Strafe für Lüge mit schweren Folgen

  • @Windweber Ich glaube, hier war von der Donnermark die Rede, nicht von Donnerbach. Die Donnermark liegt im Finsterkamm.

    Ansonsten ist das aber richtig, auch dort herrscht die Rondrakirche und die übrigen Ausführungen stimmen ohnehin.

  • Eine Frage noch: Wussten die anderen Helden, was der Magier tat? Oder haben sie geschwiegen und sind dann mitgeflohen

    Alle haben es gehört und in dem Moment witzig gefunden🙈 mir ist jetzt die Tage erst die Konsequenz dieser Lüge eingefallen und würde sie deshalb gern nochmal einbauen weil es realistisch ist und spannend

    um den Spieler in kiesowscher Rollenspielpädagogik seine Machtlosigkeit vor Augen zu führen und ihm "Manieren" zu lehren hat auch immer so ein Geschmäckle

    Ich will ihm gar nichts lehren. Der kann von mir aus spielen wie er mag. Mir geht es allein darum eine realistische Rollenspielwelt zu schaffen wo die helden spuren hinterlassen und eben auch mal mit den Konsequenzen konfrontiert werden. Ich werde niemals einem Spieler verbieten den übelsten murderhobo zu spielen. Aber wenn er das vor lauter Zeugen macht muss das einfach was auslösen in der welt

    2 Mal editiert, zuletzt von Markain (14. Juni 2020 um 21:10)

  • Dann sind ein, zwei Begegnungen mit Kopfgeldjägern vielleicht genau das Richtige. Entweder, ihr geratet in Gefangenschaft und in dem Zuge erfahren, warum sie so gesucht werden oder sie besiegen eine Gruppe übermütiger, unerfahrener Kopfgeldjäger und finden den Steckbrief in deren Gepäck.

    Für einen Gardisten würde ich übrigens ein Einkommen von 1-4 Silbertalern am Tag ansetzen (abgeschätzt nach dem Begleitheft zum DSA4-Meisterschirm). 30 Dukaten reichen für eine Opferfamilie nicht mal ein Jahr, um ihren Lebensstandart zu halten. Bei dem Schaden, der angerichtet wurde, fände ich es passender, wenn man plante, die Helden in den Steinbruch oder eine Mine zu stecken und den Familien den Lohn (1-9 Heller, abzüglich Kost und Logie - also etwas Getreidebrei, Dünnbier und Brot und ein Strohsack) zukommen zu lassen. Zudem werden natürlich alle Besitztümer beschlagnahmt, verkauft und der Erlös der Familie übergeben. Das abschreckende Beispiel und das Geld für die Opfer wird dem Aspekt "Schutz der Schwachen" gerecht. Ob du das deinen Helden tatsächlich antun willst, steht aber auf einem völlig anderem Blatt. Auf dem Steckbrief stünde wohl etwas wie "Beihilfe zur Vergewaltigung und schweren Misshandlung".

  • Ich will ihm gar nichts lehren. Der kann von mir aus spielen wie er mag. Mir geht es allein darum eine realistische Rollenspielwelt zu schaffen wo die helden spuren hinterlassen und eben auch mal mit den Konsequenzen konfrontiert werden. Ich werde niemals einem Spieler verbieten den übelsten murderhobo zu spielen. Aber wenn er das vor lauter Zeugen macht muss das einfach was auslösen in der welt

    Die Einstellung gefällt mir!

    Für einen Gardisten würde ich übrigens ein Einkommen von 1-4 Silbertalern am Tag ansetzen (abgeschätzt nach dem Begleitheft zum DSA4-Meisterschirm).

    Das gilt nach DSA 5 übrigens immer noch (GRW S. 364).

  • 30 Dukaten reichen für eine Opferfamilie nicht mal ein Jahr, um ihren Lebensstandart zu halten.

    Die 30 Dukaten hab ich einfach mal veranschlagt weil so viel muss der Familie des Opfers eines Duells vom Sieger gezahlt werden. Das hab ich wohl aber falsch gelesen stelle ich grade fest.

    "Bei Tötungen ist der Verdienst von drei Jahren und drei Tagen zu entrichten, um den Hinterbliebenen über den Verlust hinwegzuhelfen."

  • Sie sind sich Konsequenzen null bewusst,

    Mit dem nach Lowangen verdünnisieren las sich das für mich so, als hätten sie sich wohl wissend der Lüge und ihrer Auswirkungen, fix dahin verzogen, um nichts ans Konsequenzen abzukriegen.

    Mein Rondrageweihter ist offscreen dann zurückgegangen und hat seinen Anteil an der Belohnung wieder zurückgegeben.

    Nicht offscreen. Beschreibe das, auch wenn es OT ein Gespräch mit Dir selber ist.

    Und dann könnte er ja auch entsprechend auf die anderen wirken. Das muss wegen der Belohnung gleich keine Moralpredigt sein, aber in Sachen dieser Lüge: Ich denke, das darf der Ronnie nicht auf sich sitzen lassen, die Lüge hinzunehmen, erst recht, sobald er erfährt, was draus entstand.

    Er läuft, wenn ich selbst meistere, quasi als NPC mit und lässt den anderen Spielercharakteren komplett das Rampenlicht.

    Leitest Du manchmal auch nicht, weil ihr wechselt?

    Nun weiß ich nicht, warum ein Ronnie ein Schweigegelübde ablegt, und was für eine Vorgeschichte der hat, aber er hat Prinzipien und Ideale, denen er folgen muss, ob er nun dabei redet oder nicht. Aber eigentlich gar nicht aktiv werden wird ihm auch nicht gerecht, ebenso wie alles hinnehmen. Was der Magier da tat und was draus entstand, das fällt auch auf ihn zurück, wenn er das passiv hinnimmt (wenn/sobald er davon erfährt, bzw. die Lüge hat er ja mitgekriegt).

    Ein Gespräch mit der Gruppe wäre womöglich nicht schlecht. Vielleicht möchten sie tatsächlich so spielen, bisschen hart und riskant, für Kohle und eigenen Ego, und sollen alle anderen IT sehen, wo sie bleiben.

    Dann wäre ein RG am falschen Platze, und wenn er bleibt, dann, weil er Absicht und Hoffnung hat, was bewirken zu können. Das bringt aber nur etwas, wenn er nicht passiv mitläuft, und wenn bei den anderen vor allem OT Interesse daran besteht (abseits des Söldner-Spielers, der gerne mehr Ehrenhaftigkeit für seinen Söldner gerne entwickeln möchte?), sich darauf einzulassen.

    Aber mal drüber reden, wie es mit Konsequenzen aussieht, damit sie nicht unangenehm überrascht sind, wäre womöglich schon gut.

  • Die 30 Dukaten hab ich einfach mal veranschlagt weil so viel muss der Familie des Opfers eines Duells vom Sieger gezahlt werden. Das hab ich wohl aber falsch gelesen stelle ich grade fest.


    "Bei Tötungen ist der Verdienst von drei Jahren und drei Tagen zu entrichten, um den Hinterbliebenen über den Verlust hinwegzuhelfen."

    Das sind ja nur etwa 110-440 Dukaten pro Familie. Nur ein bisschen mehr. (meine ich nicht sarkastisch, nur belustigt ohne jede Boshaftigkeit):thumbsup:

  • "Bei Tötungen ist der Verdienst von drei Jahren und drei Tagen zu entrichten, um den Hinterbliebenen über den Verlust hinwegzuhelfen."

    Bei einem Tageslohn von 4 Silbertalern für einen Gardisten wären das 4392 Silbertaler, ich würde das mal als 440 Dukaten berechnen. Und das für zwei Wachen... Gut, man könnte vielleicht, da beide noch Leben, auf ein Jahr und einen Tag heruntergehen, das sind aber immer noch pro Wache 1464 Silbertaler, 146 Dukaten, bei einem Tageslohn von drei Silbertalern 110 Dukaten... Das wird teuer!

  • Nicht offscreen. Beschreibe das

    Das konnte ich nicht beschreiben. Als alle raus waren sagte ich "Ihr seht, wie Markain nochmal in den Wehrturm geht und nach etwa 5 Minuten wieder raus kommt." Ich beschreibe nichts, was die Helden nicht mitbekommen können.

    Ich denke, das darf der Ronnie nicht auf sich sitzen lassen, die Lüge hinzunehmen, erst recht, sobald er erfährt, was draus entstand.

    Genau! Und darum hab ich ja diese Szene ersponnen... die kannst du dir quasi wie die Szene im Crossroads Inn in GOT vorstellen, wenn Catlyn Stark all die guten Männer auffordert Tyrion zu ergreifen, um ihm dem Recht des Königs zu überstellen. So in etwa würde dann auch Ritter Borckhardt auftreten und Markain auffordern den Magier zu ergreifen.

    Leitest Du manchmal auch nicht, weil ihr wechselt?

    Natürlich. Das erste Abenteuer war Ketten für die Ewigkeit. Das hat der Söldner Spieler geleitet. Jetzt spielen wir Donnerwacht, das leite ich. Danach spielen wir Offenbarung des Himmels, das wird der Zwergenspieler leiten. Unsere Gruppe Helden bleibt aber immer dieselbe.

    Nun weiß ich nicht, warum ein Ronnie ein Schweigegelübde ablegt

    Als Strafe. Ich habe mit DSA angefangen und hatte wirklich NULL Plan von der Welt. Ich hab einen Rondrageweihten gewählt, weil ich dachte das sei eine Art Kreuzritter. Dass die wirklich "göttliche" Fähigkeiten ist mir erst viel später in voller Gänze bewusst geworden. Bei der Charaktererstellung hab ich übrigens auch viele Rondragefällige Talente gestrichen, weil ich mir gar nicht vorstellen konnte, wann man denn mal das Talent "Götter und Kulte" braucht ;) Na ja lange Rede kurzer Sinn: Der Geweihte verhielt sich so gar nicht wie ein Geweihter und wurde deshalb von seiner Kirche bestraft und das temporäre Schweigegelübde war Teil der Bestrafung.

  • Eigentlich ganz interessant, von 110-440 Dukaten als Strafe auszugehen. Wenn die Helden von Kopfgedjägern geschnappt würden, so würden die vermutlich ihren Lohn aufbessern und für Kost und Unterbringung der Helden etwas nehmen - also alles von Wert klauen. Laut Reich des Horas S. 86 (das kann man gut übertragen oder übernehmen) werden Zahlungsunfähige zu Zwangsarbeit zu einem Satz von 1 Heller am Tag verdonnert. Das wären dann 30-120 Jahre - pro Opfer. :/ Kommt eigetlich als drohende (!) Strafe hin. Es wäre aber besser, die Helden kämen davon. Sklaverei-Plots sind ein heißes Eisen, auch wenn man am Ende irgendwie entkommt.

  • Hi,

    bei dem Magier, der gelogen hat, handelt es sich übrigens um einen Scharlatan (Trickbetrüger). Ändert das vielleicht nochmal zusätzlich etwas, weil keine Gilde im Rücken?!

  • Keine Gilde im Rücken heißt, keine besondere Rechtssicherheit insbesondere bei Verbrechen, bei denen Magie im Spiel ist. Also Aburteilung durch ein weltliches Gericht. Wenn da aber noch Rechtlosigkeit mit ins Spiel kommt (gerade beim Nachteil Randgruppe, wenn es den in DSA5 noch gibt), kann das freilich zum echten Problem werden. Eine der drei Gilden, die Kirche oder den adligen Stand im Rücken zu haben ist natürlich oft (aber nicht immer, bei einigen Verbrechen könnte die weiße Gilde oder eine Kirche eher härter urteilen als ein weltliches Gericht) gut, wenn man was ausgefressen hat. Noch schwieriger wird die Lage in weiten Teilen Aventuriens für Rechtlose wie z. B. fahrendes Volk, Heimatlose und Angehörige fremder Völker - und eigentlich viele Abenteurer (wobei der Rondrianer da sehr gut als Vertreter einspringen könnte).

  • Hi,


    bei dem Magier, der gelogen hat, handelt es sich übrigens um einen Scharlatan (Trickbetrüger). Ändert das vielleicht nochmal zusätzlich etwas, weil keine Gilde im Rücken?!

    In der konkreten Lage würde ich sagen, die Abwesenheit einer Gilde ändert nicht allzu viel, die Gilde müsste nämlich erst davon erfahren und dann eingreifen. Und die Donnermark ist einer der Orte, wo die Gilden am weitesten Weg sind - vor allem im übertragenen, aber auch im rein geographischen Sinne.

    Was sich aber ändert, ist wahrscheinlich die Sicht auf den Magier: ein Scharlatan gilt schon per se als unzuverlässig (wenn auch meistens harmlos) und genießt nicht die Achtung, die einem Gildemagier mit Robe und Stab zuteil wird (die Gildemagier werden ja in aller Regel wie Angehörige des Niederadels behandelt).

    In der konkreten Lage hätte aber selbst ein Gildenmagier nichts zu lachen...

    Nachtrag, weil @Windweber mal wieder eine Minute schneller war:

    Wenn da aber noch Rechtlosigkeit mit ins Spiel kommt (gerade beim Nachteil Randgruppe, wenn es den in DSA5 noch gibt), kann das freilich zum echten Problem werden.

    Den Nachteil Randgruppe gibt es bei DSA 5 (noch?) nicht, aber ein Scharlatan steht schon mit einem halben Fuß in der Rechtslosigkeit, würde ich annehmen.

  • Den Nachteil Randgruppe gibt es bei DSA 5 (noch?) nicht, aber ein Scharlatan steht schon mit einem halben Fuß in der Rechtslosigkeit, würde ich annehmen.

    Da hast du sicher recht. Viele, wenn nicht die meisten, Scharlatane sind letztlich dem Gauklertum zuzurechnen und damit gerade im Mittelreich rechtlos.:/

  • Das bedeutet, wenn er deshalb angeklagt werden sollte, keine Gilde einspringen kann und sich drum kümmern könnte, wenn sie wollte. Davon ab ist es ohnehin ein Verbrechen ohne Magieeinsatz. also ein rein profanes Verbrechen vor einem rein weltlichen Gericht.

    (wobei der Rondrianer da sehr gut als Vertreter einspringen könnte).

    Der darf gerade nicht reden, und würde vermutlich gefragt werden, warum er hinnehmen daneben stand, als die Lüge ausgesprochen wurde, und sich dann mit nach Lowangen begeben hat.

  • Der darf gerade nicht reden, und würde vermutlich gefragt werden, warum er hinnehmen daneben stand, als die Lüge ausgesprochen wurde,

    Könnte er in den Augen des Ritters diesen Makel von sich waschen, wenn er ihm jetzt hilft den Schuldigen zu ergreifen?

  • Zum Ritterkodex gehört Loyalität. Sich erst - im wahrsten Sinne des Wortes - stillschweigend an die Seite des Scharlatans zu stellen und seine Tat billigend hinzunehmen und dann, wenn für die Entscheidung unangenehme Konsequenzen drohen, die Seiten zu wechseln wäre für mich ein ganz großes Uff.:)

    Juristisch gesehen mag ihm die Kooperation mit den Behörden angerechnet werden, aber er entehrt sich in den Augen den Ritters nach meinem Verständnis nur noch mehr. Er sollte zu seiner Entscheidung stehen. Wenn der Ritter sich durch die Misshandlung seiner Schutzbefohlenen (auch die zu schützen ist Teil des Ritterkodex) entehrt fühlt (nicht ganz zu Unrecht!), wäre der Rondrianer satisfaktionsfähig. Ein ehrenhaftes Duell könnte ausgefochten werden, vielleicht nur bis zum ersten Blut (der ersten deutlich sichtbaren, blutigen Verletzung) und damit (wie ich es verstehe) die Ehre beider Parteien wiederhergestellt werden. Wenn der Rondrianer schon die Loyalität gegenüber seinem Gefährten über den Schutz der Schwachen und Gläubigen stellt, sollte er auch konsequent dazu stehen, wenn das schwierig wird.

  • Ein ehrenhaftes Duell könnte ausgefochten werden, vielleicht nur bis zum ersten Blut (der ersten deutlich sichtbaren, blutigen Verletzung) und damit (wie ich es verstehe) die Ehre beider Parteien wiederhergestellt werden.

    Das gefällt mir.

    Wenn der Rondrianer schon die Loyalität gegenüber seinem Gefährten über den Schutz der Schwachen und Gläubigen stellt

    Nein, sobald mein Ronnie erfährt, was diese Lüge angerichtet hat, wird er sich sofort auf die Seite des Ritters stellen und danach vermutlich in Schande und Reue Slayerzwerggleich durch die Welt ziehen, um einen ehrenhaften Tod gegen ein großes Übel zu suchen... hmmmmmmmm das wäre eigentlich keine schlechte Metaqueste für den Charakter....

  • Nein, sobald mein Ronnie erfährt, was diese Lüge angerichtet hat, wird er sich sofort auf die Seite des Ritters stellen und danach vermutlich in Schande und Reue Slayerzwerggleich durch die Welt ziehen, um einen ehrenhaften Tod gegen ein großes Übel zu suchen... hmmmmmmmm das wäre eigentlich keine schlechte Metaqueste für den Charakter....

    Es war für ihn nicht absehbar, was die Lüge anrichten würde? Immerhin wurde hier einer Partei zugesichert, Leute zum vergewaltigen ins Gebirge zu schicken und eine andere Partei wurde ins Gebirge geschickt - ohne Warnung und unter falschem Vorwand.

    Der Rondrianer scheint ein Pechvogel zu sein, wo er doch schon ein Schweigegelübte (wäre für einen Boronfrevel übrigends durchaus passend) für ein Vergehen abgelegt hat. Denn ja - in meinen Augen hat er bei dem Aspekt Schutz der Schwachen und Gläubigen grob versagt. Und von außen kann es leicht so wirken, als hätte er es aus Bequemlichkeit getan ("Ich reise ohnehin mit meinen Freunden weiter und will mich mit ihnen nicht streiten") oder aus Grausamkeit ("Hihi, wenn diese Leute vergewaltigt werden, ist das schon irgendwie witzig"). Vielleicht war er mit den Gedanken gerade wo anders, hat es nicht mitbekommen und seinen Einsatz verschlafen, aber die Fremdwahrnehmung wird wohlt zwischen diesen beiden Punkten pendeln. Und ja, ich halte eine Buße für dieses Versagen für angemessen. Aber nicht durch Suizid - Tote dienen der Leuin schlecht, zudem ist er im punier Ritus zumindest umstritten (auch wenn gerade gealterte Rondrianer den Tod an heiligen Orten suchen mögen). Beichte (auch schriftlich möglich) und eine lange Pilgerrreise fände ich passender.