Negative und düstere Erfahrungen im SC-Leben

  • Mein erster (längerer) Charakter war ein Schelm, der ein bisschen verrückt wurde als die Gruppe bei Beilunk auf Rhazzazor und seinen endlosen Heerwurm traf.

    Mein erster Elf verlor sein iama in einem Feuer.

    Mein erster Zwerg traf eine Zwergin in die er sich verliebte, aber sein Werben wurde abgewiesen.

    Ein Novadi, den ich spielte, verlor gegen ein Rudel Wölfe den Shadif den er sein Leben lang hatte.

    Ich glaube, gegen einiges davon verwehrt sich auch niemand. Schon gar nicht, wenn das Entscheidungen des Charakters/Spielers sind (wie das leicht verrückt werden), oder abgewiesenes Liebeswerben (hatte ich auch schon mal bei einem Charakters als absolut grundlegendendes Standbein für den Hintergrund).
    Ich hatte einen Charakter, die sich verlieben sollte, aber die Liebe sollte unglücklich ausgehen. Das wurde im 1:1 ausgespielt, ich als Spielerin habe am Ende solidarisch mitgeheult, es mir fast anders überlegt und wann immer in den späteren IT- und OT-Jahren die Rede drauf kam, war das furchtbar traurig für meinen Charakter und mich. Aber das waren meine Entscheidung und mein Wunsch.
    Das geschätzt Pferd gegen ein auch noch Rudel Wölfe verlieren wäre dagegen nicht mein Ding - schon gar nicht, wenn tatsächlich eigentlich gar nichts falsch gemacht wurde, und so ein Rudel Wölfe nun nicht gerade nach einer plotentscheidenden, hoch wichtigen Begegnung klingt.

    Im Grunde sind sich hier die meisten einig, dass negative, auch persönlich traumatische Erfahrungen, niederschmetternde Erfahrungen durchaus vorkommen, sie das Spiel durchaus bereichern können, zuweilen durch Spieler*in selber initiiert wird (z.B. im Hintergrund), weil so ein teflonbeschichteter Charakter von vielen als langweilig empfunden wird.

    Wie stark und vollumfänglich solche Negativerlebnisse sein dürfen oder sollen, das unterliegt persönlichen Prämissen und Spielspaßempfinden. Über so etwas sollte man sich in der Gruppe einig sein und eine Spielleitung wissen, wen sie wie packen kann oder auch nicht. Und ggf. vorher mal vorsichtig anfragen. Ein SL hatte mal dezent bei mir angefragt, ich fand das recht heftig, was da geplant war für meinen Charakter, hatte aber dann eingewilligt.
    Anderthalb Jahrzehnte später hatte er wegen etwas anderen nicht vorgetastet und ich fand das nicht gut und musste da in einen über OT-monatelangen sauren IT-Apfel beißen, den ich mit einem Gespräch und eigenen Vorschlägen am Ende der langen Entwicklung gerade noch etwas drehen konnte. Sonst wäre mir mein Charakter, der seit mehreren Jahren in der Kampagne gespielt wurde, unglaublich vermiest worden, weil da meinem Empfinden nach zu sehr in meinen Charakter eingegriffen worden wäre.

  • In den über dreißig Jahren, die ich jetzt DSA spiele, gab es einige Fälle, in denen mal ein Held dem Tode nahe war (d.h. LE < 0), aber ich erinnere mich nur an einen einzigen Fall, dass tatsächlich ein SC starb, und das war in einer "benachbarten" Spielrunde und war zwischen Meister und Spieler abgesprochen.

    Ich habe einen Helden, der in der Gezeichneten-Kampagne zum "Träger des Almadinen Auges" wurde und damit einige temporäre Mali kassiert hat. Das war im AB so vorgesehen, also beklage ich mich nicht und werfe dem SL auch nichts vor - aber die Figur habe ich seit dem Ende der Kampagne nicht mehr gespielt. Sie macht mir einfach keinen Spaß mehr.

    Egal, was die Frage ist - Schokolade ist die Antwort!

  • Oh, ich habe auch schon in DSA Charaktere sterben sehen. Es kommt selten vor (sicher nicht mehr als ein Dutzend über die Jahrzehnte), aber es kommt vor. Von meinen hat es bisher noch keinen erwischt, das passierte nur in anderen Systemen.