Drei Kreuze, für drei Kameraden

    1. Ein Wasser-Geode, der gänzlich wirr in seinem kleinem Kopf zu sein schien, entschied sich eines Nachts aufs große Eis hinaus zu gehen, da er die Warterei satt hatte. Das Eis wollte und wollte nicht zufrieren und so konnten wir nicht an die Schiffe heran, wo wir eine wertvolle Beute vermuteten. Der Geode hatte einen klugen Plan oder sollte man besser sagen der Spieler? Jedenfalls bedachte dieser alle seine Vorteile - und nur diese - bei seiner Mission. Für die eindeutigen Zeichen, dass er für diese nicht der Richtige sein konnte, hatte er kein Auge übrig. So kam es wie es kommen musste...

      Der Geode ging des Nachts allein aufs Eis hinaus und bohrte sich ein Loch für sein feuchtes Grab. Mit geodischer Magie sprang er ins Wasser und das Wasser wich beiseite. Er teilte das Wasser und ging auf dem Grund des Sees in Richtung Anker. Hätte das Wasser ihn getroffen, so wäre er vermutlich innerhalb von kürzester Zeit gestorben und es wäre ein schnellerer Tod gewesen... Der Geode fand den Anker (was keiner erwartet hätte, es ist nicht so einfach sich in einem See zu orientieren). Nun wollte er den Anker hinauf klettern; seine schützende Luftblase noch immer aktiv. Der Geode, oder besser der Spieler, hatte nur vergessen, dass er nicht klettern konnte... Von den drei zu würfelnden Kletterproben, um oben anzugelangen, hatte er nie auch nur eine geschafft. Er gab also auf und ging den Weg zurück. Die Luftkugel hatte er in der Zeit mit neuer astralen Macht gespeißt. Noch ahnte er nicht, dass dies sein letzter Gang werden würde... Irgendwie fand er das Loch wieder (ist es Gottes- oder Meistergnade gewesen? Wer weiß...). Nun versuchte er die 2-2.5 Meter zum Loch im Eis zu überwinden, ohne die sichere Luftblase aufzugeben. Erst nahm er seinen Stock und versuchte mit ihm als Stütze hinauf zu springen, doch athletisch war er nicht. Er würfelte zudem und so zerbrach der Stock.. Die Stücke wurden als Stelzen benutzt, doch auch sie zerbrachen durch 20en. So hatte er nun 4 kleine Stöcker und die Hoffnung schwand. Er suchte aber nicht das Ufer auf, um sich dort durchzuschlagen (was mit einer Luftkuppel vielleicht möglich gewesen wäre). Er ließ die Kuppel auf eine dünne Schicht schwinden (Magie ist wahrlich magisch) und versuchte so den Aufprall mit dem Wasser abzuschwächen. Dann ließ er die letzte Schicht gehen und das kalte Wasser schloss ihn ein. Er musste sich nur nach oben drücken, sich aus dem Wasser hieven und er hätte es geschafft! Die Götter (oder der Meister) waren ihm Gnädig und so schien die hereinbrechende Kälte ihn nicht aufzuhalten und er drückte sich nach oben. Eine Schwimmprobe zum Richtungsbehalten wurde jedoch nicht geschafft. Doch dank grandioser Orientierung verlor er dennoch nicht den Kurs. Er war schon nah am Loch, als ihn drei 20en in die Dunkelheit und Tiefe drückten. Doch noch war das Schicksal auf seiner Seite und er konnte dadurch das schlimmste abwenden. Es folgten weitere doppel 20en und so konnte er den verzweifelten Kampf gegen Kälte, Sauerstoffmangel und Eis nicht gewinnen. Erst starb sein Vertrautentier, eine Schlange, und dann folgte er ihr als das kalte Eis die Uhr seines Lebens anhielt.

      Was ist die moral der Geschicht?
      Versuche nicht unter Eis, im Wasser und ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen, einen Anker hoch zu klettern, wenn du nicht klettern, schwimmen oder dich weg-teleportieren kannst...
    2. Zwei weitere fanden den Tod am nächsten Tag (sie wussten noch nicht vom Tod des Geodens). Ein Rondrageweihter-Zwerg (meiner einer), der sich gegen die Vorurteile der Kirche und des Volkes durchgesetzt hatte und als edler Knappe der Göttin kämpfte, und ein drogensüchtiger Adliger, der zwischen zwei Trips mal eben Jungfrauen vor Drachen beschützte; er verfolgte den Weg des Abenteurers wohl nur als weiteren Kick, seine Eltern mochten ihn nicht wirklich. In Wahrheit hatte der Adlige Schuld daran, dass die Abenteuerer überhaupt in dieser kalten Gegend umherliefen. Denn diese Aufgabe sollte seine Ehre gegenüber seiner Familie wieder herstellen, so dass er weiter von seinem Vater finanziell unterstützt wird.
      Unsere Aufgabe an diesem Tag schien einfach: Töte die Wölfe, damit sie das Lager nicht mehr mit ihrem Jaulen wach halten können. Wir sollten also die Wölfe finden, sie töten und aus irgendwelchen Gründen, die ich als KL9 Zwerg nicht verstand, einen Baum fällen. Wir fanden die Wölfe schnell, da wir vorher einen Fährtensucher überzeugt haben (leichte Schläge auf den Hinterkopf) uns zu folgen (sobald er seine Feigheit überwunden hatte, hat er natürlich eine fürstliche Entlohnung bekommen, aber er sollte aus nicht pekuniären Gründen den Weg der Göttin respektieren). Unsere Gruppe bestand also aus: 2 Rondrageweihten Novizen (höchst unbrauchbar die beiden), einem Rondrageweihten-Zwerg, eine Perainegeweihte (mit speziellen Liturgien, um im Kampf zu heilen, diese hatte sie für besondere Verdienste erhalten), der Reiche Junkie, einer naiven kusliker Händlerin und dem Fährtenleser.
      Als wir die Wölfe fanden, machte sich unser Fährtenleser aus dem Staub. Schnell stellte sich im Kampf heraus, dass diese Wölfe ganz und gar nicht normale Wölfe sein konnten! Mein eigener Novize versteckte sich hinter einem Baum - pfuh! - hätte ich den Kampf überlebt, sicher hätte ich ihm dafür eine Abreibung verpasst! Der zweite Novize - leider nicht meiner - schien aber seine Ehre behalten und kämpfen zu wollen. Kurz später schien aber auch er von großer Feigheit erfüllt zu sein, denn schnell rannte er dem Fährtensucher hinterher.
      Der Kampf schien eindeutig gegen uns zu sprechen, nun wo zwei von 7 das Heil in der Flucht und mein Novize was auch immer hinter einem Baum gesucht hatten, stand es 4 gegen 12 Wölfe und einen Alpha-Wolf. Wir hatten die Hoffnung, dass wir nur das Alphatier ausschalten mussten und so fokussierten wir unsere Angriffe auf diese - vermutlich mutierte - Bestie! Mit Rondras Hilfe rief ich einen Blitz vom Himmel, die Bestie heulte auf, doch sie fletschte die Zähne und wich keinen Meter zurück! Verbissen wehrten wir die sich in uns verbeissenden Wölfe ab und schließlich besiegten wir das Alphatier. Unser Junkie lag auf dem Boden, unsere Händlerin wurde karmal regeneriert, um die tiefen Bisse zu überleben, und ich lebte genauso viel wie ich tot war. Wir hatten das Alphatier getötet und sahen den Sieg schon zum greifen nah! Wir brüllten die Wöfe an und fuchtelten bedrohlich mit unsren Waffen, um das widerwärtige Pack zu vertreiben. Doch diese Wölfe - wir hätten es wissen müssen! - gaben nicht auf.. Verdammte Höllenviecher. Sie schienen nicht einmal für eine Sekunde die Flucht zu überlegen! Jetzt stand nur noch ich und die Händlerin.

      Endlich schien Rondra meinem Novizen einen Tritt verpasst zu haben, er stellte sich mit uns in einer Reihe und wir bildeten eine geschlossene Formation, die Wölfe zurück zu drängen und unseren am boden liegenden Kameraden, der gerade von der Perainegeweihten versorgt wurde, zu decken. Die Wölfe griffen beständig an und schnell wichen sie unseren Klingen aus. Ich blickte in die Dunkelheit, hoffte dort einen Grund für ihre Stärke zu finden, doch ich sah nichts als den stillen Wald. Wenige Sekunden waren vergangen als ich einen Aufschrei neben mir hörte. Zwei Wölfe hatten sich in unsere Händlerin verbissen, ihre Roben hatten schon ihre gelbe Farbe an das Rot ihres Blutes verloren. Mit schnellen streichen befreite ich und mein Novize sie von den Viechern. Doch die Wölfe hatten ihr übel zugesetzt und so sah ich nur noch einen Ausweg. Ich brüllte denen die noch standen zu, dass sie Laufen sollten. Blickt nicht zurück! Rennt und rettet euer Leben! Sie versuchten noch den am Boden liegenden Adligen mitzuschleifen, doch es wurde ihnen schnell klar, dass Golgari ihn schon abgeholt hatte und so ließen sie seinen Körper zurück.

      Ich stand nun allein den Wölfen gegenüber. Ich konnte nicht erkennen wie viele Mäuler nach mir schnappten.. acht oder neun bestimmt.. Ich blickte an mir herab. Ich hatte auch schon einmal besser ausgesehen, bei Rondra! Ich trank den Heiltrank, den ich aus dem Lager mitgenommen hatte, und machte mich bereit es mit der ganzen Meute aufzunehmen. Auf einmal fühlte ich Energie wie einen Blitz durch mich fahren! Rondra hatte meine Gebete erhört und schenkte mir ihre Aufmerksamkeit! Von ihr geführt durchschnitt ich die Wölfe wie die Sense das Gras und bald umringten mich tote Wolfsleiber. Noch vier Wölfe standen mir gegenüber. Ich blickte auf meine Blut befleckte Klinge, meinen zerbissenen Körper und schließlich nach hinten. Nichts als Bäume. Meine Gefährten hatten es anscheinend geschafft sich in Sicherheit zu bringen. Die Wölfe knurrten bedrohlich und ich wandte mich wieder nach vorne; bereit sie auf eine letzte Runde einzuladen.
      Im Stillen wusste ich jedoch schon, dass ich diesen Kampf nicht verlieren konnte. Meine Mitstreiter konnten dank mir entkommen und ich würde bald schon an Rondras langer Tafel sitzen. Mit einem Lächeln auf den Lippen stürzte ich mich in meinen letzten Kampf. Wer hätte gedacht, dass mir dieses Pack Wölfe einen guten Tod bereiten konnten?

    (in Wahrheit bin ich doch etwas betrübt gewesen, da ich meinem Novizen die Abreibung nicht mehr verpassen kann, die er wegen seiner Baumeskapade verdient hatte. Doch er hat am Ende wirklich gut gekämpft und daher kann ich ihm das nicht mehr wirklich übel nehmen ;) )

  • Die Moral von der zweiten Geschichte ist, dass KL 9 nicht gut ist, und Fragen stellen im Vorfeld angebracht sein kann?

    Tut mir leid für eure Gruppe. Da scheint eine Menge Würfelpech umgegangen zu sein.

  • Schattenkatze

    Die Meisterin hat uns vorher die Wahl gegeben, ob wir das Abenteuer "normal" oder in "High Risk - High Reward" spielen wollen und wir haben letzteres genommen. Sie hat zudem bewusst vorher darauf hin gewiesen, ob wir nicht erstmal gucken wollen, wie viele Wölfe da sind. Bei dem Loch im Eis wurde bewusst darauf hingewiesen, dass es schwierig sein kann, so ein Loch wieder zu finden. Es ist also schon recht fair ;)

    Bei KL9 stelle ich keine Fragen und akzeptiere auch, wenn diese Klugheit / Dummheit mich dann umbringt ^^ geht mir mehr um's spielen als um die einzelnen Charaktere (klar habe ich auch Lieblinge, die ich lieber nicht Tod sehe, die haben aber auch nicht Klugheit 8 und sind auch sonst breiter aufgestellt, so dass sie vernünftig auf Situationen reagieren können).

    Das Würfelpech haben wir jedoch garantiert gepachtet. In der unteren Geschichte fehlt noch, dass ich bei meiner ersten Attacke meinen Rondrakamm mit 4fach 20 (zweifach gerettet über Schicksalspunkte und somit zu einer doppelt 20 reduziert) in einen Busch geworfen habe und danach nur mit meinem Langschwert kämpfen konnte.

    Manche Dinge lässt man lieber vergessen :D