Prinzipien eines Prinzipientreuen Amboss Zwergensöldner Veterans (2. Profession Leibwächter)

  • Hallo zusammen,

    Ich habe mir aktuell einen Zwergensöldner aus dem Amboss Gebirge gebaut.
    Damit er ein möglichst guter Kämpfer wird, hab ich ihn als Söldner-Veteran (Leichtes Fußvolk) mit 2. Profession Leibwächter gebaut.
    Das schluckt natürlich einiges an AP und somit sind auch einige Nachteile zusammen gekommen, die auch alle recht stimmig sind und ganz gut zum geplanten Charakterkonzept des zwar lebenslustigen, aber eigenbrötlerischen Zwerges passen, der aufgrund eines unschönen Vorfalls in seiner Binge, nun sein Glück oberhalb der Stollen des Ambossgebirges sucht.

    Neben dem üblichen Zeugs, wie Vorurteile gegen Elfen, Platzangst, Aberglaube, Geiz usw haben es unter anderem Gesucht 1 (Resultat des unschönen Vorfalls in der Binge), Lichtscheu und Prinzipientreue (10) ins Charakterkonzept geschafft.

    Ich persönlich hatte bei den Prinzipien an folgendes gedacht: Lasse nie einen Kameraden / Kampfgefährten zurück (aus seiner Zeit als Söldner), Hilf einem Zwerg, wann immer du kannst (Aufgrund von Schuldgefühlen wegen des "Unschönen Vorfalls"), Nur ein toter Achaz ist ein guter Achaz.
    Jetzt stellt sich mir die Frage, ob diese 3 Prinzipien schon ausreichen um die 10 Punkte zu rechtfertigen, oder ob das gerade wegen dem letzten (was ja eigentlich eine zwergische Eigenschaft ist, die ihm in die Wiege gelegt wird) nicht etwas zu "platt" ist. Auf irgendwelche Prinzipien bzgl Elfen habe ich schon verzichtet, da dies bereits durch den Nachteil Vorurteile gegen Elfen abgedeckt wird.

    Fällt euch da noch etwas dazu ein? Was sind typische Prinzipien für einen Zwergen Söldner?
    Wenn ihr mehr Info zu dem Charakter wollt, einfach schreiben, dann poste ich das.

    Würde mich über Feedback freuen.

    Viele Grüße,

    Mav

  • Willkommen auf dem Orki, Maverick1st . :)

    "Nur ein toter Achaz ist ein guter Achaz" ist zum einen wirklich hart, weil losgehen und jeden erschlagen, den man trifft, kann unter Umständen, je nachdem, was gespielt wird und wo gespielt wird, womöglich doch mal zu einem unlösbaren Problem führen, und persönlich finde ich es nicht ansprechend, wenn ein Charakter aus seinen Überzeugungen heraus gewillt ist, irgendwen auf Sicht zu ermorden).

    Vorurteile finde ich besser, weil die nur dazu bringen, Schlechtes und gut möglich Falsches über eine Gruppe oder Institution zu denken und zu äußern und sich dadurch beeinflussen zu lassen, aber auf Sicht ermorden aus aufrechter Überzeugung aus auch moralischer Überzeugung, das Richtige zu tun, ist, finde ich, da schon eine ganz andere Hausnummer.

    Zumal sich auch mir die Frage stellt: Woher kennt Dein Amboss-Zwerg aus dem Amboss-Gebirge Achaz, die es in der Gegend gar nicht gibt (entweder weiter nördlich im Orkland, oder viel weiter südöstlich in Südaventurien), und hat dabei nicht etwa fehlgeleitete Ansichten, sondern die tiefsitzende Überzeugung, dass man genau die töten muss?

    Selbst Xorloscher haben "nur" Vorurteile gegen wenn auch alles Geschuppte. Eigentlich sind Zwerge ja so die Drachenhasser, daraus alles Geschuppte zu machen, kann ich noch nachvollziehen, aber sich auf Achaz zu fokussieren in solch tödlicher Absicht. ist ja schon weiter gehend und deutlich spezieller.

    Im Grunde würde ich (für mich gesprochen, jeder anders) auch überlegen, ob es feste Prinzipien gibt und die dann bewerten, statt PT 10 anzusetzen und dann suchen, wie man das füllen kann. Beim ersteren wirst Du vermutlich nur das haben, was Du auch wirklich mit dem Charakter verbindest.

  • Vielen dank für den herzlichen Empfang :).
    Deine 7G Tagebücher sind übrigens echt gut :).

    Da hast natürlich recht, das mit den Achaz ist etwas zu spezifisch und hart. Hintergrund ist zum Teil, dass wir ganz oldschool mit "Das Wirtshaus zum schwarzen Keiler" angefangen haben zu spielen und dort die Achaz mit den gefangenen Zwergen nicht gerade zimperlich umgegangen sind.
    Noch mal Vorurteile weiß ich nicht, ob das Regelwerk das noch hergibt.
    Die ersten beiden Prinzipien allein sind natürlich keine 10 Punkte wert, da bin ich mir auch im klaren drüber.
    Ich hatte bisher auch eher ein grobes Charakterkonzept im Kopf als ich den gebaut hatte und noch keine komplett ausformulierte Hintergrundgeschichte. Da wollte ich mich heute abend drum kümmern, bevor wir morgen dann das nächste Abenteuer spielen.
    Allgemein nehme ich Prinzipientreue nicht so gern als Nachteil, weil ich den immer etwas schwer umzusetzen finde, aber im Falle des Söldners fand ich es zum einen wegen des Söldnerkodex und seinem Gesucht Nachteil ganz passend um sein Verhalten zu prägen.
    Klar will ich den Charakter auch nicht zu Nachteilsüberfrachtet machen, aber er ist halt ein vom Leben schon gezeichneter Zwerg, der schon eine relativ lange Zeit ausserhalb seiner Binge verbracht hat und ständig über die Schulter schaut, ob nicht doch ein Zwerg aus seiner Binge ihn zur Rechenschaft ziehen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Maverick1st (17. Dezember 2021 um 12:00)

  • Ich finde, die Höhe bzw. Stärke der Prinzipientreue wird nicht durch die Menge an Grundsätzen bestimmt, die du als deinen Kodex wählst, sondern der Wert von Prinzipientreue sagt was darüber aus, wie intensiv und streng du diesen Grundsätzen folgst. Sprich, wieviel Unannehmlichkeiten wird dein Char auf sich nehmen, um den selbstgewählten Grundsätzen zu folgen?

    An deinem Beispiel "nur ein toter Achaz ist ein guter Achaz" verdeutlicht:

    Bei Prinzipientreue 6 würde ich das so auslegen/ausspielen, das der Char Achaz erstmal ignoriert. Wenn der Char gezwungen ist, mit Achaz zu interagieren wird er sehr aggressiv auftreten, aber es reicht ihm, wenn der Achaz dann kuscht und sich ergibt.

    Bei Prinzipientreue 10 steigert sich das. Der Char wird bei Achaz in seiner Lebensumgebung aktiv daran arbeiten, denen zu schaden oder sie in einem Kampf zu töten. Er wird auch lokale Gesetze so weit wie möglich dehnen, um den Tod eines Achaz herbeizuführen. Er nimmt in Kauf, das andere für den "Mord in Notwehr" eine schlechte Meinung bzw. Einstellung über ihn haben.

    Prinzipientreue 16: Der Char führt einen Kreuzzug gegen Achaz. Er sucht aktiv nach Achaz und hat als einziges Ziel, diese dann auch zu töten. Sonstige Gesetze und Umstände sind ihm egal. Unter Umständen nimmt der Char in Kauf, das er selbst oder Mitglieder seiner Gruppe sterben, nur damit er weitere Achaz töten kann. Weil er seinen Posten verläßt, um Achaz zu jagen oder weil er gegen eine Übermacht angreift oder oder oder...

    Bitte das Beispiel nicht wörtlich nehmen, ich möchte nur verdeutlichen, das ein Grundsatz unterschiedlich stark ausgelebt werden kann.

    Kurz vorm Wahnsinn wird's nochmal lustig. 8o :thumbsup:


    Nicht die Taten machen einen Helden, sondern die Lieder, die man über ihn singt. (Wilhelm Auspitzer)

  • Bei Prinzipientreue 6 würde ich das so auslegen/ausspielen, das der Char Achaz erstmal ignoriert.

    Das ist ein moralischer Grundsatz und es ist feste Überzeugung, dass genau so die Welt (am besten und richtig) funktioniert. Hält man sich nicht dran, gibt es Abzüge in Höhe der PT. Der Wert gibt also an, wie groß die Auswirkungen des Reuegefühles ist, nicht, wie stark das ausgeprägt ist im Sinn, dass ein kleiner Wer eben auch mal nicht ziehen kann, wenn es gerade praktisch ist. Eine PT wirkt immer und so, wie sie definiert ist, und man möchte sie eigentlich immer einhalten, und kann man es selten genug mal nicht, gibt es Abzüge.

    Man hat "moralische Grundsätze akzeptiert [...], die sein Leben formen und von denen er nur in allergrößter Not abweicht", (WdH, S. 267).

    Dass es nicht die Menge sein muss, die den Preis bestimmt, stimmt natürlich, wobei die beispielhaft genannten PT in WdH auch alle im Grunde mehrere Aspekte beinhalten.

    Mit also weniger als den veranschlagten 10 GP könnte man den Achaz-Aspekt weglassen, müsste aber die fehlenden GP woanders herholen.

    Wobei ich die ersten beiden Aspekte eigentlich ganz gut finde, auch wenn ich beim zweiten das "wenn du kannst" weglassen würde, denn das lässt immer die Hintertür auf, aus "geht nicht = muss ich mir keinen Kopf drum machen" zu machen.

    Noch mal Vorurteile weiß ich nicht, ob das Regelwerk das noch hergibt.

    WdH, S. 13: "Die Summe der Generierungspunkte, die Sie durch Nachteile bekommen, darf dabei 50 nicht überschreiten, dabei dürfen maximal 30 GP aus der Auswahl von Schlechten Eigenschaften stammen".

    Vorurteile zählen zu den Schlechten Eigenschaften. Und wenn Du mit Deiner Gruppe drüber sprichst, gehen vielleicht auch mehr.

    und dort die Achaz mit den gefangenen Zwergen nicht gerade zimperlich umgegangen sind.

    Und dann kommen die ersten menschlichen Straßenräuber oder Paktierer oder wilde Barbaren, und die orkischen Marodeure, und dann werden auch Menschen und Orks auf Sicht erschlagen? ;)

    Deine 7G Tagebücher sind übrigens echt gut :).

    Danke, freut mich. :)

  • Wobei ich die ersten beiden Aspekte eigentlich ganz gut finde, auch wenn ich beim zweiten das "wenn du kannst" weglassen würde, denn das lässt immer die Hintertür auf, aus "geht nicht = muss ich mir keinen Kopf drum machen" zu machen.

    Ich hatte es ja als : "wann immer du kannst". formuliert. Was in meinen Augen eigentlich nur zum Ausdruck bringen sollte, dass, wann immer sich für den Charakter die Möglichkeit bietet einem Zwerg zu helfen, er dies auch tun wird.
    Sollte also eigentlich eher eine bestärkung als eine Hintertür sein. :)

    Vielen Dank auf jeden Fall schonmal für das Feedback. Ich werde gleich mal die Heldensoftware befragen, ob ich noch genug Punkte für Schlechte Eigenschaften offen hab. Da wir uns mit dem Spielleitern in der Runde abwechseln sollte das mit der Meistererlaubnis einholen nicht soo das Problem werden. :).


    Freut mich auch, dass dir die ersten beiden Prinzipien gefallen. Auch wenn sie im Grunde nichts besonderes sind, kann man sie im Spiel auch als Meister wunderbar nützen, um das Spiel für den Charakter und die Gruppe etwas interessanter zu gestalten.

    Wenn ich jetzt bei den 10 Punkten bleiben sollte und, sagen wir mal, "Ein Zwerg legt niemals Waffe und Rüstung ab" als weiteren Grundsatz nehme, hätte ich dann, wenn ich z.B. gefangen genommen und entwaffnet werde die ganze Zeit der Gefangenschaft über 10 Punkte Abzug, oder würde das nur zum Tragen kommen, wenn ich (oder meine Kameraden) mich selbst "überreden" meine Rüstung und Waffe abzulegen? Oder ist das Auslegungssache?
    An sich fände ich den Aspekt ganz schön, und es würde auch super zu dem Zwerg passen und das Klischee füttern, dass Zwerge sogar in Ihrer Rüstung Schlafen, Kacken und Sex haben. ;).
    Aber kommt halt drauf an, wie hart man sich selbst für so ein Prinzip dem man folgt bestrafen würde.

  • Ah, so. "Wann immer du kannst" hatte ich in seiner anderen Möglichkeit verstanden, nämlich "wenn man kann, und wenn man gerade nicht kann, ist auch okay, weil gerade ungünstig ist".

    PT muss nichts Besonderes sein, sie sollen eine moralische Überzeugung sein, die einschränkt, weil es entsprechende Situationen gibt, in denen man so etwas halt macht. Jeder Ronnie hat ja auch dieselbe.^^

    Wenn ich jetzt bei den 10 Punkten bleiben sollte und, sagen wir mal, "Ein Zwerg legt niemals Waffe und Rüstung ab" als weiteren Grundsatz nehme, hätte ich dann, wenn ich z.B. gefangen genommen und entwaffnet werde die ganze Zeit der Gefangenschaft über 10 Punkte Abzug, oder würde das nur zum Tragen kommen, wenn ich (oder meine Kameraden) mich selbst "überreden" meine Rüstung und Waffe abzulegen? Oder ist das Auslegungssache?

    Als SL würde ich Dir was husten, wenn Du mir mit einer solchen PT kommen solltest.^^ Mal davon ab, dass das ohnehin unter SC und noch mal unter Zwergen weit verbreitet ist, ist das kein moralischer Grundsatz, der das Leben und die Lebensumstände definiert. Eine PT betrachte ich als etwas sehr Zentrales für die eigenen Überzeugungen und wie man sich definiert.

    Vermutlich ist es Auslegungssache. Auf dem Ball, auf den man (vielleicht) geladen wird, würde die Erschwernis voll zum Tragen kommen, weil man sich ja aus Etikettezwang freiwillig ohne Rüstung aus dem Haus begibt.

  • Auf dem Ball, auf den man (vielleicht) geladen wird, würde die Erschwernis voll zum Tragen kommen, weil man sich ja aus Etikettezwang freiwillig ohne Rüstung aus dem Haus begibt

    Und genau für solche Begebenheiten hätte ich es mit rein genommen. Klar steht mir frei, meinen Charakter auch ohne diese Nachteile so zu spielen, als ob er sie hätte, aber ich finde man sollte schon etwas ausgleich dafür haben ;).
    Das genau dieses Beispiel für einen Zwerg jetzt nicht unbedingt ein besonderer Moralgrundsatz o.Ä. ist, ist mir schon klar. Aber es eignete sich gut als Beispiel um überhaupt festzulegen wann so ein PT nachteil triggert und wann nicht. Ist ja nicht immer ganz so einfach, je nach Formulierung. Vielleicht kann man das ganze ja so für den Charakter festlegen, dass er auf alle sozialen Eigenschaftsproben einen Abzug bekommt, weil er sich "nackt" fühlt, wenn er seine Kette nicht trägt. Ich werd mir da mal was überlegen und mit der spielrunde durchquatschen. Wir spielen zum Glück eh mehr story telling als regelcrunch.
    Vielen Dank auf jeden Fall für den ganzen Input. :).

  • und dann werden auch Menschen und Orks auf Sicht erschlagen?

    Macht man das bei Orks nicht eh schon? :/

    (Rondrianer und Co erschlagen Orks halt aufgrund der Prinzipientreue "Schutz der Schwachen", was in der Praxis kaum je einen Unterschied macht, aber wichtig wird, wenn einem ein fies grinsender Spielleiter eine Orkmama präsentiert, die sich zum Zwölfgötterglauben bekehrt hat, und möchte, dass der Tsageweihte der Gruppe ihr Baby segnet.)

    Vielleicht kann man das ganze ja so für den Charakter festlegen, dass er auf alle sozialen Eigenschaftsproben einen Abzug bekommt, weil er sich "nackt" fühlt, wenn er seine Kette nicht trägt.

    Ich würde sowas als SL nur zulassen, wenn ich wüsste, dass die Gruppe so spielt, dass das auch wirklich ein Nachteil ist. In so mancher Gruppe schlafen alle immer in Rüstung, weil man ja selbst nicht physisch mitkriegt, wie unbequem es eigentlich ist, in Kettenhemd im Bett zu liegen.
    Und auf einen Ball eingeladen, wo erwartet wird, dass man die Rüstung auszieht, wird man ja auch nicht so oft.

    Kann da nur zu guter Kommunikation raten, denn siehe das Beispiel weiter oben: Wenn ein SL was abnickt, was wie eine einfache GP-Quelle erscheint, dann könnte es sein, dass er vorhat, dafür zu sorgen, dass es unvermutet eben doch ein arger Nachteil wird. Dann wird das nächste Abenteuer vieleicht ein Gesellschaftsabenteuer, das nur daraus besteht, auf Bällen zu intrigieren.

    Muss man dann wissen, ob man das will.

  • Lasse nie einen Kameraden / Kampfgefährten zurück (aus seiner Zeit als Söldner), Hilf einem Zwerg, wann immer du kannst (Aufgrund von Schuldgefühlen wegen des "Unschönen Vorfalls"), Nur ein toter Achaz ist ein guter Achaz.

    Ich würde das allgemeiner halten, insbesondere bei einem hohen GP Wert der PT.

    "Loyalität" scheint mir sehr passend zu sein - sowohl für einen Söldner mit Prinzipien als auch besonders für einen Leibwächter.

    "Zusammenhalt: Der Angroschgeweihte trägt dafür Sorge, dass alle Zwerge zusammenhalten, schlichtet Streit unter ihnen und versucht, den Frieden unter den Angehörigen seines Volkes zu wahren." aus der PT der Angroschgeweihten, würde auch gut passen im Hinblick auf seine Schuldgefühle und "Drachenwacht: Der Angroschgeweihte soll die Zwerge und die gesamte Welt vor dem Einfluss der Drachen beschützen." ist auf jeden Fall besser als "Töte Achaz".

    Viele Ambosszwerge verehren Rondra sogar mehr als Angrosch. Entsprechend könnte man sich auch am MK der Rondrakirche orientieren. Ein individuell angepasster Mix der Punkte "Verantwortung" "Zweikampf" und "Schwertmeisterschaft" könnte deshalb auch gut passen.

    Auch wenn Zwerge natürlich kaum etwas mit Swafnir zu tun haben, sind "Mut", "Ehrlichkeit und Ehre" oder "Gemeinschaft" gute Schlagworte für eine zwergische PT.

    Aber auch bei anderen Prinzipien findest Du schnell gute Anregungen für Deinen Held:

    Gefährten helfen, Belastbarkeit (Firun), Körperliche Leistungsfähigkeit (Ifirn), Opfer, Demut und Geduld Fleiß und Geschickt, Zorn und Kraft (Ingerimm), Guter Kampf und gutes Gold, Söldnerehre (Kor), Gastfreundschaft, Treue (Travia).

    Natürlich nicht unbedingt in der Form, wie sie die Geweihten pflegen, sondern auf angepasste zwergische Weise.

  • Das sind echt gute Vorschläge. Vor allem das mit Drachenwacht finde ich ganz gut. Loyalität bringt das erste Prinzip auch gut auf den Punkt. Und Zusammenhalt Umschreibt den 2. gut. Ich weiß grad nur nicht, ob ich die Vorschläge von der Ulisses Regelseite anwendbar sind. Wir spielen nach 4.1 und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie weit DSA 5 sich von 4.1 unterscheidet.

  • Ich weiß grad nur nicht, ob ich die Vorschläge von der Ulisses Regelseite anwendbar sind. Wir spielen nach 4.1 und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie weit DSA 5 sich von 4.1 unterscheidet.

    Wo ist das Problem?

    Ob man sich die Prinzipien jetzt selbst ausdenkt, oder die aus dem DSA 5 Regelwerk klaut ist doch eigentlich egal.

    Mit der Gruppe abstimmen, ob das jetzt die zehn Punkte wert ist, muss man eh. (Unter uns gesagt, die Moralkodici einiger Geweihter find ich bei DSA 5 arg überbewertet. "Sei egoistisch und tu im Wesentlichen das, was der durchschnittliche Spieler sowieso tun will" ... ist keine GP wert, imho. Schon gar nicht genauso viel wie das "hilf grundsätzlich allen" einer Ifirngeweihten.)

  • Das mit den Prinzipien ist allgemein etwas doof in 4.1.
    Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn man jedes Prinzip nachdem man handeln muss, einzeln bewertet und dementsprechend auch die Erschwernis des jeweiligen Prinzips auch nur bei der Verletzung eben diesem Prinzips zum Tragen kommt.

    Im echten Leben hat man ja auch Grundsätze an die man sich stärker halten würde als an andere.
    Werd ich so auf jeden Fall mal der Runde als Hausregel vorschlagen.
    Loyalität: 4, Zusammenhalt 3, Drachenwacht 3.
    Finde eine Erschwernis von z. B. 4 Punkten bei Verletzung des Loyalitäts Prinzips auch echt schon ziemlich hart. Grade bei niedrigstufigen Helden.

  • Loyalität wird in WdH unter Prinziptentreue als Ausformung dieser genannt. Außerdem stehen da einige beispielhafte PT bei (keineswegs alle), um zu zeigen, wie diese preislich eingeordnet werden. Es ist schon so gemeint, dass man sich auch selber eine PT überlegt und bepreist. Meinem Verständnis nach sollte sie sich halt im Rahmen einer moralische Ausrichtung der eigenen Denk- und Handelsweise bewegen, und sich nackt/unwohl fühlen, wenn man keine Rüstung trägt, ist das nicht (für mich). Aber das eine PT ist, die in eurer Gruppe abgesegnet werden muss, ist es ja egal, dass so etwas bei mir halt nicht durchgehen würde.

    Macht man das bei Orks nicht eh schon?

    Nein, nicht zwingend und grundsätzlich und überall. In Weiden greift man zur Waffe, wenn man einen Ork sieht, aber warum sollte man das in den Tulamidenlanden tun, in denen die nicht negativ oder eigentlich gar nicht bekannt sind? Auch in Uhdenberg leben Orks in der Stadt, in Thorwal-Stadt haben sie auch eine orkische Gemeinschaft. Selbst in Weiden gibt es das Dorf Darbwinkel, in dem Menschen und Orks gemeinsam zusammenleben. In Vinsalt gibt es ein Bordell, in dem ein Ork als Lustknabe arbeitet.

    Rondrianer und Co erschlagen Orks halt aufgrund der Prinzipientreue "Schutz der Schwachen",

    Waffe ziehen und den ersten Ork niedermachen, der des Wegs kommt, ist keineswegs rondrianisch, sondern das, was der rondrianische Kodex verbietet (nämlich einfach jemanden angreifen, der seinerseits nicht angreift). Zum Schutz von anderen muss eine konkrete Gefahr da sein, Präventivschläge ohne Anlass zählen da nicht.

    EDIT etwa 24 Stunden später:

    Da es sich um einen Leibwächter in der 2. Profession handelt, wie wäre es mit einer PT in diese Richtung? Um seine Loyalität zum zu Beschützenden abzubilden?

  • Das sind echt gute Vorschläge. Vor allem das mit Drachenwacht finde ich ganz gut. Loyalität bringt das erste Prinzip auch gut auf den Punkt. Und Zusammenhalt Umschreibt den 2. gut. Ich weiß grad nur nicht, ob ich die Vorschläge von der Ulisses Regelseite anwendbar sind. Wir spielen nach 4.1 und ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie weit DSA 5 sich von 4.1 unterscheidet.

    Diese Dinge gibt es praktisch identisch für DSA 4. Loyalität ist beispielsweise bei fast allen Kriegern etc. 1 von 3 Punkten der 10 GP Prinzipientreue (also wohl 3-4 GP wert siehe z.B. WDH S. 103 oder S. 97). Letzendlich kommt es natürlich auf den SL an, wie er die "Schwere einschätzt". Ein gute Hilfe sind die Beispiele WDH S. 267. Wobei es natürlich auch auf die Stärke der Treue ankommt:

    Ein alltäglicher Rastullahglaube ist bspw. nur 6 GP wert, eine strenge Auslegung (und damit mehr Einschränkungen in der Spielfreiheit) hingegen 10 GP (auch WDH S. 267).

    Der MK Angrosch ist in DSA 4 6 GP wert (WDH S. 230).

    Für die dreierkombi (Loyalität, Zusammenhalt, Drachenwacht) sind also etwa 7 GP (3+2+2) angebracht, wenn es dem Held damit wirklich ernst ist. Weitere einzelne Schlagworte aus meinen Anregungen sind wohl meist 1-2 oder wenn wirklich streng verfolgt evtl. auch 3 GP wert. Das gilt natürlich auch für die Dreierkombi - der fanatische Drachenhasser und Weltverschwörungsjünger ist sicher auch 3 GP statt 2 GP wert. Der "Drachen im Zaum zu halten ist mir schon wichtig" Typ hat eher nur 1 GP bekommen. Ebenso wie der weithin bekannte Ehrenmann auch gerne 4 GP statt 3 GP anrechnen darf.

    Die letzte Entscheidung liegt natürlich bei Deinem SL. Aber wenn man wie oben gut nachweisen kann, dass die Preise offiziell belegbar sind, sollte das auf jeden Fall durchgehen. Du kannst aber Einfluss darauf nehmen, denn die Entscheidung wie "extrem" oder auch nicht Dein Held ist, liegt natürlich bei Dir (siehe offizielles Beispiel mit Rastallah oben).

    "Loyalität, Zusammenhalt, Drachenwacht" eines ambitionierten aber nicht völlig verinnerlichten Söldners (der nicht so streng wie Krieger oder Angroschgeweihter in seinen Prinzipien sein soll), sind 5 GP denke ich gut spielbar. 5 Abzug sind zu viel für die leichte Schulter, aber nicht so gravierend, dass man nicht auch mal ein Auge zudrücken darf -> natürlich schlägt sich das auch im Rollenspiel wieder. Unter dem Strich steht dann ein Söldner, der durchaus für Prinzipien einsteht ohne dabei gleich ein Knecht seiner Prinzipien zu sein.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (21. Dezember 2021 um 01:09)