Spiel mit Waffenvor- und -nachteilen

  • Unsere Gruppe ignoriert bisher Waffenvor- und -nachteile. Nun hat sich ein Spieler erklärt und gewünscht er möchte mal diese individuellen Vor- und Nachteile bespielen.

    Der Nutzen ist klar: die Waffen bekommen mehr Fluff und werden diverser wahrgenommen. Der befürchtete Nachteil in der Gruppe ist, dass man nun bei jeder Handlung nachschauen muss, ob die Vor- und Nachteile der Waffen von Opponenten greifen, um dann die Würfe wieder zu modifizieren, wodurch die Kampfrunden noch länger dauern, als sie es eh schon tun (ein Standardkampf von 3-4 Runden dauert bei uns etwa eine Stunde).

    Mich interessieren eure Spielerfahrungen zu diesem Themengebiet:

    • Spielt ihr mit diesen individuellen Waffeneigenschaften?
    • Falls ja, bremsen sie eure Kämpfe stark oder schleifen sich die nötigen Modifikatoren als Routine ein?
    • Differenziert ihr und spielt nur mit gewissen Vor/Nachteilen, ignoriert aber wiederum andere?
  • Wir spielen mit diesen Vor und Nachteilen von Anfang an. Die Waffen wechseln normalerweise nicht, und daher ist der Vorteil zumeist eh vom Spieler selbst gleich mit reingerechnet wird, weil er ja seinen Vorteil nutzen will. Wenn er es vergisst, tja...
    Bei den Nachteilen hat der Meister die zumeist im Kopf und erwähnt es dann, falls die Spieler nicht von sich aus es gleich miterwähnen.
    Es hemmt den Spielfluss nicht, da es eigentlich nur eine Übungs und Gedächtnissache ist wie schnell das geht,

    Da hemme ich mit meinen Zaubern öfter den Spielfluss, weil ich oft genug die Wirkungen aus dem Text nochmal herauslesen muss, vor allem wenn je nach QS dies nicht einfach nur Dauer oder Stärke ist.

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    Rollenspiele von neu bis alt: Twitch

    Meine Lieblingscharaktere:

    Pepelios Claritas - Streiter für das Gute, Wahrheit und Gerechtigkeit

    Gelrat Torek - Schmied und Handwerker aus Leidenschaft

    Silvana Alriks - Wer sagt, dass in Andergast nur Männer zaubern können?

  • Man muss auch nicht zwangsläufig NSCs damit spielen lassen. Wenn die SCs das nutzen, genügt das doch vorerst. Viele Standardwaffen haben ja auch gar keine Waffenvor- und Nachteile. Dann gibt man NSCs eben immer solche Standardwaffen.

    ein Standardkampf von 3-4 Runden dauert bei uns etwa eine Stunde

    Das erscheint mir schon recht lange. Das sind ja pro KR 15min+. Vielleicht habt ihr da noch Optimierungspotential, kennen vielleicht manche Spieler die Grundregeln zum Kampf noch nicht so gut? Oder habt ihr häufig Kämpfe mit vielen (schwächeren) Gegnern?

  • Hi

    Unsere Gruppe spielt mit allen Waffenboni. In unserer Gruppe haben die Kämpfer bereits ausgedruckte Tabellen um den Überblick zu behalten.

    Ein Beispiel von mir siehe unten


    Waffe

    Drohgebärden, Attacke verbessern.

    RW

    AT


    TP

    Barbarenhammer PA -1

    Wuchtschlag I

    Mittel

    14

    AW 7

    2W6+5

    Waffenlos

    Wuchtschlag I

    kurz

    12

    PA 8 AW 7

    W6+2


    Schmerzwut




    +1+2+3 TP für die nächste AT


    Vorteilhafte Position


    +2

    +2


    Barbarenhammer PA -1

    Wuchtschlag I + Berserkerangriff + Machtvoller Sturmangriff

    Mittel

    14

    AW 3

    2W6+(5+2+7)


    Ich nutze immer vordefinierte Kombos welche ich schon vor berechnet habe sonst wird es für mich zu unübersichtlich. Damit ist es für mich machbar.

    Als nervig ist der Waffenbonus "Blutend" weil der vom der Zustand über mehrere Kampfrunden verwaltet werden muss. Siehe Silberstern

    Hat man noch mehrere Gegner angeschossen muss man alle über mehrere Runden verwalten. Der Silberstern ist der Worstcase zu verwalten.

    Ich denke du kannst einem Dieb nicht den Waffenbonus für eine Wurfwaffen untersagen und dem Söldner den Bonus für seine Schwert zusagen.

    Die Waffenboni geben dem Spiel auch neue taktische Elemente siehe hier Andergaster in beengter Umgebung einsetzen

    Es kommt drauf an wie wichtig euch diese Elemente sind

  • Ich denke du kannst einem Dieb nicht den Waffenbonus für eine Wurfwaffen untersagen und dem Söldner den Bonus für seine Schwert zusagen.

    Zumindest theoretisch sollten sich Vor- und Nachteile ausgleichen. Dann wäre es ja kein Problem, wenn einer damit spielt und der andere nicht. Faktisch gibt es aber natürlich viele Beispiele für misslungenes Balancing (nicht nur bei Waffenvor-und Nachteilen).

  • Wir spielen mit diesen Vor und Nachteilen von Anfang an. Die Waffen wechseln normalerweise nicht, und daher ist der Vorteil zumeist eh vom Spieler selbst gleich mit reingerechnet wird, weil er ja seinen Vorteil nutzen will. Wenn er es vergisst, tja...
    Bei den Nachteilen hat der Meister die zumeist im Kopf und erwähnt es dann, falls die Spieler nicht von sich aus es gleich miterwähnen.
    Es hemmt den Spielfluss nicht, da es eigentlich nur eine Übungs und Gedächtnissache ist wie schnell das geht,

    Da hemme ich mit meinen Zaubern öfter den Spielfluss, weil ich oft genug die Wirkungen aus dem Text nochmal herauslesen muss, vor allem wenn je nach QS dies nicht einfach nur Dauer oder Stärke ist.

    Danke für das Einbringen deiner Erfahrungen.

    Die langsamsten Kampfhandlungen sind bei uns derzeit die Fernkampfangriffe, da man soviele Modifikationen bedenken und von der SL erfragen muss: Sicht, Bewegung des Ziels, Kampfgetümmel, Deckung etc.

    Man muss auch nicht zwangsläufig NSCs damit spielen lassen. Wenn die SCs das nutzen, genügt das doch vorerst. Viele Standardwaffen haben ja auch gar keine Waffenvor- und Nachteile. Dann gibt man NSCs eben immer solche Standardwaffen.

    ein Standardkampf von 3-4 Runden dauert bei uns etwa eine Stunde

    Das erscheint mir schon recht lange. Das sind ja pro KR 15min+. Vielleicht habt ihr da noch Optimierungspotential, kennen vielleicht manche Spieler die Grundregeln zum Kampf noch nicht so gut? Oder habt ihr häufig Kämpfe mit vielen (schwächeren) Gegnern?

    Ich finde die Idee gut, die Vor- und Nachteile nur den SC zu geben. Ich werde diese mal weiterleiten.

    Unsere Kampfszenarien haben meist noch taktische Elemente der Umgebung, da wir mit Schauplatzkarten spielen, d.h. es kommt zu Bewegungen, Nutzung von Deckung und anderem. Vielleicht dauern unsere Runden daher länger. Die Kampfregeln beherrschen eigentlich alle.

    Danke, auch eine gute Möglichkeit mit den Boni einen schnelleren Spielfluss zu schaffen. Statusveränderungen zu verfolgen sind tatsächlich ein wenig zeitraubend.

  • Marty mcFly

    Das sehe nicht nicht ganz so. Viele Waffen haben als Nachteil erhöhte Patzer Wahrscheinlichkeit. Das kannst du mit Vorteil Waffenbegabung ziemlich wegkaufen.

    Waffenbegabung für die Hauptwaffe nehme ich eigentlich sowieso

  • Marty mcFly

    Das sehe nicht nicht ganz so. Viele Waffen haben als Nachteil erhöhte Patzer Wahrscheinlichkeit. Das kannst du mit Vorteil Waffenbegabung ziemlich wegkaufen.

    Waffenbegabung für die Hauptwaffe nehme ich eigentlich sowieso

    Deswegen schrieb ich ja auch "theoretisch". Es ist so vom Regelwerk vorgesehen, dass Vor- und Nachteil sich ausgleichen. Ich habe ja selbst gesagt, dass es nicht immer so ist.

  • Zumindest theoretisch sollten sich Vor- und Nachteile ausgleichen. Dann wäre es ja kein Problem, wenn einer damit spielt und der andere nicht.

    So mache ich das wenn ich meistere. Tendentiell spielen wir mit den Vor-/Nachteilen für Waffen und Rüstungen, aber ich erlaube den Spielern auch darauf zu verzichten für ihre Sachen. Natürlich wenn immer beides.

  • Nun hat sich ein Spieler erklärt und gewünscht er möchte mal diese individuellen Vor- und Nachteile bespielen.

    Die Waffeneigenschaften sind offiziell ein neutraler Posten (Vor- und Nachteile gleichen sich aus). Deshalb ist es überhaupt kein Problem, wenn manche Spieler die Fokusregel benutzen und andere das nicht tun. Ganz neutral sind die Waffeneigenschaften in meinen Augen zwar nicht, aber die Effekte sind nicht so gravierend, dass daraus ein Balanceproblem entsteht.

    Eine Mischgruppe läuft meiner Erfahrung nach völlig problemlos (bei uns hatten auch manche Spieler "Bock" drauf und andere nicht). Wichtig ist in meinen Augen nur, dass man die Regel konsequent befolgt. Das ein Spieler bei einer Waffe mit der Fokusregel spielt und bei einer anderen plötzlich darauf verzichtet, weil diese Waffe nicht so tolle Eigenschaften hat, sollte nicht erlaubt sein. "Ganz oder gar nicht"

    Ich persönlich mag die Vor- und Nachteile sehr gern, da sie Waffen wirklich individualisieren. So trägt mein Zwerg beispielsweise den Zwergenschlägel statt dem Felsspalter, weil ich die "Zwischenreichweite" (geringere Abzüge in beengter Umgebung) mag, da man auf eine kurze Zweitwaffe verzichten kann. Ein anderer Spieler schätzt hingegen den Felsspalter, weil er gerne Türen einschlägt und Sachen zertrümmert.

    Das fühlt sich spielerisch einfach ganz anders an, als es die Kampfwerte der Waffe vorgeben. Der Mehraufwand ist meiner Erfahrung nach minimal (dadurch dauern Kämpfe nicht wirklich länger), aber die gefühlte Wirkung ist sehr groß!

    Leider führen die Waffeneigenschaften bei manchen Spielern dazu, dass sie eine Waffe nur wegen der Eigenschaften wählen. Ich persönlich finde es nicht schön, wenn der weidener Ritter lieber zum Sklaventod greift, als zum klassischen Ritterschwert nur weil er extra TP anrichten möchte. Also nur der Papiergewinn für eine Waffe ausschlaggebend ist, aber der rollenspielerische Aspekt völlig egal ist. Sollten sich hier massive "Störungen" in einer Gruppe ergeben und der Spielspaß dadurch leiden, würde ich auf die Waffeneigenschaften verzichten. Allerdings spielen manche Spieler sowieso so (da reichen schon "bessere" Werte oder irgendwelche anderen Vorzüge aus, um eine eigentlich untypische Waffe, Rüstung oder was auch immer zu wählen). Unzählige Helden haben in DSA 4 Zubehörteile wie den antiken Streifenschurz, den Fellumhang oder völlig veraltete Bronzeschienen getragen, weil sie Rüstung ohne Nachteile gebracht haben. Das Streifenschutz und Fellumhang beim horasischen Fechter einfach nur lächerlich wirken, war da völlig egal und diesen Effekt haben leider auch die Waffeneigenschaften bei DSA 5 bei manchen Spielern.

    Ebenso individuell wie die Spieler, können natürlich auch Deine NSC sein. Es ist völlig in Ordnung, wenn die 08/15 Schläger z.B. ohne Fokusregel spielen und "Bosse" und besondere Feinde sie nutzen. Da der Aufwand aber minimal ist, spricht auch nichts dagegen einfach Grundsätzlich NSC damit auszustatten. Die Individualisierung ist in meinen Augen einfach ein schöner Aspekt (s.o.).

    Die NSC greifen dann z.B. nicht zur Nebenwaffe, weil ihre Hauptwaffe für beengte Umgebungen geeignet ist. Das hat auch rollenspielerisches Flair, dass man gut beschreiben kann "Ihre kompakten Entermesser erweisen sich auf den engen Deck als hervorragender Kompromiss aus Führbarkeit und Reichweite." So etwas erklärt, warum sie z.B. Waffe X benutzen statt Waffe Y die z.B. einen TP mehr machen würde.