Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn und sonstige Sinne

  • Und nun liebe Kinder erzähle ich das schöne Märchen Sneeflittchen und der siebte Zwerg im bekloppten Zelt ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • So beginne er die Erzählung! Ich hole mal Bier und was zu Essen, könnt eine längere Geschichte werden.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • *Märchenonkelmodus an*
    Also wenn sich zwei Orks so richtig doll lieb haben...
    Nein...
    Besser so:
    Also wenn sich zwei beliebige, humanoide Lebewesen ganz doll lieb haben, dann äh... also dann... ja, dann also dann kommt da diese Geschichte mit den Bienchen und den Blümchen...oder die Geschichte mit den Bienchen und den anderen Bienchen...oder die Geschichte mit den Blümchen und den anderen Blümchen...oder die Geschichte mit den Bienchen, die sich selbst als Blümchen sehen, aber Bienchen sind, und sich deshalb als Blümchen verkleiden und dann mit anderen Bienchen oder Blümchen oder Bienchen die wie Blümchen aussehen...oder die Bienchen und Blümchen die sich ganz unverfänglich auf einer großen Wiese voller Bienchen und Blümchen und Bienchen, die als Blümchen, und Blümchen, welche eigentlich lieber Bienchen...
    ...
    ...
    ...
    wo war ich doch gleich stehen geblieben?
    ...
    ...
    Ach ja: Liebe!

    Und jetzt ist Schluss mit Geschichte, ab ins Bett mit euch Kinderchen...
    *Märchenonkelmodus aus*

    Alte SL Weis­heit :„Wür­fele eine Zahl von Wür­feln, die sich gut anfühlt, gegen einen Mindest­wurf, der sich gut anhört, igno­riere das Ergeb­nis und sage das, was der Story am besten dient“

  • Du hast auch wirklich das typische Märchenonkel-Profilbild... überhaupt nicht einschüchternd...

    - Es ist an der Zeit -

  • Das Märchen, wo Wölfe deine Großmutter fressen und du ihnen anschließend den Bauch aufschlitzt? Oder doch lieber das Märchen, in dem Eltern ihre Kinder alleine im Wald aussetzen woraufhin sie dann fast gegessen werden, nur um eine alte Frau im Ofen zu verbrennen? So was vielleicht? ;)

  • Ha, dann kennt ihr nicht das Kinderschlachtspiel aus der 1. Ausgabe von Grimms Märchen. :evil:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das ist erst verstörend, wenn man in ein Alter kommt, wo einem keine Märchen mehr vorgelesen werden...aber man beginnt zu verstehen, was da eigentlich passiert ist. Verstörend sind für Kinder die, wo das Mädchen am Ende erfriert oder zu Meerschaum wird oder...Romantik eben.

    Außerdem...Film Das kalte Herz (die 1950er Fassung natürlich mit olle Geschonneck)...brrrr. =O

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Viel "Spass" beim Lesen: Deutsches Textarchiv – Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812.
    ... und das sage noch einer die Grimms Märchen wären in der heutigen Ausgabe grausam. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • 1. Ausgabe von Grimms Märchen

    Und trotz u.a. Antisemitismus (Der Jude im Dorn), Inzestthematik (Allerleirauh) und Jungfrauen-Gulasch (Der Räuberbräutigam) haben die Jungs die Originale noch geschönt: Rapunzels Sex-Dates mit dem Prinzen (der vorgab sie zu heiraten, um sie gleich "nehmen" zu können) fallen auf, weil langsam ihre Kleider zu eng werden, Dornröschen wurde vom Prinzen im Schlaf vergewaltigt anstatt wachgeküsst (der verschwindet auch direkt und heiratet eine ganz andere), und in der französischen Vorlage von Rotkäppchen soll es sich zunächst nackt ins Bett zum ebenfalls nackten Wolf legen (wird dann gefressen und stirbt, Ende) - wie in Jordans Die Zeit der Wölfe geht es genau genommen um Lüstlinge und Triebtäter. So lautet auch die Moral des Feenmärchens:

    Hier sieht man, daß ein jedes Kind
    Und daß die kleinen Mädchen (die schon gar,
    So hübsch und fein, so wunderbar!)
    Sehr übel tun, wenn sie vertrauensselig sind,
    Und daß es nicht erstaunlich ist,
    Wenn dann ein Wolf so viele frißt.
    Ich sag: ein Wolf, denn alle Wölfe haben
    Beileibe nicht die gleiche Art:
    Da gibt es welche, die ganz zart,
    Ganz freundlich leise, ohne Böses je zu sagen,
    Gefällig, mild, mit artigem Betragen
    Die jungen Damen scharf ins Auge fassen
    Und ihnen folgen in die Häuser, durch die Gassen.
    Doch ach, ein jeder weiß, gerade sie, die zärtlich werben,
    Gerade diese Wölfe locken ins Verderben.
    (Hans-Jörg Uther: Märchen vor Grimm, München 1998, S. 69)

    Ich finde, besser kann man Kinder nicht auf das Leben vorbereiten :D

    Wer danach noch am Daumen lutscht ist selber Schuld

    Gut, dass heutige Kinder - im Gegensatz zur Entstehungszeit - nicht den Funken einer Ahnung haben, dass es gar nicht ums Daumenlutschen, sondern Onanieren ging. Der Junge im Buch ist ja auch schon ein bisserl älter... Bei meinen Kindern jedenfalls DAS Vorlese-Highlight. Spritzendes Blut? "Cool!"

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    2 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (30. April 2016 um 16:19)

  • Du vergisst, das Dornröschen schwanger wurde und Zwillinge bekommt, bevor sie aufwacht. Wobei Hänsel und Gretel dann so richtig gruselig wird, wenn man bedenkt, dass die Geschichte ihren Ursprung im 30jährigen Krieg hatte und die Menschen damals sehr doll Hunger leiden mussten...

    Der Himmel hat dem Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten des Lebens drei Dinge gegeben: die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen.

    - Immanuel Kant

  • Du vergisst, das Dornröschen schwanger wurde und Zwillinge bekommt

    ... die danach noch gekocht und gefressen werden sollen. Ich wollte den Zartbesaiteten unter unseren Usern nicht die ganze Wahrheit zumuten ;)

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    3 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (30. April 2016 um 16:16)

  • Gut, dass heutige Kinder - im Gegensatz zur Entstehungszeit - nicht den Funken einer Ahnung haben, dass es gar nicht ums Daumenlutschen, sondern Onanieren ging. Der Junge im Buch ist ja auch schon ein bisserl älter... Bei meinen Kindern jedenfalls DAS Vorlese-Highlight. Spritzendes Blut? "Cool!"

    das habe ich wirklich noch nicht gewusst 8|

    - Es ist an der Zeit -

  • ... die danach noch gekocht und gefressen werden sollen. Ich wollte den Zartbesaiteten unter unseren Usern nicht die ganze Wahrheit zumuten ;)

    Ich bestelle mir oft Kinderschnitzel, weil das Fleisch so schön zart ist...

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....