Wie Spiele Ich Rachsucht 10 Aus

Zunächst zum Aberglauben.
Laß den Thorwaler doch überall Vorzeichen für irgendetwas Böses sehen (Vielleicht auch nicht ganz so übertrieben, da nur Aberglaube 5). Bsp. Bei Sonnenuntergang färbt sich der Himmel blutrot. Dein Thorwaler sieht darin ein Zeichen, daß ein Kampf bevorsteht. Er wird also am nächsten Tag zwar ständig auf der Hut sein, jedoch dadurch andere Pflichten etwas schleifen lassen (Zuschläge!). Besonders Anfällig könnte er auf Magische Zeichen reagieren. Panikattacken angesichts eines Magischen Kreises auf dem Boden machen sich da sehr gut. Vielleicht hat er auch ein paar (falsche) Regeln im Sinne der Bauernregeln, die er bei jeder Gelegenheit zum Besten gibt. Übertreibe es aber nicht, da er nur AG 5 hat.

Die Rachsucht ist schon ein ganz andere Kapitel. Zunächst darfst du nicht Rachsucht mit Jähzorn vergleichen. Jähzorn bedeutet, daß der Thorwaler sofort Befriedigung für eine Ehrabschneidung braucht, indem er z.b. bei einer Beleidigung seine Waffe zieht und zuschlägt.
Rachsucht hat ein anderes Ziel. Dein Thorwaler findet Befriedigung für die Ehrabschneidung darin, daß er seinen Übeltäter leiden läßt und sich an dessen Leid ergötzt. Dabei kann es durchaus lange dauern, bis er seine Rachsucht befriedigt hat. Er könnte z.B. eine Intriege gegen den Ehrabschneider spinnen.

Rachsucht haben auch Novadis meistens, deswegen kann ich auch was dazu sagen:
Wenn dein Thorwaler jetzt zum Beispiel in Vallusa in einer Kneipe sitz und von jemandem mit dem Gesich in seine Suppe gestoßen und dumm angelabert wird, was wird er dann machen? Wenn er Jähzorn hat wird das eine riesige Keilerei. Der Thorwaler rastet aus, nimmt einen Stuhl und dann..... "and I take my guitar, and I smash it against the wall!!!"

Anders bei Rachsucht:
Der Thorwaler kann -nach entsprechenden Proben- Ruhe bewahren. Aber er findet heraus wo der Übeltäter wohnt und eines Nachts..... aber nun sind wir wieder bei der Riesenkeilerei.

Meine Erfahrungen mit beiden Nachteilen sind gut, sowas kann sowohl Spaß als auch Spannung in eine Spielrunde bringen. Man muss es nur richtig ausspielen.

Der Ausdruck "ergötzen" ist vielleicht etwas unglücklich gewählt. Sobald Sadismus durchbricht, ist der Held eigentlich ein Fall für einen Balkharaz-Pakt.
Ceades hat den Entscheidenden Unterschied schon mal auf den Punkt gebracht. Jähzorn erfordert eine sofortige Reaktion. Rache wird erst später geübt. Wie sagt das Sprichwort: Rache ist ein Gericht, daß heiß gekocht und kalt genossen wird! Einen gewissen Reiz hat Rache vor allem dann, wenn sie irgendwie dem Opfer angpaßt ist. Einige sehr schöne Beispiele finden sich im "Graf von Montechristo": Edmont Dantes nimmt darin Rache an den Männern, die ihm seinen Besitz, Seine Liebe und seine Freiheit zu unrecht genommen haben.
Einem reichen Schnösel schiebt er gefälschte Informationen über eine Geschäftsgelegenheit zu, die dieser prompt wahr nimmt und am Ende ruiniert ist.
Dem großen Kriegshelden kann er nachweisen, daß dieser im Krieg Verrat begangen hat und ruiniert ihn dadurch.
Und an dem Mann, der ihm seine Liebe genommen hat (und zudem einst sein bester Freund war) rächt sich Edmont dadurch, daß er ihm den Sohn weg nimmt, der sich letztendlich als der Sohn von Edmont herausstellt.
Rache muß eben kalt genossen werden...
Einen Übeltäter aufzuspüren und ihn umzubringen ist zwar auch Rache, jedoch ohne Stil.

Rachsucht 10 bedeutet mMn , dass sich dein Pirat schon für Kleinigkeiten rächt.
Wurde er z.B. zu Recht oder Unrecht , das ist dem Rachsüchtigen dabei schnurzegal , vom Maat zum Deckschrubben verdonnert , dann findet der schon mal einige Seeigel in der Hängematte , in die er jeden Abend mit Schwung hineinfällt.
Ist er bei der Rumverteilung zu kurz gekommen , könnte der Smutje schon mal Urin in seinem Wasserschlauch finden.
Damit meine ich , dass sich jemand mit Rachsucht 10 für alles vermeintlich erlittene Unrecht rächen will . Dabei geht er auch Risiken ein. Auch dass er entdeckt wird . Sollte er dann bestraft werden , wird er sich um so härter rächen.

Richtig ist auch , wie die Vorposter bereits geschildert haben , dass er sich durchaus dafür Zeit lässt. Erst mal den nächsten Hafen abwarten, da wird sich schon was ergeben .

Zum Aberglauben :
als pirat ist er sicherlich besonders abergläubisch was die Seefahrt betrifft .
Z.B.: Zwerge und Magier an Bord bringen Unglück
Verschimmeltes Brot in der Kombüse bedeutet , dass man alle Lebensmittel ins wasser werfen muss.
Wurde eine Riesenkrake gesichtet wird der Jüngste an Bord ins Meer geworfen...........usw.
Als Pirat darfst du dir wirklich verquere sachen ausdenken.

Fragt sich nur, wie weit er gehen kann. Am ende werfen ihn noch die "Kamerade" kurzerhand über Bord, wenn er anderen richtig schadet. Besonders agressive können die Freunde (Helden) reagiern. Wenn ich daran denke, wie einige auf Schelme reagieren und die richten nun wirklich keinen ersten Schaden an.

Zumal er bei echten Freundschaften (die Gruppe ist schon länger zusammen) nicht jede Kleinigkeit rächen wird (der Gruppenkamerad muss sich allerdings oft rechtfertigen, und zwar so, dass er/sie den Rachsüchtigen überzeugt): fühlt er sich dagegen betrogen/hintergangen, wird es umso schlimmer sein. Bei "Fremden" dagegen...

Zumal man bei Jähzorn und Rachsucht zusammen vielleicht so vorgehen sollte: seine Jähzornattacken sind geplant (er reagiert sofort aber sehr überlegt bzw. mit "Stil" was heißt: er zahlt es z.B. mit gleicher Münze heim und ist bei seinem Jähzorn besonders hinterhältig) kann er dagegen nicht sofort handeln, so wird er einen Racheplan anlegen, welcher bei Ausführung mit Jähzorn zusammenspielt.

Mein Schwertgeselle (vgl. Topic "Samurai (inoffiziell)") hat sowohl Jähzorn, als auch Rachsucht 10. Ich spiel es mittlerweile so aus, das sobald jemand irgendwas macht, das per Meisterentscheid, mein Ehrgefühl verletzt, ich ausrasten muss.

Beispiel: Die oben erwähnte Suppengeschichte. Ich dreh mich langsam um, keife den Trottel, der dafür verantwortlich ist an und fordere Revanche. Je nach dem wie "schlimm" der Vorfall ist, lange ich dem Kerl eine, oder schlag ihm ein Körperteil ab. Sollte ich merken (IN-Probe), dass eine sofortige Reaktion ungut wäre, greift die Rachsucht.
Was im extremsten Fall dazu geführt hat, dass ich einen am Boden festgenagelt hab und ihm genüsslich den Arm abgeschitten hab'. Wohlgemerkt: Geschnitten! Der Arme Kerl lag da in seinem Blut und ich hab etwa eine halbe Stunde mit meinem Kurzschwert (vgl. irdisches Samuraischwert, aus meiner "Maraskanischen Waffenkammer") an seinem Arm rumgeschnitzt. Dann viel der Kerl in Ohnmacht (sein Glück!), ich bin aufgestanden, hab' ihm noch mal in die Seite getreten und bin mit einem "Das hast du jetzt davon!" gegangen.
Das war übrigens ein Wegelagerer, der mich um meinen wertvollsten Besitz (mein Schwert) erleichtern wollte. Nachdem meine Mitstreiter und ich alle bis auf diesen Anführer abgemurkst haben, hab' ich mich zu dieser Aktion hinreißen lassen.

Das sind aber extreme Beispiele und unser Meister hat meinem Charakter jetzt offiziell Geisteskrankheit bescheinigt!

Nein, das sehe ich nicht so! Ich bin auch im richtigen Leben etwas Jähzornig und kann daher erzählen, wie sich Jähzorn ausdrücken kann:
Schnell auflodernde Wut im Inneren, die sofortige Befriedigung verlangt. Oft geht sie mit einem Adrenalinschub einher und den baut man am besten durch körperlich Aktivität ab. Im Falle einer Beleidigung z.B. ist es denkbar, daß der Jährzornige seinen Gegenüber "so richtig die Fresse polieren" will. Die Reaktion folgt blitzschnell und wenn der andere nicht schnell genug entkommt, können schonmal sein Nasenbein oder seine Zähne dabei dran glauben. (Besonders bei einem jähzornigen Kraftpacket von Thorwaler!) Sobald der Adrenalinschub abgebaut ist, ist auch der Jähzornige besänftigt, oft sogar schlapp und richtig zahm. Er hegt dann oft keinen weiteren Groll gegen den, der ihn Beleidigt hat, besonders wenn er sich austoben konnte.

Bei Rachsucht dürfte es zwar auch einen Schub Wut geben, doch schlägt diese schnell in abgrundtiefen Haß um und der Rachsüchtige beginnt sich auszumalen, wie er den Übeltäter für seine Tat leiden lassen kann. Somit ist der Gedanke an Rache geboren und bedarf nur noch weiterer Planung.

Im Großen und Ganzen stimme ich Ronald und DaGit zu.
Der Jähzorn bricht zuerst aus und will ausgelebt sein.
Ist das " Objekt " des Jähzorns gerade nicht vorhanden ( man wird jähzornig auf eine briefliche Antwort , auf einen Rufer vom Turm , weil man eingesperrt ist usw. ) dann richtet sich der Zorn gegen alle möglichen Dinge und Personen oder Tiere.
Gar mancher hat da schon seine Einrichtung zertrümmert oder seinen Hund erschlagen .
Und erst nachdem man sich auf diese Art abreagiert hat kommt die Rachsucht zum Tragen.

Beispiel für Rachsucht (stand gestern in der Zeitung ) :
Ein Paar hat Streit . Der Mann geht zu seinem auto um dort zu schlafen . 1 Stunde später erscheint die Frau am Auto und sagt : Ha , jetzt siehst du was du davon hast !
Er schaut raus und sieht , dass seine Wohnung brennt..............
So sieht mMn Rachsucht 10 aus.

@Hatu Dann ist die Frau aber ziemlich dumm, er schläft im Auto, und wo schläft sie jetzt? Mal davon ab, das im Haus auch ihre Sachen waren...

Ich denke, das sich Jähzorn und Rachsucht sogar gut kombinieren lassen. Ich vereine z.B. beides.

Man regt sich tierisch über etwas auf, und wenn dann der Zorn verraucht ist, hat man stets das unbändige Gefühl, der Person noch weiter zu schaden, und sich an deren Misere zu erfreuen. Erfreulicherweise war meine Rachsucht noch nie so schlimm, das ich meinen Gedanken Taten folgen ließ, aber ich war oft kurz davor, Einparkar***löchern den Schlüssen über den Lack zu ziehen.

Schönes Beispiel aus meinem Leben:
Ich habe zusammen mit Schattenkatzes Bruder eine Waschmaschine mit Betonfuß aus dem Keller auf die Straße geschafft, wegen Sperrmüll. Mühselig haben wir das Ding Abends in unsere Einfahrt geschafft, damit die Müllabfuhr das ca. 12h später hätten mitnehmen können. Blöderweise ragte das Ding ca. 10 cm von unserer Einfahrt auf den superbreiten Gehsteig unserer Nachbarn. Der Gehsteig ist an der stelle ca. 5m breit, und deren Einfahrt war 2m weiter. Trotzdem hängt sich die Frau aus dem Fenster und schnauzt uns an wir sollen unseren Müll nicht bei Ihr abstellen. Am liebsten wäre ich der durch Fenter gesprungen und hätte die vermöbelt. Schaut uns zu wie wir das Ding schleppen, und dann wegen 10 cm so eine Scheiße. Wenn ich da Nachts vorbei komme, macht sich in mir bis heute immernoch das verlangen breit, in deren Vorgarten zu gehen, die Blumen auszureißen, und die Garage zu verkeilen.

Ich denke, das ist ein gutes Beispiel für Jähzorn in Kombi mit Rachsucht.

Problem bei meinem Char: Jähzorn vom Maraskani, Rachsucht vom Schwertgesellen. Und es ist eine legale Kombination.
Gedacht ist ja eine kombination dieser Art:
Ist das eine nicht möglich, schlägt es ins andere um. Und umgekehrt.

Beispiel:
Man wird von einem Schelm reingelegt, der sich sofort außer Reichweite begibt und vielleicht irgendwo auf einem Baum hockt, wo der Krieger nicht rauf kommt. Der Zeitraum, in dem er Jähzornig ist geht vorüber und er macht sich Gedanken, wie er sich rächen kann. Zack! Jähzorn ist in Rachsucht übergegangen.

Umgekehrt: Der Krieger hat den Schlem gestellt und will grade seinen Plan in die Tat umsetzen, da verpasst dieser ihm einen "Nakedei". Der Krieger verwirft seinen Plan und ist wieder Jähzornig, weil er um seine Rache gebracht wurde. Aha! Rachsucht wechselt zu Jähzorn!

Ja der Jähzorn sollte auf jeden Fall zum Tragen kommen, wie ich oben weiter schon schrieb:

Wenn der Thorwaler z.B. beleidigt wird, so wird ein "nur" jähzorniger Thorwaler wahrscheinlich direkt losprügeln, ein dazu auch noch rachsüchtiger Thorwaler wird während er prügelt auch danach trachten, die Beleidigung des anderen noch zu überbieten. (Soll heißen: handelt direkt in Jähzorn, so wird in seiner Jähzornhandlung die Rachsucht mitspielen)

Sollte der Thorwaler nicht sofort handeln können: er tobt zwar, schlägt vielleicht einen Tisch kaputt auf dem ein Schreiben lag, welches dem Thorwaler quer kommt (bzw. wahrscheinlicher: den Jähzorn bekommt der Vorleser zu spüren, bei dem sich der Thoerwaler nachher entschuldigt, was angesichts einer gebrochenen Nase etc. ein schwacher Trost ist), und wird dann einen Plan aushecken: bei Ausführung des Plans gerät er dann wieder in Rage, da er sich in seinen Plan so hineingesteigert hat, dass er bei der Ausführung und Anblick des "Ziels" wieder jähzornig wird und mit diesem Jähzorn seinen Plan mit aller Kraft in die Tat umsetzt, wobei ein "nur" rachsüchtiger Char da vielleicht klüger (und nicht so direkt-brutal) vorgeht.