Feind/Attentatsziele/Gerechtigkeitswahn für Profession Privater Lehrmeister - Schüler des Deveron Elgarstyn (Anwärter der Schatten)

  • Guten Tag!

    Ich habe eine Frage bezüglich der Anwärter der Schatten und dem Bund der Schatten. Ich erstelle mir gerade einen entsprechenden Charakter und bei den Empfohlenen Vor- und Nachteilen sind Feind und Gerechtigskeitswahn aufgeführt. Jedoch fand ich in dem Informationstext zu Deveron und seinen Schülern (Q07 - Horte des magischen Wissens, S.162-164, 193f.) keine passenden Erklärungen für diese beiden Nachteile. Meine Fragen lauten also:

    1. Was hat es mit den Nachteilen auf sich in Bezug auf die Profession.
    2. Auf welche Art von Personen verüben die Anwärter des Schattens/Deveron/Bund des Schattens Attentate und mit welchem Beweggrund (Ich weiß nur, dass es sich um den Schwertarm der schwarzen Allianz handelt)?
    3. Weitere Tipps für die Erstellung eines solchen Charakters und dessen Spielweise, falls jemand schon Erfahrungen gemacht hat ^^

    Mit freundlichen Grüßen
    Terra

    • Hilfreichste Antwort

    1. WdH264 beschreibt den Gerechtigkeitswahn ja folgendermaßen: "Der Charakter ist der Auffassung, dass Gesetze und Regeln eingehalten und Verstöße streng bestraft werden müssen. Auch kleinste Vergehen erfordern harte Strafen, mildernde Umstände gibt es nicht. Dies geht so weit, dass der Charakter nicht nur Richter und Henker, sondern schließlich sogar den Gesetzgeber in einer Person sein will und nur noch seine eigenen Überzeugungen als Maßstab gelten lässt."

    Deveron und seine Schüler sind für die schwarze Gilde das, was die Pfeile des Lichts für die weiße und der Orden der grauen Stäbe für die graue Gilde ist - die eigene Eingreiftruppe, die Verstöße gegen den Codex Alberycus verfolgt. Freilich sind sie dabei aber normalerweise weit weniger erbsenzählerisch unterwegs als ihre Kollegen bei den Pfeilen des Lichts. Sie wenden sich eigentlich vor allem gegen den Borbaradianismus und Paktiererei, werden aber z. B. bei Verstößen gegen die Kleidervorschriften oder vielleicht nicht zu 100% legalen Einsaz von Herrschaftsmagie mal in die andere Richtung schauen. Ein Held mit dem Nachteil Gerechtigkeitswahn wird aber vermutlich auf eine Einhaltung des CA bis aufs I-Tüpfelchen pochen, wenn keine Dispenze vorliegen (also Zauberei, die für die Akademie des Magiers typisch ist, ein Brabaker, der Dämonen beschwört oder Untote erhebt ist vermutlich zu tolerieren, da seine Akademie ja auch von der schwarzen Gilde aufgenommen wurde). Bei solchen polizeilichen Aufgaben macht man sich freilich nicht nur Freunde - da kommt der Nachteil Feind ins Spiel.

    2. Siehe 1. Vor allem Borbaradianer und Paktierer, aber auch sonstige Gruppen, die durch Verstöße gegen den CA und profane Gesetze der schwarzen Gilde Ärger machen könnten. Die schwarze Gilde hat ohnehin schon in großen Teilen Aventuriens einen schwierigen Ruf, darum müssen die Mitglieder auf Linie gehalten werden, dass sie die letzten Grenzen nicht überschreiten und ihrer Gilde damit große politische und finanzielle Schäden verursachen.

  • Wobei ich

    sondern schließlich sogar den Gesetzgeber in einer Person sein will und nur noch seine eigenen Überzeugungen als Maßstab gelten lässt."

    nach hinten heraus nicht mehr Einhalten bis auf I-Tüpfelchen sehe, sondern das irgendwann schon eine eigene Variante des CA ergeben kann, in die eigene Bedeutungen, Auslegungen und Strafen drin enthalten sind (die sonst niemand so kennt). EDIT: Oder sein können. Gerechtigkeitswahn ist ja schon mehr als an "Ich halte mich an geltende Gesetze".

  • Gerechtigkeitswahn ist das "halten an Gesetze" auf 11 hochgeschraubt. Gesetze stehen über allem, es ist absolut notwendig sich an alle Gesetze zu halten. Und dann eben noch drüber hinaus, für diese Person, wenn die Gesetze nicht scharf genug sind, dann muss man eben selbst ran.
    Das führt dann zu so was wie die (falsche) Geschichte, ein Rentner hätte einen Rettungshubschrauber wegen Falschparkens angezeigt. Nicht, dass dieser Rentner nicht genug anderes anzeigen würde...

  • Bei Gerechtigkeitswahn ist zu beachten, dass es neben Rachsucht und Herrschsucht eine typische Eigenschaft ist, die sich dem Erzdämon Blakharaz zuordnen lässt. Er ist weder für Praioten, noch für die Bannstrahler als Nachteil empfohlen. Gerechtigkeitswahn heißt, sich gerade nicht mehr im Recht zu bewegen. Der Rentner, der den Falschparker anzeigt, handelt durchaus noch praiosgefällig. Es sieht einen Gesetzesverstoß und überlässt es den zuständigen Behörden, damit umzugehen. Man könnte ihm Übereifer unterstellen, aber Gerechtigkeitswahn ist das noch nicht. Wenn der Rentner den Gesetzesverstoß sieht und mit einem Vorschlaghammer das falsch parkende Auto zerbeult und die Scheiben zerschlägt - das wäre Gerechtgkeitswahn. Er schwingt sich in diesem Falle, wie im Nachteil beschrieben, zum Richter und Vollstrecker auf. Um den Gerechtigkeitswahn ganz gerecht zu werden: Der Rentner bestimmt selbst, dass in seiner Straße nur Anwohner dieser Straße parken dürfen. Sieht er ein ausßwärtiges Auto, dass dort eigentlich legal parkt, haut er es zu Klump. Dann ist er zum Gesetzgeber, Richter und Vollstrecker geworden. Das würde ich aber eigetlich nur bei höheren Werten ansetzen, denn man sollte beachten, dass dieser Nachteil nur 1 GP für 2 Punkte wert ist! Für den niedrigst möglichen Startwert von 6 erhält man nur so viel GP wie für Selbstgespräche, lästige Mindergeister, Geiz 6, Neid 6 oder Streitsucht 6. Ich würde darum darauf plädieren, hier auf die Verhältnismäßigkeit zu achten. Mit Gerechtigkeitswahn 6 ist man bei Leibe noch kein kompletter Psychopath (für Jähzorn 6 bekommt man die dreifachen GP, also 9!). Bei Gerechtgkeitswahn 6 würde der Rentner vielleicht noch keine eigenen Parkregeln aufstellen und das Auto vielleicht nur zerkratzen, statt es zu Klump zu hauen. Mit Gerechtigkeitswahn 12, natürlich, kann das passieren.

  • . Es sieht einen Gesetzesverstoß und überlässt es den zuständigen Behörden, damit umzugehen. Man könnte ihm Übereifer unterstellen, aber Gerechtigkeitswahn ist das noch nicht. Wenn der Rentner den Gesetzesverstoß sieht und mit einem Vorschlaghammer das falsch parkende Auto zerbeult und die Scheiben zerschlägt - das wäre Gerechtgkeitswahn.

    Das wäre, denke ich, dann eine hohe Puntkzahl in Gerechtigketiswahn. Die "Vollstreckung" halte ich bei niedrigen Punkten nicht für notwendige Bedingung. Auch das Anzeigen von Bagatellen und Beschwerden gegen die Behörden, wenn sie die Anzeigen nicht bearbeiten/nicht im Sinne des Rentners bearbeiten (was im Echtwelt-Beispiel tatsächlich passiert ist), ist denke ich schon Gerechtigketiswahn.
    Man spielt sich selbst zum Gesetzeshüter auf. Es gilt nur das Gesetz (später dann in der eigenen Auslegung) und es muss um jeden Preis erfüllt werden.

    Vielleicht wird meine Sicht mit Beispielen klarer:

    Bei niedrigen Punkten: Kaum ist die Parkuhr abgelaufen, wird eine Anzeige geschrieben oder die nächste Beamte herangeholt, um einen Strafzettel zu verteilen.
    Bei mittleren Punkten: Es werden selber Strafzettel verteilt (und natürlich ne Anzeige geschrieben), weil die Behörden zu langsam sind/wegen zwei Minuten keinen Stress machen (aber Gesetz ist Gesetz).
    Bei hohen Punkten: Es werden selber Strafzettel verteilt und Anzeigen geschrieben, auch wenn die Parkenden kein Gesetz gebrochen haben. Nur weil die Behörden da kein Anwohnerparken beschlossen haben, heißt das nicht, dass da Auswärtige parken dürfen. Da müsste eins sein (man weiß es besser als die zuständigen Ämter. Nur weil etwas nicht verboten ist, ist es nicht erlaubt/was nicht erlaubt ist, ist verboten). Verstöße müssen "bestraft" werden, z.B. durch zerstochene Reifen o.Ä., besonders, wenn nicht direkt auf erste "Strafen" reagiert wird (parken sie sofort ihr Auto um - steht ne Stunde noch da - reifen kaputt). Man macht sich also im zweifel selber strafbar, weil man seine eigene Gesetze verfolgt.

  • Gerechtigkeitswahn ist das "halten an Gesetze" auf 11 hochgeschraubt. Gesetze stehen über allem, es ist absolut notwendig sich an alle Gesetze zu halten. Und dann eben noch drüber hinaus, für diese Person, wenn die Gesetze nicht scharf genug sind, dann muss man eben selbst ran.

    Gerechtigkeitswahn ist für mich eben genau das nicht. Aus dem Grund ist dieser Vorteil auch nicht für Praioten empfohlen, die sich kanonisch an Gesetze und deren Auslegung halten.

    Gerechtigkeitswahn muss immer subjektiv geprägt sein (=Wahn).

    Ein Beispiel: Schwarzmagier Balrik wurde auf Grund eines Vergehens durch die Gilde verurteilt und das Urteil fiel überraschend mild aus. Sowohl der Praiot als auch der Schatten mit Gerechtigkeitswahn hätten eigentlich ein härteres Urteil für angemessen empfunden. Der Praiot wird die Angelegenheit nicht weiter verfolgen, das Urteil wurde gesprochen, das Recht ist zu achten. Der Schatten mit Gerechtigkeitswahn könnte aber hingegen sogar so weit gehen, dass er den Kollegen bspw. verfolgt und das in seinen Augen angemessene Urteil dann gleich selbst vollstreckt.

  • Nurmjo Ich denke, du legst den Text korrekt aus. Was ich HEX dem Dunklen aber zugestehen muss, ist, dass sein Verständnis der schwächsten Ausprägung des Gerechtigkeitswahns den 3 GP, die man dafür bekommt, gerecht würde. Unser Verständnis wäre eigentlich mehr wert. Die von ihm beschriebenen Stufen kann man recht gut in die möglichen Stufen 6, 8, 10 und 12 einordnen.

    Ich habe den Verdacht, dass Gerechtigkeitswahn mit Blutdurst, Charyptophilie, Landangst, Ruhelosigkeit, Treulosigkeit, Nekromantismus, Jagdfieber, Nagrachwahn, Schöpferwahn, Morbidität, Agrimothwahn, Konstruktionswahn, Brünstigkeit und Grausamkeit zu einer Gruppe schlechter Eigenschaften gehört, die hauptsächlich für Paktierer gedacht ist und darum, anders als bei 4.0 wo bei der Generierung noch mehr davon wählbar waren, nur selten in DSA4.1 bei der Generierung zur Verfügung stehen und dann für das, was, was sie eigentlich bedeuten, sehr wenig GP bringen, damit sie nur wohl überlegt und nicht zum GP scheffeln genommen werden. Mal ehrlich - welche geistig gesunde Gruppe würde auf Dauer jemanden mit Blutdurst in ihren Reihen dulden? Und dieser Nachteil ist in DSA4.1 wählbar, aber wie Gerechtigkeitswahn nur sehr billig, obwohl sich ein "Held" damit sehr schnell gesellschaftlich unmöglich und sich Feinde macht. Sieht man den Nachteil in diesem Licht - und ich denke, so ist es eigentlich intendiert - ist er richtig übel und eigentlich für echte Helden ungeeignet. Sieht man ihn aber rein regeltechnisch im Licht seines Wertes, ist eine etwas "laschere" Auslegung angebracht.

    So, Terra , du und deine Gruppe müsst euch jetzt entscheiden, wie ihr damit umgeht.;)

  • Nurmjo Ich weiß nicht, ich finde, dein Beispiel beschreibt meine Ausführungen ganz gut. Für Praioten ist der Nachteil ungeeignet, weil sie durchaus verstehen wie Gesetze funktionieren und wo die Grenzen sind (und die Grenzen der eigenen Kompetenz) und sie eben nicht fanatisch daran glauben.

    @Windweber wenn ich mich richtig erinnere, dann ist das auch so, dass sind Nachteile speziell für Paktierer. Die folgen der Idee, dass die Erzdämonen eine Perversion der Aspekte ihrer Gegengottheit sind.
    Also... Gesetzestreue wird zu Gerechtigkeitswahn. Bzw... wenn man diesen Wahn hat, steht man schon einen Schritt näher an Blakharaz und etwas weiter weg von Praios.

  • Ich habe den Verdacht, dass Gerechtigkeitswahn mit Blutdurst, Charyptophilie, Landangst, Ruhelosigkeit, Treulosigkeit, Nekromantismus, Jagdfieber, Nagrachwahn, Schöpferwahn, Morbidität, Agrimothwahn, Konstruktionswahn, Brünstigkeit und Grausamkeit zu einer Gruppe schlechter Eigenschaften gehört, die hauptsächlich für Paktierer gedacht ist

    In 4.0 waren das explizite Paktierer-Nachteile. In 4.1 wurden sie für alle zugänglich, soweit sie als Nachteile überhaupt übernommen wurden/erhalten blieben.

    Ich weiß nicht, ich finde, dein Beispiel beschreibt meine Ausführungen ganz gut.

    Das finde ich ebenfalls. Ich habe derartiges ja auch schon geschrieben (nur ohne Beispiel).

    Das ist ein Nachteil, der schon in kleinen Zahl eine ungesunde Ausprägung ist, wie ich finde,

  • In 4.0 waren das explizite Paktierer-Nachteile. In 4.1 wurden sie für alle zugänglich, soweit sie als Nachteile überhaupt übernommen wurden/erhalten blieben.

    Erhalten blieben sie ja alle. Ich habe sie ausnahmslos dem WdZ bei den Paktregeln entnommen,also aus dem 4.1-Regelwerk. Ich weiß, die Wiki behauptet bei einigen dieser schlechten Eigenschaften, es gäbe sie nicht mehr, aber sie irrt an diesem Punkt. :)

  • Einige davon sind nun aber tatsächlich nur noch Schlechte Eigenschaften von Paktierern, während andere in WdH bei den regulären Nachteilen stehen, und auf die bezog ich mich.