an. Anders natürlich, wenn man sagt: Nein, das kann und werde ich nicht tun und bereit ist die Konsequenzen zu tragen. Das ist dann etwas anderes (mein Priaot sitzt neben mir und nickt frustriert-resignierend :D ). Mit Blick auf DSA5: Da ist KL die Leiteigenschaft der Praioten, tumbdummes Nachrennen scheint ihnen also nicht so ganz inhärent zu sein und macht das mit dem Gehorsam noch mal etwas schwieriger ;) .

    Selbstverfreilich gilt auch hier wieder: Jeder interpretiert sein Aventurien, wie er/sie das gerne täte, aber mal von krassen Bannstrahlern (streng traviagläubigen Bannstrahlern) abgesehen, kommen solche Extreme in offiziellen Satzungen nicht vor.

    *dir neuen Kaffee einschenk und grinsen muss* Schön geschrieben! :D
    Du hast es ziemlich richtig erfasst... Travia und Rondra waren so ziemlich die einzigen Götter, die sowas wie "Anerkennung und Respekt" durch unsere "Hardliner"-Praioten bekamen. Unser Inquisitor war sehr genau in Dingen Rangordnung/Wiedersprüchen/Wer hat das Wort - wer nicht. Die Gruppe bestand aus: 4 Bannstrahler 2 Sonnenlegionären 1 Ucuri 1 Inqui.
    Das Problem war, der Inquisitor empfand etwas für meinen Sonnenlegionär der verheiratet war. Die Story, welche die Spielerin über den Inquisitor schrieb war heftig, aber auch sehr stimmig: Adelshaus - Misshandlung als Kind/Junge weil verweichlicht, weil er nie an die Waffe wollte und verspielt war. Konsequenz: Einsperren in die dunkle Kammer und Gebete aufsagen lassen, bis der nur noch Praios kannte. Er hat Frauen gehasst, Mutti sei dank. Ich drücke es mit meinen Worten so aus: Ein ziemlich korrekt arbeitender Psycho - der verdammt gut und stimmig ausgespielt war - Praios war sein Leben. Er entsprach in jedem seiner Handlungen, dem Ermessen den die Redaktion den Spielern lässt. Aus dem verweichlichten Jungen wurde eine Machtperson mit all den Macken aus der Vergangenheit.
    Rahja? :D <----- tzz ... ein Praiot verehrt eher Travia!
    Die Sonnenlegionäre und Bannstrahler werden, während ihrer Ausbildung immer wieder auf ihren Glauben gesprüft und ausgesiebt, so das ich denke, dass rahjafällige Praioten hinter die traviafälligen gestellt werden würden.
    Zum Thema Kerker...ja absolut! Es war eine harte Aktion gegen die ich als Spieler durchaus über meinen Schatten springen musste. Es war aber nicht ganz falsch: Mein Legionär sollte den Bannstrahlern beim Verhör einer "Hexe" helfen, die 16 Götterläufe alt war. Zufällig trug sie schwarz und das hat unser Inqui falsch verstanden. Als sie nach dem Verhör nur noch aus Fleischfetzen bestand und für den nächsten Verhör in ihre Zelle gebracht werden sollte, hat mein Legionär ihr beim Sterben nachgeholfen, weil er sie für unschuldig befunden hat, als Verhörer. Sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Das hat mein Sonnenlegionär erkannt und hat "Mitleid" gezeigt. Hätte man sie am Leben gelassen wäre sie ein entstelltes, magisch ausgebranntes Etwas gewesen, das weder fähig war zu reden, noch zu sehen: Beim Verhör wurde der Löffel benutzt. ;) Hardliner? JA!
    Das mochte der Inquisitor überhaupt nicht und die Konsequenzen lagen auf der Hand. Eine Rahja oder Peraine hat sicher verliebt lächelnd auf meinen stolzen Recken herabgeblickt, der Mitleid mit dem Mädchen hatte...aber Praios weniger. Darauf folgte ein Kekerbesuch. In Folge dessen hat mein CHar angewiedert dem Inqui anschließend vor die Füße gespuckt(2. Vergehen - es blieb nur bei 2 :D) - das war eine Hassliebe, aber auch hier standen die Gefühle im Hintergrund und Praios musste her: Strafqueste, die es in sich hatte. Achja, der Inqui war der Patenonkel der Tochter meines Legionärs, um jetzt hier noch einen drauf zu setzen.
    Es waren sehr gut bespielte, tiefgründige Chars in der Gruppe, die alle durch die Bank durch deffinitiv sehr streng in ihren Ansichten waren. Ein Praiot darf Klug sein und viel nachdenken und sich seine Meinung bilden, aber sobald es die Kirchenordnung abverlangt hat man kompromisslos zu gehorchen/handeln. Freigeister und Demokraten sind nicht gern gesehen in der Praioskirche. :D
    Wenn ich einen Praioten spiele - dann nur einen "Strengen". Auf verweichlichte Hexenjäger hätte ich überhaupt keine Lust. Da kann ich der Rahjageweihten gleich travianische Eigenschaften geben. :D <--- natürlich bezieht es sich nur auf meine Sichtweise der Dinge bzw. die meiner Gruppe. :D
    Jeder interpretiert sein Aventurien anders - aber ich kann es jedem nahe legen einmal eine reine Praiotengruppe zu bespielen, die ganz nach Dexter Nemrods Art sind. ;)

    Unsere Ardariten hingegen waren ganz umgänglich. Unsere Golgariten wollten auch eher unter sich sein - solange man kein AlAnfaner war gab es keine Probs. Am lustigsten und kürzesten war die reine Kor-Truppe, die starb zu schnell.
    Es sei noch einmal gesagt: Sowas muss vorher abgesprochen werden mit der Gruppe und jede Gruppe würde gewisse Dinge anders handhaben. :)

  • Nur mal so neben bei...
    ist euch aufgefallen das Bannstrahler und Heschtotim die gleichen Waffen tragen, Geißler genannt werden und sich auch sehr ähneln? Da sieht man mal was aus abtrünnigen Praioten wird.
    Ausserdem sollte es solche Hardliner nach Rohal und unter dem jetzigen Lichtboten nicht mehr gestattet sein, derart vorzugehen. Auch gegen Hexen nicht.

    Edit: Und sowieso nicht mehr nach der Quanionsqueste (1036 BF). Also: Lass Sonne in dein Herz, Praios ist mit dir, solange du für seine Gerechtigkeit kämpfst und die Ordnung schützt.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

    Einmal editiert, zuletzt von Gillion Feuerglanz (25. August 2015 um 20:18)

  • Nur mal so neben bei...
    ist euch aufgefallen das Bannstrahler und Heschtotim die gleichen Waffen tragen, Geißler genannt werden und sich auch sehr ähneln? Da sieht man mal was aus abtrünnigen Praioten wird.
    Ausserdem sollte es solche Hardliner nach Rohal und unter dem jetzigen Lichtboten nicht mehr gestattet sein, derart vorzugehen. Auch gegen Hexen nicht.

    Mit Hilberian Praiogriff dem 3. liegst du vielleicht nicht sehr falsch. Nach der Spaltung 1014BF,1015BF, 1016BF, 1017BF und 1018BF war die Praioskiche in zwei geteilt. Die eine Hälfte folgte Hilberian, der als gemäßigter Mystiker gilt und die andere Hälfe Jariel Praiotin(bis zu dessen Tod): Diese Abspaltungen waren die Jarliaten und die Hilberaten(? hießen so glaube ich). Dies war exakt der Zeitpunkt als sich unsere Chars sich intern getrennt haben - auch sehr konsequent und kompromisslos.
    Ucuri+ Sonnenlgionäre schlossen sich den Hilberaten an, während der Inqui+Bannstrahler zu den Jarliaten standen. Die Ucuri + Sonnenlegionäre mussten zu Hilberian Farbe erkennen, da dieser auch durch "den Greif"(für jene die mitlesen und den nicht kennen: Oberster Herold und Vorsteher der Ucuriaten) unterstützt wurde und weniger fanatische Züge innehatte.

    Ich habe die Entscheidungen des Inqui bzw. der Spielerin durchaus respektiert, weil sie in dem Thema sehr bewandert ist - besonders was die Praioten anbelangt und diese auch durch Roman/Botenvorlagen, die ich vorher gelesen habe abgesegnet werden konnten. Diese Hexensache war ein Beispiel vor der Kirchenspaltung, also vor 1012BF oder 1011BF. Sie war sehr tragisch, aber stimmig. Besonders in dunklen Zeiten sollte mancherorts kein Happyhippo- wir lieben uns doch alle so sehr zugelassen werden. Es zerstört jede Stimmung, jedes Gefühl für die Szenerie.

    Wenn es diese Hardliner nicht mehr geben würde, würden Hexen und Schwarzmagier aus dem Boden sprießen und das würde PRaios selbst dem Boten den Lichts nicht verzeihen :P, sagte der Praiot. ;) .. Spaß bei Seite...
    Heroldian hat meines Wissens nach ohnehin nach seiner ersten Schelte dazu gelernt. :)
    Es würde auch keinen Grund mehr geben, weshalb mein Sonnenlegionär die Bannstrahler eher herabwürdigend als Fanaten betiteln könnte, die in seinen Augen inkompetente Individuen sind, die es nicht in die Legion geschafft haben und sich durch punktuelle Brutalität in den Vordergrund stellen müssen - bis auf einige Ausnahmen.
    Die Praioskirche ist noch lange nicht gleichgeschaltet...es wird immer Hardliner und die Gemäßigten geben. Dennoch wird auch unter Hilberian die Jagd nach Schwarz Magiern etc. nach wie vor fortgesetzt und damit hast du wieder die punktuelle inviduelle Entscheidungsverfügnis der einzelnen Inquisitoren, die eine Hexe in die Niederhöllen jagen. - völlig Legitim aus praiotischer Sicht!
    Fazit: Es spricht immer noch nichts gegen Hardliner und sie werden vermutlich auch in den künftigen Boten udn Romanen auftauchen und tragische Dinge tun, die jeder Normalsterbliche mit Angst und Verachtung hinnehmen muss. Sie werden vermutlich auch die Mehrzahl sein mit dem Leitmotiv: Auf das die göttliche Ordnung gewahrt bleibe!

    Dein Praiot wäre, wenn ich es deinen Worten richtig entnehmen konnte, eher einer der Gemäßigten. :) Der Vergleich von Ehyn mit der Kirche war nicht verkehrt. Es sollen Inquisitoren gewesen sein, die viele Verbrennungen, während der Hexenjagd in Europa verhindern konnten. Selbst sie erkannten, dass die Landbevölkerung dezent am Rad drehte und in allem etwas Böses sah.
    Es soll aber auch Inquisitoren gegeben haben, die jede Hinrichtung abgesegnet haben. Die Kirche hätte dies unterbinden müssen - hat sie aber nicht und wird dennoch von Millarden Menschen unterstützt. Die letzte Hexenverbrennung (Angeklagte Anna Göldi) fand 1782 in der Schweiz statt. Ich glaube als gesund denkender Mensch nicht dran - dass sie außer ihrem Kräutertee irgendwas anderes herbei "zaubern" konnte.
    Es waren die letzten Auswucherungen der Machtspiele der Katholischenkirche und ihre Konsequenzen. Wieso sollte ein Hilberian in einer, dem mittelalter nachempfundenen Welt, sehr viel anders denken? Es gibt in Aventurien sowas wie Kompromisslosigkeit, die durchaus beabsichtigt ist. Es gibt Kirchen die tolerant sind und alles umarmen und andere, die eine Umarmung durch harte rechtsprechende Worte ersetzen. :)

    Ich danke für dein Posting und deine Ansichten ;) - Sowas macht ein Aventurien durchaus spannend und interessant.

  • Wenn es diese Hardliner nicht mehr geben würde, würden Hexen und Schwarzmagier aus dem Boden sprießen und das würde Praios selbst dem Boten den Lichts nicht verzeihen


    Na, das kann mein Kuschelpraiot (von einer Inquisitorin ausgebildet) nicht stehen lassen, denn es gibt einen Unterschied zwischen "eine Hexe vor Gericht stellen" und "eine Hexe foltern". Mein Praiosgeweihter geht immer hin, setzt sich mit Angeklagten zusammen und erklärt es ihnen, wie folgt: "Dir wird zur Last gelegt folgendes getan zu haben [...]. Man wird dich befragen und das wird nicht schön. Besonders nicht für dich. Man wird dir wehtun und am Ende, wirst du gestehen. Ob du das jetzt warst oder nicht." Ja, er wurde in seinem Leben bereits gefoltert und kann aus erster Hand berichten, dass Folter Geständnisse, nicht die Wahrheit zutage fördern. Er empfindet es demnach als schweren Praiosfrevel ein so erlangtes Geständnis als "Wahrheit" zu verkaufen (die jüngere Aventurische Geschichte mag als Hinweis dienen, dass er damit eventuell nicht so falsch liegt). "Ich biete dir folgendes an: Ich habe zwei Liturgien, die deinem Wort ein enormes Gewicht verleihen werden und ich werde mir die Sache ansehen. Wenn du unschuldig bist und zulässt, dass ich dir diese Liturgien [Erklärung Wort der Wahrheit und Eidsegen] auferlege, dann gehen wir sofort nach draußen und du bist frei." Und das wiederholt er beständig, selbst wenn die Hexe (hach, Hexen :rolleyes: ) ihm in erster Instanz erst einmal ins Gesicht spuckt, aber Hexen sind ja nun nicht dumm und jemand, der unschuldig ist, wird den ausgestreckten Arm im Angesicht "der Geräte" allermeist nicht ausschlagen. Wenn die Hexe schuldig ist, zündet er persönlich den Scheiterhaufen an, aber er wird nicht zulassen, dass man einen Menschen zur Unkenntlichkeit verstümmelt, weil er eventuell hätte/können/sollen. Wenn sich auf der anderen Seite ein Bannstrahler oder was auch immer gegen dieses Vorgehen wehrt, spielt mein Praiot dann doch mal die "Wenn der Kuchen redet, haben die Krümel Pause" Karte. Bei höherstehenden Geweihten...wird es schwierig, aber dann nimmt er eben mal die Bestrafung seiner selbst in Kauf. Immerhin, was sind ein paar Peitschenhiebe verglichen damit die Wahrheit zutage zu fördern? Wie du schon sagst: Praios first!

    Damit ist er, wie dein Hardliner-Praiot aber auch "nur" ein Kind seiner Zeit. Er wurde geboren, als deine Praiotenrunde sich getrennt hat und damit ist er in einer Zeit aufgewachsen, die von Krieg geprägt war: Answin (Spätfolgen), Orks, Borbarad, Jahr des Feuers. Alles hat in allen Bereichen das Beste und Schlechteste in Menschen hervorgebracht. Dazu die Zeit der Quanionsqueste in der die Kirche sich neu ordnen muss. Die Biographien unserer beiden Praioten fangen sogar recht ähnlich an: kleiner, schwächer als die anderen Kinder, unfähig mit der Waffe umzugehen und ein kleiner Tagträumer (und in Darpatien keine Kleinigkeit, aber zu dem Zeitüunkt noch kein Thema: Dem eigenen Geschlecht zugewandt). Er hat sich dafür immer geschämt: Klar, Kinder wollen natürlich, dass Mama und Papa stolz auf sie sind und wenn sie merken sehr genau, wenn das nicht der Fall ist und ist Kinderlogik folgend (Wenn ich weg bin, wird es für die anderen alles besser, weil sie dann nicht mehr von mir enttäuscht werden können) von zu Hause weggelaufen. Es folgte Leben auf der Straße, ein "Zur falschen Zeit am falschen Ort" sein und eine Riesenportion Glück oder Vorsehung, so genau weiß er das bis heute nicht, die dann bei seiner Mentorin endete ;) . Er ist in seiner Kirche daher und aufgrund der Tatsache, dass er wirklich sehr, sehr umgänglich ist, nicht gerade gut gelitten. Aber, was soll ich sagen? Der Erfolg gibt ihm recht und inzwischen ist der schlechte Ruf abgebaut...da haben die keine große Wahl :D . Erfolg vor allem deswegen, weil ein Hardliner in einer Region, wie dem ehemaligen Darpatien zwar sicherlich seine Anhänger um sich sammeln kann (so ja auch geschehen mit Albuin dem Ketzer), aber an der Masse einfach vorbei geht und die Menschen mit einem "Praios will es" nicht mehr erreichen kann. Die Menschen dort sind weit über die Belastbarkeitsgrenze hinaus getrieben worden - das schließt ihn selbst mit ein, sind vom Reich und auch den Kirchen im Stich gelassen worden und kriegen zusätzlich immer wieder eins drauf (zuletzt mit der Degradierung zur Markgrafschaft). Es hat Jahre gebraucht, bis mein Praiot, eben weil er Praiot ist und für etwas steht, an das die Menschen nicht mehr glauben (können) sich genug Vertrauen hart erarbeitet hat, dass er etwas erreichen kann. Das bedeutet vor allem, dass er eine Balance zwischen Nachsicht und Bestrafung finden muss, die die Menschen auch wieder an Recht und Gerechtigkeit glauben lässt.

    Das Spannungsfeld und auch das interessante daran diesen Charakter zu spielen, liegen bei ihm in einem permanenten Konflikt zwischen: Was will ich, was will die Kirche, was brauchen die Menschen und ist das alles am Ende praiosgefällig? Denn, was seine Biographie ihm schmerzlichst gelehrt hat: Was die Kirche sagt, ist nicht automatisch praiosgefällig, manchmal sogar glatt das Gegenteil. Die Selbstsicherheit, vielleicht auch Selbstgefälligkeit? der Generation deines Praioten ist in seiner völlig weggefegt und hat einer tiefen Unsicherheit und häufigen Zweifeln, an der Kirche, an sich selbst und auch an Praios Platz gemacht.

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Die Selbstsicherheit, vielleicht auch Selbstgefälligkeit? der Generation deines Praioten ist in seiner völlig weggefegt und hat einer tiefen Unsicherheit und häufigen Zweifeln, an der Kirche, an sich selbst und auch an Praios Platz gemacht.

    Graham Greene könnte dir gefallen.:)

  • Nur so ein Gedanke.
    Warum wenn du an Constantine dich Orientierst, gehst du in Richtung gefallener Geweiter?

    für dein Konzept bietet sich eher ein Schwarzmagier der zu Prajos gefunden hat an. So hast du eine Abneigung der Kirsche generell gegen dich, wobei sie dennoch auf deine Expertiese vertrauen wenn es sein muss.
    Wenn deine Zauber dann noch mit Prajotischen Korellen einher gehen, glaub ich wirkt das Abgefahren(Cool) und stimmig zugleich.

    Wenn du glück hast arbeite auf einen Akkuluten Status hin, und hoffe das die AsP erhalten bleiben.

  • Dann bleiben wir doch schon bei den Weißmagiern (ein praiotischer Schwarzmagier ist lachhaft) aus Perricum, die Meister des Pentagrammas.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • So lächerlich ist ein praiosgläubiger Schwarzmagier nun auch wieder nicht: in Al'Anfa, der Stadt mit einer der größten schwarzen Akademien, steht der bedeutendste Praiostempel südlich des Mittelreichs. Und als Teil des zwölfgöttlichen Pantheons sollte jeder Nicht-Magiephilosoph Praios achten, auch, wenn dem Magus Hesinde oder Nandus wichtiger sind.

  • Na, da finde ich den Tempel zu Hôt-Alem aber bedeutender und schöner, als Sitz der Ordonis Meridianis. Aber gut, Al'Anfaner mögen da drüber lachen, trotzdem: In Al'Anfa ist Praios nur Gott des Gesetzes, aber kein Richter, kein Ordner, kein Gebieter der Antimagie.

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    Pardona? Ist das nicht ein Kochrezept?

  • Doch natürlich ist er das da auch. Warum sollte er das nicht sein? Nur, weil Boron oberster Gott ist? Auch im Puniner Glauben (und damit auch der Glauben der Mittelreichischen Praioskirche) ist es nicht Praios der über die Seelen richtet, sondern Rethon respektive eben Boron. Auch in Al'Anfa ist Praios der Gott der Ordnung, der göttliche Richter (zur Rechten Borons und sein liebster "Sohn"). Antimagie teilt er sich ohnehin traditionell auch mit Hesinde (siehe auch die vielen gemeinsamen Liturgien), so dass es nicht wundert, dass die Magier da eher gleich zu Hesinde beten. Verglichen mit dem Tempel in Al'Anfa ist der in Hôt Alem ein Witz, denn außerhalb Al'Anfas hat Praios in der Tat im Süden auch aufgrund der Tulamidischen Prägung nicht viel zu melden (wo denn auch: Brabak? Chorhop? Menbilla etwa?). Aufgrund des Schismas, was die Al'Anfaner Praioskirche ja ebenfalls mit gemacht hat, kann man nur in die Schwarze Perle nicht auch noch nominell diesen Sitz hin verlegen, da man damit faktisch das Schisma anerkennen würde.

    Aber ansonsten gebe ich Shintaro, als quasi ausgewiesener Al'Anfa-Experte durchaus recht: Ein Schwarzmagischer Praiosanhänger macht durchaus Sinn. Könnte etwas verdreht sein. Etwas...nur ein wenig, aber es ist durchaus möglich ;)

    Edit sagt: Danke, Larwain, befindet sich seit gestern in meinem Besitz und liest sich sehr gut. Möchte aber betonen, dass meinn Javed älter ist, als ich auch nur Kenntnis von diesem Buch hatte. Einige Parallelen sind mir sofort aufgefallen. Wobei Javed im Gegensatz zum Whisky Priest allerdings eher abstinent ist ;)

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    - Immanuel Kant

    Einmal editiert, zuletzt von Ehny (31. August 2015 um 21:14)

  • Mein Herz schlägt weiß und sagt "nein" :D Ihr haltet euch nichtmal an den Codex, ihr Rechtsverdreher!

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  • Ja, aber dafür haben die Schwarzmagier auch keine Heptarchen hervorgebracht...und Borbarad, der Bethaner. Bethana...wir wussten es schon immer, dass das Horasreich übel drauf ist. Ich meine...das muss man ja gegeneinander abwiegen. Kleiderordnung oder Landstriche in Schutt und Asche legen...so als Magier, meine ich. :saint:

    Mein Praiosgeweihter ist da folgender Ansicht: Mit Weißmagiern kann man arbeiten, bei Schwarzmagiern weißte wenigstens gleich, woran du bist und die sind wenigstens ehrlich damit, was sie sind (Praios, ne?). Aber Graumagier...das sind die auf die du aufpassen musst. Die verkaufen ihre Mutter für eine neue Thesis und tun dabei "sympathisch zerstreut". Vorsicht, vorsicht!

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    - Immanuel Kant

  • Schwarzmagier gehen über Leichen, alle samt. Und von so Leuten wie Galotta möchten wir, Saldor Foslarin und ich, mich weit distanzieren. Allerdings gilt anzumerken, das die Sache mit den Heptarchen stimmt. Denn obwohl mehr Schwarzmagier als Grau- oder Weißmagier überliefen, hat letzten Endes doch ein Abgänger (zwölfmal sei er verflucht) der Elenvina Akademie das Rennen gemacht. Auch wenn wir das Einwirken einer gewissen Hexe dabei nicht vergessen dürfen.

    PS: Die Pfeile des Lichts laden ein zum gemeinsamen Paktiererverbrennen mit anschließenden Grillen. Einladungen bitte an der Garether Akademie "Magische Rüstung" abgeben, Rohalsalle 7, Tempelviertel Gareth.

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