Wie könnte mein Thorwaler "vom Glauben abfallen"?

  • Drei Monate mit mehren auf einer Insel reicht da vermutlich nicht aus - spätestens wenn man gerrettet wird und gemeinsam in die Heimat reist, sich im Tempel für die Rettung bedankt ... ist ja nichts passiert - oder, wieder mal nur Pech gehabt?

    Das habe ich ja auch geschrieben, dass er da irgendwo auch gut rauskommt. Muss er natürlich so nicht sehen nach Monaten auf der Insel, aber die meisten der Otta-Besatzung haben es ja auch überstanden.

    Da könnte man halt irgendwo den persönlichen Trigger-Moment, die Weichenstellung, in meinen Augen noch hinzufügen, der aus Unglücksgeschichte mit dennoch gutem Ausgang für fast alle die persönliche Tragik birgt.

  • was für beschäuerte maßstäbe werden eigentlich hier angelegt?


    da greift ein wal ein schiff an, fast jeder ertrinkt oder verreckt auf einem scheiß felsen mitten im ozean, und die reaktion dazu soll sein "haha, pech gehabt halt :D"

    ???

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (19. April 2020 um 15:14)

  • was für beschäuerte maßstäbe werden eigentlich hier angelegt?


    da greift ein schiff ein wal an, fast jeder ertrinkt oder verreckt auf einem scheiß felsen mitten im ozean, und die reaktion dazu soll sein "haha, pech gehabt halt :D"

    ???

    Du verstehst da glaube ich was falsch aber in @UcuriFunkes Szenario waren die Wale, die Aggressoren. Das Schiff mit dem er unterwegs war machte jagt auf Walfänger, nicht auf Wale, welche Swafnirtreu beschützt werden sollten!

    Aber generell würde eine thorwalsche Otta wohl eher die Schuld bei den gekenterten Seeleuten suchen.

    ("Was haben sie vorher getan, um sich solchen Zorn Swafnirs einzuhandeln?!")

    Als dass den Walen ein Vorwurf gemacht werden würde!

    Wale sind schließlich die heiligen Sendboten des Gottwals.

    Das sind keine "bescheuerten", sondern "aventurische" Maßstäbe!

    Edit:

    Sturmkind

    Zitat

    Sie schenkten Kraft und Hoffnung, die am Ende der Prüfung belohnt wurde.

    Ich weiß was du meinst, aber in der Situation gibt es nicht wirklich eine Belohnung, also denke ich nicht, dass viele Leute die Zeit auf der Insel als Prüfung wahrnehmen würden. Die Otta zieht aus um Wale zu schützen, wird von Walen angegriffen, ein großer Teil der Besatzung stirbt, und eine kleine Handvoll vegetiert Wochenlang auf einer kargen Felsinsel dahin, bis zufällig Rettung kommt. Dann wäre die "Belohnung" dafür, Wale schütze zu wollen, dass einige wenige gerade so heimkommen, während der Rest tot ist.

    Was ich damit sagen wollte;

    Der Walgott ist für seinen Zorn und Kampfeslust nunmal bekannt. Die Thorwaler wissen, dass Walwütige oft auch die bekämpfen, die nicht die Ursache ihres Wutanfalls waren.

    Ein wütender Wal, der blind angreift, ist also wohl kaum etwas fremdes oder erschüterndes für einen Thorwaler.

    Mit "Belohnung" wollte ich auf die Tatsache hinaus, dass ein gläubiger Thorwaler, die vermeindlich "zufällige" Rettung, eben NICHT als zufällig betrachten würde!

    Die heiligen Tiere die ihm während diesem Schiffbruch Mut, Kraft und wahrscheinlich Trost spendeten, würde er genauso als erhöhrte Gebete deuten, wie das auftauchen der Retter! (Unabhängig davon, wer oder was ihn rettet!)

    lch würde vielleicht eher die Abgeschiedenheit, Einsamkeit und Gottverlassenheit in den Vordergrund rücken.

    Keine Zeichen, die als Antwort auf Gebete gedeutet werden könnten. Nur das Meer, der karge Fels und die nach und na h sterbenden Verwandten, würden wahrscheinlich eher Frustration und Enttäuschung erzeugen!

    Aber wie gesagt:

    Meine Meinung, soll nur unterstützen und inspirieren! Die Geschichte muss für dich stimmig sein und in euer Aventurien passen!

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (19. April 2020 um 15:21) aus folgendem Grund: Edit

  • Hatte versehentlich die Worte verdreht, habs ediert.

    Was haben sie vorher getan, um sich solchen Zorn Swafnirs einzuhandeln?!

    Wale sind schließlich die heiligen Sendboten des Gottwals.

    Wörtlich nichts, du schreibst ja selber, die verfolgen grade Walfänger.

    Genau das ist ja das Problem. Da kreisen Wale um die Insel und machen keine Anstallten irgendwelche Sendbotenjobs zu erledigen.

    Da macht ein Gott und seine Tiere absolut NICHTS von dem, was sich der SC erwartet, und dann soll das nichts an seinem Glauben ändern?

  • Tiere sind im aventurischen Glauben, immernoch Tiere.

    Auch wenn sie heilige Auserwählte eines Gottes sind und häufig Zeichen durch göttlichen Einfluss vermitteln, stehen Sie nicht in perm. Zwiegespräch mit dem Gott selbst.

    Sonst müsste man sie kaum vor Walfängern beschützen.

    Außerdem ist Willkür und Walwut wohl kaum etwas, dass ein Thorwaler Walen oder Swafnir zum Vorwurf machen würde, sondern eher etwas, dass er von diesem spezifischen Gott erwartet!

    Er kann natürlich zornig auf Swafnir in dem Moment reagieren, aber sich von ALLEN Göttern abzuwenden ist schon enorm drastisch für ein gläubiges Mitglied des Pantheons! Nicht unmöglich, aber drastisch!

    Wie ich diesen inner Konflikt und Hader entstehen lassen würde, habe ich im letzten Post nochmal angehangen!

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    Ergebnis 'Ich'

  • Ich möchte einen Thorwaler spielen, der in seiner Vorgeschichte die typische thorwalsche Weltsicht hatte und diese dann durch ein Schlüsselerlebnis verlor. Nach diesem Erlebnis würde er es dann für unnötig halten, irgendeiner Gottheit zu huldigen, und auch nicht mehr an das Schicksal glauben.

    Das wäre natürlich keine gesellschaftsfähige Meinung, und insofern würde er das nicht offen sagen. Es wäre einfach Teil des inneren Gefühlslebens des Charakters.

    Mir will nur leider überhauptnichts einfallen, was ein Schlüsselerlebnis dieser Art sein könnte, und würde mich über Ideen und Vorschläge freuen.

    Halte ich für sehr schwierig. Was wäre denn die Konsequenz? Würde der Thorwaler sich dann weigern, mit Geweihten in einer Gruppe zusammen zu sein? Denn wenn einer davon zu seinen Gunsten ein Wunder wirkt, hätte ja eine Gottheit via seinem Stellvertreter etwas für ihn getan. Was wäre denn dann? Würde er seine Meinung wieder ändern?

    Zudem ist das Leben als Thorwaler ja kein Zuckerschlecken. Die Leute leben hoch im Norden in einem rauhen Klima am Meer. Es gehört zum Verständnis der Leute dazu, dass Menschen auf dem Meer ums Leben kommen, dass es aufgrund schlechter Ernten Hungersnöte gibt, usw. Da müsste dieses Schlüsselerlebnis ja schon außerordentlich sein. Zudem lebt er ja nicht alleine auf der Welt. Was sagen denn andere, vor allem Swafnirgeweihte zu dem Schlüsselerlebnis? Wie kommt er dazu, jegliche Antwort eines Geweihten abzutun als belanglos?

    Aber so ganz ohne Idee möchte ich das doch nicht abtun. Der Thorwaler könnte z.B. Zeuge werden, wie ein Geweihter, dem er vertraut, die Gebote seines Gottes mit Füßen tritt und von seinem Gott nicht bestraft wird. Vielleicht ist dieser Geweihte in Wirklichkeit ein Namenlosgeweihter oder ein Hranngar-Kultist. Oder profaner: er missbraucht Walwütige, die er betreut, gezielt als Attentäter, missbraucht Kinder, isst Walfleisch oder was auch immer. Irgendwas, was dem Thorwaler zeigt, dass der Geweihte die Gebote Swafnirs verletzt und nichts passiert. Und falls der Thorwaler das publik macht, wird es so sein, dass der Geweihte aufgrund seines Rufes davon kommt und der Thorwaler selber bestraft wird (z.B. durch Verbannung).

  • Der "Moment" dauert 3 Monate, man sitzt dabei auf einer Felsinsel fest, und von den paar die angespült wurden sterben auch noch welche

    das ist ja wohl drastisch genug

  • btw wissen Thorwaler, das es Götter gibt, die man besser nicht anbete (aka Aufmerksamkeit auf sich zieht). Efferd und Rondra werden als elementare Gorrheiten angesehen, die einfach sind und sich nicht beeinflussen lassen. Sich sehr wohl aber gegen einen wenden können.

    Außerdem galuben die Thorwaler, dass die Götter zwar unsterblich und allvermögen sind, nicht aber allwissend. Sie haben besseres zu tun als jederzeit über alle zu wachen, so wird sich ein Thorwaler in schweren Zeiten nicht kriecherisch um Hilfe an die Götter wenden, sondern ihren schwören, selbst einen Ausweg zu finden um die Prüfung zu bestehen,,,

    98% aller Aventurier werden nie in die situation kommen, die Götter einfach nicht mehr anzubeten, denn es hat immer einen Effekt (vlt. nicht bei einem selbst aber bei Geweihten sieht man es ja). Wurden sie aus ihren Augen von den Göttern verlassen, suchen sie entweder bei sich die Schuld oder wenden sich dem Gegenteil zu (Erzdämonen oder NL)

    Die Gjalskerländer ehren ihre Götter, verehren sie aber nicht. Das wäre vlt auch ein Weg. Eine Art Gleichgültigkeit.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • was für beschäuerte maßstäbe werden eigentlich hier angelegt?

    da greift ein wal ein schiff an, fast jeder ertrinkt oder verreckt auf einem scheiß felsen mitten im ozean, und die reaktion dazu soll sein "haha, pech gehabt halt :D"

    Ein angemessen sachlicher implizierter Tonfall und Wortwahl sind wünschenswert in einer Diskussion.

    Da kreisen Wale um die Insel und machen keine Anstallten irgendwelche Sendbotenjobs zu erledigen.


    Da macht ein Gott und seine Tiere absolut NICHTS von dem, was sich der SC erwartet, und dann soll das nichts an seinem Glauben ändern?

    Warum sollten ganz normale Tiere "Sendbotenjobs" machen? Es sind Tiere. Firunsbären haben nicht die Aufgabe, sich von Novizen während ihrer Weihe umbringen zu lassen, Wale müssen nicht jeden Thorwaler sicher nach Hause bringen, und Pferde bringen keine Harmonie oder Rahjas Seegen in Schlachten.

    Wale sind Wale. Die schauen tatsächlich nicht danach, welchem Schiff sie die Fluken um die Ohren hauen, wenn sie angegriffen werden und verletzt sind, denn dann sind es schmerzgepeinigte Tiere. Und andere Wale, die Schiffbrüchige auf einer Insel sehen, denken sich ganz bestimmt auch nichts dabei, schon gar nicht, dass sie schnell Swafnir Bescheid geben müssen. Ebenso wenig ist anzunehmen, dass Swafnir stetes Auge auf seine Thorwaler hat und schnell Wale zur Rettung vorbei schickt.

    Götter greifen nicht ununterbrochen ein, für alles und jedes, und Tiere sind Tiere, auch wenn sie noch zusätzlich die Symboltiere von Gottheiten sind.

    Schon gar nicht agieren selbst aventurische Götter, wenn ein SC erwartet, dass es nun aber zeit wäre, hilfreich einzugreifen, sonst gibt es Verehrungsentzug. Wenn man danach ginge, wäre der Glauben trotz existierender Götter in Aventurien vermutlich geringer.

    (Es gäbe andererseits weniger AB, weil man ja vielleicht doch zurecht erwarten kann, dass die Götter schon alles richten und man nur darauf warten muss, und wenn das mal nicht passiert, dann wäre es wirklich eine schlimme Sache.)

    Der "Moment" dauert 3 Monate, man sitzt dabei auf einer Felsinsel fest, und von den paar die angespült wurden sterben auch noch welche


    das ist ja wohl drastisch genug

    Es sind auch in Aventurien schon viele Schiffe untergegangen, von denen niemand oder kaum jemand von der Besatzung überlebt hat. Es sind auch in Aventurien bestimmt schon schiffbrüchige Matrosen an einsamen Küsten und einsamen Inseln gestorben, ohne gerettet zu werden.

    Hier haben wir den Fall, dass sogar fast die gesamte Mannschaft den Untergang überlebt hat, dank der Insel, und auch die Zeit auf der Insel überlebt hat, trotz aller Härten und Tragik (die hier niemand leugnet oder in Abrede stellt).

    Es lief alles in allem wirklich nicht gut, aber es hätte auch weitaus schlimmer kommen können, und das in noch verschiedenen Abstufungen.

  • Ich denke, um ein solches Charakterkonzept plausibel zu machen bedarf es einer Abneigung gegenüber der eigenen Kultur.

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    Vielleicht war unser Thorwaler schon immer ein kleiner Rebell, der mit seinem Volk und seiner Kultur unzfrieden war.

    Viel lieber als den Sagas der Skalden lauschte er den Erzählungen des weitgereisten Händlers, träumte von ehrenhaften Rittern in Albernia und hörte hinter vorgehaltener Hand gar erstaunliches über Mechaniker und Uhrmacher des Horasreiches. Er träumte davon, wie ein wandernder Ritter durchs Land zu ziehen. Seine Eltern sahen ihn die Zukunft des kleinen Träumers jedoch in einer Ottajasko und ihr angeborener Jähzorn ließ ihn dies deutlich spüren.

    Sie baten den lokalen Swafnirgeweithen zu Hilfen, einen alten trockenen und sehr strengen Mann, der den Jungen immer wieder zu sich bat, wo er ihn mit ellenlangen Monologen über den Swafnirglauben langweilte.

    Die Jahre gingen dahin und schließlich fügte sich der junge Krieger widerwillig in sein Schicksal. Immerhin konnte er als Seefahrer doch auch einen Teil der Ferne sehen. Unter der Mannschaft fand er einige Freunde und selbst an den Riten des Walgottes nahm er leicht desinteressiert teil, solange sie dem Zusammenhalt der Mannschaft dienten.


    -----Ich denke wenn man nach so einem Hintergrund das einschneidende Erlebnis hinzufügt, kann durchaus ein Lossagen vom Swafnirglauben stattfinden. Optional könnnte man das Ganze auch mehr auf die Religion beschränken und zum Beispiel das aktive Unterstützen von Piraterie und wahnsinniger Mörder(Walwütiger) durch die eigene Religion sehr negativ ansehen. ---

    Im übrigen ist die Literatur nichts weiter als ein gelenkter Traum. - Borges