Umgang mit Dämonologie und Nekromantie in Aventurien

  • Seid gegrüßt,
    da es in unserer Gruppe grade vorkommt, dass ein Spieler unbedingt einen Nekromanten oder Dämonologen (aus der Dunklen Halle der Geister zu Brabak) spielen will, würde ich gerne mal die Meinung anderer Spieler einholen. Mich würde interessieren, ob Ihr soetwas in euerer Runde überhaupt zulasst und wie die Aventurische Welt auf solche Charaktere reagieren würde. Ich würde mich natürlich auch besonders über Regelbuch-Quellenangaben freuen.
    Folgende Dinge würden mich zur Aventurischen Welt interessieren: Was wird mit Dämonenbeschwörern gemacht, was mit Nekromanten? Gibt es da in bestimmten Regionen Aventuriens große Unterschiede? In wiefern schützt den betreffenden Gildenmagier die Gilde? Was würde ein Borongläubiger z.B. ein Golgarit mit einem Nekromanten anstellen? Führen Zauber mit Dämonischer Komponente schon zu Problemen, auch wenn sie keinen Dämon beschwören und keine Leichen manipulieren? Was passiert wenn in einem Dorf ein Dämonologe/Nekromant aufkreuzt, wissen die Dorfbewohner das bzw. spekulieren sie soetwas und wie reagieren die? Würde die Kirche über einen solchen Magier richten, auch wenn das Gesetz es eigentlich anders vorsieht?
    Folgende Dinge würden mich zur Profession interessieren: Kann der Spieler sagen dass sein Charakter sich tarnt, da der Magier ja nicht dumm ist und es schließlich unpraktisch ist, sofort als Nekromant oder Dämonologe erkannt zu werden? In Brabak hat man ja automatisch den nachteil Randgruppe(Bekennender Nekromant und Dämonologe), würdet ihr zulassen den nachteil durch AP abzubauen, immerhin ist das ja was besonderes bei der Dunklen Halle der Geister? Ist die Mentalität des Magiers durch die Mitgliedschaft in der Schwarzen Gilde festgelegt, oder kann der Spieler ihn theoretisch auch selbstlos spielen?
    Ich weiß es sind viele Fragen, aber ich wäre schon dankbar wenn mir schon ein paar dieser Fragen beantwortet würden oder ich Quellen dazu finden kann.
    MfG,
    VeritasVladimir

  • Also wir haben demnächst einen Brabaker Magier in der Gruppe. Die dunkle Halle der geister gehört zur schwarzen Gilde und ist dadurch durch das Gildenrecht und den Codex Alberycus geschützt. Solanger der Magier nicht bei praktischer Dämonologie oder Nekromantie erwischt wird, darf ihm nach dem Gesetz, wie jedem anderen Gildenmagier, kein Haar gekrümmt werden. Wird er aber dabei erwischt: Todesstrafe durch Scheiterhaufen oder lebendiges Begraben. Die meisten Aventurier wären aber misstrauisch, der Nachteil Randgruppe kommt ja nicht von ungefähr. Passiert etwas komisches oder schreckliches in der Gegend, nun, um einen Al´Anfaner Schwarzmagier aus meiner Gruppe zu zitieren: "Natürlich! Immer ist der Schwarzmagier schuld!" Die Randgruppe würde ich erlauben, von GP wegzukaufen, wenn der Magier sich einfach nicht zu diesen dunklen Praktiken bekennt, dann ist er kein bekennender Magier mehr. Er kann sich verkleiden und den Zauber Sinesigil besorgen (illegal, aber unter Umständen ein Lebensretter), benimmt er sich adäquat, vielleicht wie ein harmloser Gelehrter, sehe ich an ihm weniger Probleme von der Spielbarkeit als an jedem Zahori. ;)

  • Mich würde interessieren, ob Ihr soetwas in euerer Runde überhaupt zulasst


    Kommt auf die Runde an - in den meisten meiner tatsächlichen bzw. geplanten Runden würde ich einen solchen nicht zulassen, weil er nicht ins Gruppen-/Kampagnenkonzept passen würde.

    Was wird mit Dämonenbeschwörern gemacht, was mit Nekromanten? Gibt es da in bestimmten Regionen Aventuriens große Unterschiede?


    Kommt auf die Gegend an: im Mittelreich, Horasreich, Kalifat, Bornland, Thorwal, Nostria, Andergast, Al'Anfa, Sinoda ist Dämonologie streng verboten. Nekromantie ebenfalls. Genaueres siehe WdZ 300.

    In wiefern schützt den betreffenden Gildenmagier die Gilde?


    Die schwarze Gilde hat in den meisten der vorgenannten Gegenden kaum Einfluss, bietet daher auch kaum Schutz... und falls man mittels Dämonen einem Menschen (Zwergen, Elfen etc.) tötet (direkt oder indirekt), wartet unabhängig von der Gilde der Scheiterhaufen auf einen. Auch hier der Verweis auf WdZ 300.

    Was würde ein Borongläubiger z.B. ein Golgarit mit einem Nekromanten anstellen?


    Der Golgarit? Würde den Brabaker vermutlich erschlagen... aber pauschal kann man das natürlich nicht sagen.

    Führen Zauber mit Dämonischer Komponente schon zu Problemen, auch wenn sie keinen Dämon beschwören und keine Leichen manipulieren?


    Dazu steht auch etwas in WdZ 300: das lernen/erlernen von Zaubern mit dämonischer Komponente (also alle, die das Merkmal "dämonisch" haben) ist in vielen Ländern ebenfalls verboten (mit gewissen Ausnahmen - die Schwarze Gilde zählt dabei nicht zu den gestatteten Ausnahmen).

    Würde die Kirche über einen solchen Magier richten, auch wenn das Gesetz es eigentlich anders vorsieht?


    SIehe oben bzw. WdZ 300 - in den genannten Ländern werden Nekromanten der Boron-Kirche überstellt...

    Kann der Spieler sagen dass sein Charakter sich tarnt, da der Magier ja nicht dumm ist und es schließlich unpraktisch ist, sofort als Nekromant oder Dämonologe erkannt zu werden? In Brabak hat man ja automatisch den nachteil Randgruppe(Bekennender Nekromant und Dämonologe), würdet ihr zulassen den nachteil durch AP abzubauen, immerhin ist das ja was besonderes bei der Dunklen Halle der Geister?


    Zum tarnen - ich würde sagen: nein. Wie du schon feststellst hat der Charakter den entsprechenden Nachteil "bekennender Nekromant". Solange er den Nachteil hat (und nicht "weggekauft" hat) würde ich sagen, der Magier sieht es nicht ein, sein "Handwerk" zu verbergen. Vermutlich ist er sogar stolz darauf. Klar er ist nicht dumm - er bereist dann aber halt einfach nicht die Gegenden, in denen man sein Handwerk nicht zu schätzen weiß. Zumindest wäre das meine Interpretation. Das Wegkaufen des Nachteils wäre also die Voraussetzung für das "der Magier ist schlau genug, sich in den entsprechenden Gegenden nicht als das auszugeben, was er ist". Womit die Frage, ob der Nachteil weggekauft werden kann, auch beantwortet wäre (zumindest nach meiner Interpretation). Ja, kann man - der Wegkauf symbolisiert dann die Einsicht des Magiers, das es vielleicht unklug ist, sich überall gleich als "Nekromant" vorzustellen.


    Alles in allem findest du die Antwort auf die meisten Fragen also unter WdZ 300. Vieles davon hat einigen Interpretationsspielraum - wie eng/weit du das jeweils auslegen möchtest, hängt von eurem Spielstil ab.

  • Mich würde interessieren, ob Ihr soetwas in euerer Runde überhaupt zulasst und wie die Aventurische Welt auf solche Charaktere reagieren würde. Ich würde mich natürlich auch besonders über Regelbuch-Quellenangaben freuen.


    WdZ S.300, der Kasten „Dämonologie und Recht“ :zwinker: Brabaker betrachte ich als Exoten, in eine klassische Heldengruppe passen die m.E. nicht. Für Themen- oder Regionalgruppen mag das anders sein, ebenso, wenn der Magier einen Sinneswandel durchgemacht und sich von der Beschwörung abgewandt hat (und vielleicht sogar Exorzist geworden ist).

    Was wird mit Dämonenbeschwörern gemacht, was mit Nekromanten?


    Wer durch Dämonenbeschwörung, dämonische Magie oder Untote ernsthafte kulturschaffenden Zweibeinern schwere Verletzungen zufügt oder sie gar tötet „wird ohne Ansehen eventueller Gildenzugehörigkeit mit dem Feuertod bestraft.“ (WdZ S.300) Dabei geht es aber um Taten, das Wissen um dieses Dinge wird in den meisten (!) Regionen nicht bestraft.

    Gibt es da in bestimmten Regionen Aventuriens große Unterschiede?


    Tendenziell ist die Verfolgung in Südaventurien und den Tulamidenlanden lascher und hängt auch davon ab, wem man ggf. in die Quere gekommen ist.

    Was würde ein Borongläubiger z.B. ein Golgarit mit einem Nekromanten anstellen?


    Kommt drauf an. Ein Golgarit würde den Täter wohl an ein Kirchengericht der Boronkirche überstellen, das dann ein Urteil fällt (bis hin zu Feuertod oder auch lebendigem Begraben). Wenn er nicht lebend zu fassen ist... tja, wofür hat man den geweihten Rabenschnabel?

    Kann der Spieler sagen dass sein Charakter sich tarnt, da der Magier ja nicht dumm ist und es schließlich unpraktisch ist, sofort als Nekromant oder Dämonologe erkannt zu werden?


    Das kann er natürlich versuchen, hat aber erhebliche Nachteile: Er kann sich nicht auf die Gildenprivilegien berufen, ohne aufzufliegen. Ein Gildenmagier muß laut Codex Albyricus stets als Magier erkennbar sein, macht sich also allein durch die Verkleidung schon strafbar, und wenn er entdeckt wird, kann es gut sein, daß dann auch nach Gründen für die Verkleidung gefragt wird.

    Ist die Mentalität des Magiers durch die Mitgliedschaft in der Schwarzen Gilde festgelegt, oder kann der Spieler ihn theoretisch auch selbstlos spielen?


    Die schwarze Gilde gibt keine bestimmte Gesinnung vor, gemeinsam ist Schwarzmagiern eher, daß sie auf ihre eigene Entscheidungsfreiheit pochen und Beschränkungen von außen ablehnen. Was ein Magier mit seinen Fähigkeiten macht, ist der schwarzen Gilde normalerweise egal – solange er nicht die Gilde in Schwierigkeiten bringt. Streitigkeiten unter Einzelpersonen innerhalb der Gilde sind eine andere Sache.

    Allerdings werden Schüler in Brabak von klein auf daran gewöhnt, Dämonen und Untote als nützliche Werkzeuge zu sehen, und abgebrüht mit ihnen umzugehen. Wer das nicht kann oder will, wird eine Ausbildung mit dem Profil kaum erfolgreich abschließen können. Ein späterer Sinneswandel ist natürlich möglich, aber damit macht man sich an der Akademie sicher keine Freunde.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Die meisten Sachen wurden von meinen Vorrednern schon angesprochen. Als Gildenmagier hat er immer das Recht, einen Beistand aus seiner eigenen Gilde zu bekommen sowie magische Dienstleistungen anzubieten.
    Ansonsten kommt es neben den angesprochenen gesetzlichen Bestimmungen natürlich immense politisch-soziale Unterschiede dazu - im Horasreich mag man einem Dämonologen anders gegenübertreten als in Weißtobrien oder dem ganzen Nordosten des Mittelreiches. Dann kommt es natürlich auch noch auf den (N)SC an - ist er Geweihter, dann kann er aufgeschlossen oder traditionalistisch sein, selbstbewusst-herrschaftlich oder de facto ohnmächtig. Ein Junker mit 5 Bütteln wird es sich überlegen, dem Magier blöd zu kommen, ein Baron mit einer Hausmacht aus eigenen Rittern und echten Soldaten kann da schon anders agieren. Einen aufgebrachten Lynchmob hingegen aufzuhalten ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit (und manch ein Adliger hat daran auch kein Interesse).
    Pauschal würde ich folgende Fragen durchgehen:
    - Kann der Magier in dieser Situation seine Rechte geltend machen?
    Hierbei helfen Fürsprecher, profunde Kenntnisse der Rechtskunde sowie ein stabiles soziales Gefüge in der Umgebung - je weniger davon vorhanden ist, desto eher wird der Magier auch unrechtmäßig verurteilt (was ihm aber nicht hilft)
    - Ist der Magier im Recht?
    Das sollte relativ schnell erledigt sein - Gesetze sind meistens klar und mit einer guten Verteidigung kann man noch was rausholen
    - Hat jemand Interesse, dem Magier zu helfen?
    Hier wäre eine nahe Akademie der schwarzen Gilde, ein praiotischer Legalist oder Braniborier oder ein einflussreicher NSC hilfreich, der zB der Boronkirche "ihr" Spielzeug wegnehmen kann und will

    Entsprechend kommt das Beispiel mit dem Golgariten auch stark auf die Gegend an - nach einem Untotenangriff in der Rabenmark wird kein Golgarit zweimal nachfragen (höhö), in Almada wird der reisende Priester nicht einfach Wandergruppen angreifen.

    Ansonsten zum Charakter:
    - selbstlos sein: Klar. Er kann sein, wie immer möchte - Brabak hat auch gute Kenntnisse in Heilung und Anatomie (soweit ich weiß). Als barmherziger Samariter hat er eventuell auch keinen guten Stand in der Gilde und könnte Randgruppe gegen schlechten Ruf tauschen - was aber weiteres lernen von SF und Zaubern eher ... interessant gestalten könnte. Aber: Irgendwie zu sein, hat immer Konsequenzen.

    - tarnen: Puh. Da würde ich mal die Regeln zum SO anschauen, Erschwernisse durch Randgruppe einbauen und zu guter letzt die sozialen Talente ansehen. Ich würde mal sagen, realistisch ist das nicht - dass es klappt. Er kann es natürlich versuchen und damit mehr oder minder schlimm auf die Nase fallen.

  • Zum Nachteil Randgruppe: der Wortlaut ist "bekennende Nekromanten und Dämonologen", nicht "bekennender". Darin besteht mMn ein Unterschied: dieser Nachteil bezieht sich auf die Akademie, deren Abgänger Nekromanten und Dämonologen sind, was offen eingeräumt wird und jeder weiß auch, dass es sich bei den Brabakern um solche handelt, deshalb die Randgruppe. Es heißt aber eben NICHT, dass der einzelne das jederzeit herausposaunen oder auch nur von sich aus erwähnen würde, dass wäre eher ein sehr hohe wert in Arroganz gepaart mit niedriger KL und Größenwahn xD ich bin also der Meinung, der Brabaker Magier kann auch sehr wohl tarnen, nur sobald er als solcher erkannt ist, weiß jeder, womit er es zu tun hat.

    WIr brauchen ein DSA-Horror-RPG! Wie wärs mit S.H.A.F.I.R - Shadow of Arcanobyl?

  • Zum Thema Tarnung: Tarnung schließt sich durch den CA aus. Auch finde ich, dass dies für einen Magier auch ein bisschen dem Standesdünkel wiederspricht. Allerdings mussman ja nicht bei jeder Vorstellung rausposaunen wo man seinen Abschluss gemacht hat ;) nicht jeder Dorftrottel und Gardist kann ein Gildensiegel lesen.

    Und zu der Mentalität, gerade die Schwarze Gilde lässt dir hier beim Ausspielen deines Charakters viele Möglichkeiten. Für Brabaker sind Dämonen Werkzeuge, genau so wie das Skalpell eines Feldschers oder das Schwert eines Kriegers. Nicht der Dämon tötet, der Mensch der den Dämon lennkt, tötet ;)
    Natürlich kann man einen Brabaker ganz klassisch als den bösen Schwarzmagier spielen der immer in seiner Ecke sitzt und teuflische Pläne ausheckt und immer nach Opfern für das nächste Ritual suchend.
    Man kann ihn aber auch etwas "netter" Spielen, das er durchaus die Interessen der "Allgemeinheit" vertritt, natürrlich mit etwas drastischeren Mitteln *g*. Wie gesagt Dämonen sind Werkzeuge, und was hindert deinen Brabaker einen Shruuf mit einem Zant auszutreiben *g*
    Oder sein wissen über Dämonenbannung gegen einen kleinen nunja unkostenbeitrag zu veräusern.
    Ich denk in diesem Fall solltest du dir vielleicht Gedanken machen wie du deinen Brabaker ausgestallten willst. Dann mit deinem Meister reden wie das Charakterkonzept in die Gruppe passt.
    Ich spiele selbst ein Brabaker, da unsere Gruppe eh aus etwas seltsameren Charakteren besteht, ich sag nur en dauerbreiten Waldmensch und ne Elfe die en Elefanten nicht treffen würde, wenn sie direkt vor ihm stehen würde *höhöhö*.

    Und zu der Frage wie Dämonologie in den Ländern Aventuriens betrachtet wird, hängt ein Stück weit nicht nur davon ab wo ihr seid, sonder auch ein bisschen wann ihr seit. Ich denke spielt ihr vor der Borbaradkrise dürfte Dämonologie etwas weniger verfolgt sein, wie nach der Krise.
    Aber zu Bedenken ist, auch Praioten, ob es ihnen gefällt oder nicht sind an den Codex Albyricus gebunden, sprich sie dürfen nicht einfach so Praios *britzl* auf euch schleudern, ob das jetzt bei einem Bauernmob hilft ist fraglich.

  • Ich spiele zzt. Einen Brabaker im FAB Berge und Propheten mitten unter drei Geweihten, darunter sogar ein Praiot. Und wir stammen aus verschiedenen Gruppen mit verschiedenen Ansichten, und trotzdem lebt Romero noch. Scheint also zu funktionieren, wenn man will und sich nicht zu dumm anstellt.

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  • Zum Thema Tarnung: Tarnung schließt sich durch den CA aus.

    Der CA verbietet es, das schließt es aber noch lange nicht aus. Warum sonst angedrohte Strafen für ein brechen des Verbots? ;)
    Vor allem in Südavebturien und in der schwarzen Gilde (auf genannten Abenteurer trifft beides zu) nehmen es mit den Kleidervorschriften nicht ganz so ernst, um nicht zu sagen, sie sch*** bisweilen drauf.

    Brabaker haben oft eine tragische Geschichte, wurden als Kind entführt o.ä. und zur Ausbildung gezwungen, darum können sie auch eigentlich ganz lieb sein.

  • Mich würde interessieren, ob Ihr soetwas in euerer Runde überhaupt zulasst...


    Ja klar. Ich sehe darin nicht mehr Schwierigkeiten als bei anderen Charakteren. Im Allgemeinen bekommt jeder SC sein eigenes Brötchen, seine eigene Motivation und seine Interaktionsmöglichkeiten. Die Hafenhure wie der Nivesenschamane. Der adelige Ritter genauso wie die Efferd-Geweihte. Was ich nicht zulasse sind egoistische Arschlöcher, die können sich allerdings dummerweise hinter jeder Profession verstecken. Aber im Allgemeinen will ich, dass die SCs früher oder später zumindest zusammen arbeiten und sich nicht gegenseitig hintergehen. Der Weg dorthin darf lang und holprig sein, aber jeder Spieler muss bereit sein ihn mit seinem Charakter zu gehen. Dann geht Alles.

    Problematisch wird es eher, wenn bereits eine Gruppe besteht, in die ein neuer Charakter eingebunden werden soll. Zur Zeit habe ich einen SC-Boroni in der Runde, da wird es mit einem Brabaker schon anspruchsvoll, aber nicht unmöglich. Neben automatischer Randgruppe bekommen sie mit der Kultur ebenso automatisch soziale Anpassungsfähigkeit - was sie überlebensfähig macht. Also irgendwas fällt einen schon ein.

    Was Gildenrecht und CA und sonstige Rechtsprechung angeht ist vieles davon ja nur im Mittelreich und ähnlichen Gebieten gültig. Über diese Grenzen hinaus interessiert es nicht oder ist schlicht unbekannt. Jeder tulamidische Magier zeigt Dir einen Vogel, wenn Du der Meinung bist er solle sich an diese Kopfbedeckungen halten... Wer so einen Hut braucht, um zu zeigen, dass er Magier ist, der hat etwas falsch gemacht. ;)

    I ♡ Yakuban.

  • Ich spiele zzt. Einen Brabaker im FAB Berge und Propheten mitten unter drei Geweihten, darunter sogar ein Praiot. Und wir stammen aus verschiedenen Gruppen mit verschiedenen Ansichten, und trotzdem lebt Romero noch. Scheint also zu funktionieren, wenn man will und sich nicht zu dumm anstellt.


    Tja, in Brabak gelernt zu haben ist eben nicht verboten (OK, auf Maraskan wäre ich mir da nicht so sicher…). Die Frage ist halt, wie sich der Magier verhält:

    • Wenn er sich als Adeptus der Bruderschaft der Wissenden vorstellt, wird er vom vermutlich etwas schief bis ängstlich angeschaut, aber solange er sich „anständig“ benimmt, sollte nicht mehr Schwierigkeiten als mit jedem anderen Schwarzmagier auch (die haben halt einen gewissen Ruf).
    • Wenn er offen fordert, Beschwörung oder Nekromantie zu erlauben, gerät er leicht in Schwierigkeiten, aber solange er die Gesetze zwar kritisiert, aber einhält, sollten die eher lästiger und sozialer Art sein (die Wache überprüft ihn besonders genau, damit er keine Beschwörungsparaphernalia schmuggeln kann, er ist bei sozialen Ereignissen unerwünscht, …).
    • Wenn er ab und zu heimlich beschwört, kommt es stark auf die Gruppe an. Geweihte werden das wohl kaum dulden, in einer (dunkel) grauen Gruppe kann es klappen – sofern er hinreichend vorsichtig ist. Irgendwo in der Wildnis einer Bande Orks einen Zant auf den Hals zu hetzen ist etwas anderes, als wenn man den mitten in der Stadt gegen Räuber einsetzt. Verborgene Dämonen wie ein Gotongi sind vielleicht auch unter Menschen einsetzbar, aber das ist ein Spiel mit dem Feuer. :gemein:
    • Wenn er offen beschwört oder Nekromantie betreibt, hat er ganz schnell ein Problem.

    Allerdings ist das alles von der Gegend abhängig. In den Tulamidenlanden gibt es zum Beispiel einen Rafim Bey, der seine Magokratie ganz offen auf Dämonen stützt. Der plaudert vermutlich gerne beim Tee mit einem Kollegen über Feinheiten der Dämonologie – solange selbiger Manieren hat und nicht als potentieller Rivale erscheint.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

    Einmal editiert, zuletzt von Edorian (24. Juni 2014 um 15:52)

  • Ich habe letzthin mit dem selben helfen in einer anderen Gruppe einen Zant aus Panik auf einen Werwolf gehetzt. Das war... Interessant... XD aber in dem Fall hat sich die Gruppe nicht beschwert :D

    WIr brauchen ein DSA-Horror-RPG! Wie wärs mit S.H.A.F.I.R - Shadow of Arcanobyl?

  • Ich habe letzthin mit dem selben helfen in einer anderen Gruppe einen Zant aus Panik auf einen Werwolf gehetzt. Das war... Interessant... XD aber in dem Fall hat sich die Gruppe nicht beschwert

    In deiner Gruppe war sonst eine verängstigte Norbardin und zwei strohdumme Orks - das gilt nicht. :D

  • Vielen dank für die vielen schnellen Antworten, die haben mir sehr geholfen. Wie sieht das eigentlich mit dem Rastullahglauben und Dämonologie aus? Wird dazu irgendetwas gesagt (außer dass man sie nicht essen soll :D)?

  • Rastullah hat seiner Magiebegabten Frau verboten, Dämonen zu beschwören, mehr Hinweise haben die Novadis zu dem Thema nicht. Meist wird gesagt, dass Rastullah das nicht mag, aber direkt verboten hat er es seinen Gläubigen nicht.

  • In den 99 Gesetzen findet sich zwar keine explizite Aussage zu Dämonen, aber strenge Auslegung verbietet jegliche Magie. Das Kalifat wird in WdZ S.300 unter den Ländern aufgeführt, wo Dämonenbeschwörung hart bestraft wird (bis zum Tod durch Feuer).

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Wie sieht das eigentlich mit dem Rastullahglauben und Dämonologie aus?


    "Der Gottgefällige meidet die Anhänger der Gott-Echse und wechselt mit ihnen weder Worte noch Blicke."

    Da Magie generell als Echsenwerk angesehen wird. Kann man hier eine entsprechende Ablehnung erkennen. Des weiteren meidet der Gottgefällige schändliche Magie. Deshalb sitzen die Magier in der Mherweder Akademie zusammen und teilen die Magie in nicht-schänliche und schändliche. Zauber mit dämonischen Merkmalen landen in der schändlichen Ecke. Was nicht sehr verwunderlich ist: Zum Einen hatten die alten Echsen damit weniger Probleme oder haben immer noch keine Probleme damit und Echsen sind böse. Zum Anderen preist man Rastullahs Schöpfung und es fällt schwer die zerstörerischen Dämonen da dazu zu zählen. Weshalb die inoffizielle Erweiterung der 99 Gesetze mit:

    "Der Gottgefällige ist sich stets der gefährlichen Versuchung durch Götzen und Dämonen bewusst."

    oder

    "Der Gottgefällige meidet ebenso alles Dämonische und hört nicht auf dessen Einflüsterungen, die nur Lästerliches verkünden."

    gut ins Gesamtbild passt.


    Das man Dämomen nicht essen darf wird übrigens nicht explizit erwähnt - außer man zählt sie als gefiederten Wesen, die gespaltene Hufe haben. Was sicher auf irgendeinen Dämon zutrifft. Aber ein derisches Tier ist mir noch nicht eingefallen... :D


    Der gemeine novadische Magier ist also kein Dämonologe. Wobei die Grenzen natürlich immer wieder verwischen, wo in Mhandistan das Kalifat aufhört und wo ein beliebiger Magokratstaat anfängt ist eher Tages abhängig.

    I ♡ Yakuban.

  • Meiner Meinung nach wurde bisher ein sehr wichtiger Aspekt vergessen: Die Zeit.
    Nicht nur unterscheiden sich Gesetzeslagen, sowohl in Aventurien als auch in der Welt mit dem Forenzugang, nach Örtlichkeit, will sagen politisch abgegrenztem Territorium, sondern auch nach dem wann. Vor dem zweiten Weltkrieg gab es kein international geltendes Völkerrecht, und so war auch vor Borbarad Dämonologie und Nekromantie weniger im Fokus der Gerichtsbarkeit. Dann wiederum sind die Gesetze auch von dem kulturellen und geschichtlichen Hintergrundes des jeweiligen Landstriches abhängig. In den Tulamidenlanden waren Beschwörer, egal ob es um Dschinne oder Dämonen geht, hoch angesehene Magier. Dementsprechend ist vor Borbarad die Beschwörungspraktik kein Problem, sondern ein hochwertiger Akt. Wenn man den geschichtlichen Hintergrund und Pfadabhängigkeit mit einbezieht, erschließt sich einem dann auch schnell, warum auch nach Borbarad der Umgang mit Bescgwörungen entspannter ist als im Mittelreich (wo man dann auch schon mal für eine Elementarbeschwörung Probleme bekommen kann). Zu guter letzt kommt noch ein Aspekt der oft vergessen wird: Ist der Gesetzgeber im jeweiligen Bereich seines Landes überhaupt in der Lage das Recht durchzusetzen? Meist scheitert es dann doch daran ;)

    Lange Rede kurzer Sinn: Die Folgen sind Abhängig von Ort, Zeit und "Staatsgewalt" die der Obrigkeit vor Ort zur Verfügung steht.

    Liebe Grüße!

    "Nun, mein verehrter Herr Klingenschwinger. Papier und Verstand vermögen meist schärfer zu schneiden als euer überdimensionales Eisen"

  • Zitat

    Das man Dämomen nicht essen darf wird übrigens nicht explizit erwähnt - außer man zählt sie als gefiederten Wesen, die gespaltene Hufe haben. Was sicher auf irgendeinen Dämon zutrifft. Aber ein derisches Tier ist mir noch nicht eingefallen...


    Lamassu? =)

    *IIRC oder IMO je nach Kontext; ich beziehe mich da auf pers./subj. Erfahrung
    "The fatal flaw in every plan is the assumption that you know more than your enemy."