Holberker als Daimon-Priester (Namenloser-Geweihter)

  • Hallo zusammen,

    als ich heute den Kodex der Helden durchblätterte, hat sich eine Frage ergeben:
    Wäre ein Holberker Daimon-Priester (angelehnt an die Profession Namenloser Geweihter) sinnvoll?
    Als übliche Profession wird zwar der Geweihte bei Holberkern ausgeschlossen, aber sie verehren Daimon ja seit einigen Jahren nach dem Fund von Überresten eines alten Tempels wieder. Und dahinter verbirgt sich ja der Namenlose, auch wenn es die Holberker nicht wissen.
    Ich finde einen Charakter, der den Namenlosen verehrt und sogar als Priester auftritt, ohne es zu wissen (und auch die anderen Helden in der Gruppe müssten sich schon sehr gut auskennen, um das zu erkennen) extrem spannend.

  • Also er glaubt er verehrt Dämonen, verehrt aber den Namenlosen? Also regelseitig direkt ein Namenloser Geweihter aber fluffseitig eben was anderes?

    Und was genau versprichst du dir von dem Holberker-Aspekt? Weil erstmal kanns sowas ja überall geben, also das jmd den Namenlosen als was anderes verehrt, da gibts ja einige Beispiele.

    Kurz ich tu mich bissl schwer damit herauszulesen, worauf da bei dem Konzept der Fokus liegt. Mehr aus dem Holberker sein oder der Dämonenverehrung oder der Weihe zum NG?


    Ich hab nie verstanden, warum der NL sein Buch so offensichtlich „böse“ nennt. Wär doch viel sinnvoller das Ding „die 12 göttergefälligen ewigen Wahrheiten“ nennen und dann bei den Kapiteln einfach bei 0 anfangen zu zählen. Dann ab in den Buchdruck und überall verteilen. ;)

    Dann könnts sowas wie von dir beschrieben überall geben.

  • Willkommen auf dem Orki, Fexxx83. :)

    Mir stellt sich die Frage: Wenn man eine Entität verehrt und sogar die Weihe erhält (wer spricht die Ordination ein und lehrt die Rituale, Gebete, Liturgien, führt in den Kult ein?), ein geweihter Priester wird der die Rituale und Liturgien kennt - wie kann man da wirklich glauben, eine andere Entität zu verehren? Wer Liturgien des Namenlosen wirkt und sich daher vermutlich auch Körperteile abschneidet, kann mMn nicht unwissend darüber sein. Man lebt die Ideale, tritt für diese ein. Zumal dann ja auch andere in diesem Fall, die nicht Holberker sind, das mitkriegen und Zeugen sind.

    Außerdem ist "Ich bin Priester Daimons" etwas, von dem ich annehme, dass das jeden aufhorchen lässt und den oder die nächsten Priester des 12er Pantheons holt für nähere Fragen und Erkundigungen.

  • Da man die Namenloseweihe im Gegensatz zu anderen Götterweihen scheinbar fix selbst erledigen kann, scheint mir das kein Problem zu sein (in DSA 5 reicht dazu wohl einfach eine einzelne Selbstbeherrschungsprobe+1 und ein Selbstopfer z.B. ein Finger). Natürlich nur, wenn der Namenlose den Kerl auch als Geweihten haben möchte. ;)

    Ich finde einen Charakter, der den Namenlosen verehrt und sogar als Priester auftritt, ohne es zu wissen (und auch die anderen Helden in der Gruppe müssten sich schon sehr gut auskennen, um das zu erkennen) extrem spannend.

    Ob man Dämonen oder den Namenlosen anbetet macht in meinen Augen keinen großen Unterschied. Letztendlich platziert der Spieler eine tickende Zeitbombe in der Gruppe und die Mitspieler sind zu Recht angefressen, wenn diese ihre geliebten Helden zerfetzt.

    Das machst Du als Spieler einmal und Deinen nächsten Helden, die darauf folgen wird zu Recht nicht mehr getraut. Sehr wahrscheinlich wird in den nächsten Heldengruppen allgemein Misstrauen herrschen und die Spielatmosphäre nachhaltig belastet. Die Unbeschwertheit ist ziemlich sicher dahin.

    Nicht Grundlos steht im Regelbuch extra ein Kasten, den man unbedingt beachten sollte, um Unfrieden und Enttäuschungen zu vermeiden:

    "Ein Geweihter des Namenlosen birgt für die meisten Heldengruppen ein großes Konfliktpotential und taugt, wenn er seinem Gott treu bleibt, höchstens zum Antihelden.
    Sprich einen solchen Charakter also mit deinen Mitspielern ab. Am besten eignet er sich für spezielle Themengruppen. Die Werte können dir auch als Inspiration für NSC dienen." (AG S. 207).

    Ich wäre als Mitspieler jedenfalls super angefressen, wenn mir der Jux eines Spielers (und dem SL, der diesen einfach wegen der Spannung heimlich abnickt) alles kaputt macht. Bei der Absprache wäre ich klar dagegen, denn so einen Charakter möchte ich nicht in einer Heldengruppe sehen. Es ist meiner Erfahrung nach schon so schwer genug, eine halbwegs harmonische Gruppe hinzubekommen. Lust auf eine spezielle Themengruppe, um diesen Charakter hätte ich auch nicht. Wobei "Absprache" meiner Meinung nach bei allen Charakteren stattfinden sollte, die andere Spieler einschränken (z.B. Dämologen, bestimmte Geweihte, Barbaren, extreme Ungläubige wie PT Novadis und vieles mehr) und zwar nicht nur mit dem SL, sondern allen Mitspielern.

    Bei Deinem "Projekt" würde mich schon alleine der Holberker stören. So ein Halborkvieh muss eine Gruppe erst mal dabei haben wollen, womit man wieder bei "andere Spieler einschränken" (s.o.) ist. Dann kommt noch der Namenlose obendrauf...

    Wenn in Deiner Spielrunde wirklich alle Spieler ehrlich sagen "da habe ich Lust drauf" und dahinter stehen, spricht nichts gegen Deinen Holberker Namenlosen Dämonenpriester. Sobald nur der Verdacht besteht, dass ein Spieler zwar zustimmend nickt, aber eigentlich nicht dahinter steht, würde ich es sein lassen.

    Die größten Chancen sehe ich in einer Themenkampagne rund um die Stadt Freiheit und den Kampf der Holberker gegen die Orks. Eine passende Heldengruppe aus irgendwelchen Orkhassern und Holberkern, könnte sicher einige Spieler reizen.

    3 Mal editiert, zuletzt von x76 (29. Februar 2024 um 11:59)

  • Also er glaubt er verehrt Dämonen, verehrt aber den Namenlosen?

    Nein, er verehrt keine Dämonen. Er verehrt Daimon. Die Vorfahren der Holberker, die Elfensippen der Rodek und Krinak, glaubten an einen Gott namens Daimon. Seit vor einigen Jahren die Überreste eines alten Tempels des Daimons wiederentdeckt wurden, verehren einige Holberker wieder den alten Gott ihrer Vorfahren. Das hinter ihm der Namenlose steckt, wissen sie jedoch nicht. (Quelle KdH S.89)

    Die Frage die ich mir stelle: Wie bekannt ist dieser Gott Daimon in der restlichen Aventurischen Welt? Und wie viele von den wenigen, die ihn kennen, wissen, dass der Namenlose dahinter steckt?

    Mir stellt sich die Frage: Wenn man eine Entität verehrt und sogar die Weihe erhält (wer spricht die Ordination ein und lehrt die Rituale, Gebete, Liturgien, führt in den Kult ein?), ein geweihter Priester wird der

    Naja... irgendwann muss jeder Kult mal gegründet werden. Was war zuerst da: der Kult oder der Priester? Rituale, Gebete und Liturgien müssen ja in früheren Zeiten vorhanden gewesen sein. Und irgendwelche Erzählungen, Legenden und Schriften aus der Zeit der Rodek und Krinak sind sicherlich in irgendeiner Form im Kollektivgedächtnis der Holberker erhalten geblieben.

  • Das ist die Henne und die Ei-Frage. Womöglich haben alle Kirchen mit Auserwählten angefangen.
    Wenn es bei DSA 5 nun so einfach ist mit der Weihe, dann ist das jetzt wohl einfach, mir war das in dieser Einfachheit nicht bekannt. Denn ansonsten sind Auserwählte eher selten (wobei sich auch das mit DSA 5 in einigen anderen Kirchen wohl geändert hat).

    Es bleibt jedoch der extrem auffällige Name "Daimon" (dem man sowie seinem Hintergrund die DSA 1-Herkunft in meinen Augen noch deutlich anmerkt). Das klingt so sehr nach Daimonide und Dämon, ist nirgendwo außerhalb Holberks bekannt und präsent - ich finde, damit kann man nicht unter einem Radar fliegen, so sehr auch einige aventurische Orte (Fasar z.B.) ihre starken regional geprägten Verehrungen haben von Entitäten, die schon ein paar Meilen außerhalb nahezu unbekannt sind.

    Es ist eure Gruppe und Du kennst die Mitspieler und deren SC, ob bei denen "Ich bin ein Priester Daimons" oder spätestens bei einer NL-Liturgien sofort die Alarmsirenen losgehen oder nicht.