Probennotwendigkeit / Furcht-Proben

  • [infobox]Schattenkatze: Aus den Kleinigkeiten ausgegliedert. Bei abweichenden Thema ein Ausgangszitat nehmen und einen eigenen Faden aufmachen.[/infobox]


    ... Aber wenn ich mich irgendwie nur nach dem richte was an Regeln da steht oder auch im Abenteuerbuch steht, hat meine Gruppe nur bedingt mal wirklich Angst vor etwas.
    Muss einfach mehr Gegner bringen...

    Ja, dass ist eines der Probleme von DSA5. Ohne die notwendigen Hausregeln (oder auch Meisterwillkür), wobei die Notwendigkeit gerne als Feature verkauft wird, lässt sich die Spielwelt häufig nicht glaubwürdig rüber bringen.

  • ... Aber wenn ich mich irgendwie nur nach dem richte was an Regeln da steht oder auch im Abenteuerbuch steht, hat meine Gruppe nur bedingt mal wirklich Angst vor etwas.
    Muss einfach mehr Gegner bringen...

    Ja, dass ist eines der Probleme von DSA5. Ohne die notwendigen Hausregeln (oder auch Meisterwillkür), wobei die Notwendigkeit gerne als Feature verkauft wird, lässt sich die Spielwelt häufig nicht glaubwürdig rüber bringen.

    Du nennst es meister-willkürlich, wenn der Meister dem 14jährigen Schelm Furcht 2 bei seiner ersten Begegnung mit einem Rudel Grimmwölfe aufbürdet aber nicht dem weidnischen Ritter? Ich nenne es situative Imersion

    Zustände können persönlich und situativ sein und müssen nicht zwanghaft auf dem Charakterbogen oder den Regeln der jeweiligen Kreatur wiedergeben werden.

    Ich verteile Furcht, schneller an Charaktere mit MU 10 als an Charaktere mit MU 16

    Wenn der Novadi ein Zechen gegen einen Premer eingeht und beide saufen Premerfeuer darf ich dem Premer die Giftprobe erleichtern usw.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

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  • @

    Du nennst es meister-willkürlich, wenn der Meister dem 14jährigen Schelm Furcht 2 bei seiner ersten Begegnung mit einem Rudel Grimmwölfe aufbürdet aber nicht dem weidnischen Ritter? Ich nenne es situative Imersion

    Zustände können persönlich und situativ sein und müssen nicht zwanghaft auf dem Charakterbogen oder den Regeln der jeweiligen Kreatur wiedergeben werden.

    Ich verteile Furcht, schneller an Charaktere mit MU 10 als an Charaktere mit MU 16

    Wenn der Novadi ein Zechen gegen einen Premer eingeht und beide saufen Premerfeuer darf ich dem Premer die Giftprobe erleichtern usw.

    Es ist Meisterwillkür, wenn es nicht im Einklang mit der Gruppe geschieht und hat nichts mit Imersion zu tun. Für das möglicherweise wackere Gemüt des Ritters gibt es Werte wie Willenskraft und MU. Dazu sind die Werte da und man würfelt darauf. Dies einfach zu ignorieren und einen Zustand nach persönlich Gutdünken zu verteilen (ohne das im Einklang mit der Gruppe abgesprochen zu haben) ist. Aufschläge zu erteilen, weil das System nicht fein genug abbildet (und regionale Unterschiede deswegen nicht oder unzureichend berücksichtigt), sind eine ganze andere Nummer.

  • Die Werte spiegeln aber explizit nicht wieder, ob der Ritter schon 3-5 Wolfsrotten bekämpft hat oder nicht, sie bilden eine Verallgemeinerung ab. Natürlich sollte der Gruppenkonsens über der eigenen Meinung stehen.

    Aber wie in allem sollte hier der Spielleiter das letzte Wort behandelten dürfen, wie und wann irgendwelche "Gegenproben" notwendig oder erlaubt sind. (RGW S.17)

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  • Ach, jetzt verstehe ich. Die erste Begegnung bezog sich nur auf den Schelm, nicht auf den Schelm und den weidener Ritter. Das kann man bei der Formulierung auch anders verstehen. Wie gesagt, wenn man Probenaufschläge auf Grund von "Auflösungsungenauigkeiten" verhängt, ist das durchaus ein Lösungsweg, den ich teile. Was ich persönlich vermeide, ist den generellen Mechanismus zu übergehen und einfach Zustände zu verhängen. Ich habe im Spiel zwar das Vorrecht der Spielleitung, aber im Endeffekt diktiere ich nicht die Regeln, sondern bin nur ein Teil der Spielgruppe, der seine Sichtweise und Meinung einbringt. Einfach einen Zustand zu verhängen, ohne Chance auf eine Probe, während der Ritter, der genau so scheitern kann ohne Probe auskommt, wäre nicht nach unserer Vorstellung.

  • Du nennst es meister-willkürlich, wenn der Meister dem 14jährigen Schelm Furcht 2 bei seiner ersten Begegnung mit einem Rudel Grimmwölfe aufbürdet aber nicht dem weidnischen Ritter? Ich nenne es situative Imersion


    Zustände können persönlich und situativ sein und müssen nicht zwanghaft auf dem Charakterbogen oder den Regeln der jeweiligen Kreatur wiedergeben werden.

    Ich verteile Furcht, schneller an Charaktere mit MU 10 als an Charaktere mit MU 16

    Wenn der Novadi ein Zechen gegen einen Premer eingeht und beide saufen Premerfeuer darf ich dem Premer die Giftprobe erleichtern usw.

    Das ist trotzdem willkürlich, warum lässt du nicht einfach alle ganz normal Willenskraft (oder Mut) würfeln? Der Charakter mit guten Werten wird dann automatisch weniger Furcht haben, und für Charaktere die zum ersten mal einem wilden Tier begegnen kannst du eine Erschwernis von -3 für ungewohnten Talenteinsatz geben. Ist natürlich Geschmackssache aber ich bin keiNF an von diesem Spielstil dass der Meister für mich entscheidet was mein Held kann oder nicht, ich kenne den Char ja wohl besser als der Meister und wenn ich Punkte in Mut/Willenskraft gesteckt habe dann will ich auch dass mir das was bringt.

    Die Werte spiegeln aber explizit nicht wieder, ob der Ritter schon 3-5 Wolfsrotten bekämpft hat oder nicht, sie bilden eine Verallgemeinerung ab. Natürlich sollte der Gruppenkonsens über der eigenen Meinung stehen.

    Dafür gibt es Erleichterungen und Erschwernisse, -3 für ungewohnten Talenteinsatz ist eine explizit im GRW vorgeschlagene Erschwernis.

  • Doch die Regeln sagen klipp und klar, dass der Spielleiter entscheidet wann die Notwendigkeit einer Probe besteht.

    Ist die Probe zu schwer für einen Helden, misslingt sie automatisch.

    Ist sie sehr leicht, braucht der Spielleiter keine zu verlangen.

    Du als Spielleiter siehst die Charaktere als Gesamtkonzept und kannst Spielsituationen für jedes vorliegende Konzept individuell bewerten, etwas was die Regeln nicht können.

    Edit:

    Das ist trotzdem willkürlich, warum lässt du nicht einfach alle ganz normal Willenskraft (oder Mut) würfeln? Der Charakter mit guten Werten wird dann automatisch weniger Furcht haben, und für Charaktere die zum ersten mal einem wilden Tier begegnen kannst du eine Erschwernis von -3 für ungewohnten Talenteinsatz geben.

    Welche Regel verbietet es mir, die Willenskraft-Probe für den nicht so willensstarken Schelm als unschaffbar zu bewerten, während ich sie für den Ritter als nicht notwendig bewerte... was dem einen Helden sehr leicht fällt, ist für den Anderen eine unüberwindliches Hindernis!

    Erschwernisse und Erleichterungen sind immer willkürlich!

    Es sollte vielleicht im Gruppenkonsens liegen wie weit die Varianz liegen sollte..

    Ein ausgebildeter Kämpfer, mit Praxiserfahrung, nutzt das Adrenalin für sich, während sanftmütige Städter in der gleichen Situation unweigerlich physische Paralyse erleiden.

    Diese Unterschiede sind für viele unverständlich wenn man nie in lebensbedrohlichen Situationen war.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (2. April 2021 um 15:36)

  • Welche Regel verbietet es mir, die Willenskraft-Probe für den nicht so willensstarken Schelm als unschaffbar zu bewerten, während ich sie für den Ritter als nicht notwendig bewerte...

    Es gibt keine Regel die dir das verbietet, das ändert aber nichts daran dass es Willkür ist.

    Erschwernisse und Erleichterungen sind immer willkürlich!

    Nein, nicht wenn man sie gut begründen kann. Zum Beispiel: "Dein Charakter ist noch sehr jung und unerfahren und ist noch nie wilden Tieren begegnet, deshalb wird die Willenskraft um 3 erschwert." Oder, "dein Charakter ist ja schon ein wildniserfahrener Abenteurer und sollte keine ANgst vor Wildtieren haben, daher ist die Probe +3 erleichtert." Der Unterschied zur Willkür: z.B. "Dein Charakter reagiert so wie ich das will." Ist das der Spieler selbst bestimmt ob und wie sein Held auf die Situation reagiert, und zwar im Rahmen seiner Möglichkeit, ein Held mit Mut 8 und Willenskraft 0 hat wenig Chancen, ein Held mit Mut 16 und Willenskraft 12 schafft die Probe vielleicht, kann aber trotzdem entscheiden dass sein Held lieber die Flucht ergreift, nur halt ohne regeltechnische Einschränkungen weil er einen kühlen Kopf bewahrt. Er hat halt die geistige Stabilität und die Gefasstheit in der Situation nicht in Panik zu verfallen (und dafür mit AP bezahlt).

    Ein ausgebildeter Kämpfer, mit Praxiserfahrung, nutzt das Adrenalin für sich, während sanftmütige Städter in der gleichen Situation unweigerlich physische Paralyse erleiden.

    Diese Unterschiede sind für viele unverständlich wenn man nie in lebensbedrohlichen Situationen war.

    Wie gesagt, es ist eine Frage des Spielstils und des Geschmacks, und darüber kann man nicht diskutieren. Nur musst du halt trotzdem einsehen dass es willkürlich ist wenn du für deine Spieler entscheidest wie ihre Charaktere reagieren. Wenn deine Spieler damit kein Problem haben dann ist doch alles in Ordnung, du solltest nur sichergehen dass sie es auch so sehen, deshalb habe ich das angesporchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Timonidas (2. April 2021 um 16:18)

  • Doch die Regeln sagen klipp und klar, dass der Spielleiter entscheidet wann die Notwendigkeit einer Probe besteht.

    Ist die Probe zu schwer für einen Helden, misslingt sie automatisch.

    Ist sie sehr leicht, braucht der Spielleiter keine zu verlangen.

    Du als Spielleiter siehst die Charaktere als Gesamtkonzept und kannst Spielsituationen für jedes vorliegende Konzept individuell bewerten, etwas was die Regeln nicht können.

    Die Regeln besagen nicht, dass ich Spieler unterschiedlich behandeln soll und wenn sie es sagen würden, würde ich an dieser Stelle die Regeln ignorieren. Natürlich kann ich als SL entscheiden, dass eine Probe so leicht ist, dass ich sie nicht verlange. Vielleicht verlange ich sie auch nicht, weil das Gelingen einer Aktion essentiell für den Plot ist oder ich das Spielgeschehen nicht mit einer Probe unterbrechen will usw. Das alles hat jedoch wenig mit der Frage zu tun, ob ich zwei SCs bei der gleichen Herausforderung eine Probe erlaube oder nicht. Mathematisch ist zwar genau bestimmbar, ab wann eine Probe schaffbar und ab wann sie nicht mehr schaffbar ist, aber das lässt sich nicht mal ebenso über den Daumen peilen. Abgesehen von Doppeleinsen und Patzern, mag man da schnell falsch liegen und dem Spieler einer Chance berauben, die sein SC eigentlich verdient hat. Das Regelsystem ist ja kein reiner Selbstzweck, sondern unter anderem auch dazu da dem Spieler eine Idee davon zu geben, was er kann und was nicht.

    Der weidene Ritter wird mit Eigenschaften um 14 und einem FW von 12 bei 2er Erschwernis die Probe in 92% der Fälle schaffen, aber eben nicht immer. Der Schelm mit 11er Eigenschaften und einem 3er FW wird bei gleichen Aufschlag die Probe nur in 20% der Fälle schaffen, aber eben in 20%. Dem Ritter jetzt einen automatischen Erfolg ohne Probe zu gönnen, während ich dem Schelm seine 20%ige Chance raube und ihm automatisch 2 Stufen Furcht reindonnere fände ich nicht fair. Aber so hat halt jede Gruppe ihre eigenen Vorstellungen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Scoon (2. April 2021 um 17:37)

  • Die Regeln besagen nicht, dass ich Spieler unterschiedlich behandeln soll und wenn sie es sagen würden, würde ich an dieser Stelle die Regeln ignorieren. Natürlich kann ich als SL entscheiden, dass eine Probe so leicht ist, dass ich sie nicht verlange.

    Die Regeln besagen auch nicht, daß ich Zuständen pauschal widerstehen darf/kann!

    Das alleine bei dem Zustand Furcht zu erlauben, wäre Willkür oder Gruppenkonsens (HR).

    Außerdem ist es ein Himmelweiter Unterschied, ob ich die Spieler oder die Helden unterschiedlich bewerte...

    Wenn es Gruppenkonsens ist, das ein niedriger MU häufiger zum Zustand Furcht führt, ist das nicht mehr willkürlich.

    Geben die Regeln (RAW) das her?

    Zitat von Regelwerk S.19

    Miserabel: 8-9

    [...]eine ängstliche Person (MU) [...]

    Dürftig:10-11

    [...]Wer keine [...] Initiative zeigt (MU) [...]

    Spielt der Spieler also einen Helden genauso todesmutig im Kampf wie seine Kameraden, die AP in MU versenkt haben, darf ich ihn:

    a) an sein eigenes Konzept erinnern

    b) ihn einschränken wenn er mMn entgegen seinem Helden agieren möchte.

    Mathematisch ist zwar genau bestimmbar, ab wann eine Probe schaffbar und ab wann sie nicht mehr schaffbar ist, aber das lässt sich nicht mal ebenso über den Daumen peilen.

    Dafür gibt es eine ganz klare Regel:

    #Die einzelnen Teilproben funktionieren im Grunde genauso wie eine einzelne Eigenschaftsprobe: Die gewürfelte Augenzahl darf den Wert der Eigenschaft nicht übersteigen. Sollte der EEW einer Teilprobe auf 0 oder darunter sinken, kann der Held keine Probe auf die Fertigkeit ablegen.

    //Hervorhebung durch mich

    Helden pauschal in jeder Spielsituation gleich zu behandeln ist von DSA nicht angedacht...

    Weiblichen Helden werden gesellschaftliche Interaktionen in Aranien meist erleichtert, in Andergast meist erschwert.

    Ein generell ängstlicherer Held verfällt aus weit mehr Gründen in den Zustand Furcht als ein mutiger Held. Wenn man das jedes Mal pauschal gleich bewertet, ignoriert man AP Investitionen und/oder Charakterkonzepte.

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  • Denke das Problem bei der Sache ist das Wort willkürlich. Denn "unsystematisch und auf Zufall begründet" halte ich deine Entscheidung nach alles was ich von dir lesen habe nicht, eher der Situation geschuldet (wenn in diesem Fall auch sehr hart entscheidend).

    Persönlich folge ich der Auffassung "ihr habt Werte, ihr habt AP dafür ausgegeben, zeigt Mal ob die sich gelohnt haben". Warum Entscheidungen als Spielleiter abnehmen wenn es doch genau für solche Fälle den Heldenbogen und Würfel gibt?

  • Psiren ich gebe dir zu 100% Recht.

    Und ja wie ich schon zu Beginn geschrieben habe:

    Zustände können persönlich und situativ sein und müssen nicht zwanghaft auf dem Charakterbogen oder den Regeln der jeweiligen Kreatur wiedergeben werden.

    Jede Situation muss für jeden Helden sepperat bewertet werden.

    Nur bin ich vielleicht mal schneller an der Hand mit höheren Erschwernissen. Besonders bei Proben die nicht von den Regeln vorgesehen sind.

    Wie z.B. Widerstands-Proben gegen den Zustand Furcht.

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  • Denke das Problem bei der Sache ist das Wort willkürlich. Denn "unsystematisch und auf Zufall begründet" halte ich deine Entscheidung nach alles was ich von dir lesen habe nicht, eher der Situation geschuldet (wenn in diesem Fall auch sehr hart entscheidend).

    Das ist auch nicht die Definition von Willkür, die Duden Definition ist:

    die allgemein geltenden Maßstäbe, Gesetze, die Rechte, Interessen anderer missachtendes, an den eigenen Interessen ausgerichtetes und die eigene Macht nutzendes Handeln, Verhalten

    Im Falle eines Meisters der entscheided ob bestimmte Proben bestimmter Helden automatisch scheitern, anstatt einfach eine angemessene Erschwernis aufzulegen die Helden dann gemäß ihrer Charakterwerte bestehen oder nicht bestehen können kann man Willkür nennen. Und eine Erschwernis die eine Probe unmöglich macht, das wäre je nach Werten mindestens etwa 8-10, ist für eine Begegnung mit Wölfen meiner Meinung nach schlicht nicht gerechtfertigt. Selbst bei einem 16 jährigen der nicht kämpfen kann.

    Persönlich folge ich der Auffassung "ihr habt Werte, ihr habt AP dafür ausgegeben, zeigt Mal ob die sich gelohnt haben". Warum Entscheidungen als Spielleiter abnehmen wenn es doch genau für solche Fälle den Heldenbogen und Würfel gibt?

    Genau so sehe ich es auch, wenn der Held sowieso schlechte Werte hat dann gibt es keinen Grund ihm nicht die minimale Chance zu geben es doch zu schaffen, und wenn seine Werte "zu gut" sind dann hätte man schon bei der Heldenerschaffung sagen sollen dass diese Werte für den Charakter unrealistisch hoch sind und an der Hintergrundgeschichte/Erfahrungsstufe etwas ändern sollen.

  • Im Falle eines Meisters der entscheided ob bestimmte Proben bestimmter Helden automatisch scheitern, anstatt einfach eine angemessene Erschwernis aufzulegen die Helden dann gemäß ihrer Charakterwerte bestehen oder nicht bestehen können kann man Willkür nennen.

    Generell gibt es keine allgemein gültigen Maßstäbe oder Gesetze (bzw. Regeln) für das widerstehen des Zustands Furcht. Also ist es nach deiner eigenen Definition nicht willkürlich diese Widerstands-Probe gar nicht erst zu zulassen, da ich niemandem etwas verwehre das allgemein gültig ist und auch nicht nach eigenem Interesse handle (sondern nach situativen und konteptionellen Maßstäben unseres Gruppenkonsens).

    Ich entscheide nicht willkürlich mal für Held A und mal gegen Held A, sondern bewerte die jeweiligen, situativen, äußeren Umstände für Held A, sepperat von Held B und Held C, was meiner Meinung nach eine Aufgabe des Meisters ist. Diese Bewertung ist nicht willkürlich, sondern findet immer im Rahmen des jeweiligen Gruppenkonsens statt.

    Interpretiere ich die Regeln? Natürlich! Aber das tut ihr auch, wenn ihr einem Helden eine Willenskraftprobe -3 erlaubt, um den Zustand Furcht abzuwehren oder abzuschwächen.

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  • Generell gibt es keine allgemein gültigen Maßstäbe oder Gesetze (bzw. Regeln) für das widerstehen des Zustands Furcht.

    Doch die gibt es.

    Zitat von Grundregelwerk

    Wenn es darum geht, Versuchungen zu widerstehen, spöttische Bemerkungen zu unterdrücken oder sich im Angesicht großer Gefahr zusammenzureißen, wird das Talent Willenskraft benötigt.

    Zitat von Aventurisches Kompendium

    Willenskraft (Bedrohungen standhalten): Das Anwendungsgebiet Bedrohungen standhalten wird immer dann eingesetzt, wenn der Held furchteinflößenden Wesen begegnet und diese ihm Angst einjagen wollen.

    Zitat von Aventurisches Kompendium II

    [...]Gegebenenfalls muss eine Probe auf Willenskraft (Bedrohungen standhalten) abgelegt werden, um zu überprüfen, ob der Held eine Furchtstufe erhält.[...]

    Es ist ziemlich eindeutig dass für genau diese Funktion das Anwendungsgebiet Bedrohung standhalten der Fertigkeit Willenskraft gedacht war.

    Also ist es nach deiner eigenen Definition nicht willkürlich diese Widerstands-Probe gar nicht erst zu zulassen, da ich niemandem etwas verwehre das allgemein gültig ist und auch nicht nach eigenem Interesse handle (sondern nach situativen und konteptionellen Maßstäben unseres Gruppenkonsens).

    Es ist nicht "meine eigene Definition", sondern die Duden Definition. Das verwehren der Probe, die genau für diesen Zweck existiert, empfinde ich als Willkür. Wie gesagt, es verbietet dir niemand dass zu machen wenn das euer Gruppenkonsens ist, aber der Spieler setzt sich dann trotzdem deiner Willkür aus. Ihr entscheided in der Gruppe dass du als Meister die Macht hast dich über die allgemeingültigen Regeln hinwegzusetzen und anhand deiner eigenen narrativen Vorliebe entscheiden kannst wie der Held auf die Gefahrensituation reagiert. Das ist genau das was man meint wenn man von "Meisterwillkür" spricht.

    Ich entscheide nicht willkürlich mal für Held A und mal gegen Held A, sondern bewerte die jeweiligen, situativen, äußeren Umstände für Held A, sepperat von Held B und Held C, was meiner Meinung nach eine Aufgabe des Meisters ist. Diese Bewertung ist nicht willkürlich, sondern findet immer im Rahmen des jeweiligen Gruppenkonsens statt.

    Wie gesagt willkürlich bedeutet nicht zufällig. Das sind zwei verschiedene Wörter. Die Willkür entsteht dadurch dass es eine Regelmechanik gibt die genau diese Situation simulieren soll, du aber entscheidest diese zu ignorieren und deinen Willen durchsetzt, unabhängig davon ob dein Wille dem Gruppenkonsens entspricht oder narrativ sinnvoll ist oder nicht, die Tatsache dass die Spieler einen Charakterbogen mit Werten haben für die sie AP ausgegeben haben und die eine Funktion haben die du übergehst ist es was es zu Willkür macht. Und nochmal, ich kritisiere nicht deinen Spielstil, ich wollte nur drauf hinweisen dass dieser Spielstil zu recht umstritten ist und dass du da mit deinen Spielern dir einig bist, viele (wie ich z.B.) mögen sowas eigentlich garnicht und manche trauen sich auch einfach nicht was zu sagen wenn sie etwas stört. Es ist also keine bös gemeinte Kritik sondern einfach nur ein Hinweis, achte darauf dass deine Spieler es so sehen wie du und sich nicht unbemerkt darüber ärgern dass sie ihre AP verschwendet haben weil du bestimmte Proben nicht würfeln lässt.

  • Ihr seid aber weit vom Thema abgekommen 😆 für mich habe ich aber beschlossen, dass ich die Panik Regel,in diesem Falle, gut finde. Denke man muss es im Spiel etwas ausgestalteten, damit es schlüssig ist. Also vielleicht sowas wie "Atemnot" und "Alp gestaltet" kombinieren.Auf jeden Fall danke für die Diskussion und die Antworten

  • Die Regeln besagen auch nicht, daß ich Zuständen pauschal widerstehen darf/kann!

    Das alleine bei dem Zustand Furcht zu erlauben, wäre Willkür oder Gruppenkonsens (HR).

    Richtig, aber das hat auch niemand behauptet. Wem willst Du damit widersprechen?

    Außerdem ist es ein Himmelweiter Unterschied, ob ich die Spieler oder die Helden unterschiedlich bewerte...

    Ok, das ist ein wenig Haarspalterei. Ich denke es war offfensichtlich, das ich damit meinte, dass Du die SCs und darüber die Spieler unterschiedlich behandelst.

    Die Eigenschaftswerte alleine sind keine Regel. Sie sind eine numerische Beschreibung des SCs. Der Einfluss auf das Spielgeschehen erfolgt über die Erfolgswahrscheinlichkeit bei Eigenschafts oder indirekt bei Fertigskeitsproben. Ich bestrafe den Spieler des SCs nicht dadurch, dass ich ihm Proben abverlange, an welchen auch ein SC mit MU14 scheitern kann. Damit heble ich die Funktionalität der Werte aus. Muss eine MU-Probe gewürfelt werden, dann gilt das für alle. Wenn der SC mit MU14 diese automatisch bestehen sollte (Patzer ausgeschlossen), dann hat die Probe eine Erleichterung von mindestens 6 und diese bekommt dann auch der SC mit Mu9.

    Ist das System gut? Meiner Meinung nach nicht, denn es bildet den Unterschied zwischen einem feigen und mutigen SC mit einer Steigerung der Erfolgswahrscheinlichkeit von gerade mal 25% ab. Es gibt bessere Lösung. Das kann die Option sein, mich der Vorstellung des Spielleiters anzuvertrauen. In all den Spielgruppen, in welchen ich bisher gespielt habe, gab es selbst bei besten Zusammenhalt häufig recht unterschiedliche Vorstellungen dazu, wie etwas zu bewerten ist. Dazu kommt noch, dass es einen riesen Unterschied macht, ob man überhaupt eine Probe verlangt oder nicht. Im offiziellen System stellen die Eigenschaften jedoch keine bloßen Richtwerte für willkührliche Probenentscheidungen des SL dar, sondern sind in ein konkretes Probenkonzept eingebunden. Der Hintergedanke ist Transparenz und damit Fairness und diesen Ansatz finde ich grundsätzlich gut.

    Helden pauschal in jeder Spielsituation gleich zu behandeln ist von DSA nicht angedacht...

    Weiblichen Helden werden gesellschaftliche Interaktionen in Aranien meist erleichtert, in Andergast meist erschwert.

    Ein generell ängstlicherer Held verfällt aus weit mehr Gründen in den Zustand Furcht als ein mutiger Held. Wenn man das jedes Mal pauschal gleich bewertet, ignoriert man AP Investitionen und/oder Charakterkonzepte.

    Das SCs aus spezifischen Situativen Gründen unterschiedliche Aufschläge auf ihre Proben erhalten, ist etwas anderes, als ihnen den Probenmechanismus zu umgehen und willkührlich Zustände zu verteilen. Ersteres ist durchaus angedacht, zweiteres meiner Meinung nach nicht.

    Ihr seid aber weit vom Thema abgekommen 😆 für mich habe ich aber beschlossen, dass ich die Panik Regel,in diesem Falle, gut finde. Denke man muss es im Spiel etwas ausgestalteten, damit es schlüssig ist. Also vielleicht sowas wie "Atemnot" und "Alp gestaltet" kombinieren.Auf jeden Fall danke für die Diskussion und die Antworten

    Ja, das stimmt. Vielleicht kann ein Mod die Probendiskussion ausgliedern ( Schattenkatze?).

  • Schattenkatze 3. April 2021 um 11:23

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Doch die gibt es.

    Ja okay, die allgemein gültige Regel zum widerstehen des Zustands Furcht ist:

    "Es gibt keine Möglichkeit dem Zustand Furcht zu widerstehen oder ihn abzuschwächen."

    Also ist es nicht willkürlich keine Probe zu genehmigen.

    Wenn du eine Regel kennst die dies erlaubt, dann teile uns gerne die entsprechende Regel mit.

    Es ist nicht "meine eigene Definition", sondern die Duden Definition. Das verwehren der Probe, die genau für diesen Zweck existiert, empfinde ich als Willkür.

    Wenn du es so empfindest, ist das so. Dein empfinden der Willkür richtet sich aber darauf, dass ich Willenskraft nicht so anwende, wie du es tust, obwohl du von RAW abweichst

    Wenn die Gruppe mit der Optionalregel "Ungewohnter Einsatz von Talenten" spielt müsste ich nicht mehr pauschal allen Helden die Willenskraft Probe erschweren, das ist richtig, dennoch liegen "Proben ohne Anwendungsgebiet" im ermessen des Meisters. Spiele ich ohne die Optionalregel, liegt die Erschwernis mindestens bei 3 und nicht maximal wie in der Optionalregel formuliert:

    Deshalb gelten bei unbekannten Anwendungen Erschwernisse von bis zu 3. Diese Erschwernisse sollten sich im Laufe der Zeit abbauen, das letzte Wort darüber hat der Meister.

    Sollte ein Held dennoch eine Probe ablegen wollen, obwohl er nicht über das Anwendungsgebiet verfügt, entscheidet der Meister, ob eine Probe möglich ist. Erlaubt der Spielleiter eine solche Probe, sollte sie mindestens um 3 erschwert sein. Die üblichen Erschwernisse modifizieren die Probe ebenfalls. Die gleiche Regel kann der Spielleiter auch bei nicht vorhandenen Berufsgeheimnissen verwenden. Möchte ein Held beim Boltanspielen teilnehmen, obwohl Boltan ein komplexes Spiel ist und damit ein Berufsgeheimnis voraussetzt, kann er es trotzdem probieren, wenn der Meister es ihm gestattet, aber mindestens mit einer Erschwernis von 3.

    Die Optionalregel sticht hierbei nicht die Grundregel gänzlich aus, sondern erweitert sie um den Abbau der Erschwernis.

    Zumal die Optionalregel sich eher auf Einsatzmöglichkeiten als Anwendungsgebiete bezieht.

    Reiten Probe (Kampfmanöver; Pferd) beherrscht der weidner Ritter

    aber Reiten (Kampfmanöver; Kamel) ist für ihn ein "ungewohnter Einsatz".

    -----------------------------------------

    Das SCs aus spezifischen Situativen Gründen unterschiedliche Aufschläge auf ihre Proben erhalten, ist etwas anderes, als ihnen den Probenmechanismus zu umgehen und willkührlich Zustände zu verteilen.

    Richtig, aber das hat auch niemand behauptet. Wem willst Du damit widersprechen?

    Allen die behaupten, es wäre Meisterwillkür, keine Widerstands-Probe zuzulassen. Z.B. Timonidas siehe hier:

    Du nennst es meister-willkürlich, wenn der Meister dem 14jährigen Schelm Furcht 2 bei seiner ersten Begegnung mit einem Rudel Grimmwölfe aufbürdet aber nicht dem weidnischen Ritter? Ich nenne es situative Imersion


    Zustände können persönlich und situativ sein und müssen nicht zwanghaft auf dem Charakterbogen oder den Regeln der jeweiligen Kreatur wiedergeben werden.

    Ich verteile Furcht, schneller an Charaktere mit MU 10 als an Charaktere mit MU 16

    Wenn der Novadi ein Zechen gegen einen Premer eingeht und beide saufen Premerfeuer darf ich dem Premer die Giftprobe erleichtern usw.

    Das ist trotzdem willkürlich, warum lässt du nicht einfach alle ganz normal Willenskraft (oder Mut) würfeln? Der Charakter mit guten Werten wird dann automatisch weniger Furcht haben, und für Charaktere die zum ersten mal einem wilden Tier begegnen kannst du eine Erschwernis von -3 für ungewohnten Talenteinsatz geben. Ist natürlich Geschmackssache aber ich bin keiNF an von diesem Spielstil dass der Meister für mich entscheidet was mein Held kann oder nicht, ich kenne den Char ja wohl besser als der Meister und wenn ich Punkte in Mut/Willenskraft gesteckt habe dann will ich auch dass mir das was bringt.

    —---------------------------------------------

    Das SCs aus spezifischen Situativen Gründen unterschiedliche Aufschläge auf ihre Proben erhalten, ist etwas anderes, als ihnen den Probenmechanismus zu umgehen und willkührlich Zustände zu verteilen.

    Da stimme ich dir zu, RAW erlaubt mir nicht durch Wölfe Furcht zu verteilen.

    Allerdings ist dies unser Gruppenkonsens, dass cineastisches Handeln gegen die Charaktereigenschaften, zu entsprechenden Sanktionen führen kann. Ich weise einen feigen (MU < 10) also erstmal darauf hin, dass er sich vor einem knurrenden, zähnefletschenden Grimwolf fürchtet, der Zustand ist dann im Prinzip nur ein Tool, damit ich die Erschwernis nicht bei jeder Kampfhandlung von mir aus ansagen muss. Aber wenn wir das Regelkonform darstellen wollen würden, müsste ich einfach jede Probe mit Erschwernis ansagen, ist leider der einzige Weg niedrige Eigenschaften Credit zu verleihen (Abseits von niedrigeren Erfolgschancen) deshalb habe ich vorhin auf den Kasten verwiesen, der aufzeigt, was die Wertebereiche in etwa angeben.

    Wie gesagt der Schelm würde die Furcht auch nicht immer von mir erhalten,aber situativ passen bestimmte Zustände eben sehr gut.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (3. April 2021 um 13:32)

  • "Es gibt keine Möglichkeit dem Zustand Furcht zu widerstehen oder ihn abzuschwächen."

    Also ist es nicht willkürlich keine Probe zu genehmigen.

    Wenn du eine Regel kennst die dies erlaubt, dann teile uns gerne die entsprechende Regel mit.

    Ähm neben den von mir bereits zitierten Regeln gibt es Sonderfertigkeiten, Liturgien und Zauber die es erlauben Furcht zu widerstehen oder abzuschwächen. Außerdem ist es ein ganz normales Anwendungsgebiet der Fertgikeit Heilkunde Seele, aber spiel einfach nach deinen Regeln, du musst dich vor mir nicht für deinen Spielstil und deine Regelauslegung rechtfertigen. Du und deine Spieler müssen damit glücklich sein, nicht ich.

    Dein empfinden der Willkür richtet sich aber darauf, dass ich Willenskraft nicht so anwende, wie du es tust, obwohl du von RAW abweichst

    Nein, mein Empfinden richtet sich darauf dass du Fertigkeiten ignorierst die speziell für diesen Zweck existieren. Wenn ein Meister bestimmte Proben nicht würfeln lässt weil es seiner Meinung nach unrealistisch ist dass der Held es kann, dann empfinde ich das als Willkür, und das kannst du geren anders sehen, aber es hat nichts mit Regelauslegung zu tun.

    Zumal die Optionalregel sich eher auf Einsatzmöglichkeiten als Anwendungsgebiete bezieht.

    Reiten Probe (Kampfmanöver; Pferd) beherrscht der weidner Ritter

    aber Reiten (Kampfmanöver; Kamel) ist für ihn ein "ungewohnter Einsatz".

    Das war nur ein Lösungsvorschlag. Dein Argument warum der Schelm die Probe auf Willenskraft (Bedrohung standhalten) automatisch nicht schafft war dass er noch nie einem wilden Tier begegnet ist, das kann man auch als ungewohnten Talenteinsatz interpretieren. Weil dass Talent und das Anwendungsgebiet hat JEDER Held.