Einkünfte und Löhne

  • Im Regelwerk 2. Auflage auf Seite 364 stehen in der Tabelle unten links Beispiele, wie viel Einkünfte und Löhne verschiedene Arbeiter am Tag im Schnitt bekommen.

    Zwei Fragen dazu:

    1. Wie viel von dem Einkommen glaubt ihr bleibt der Person Netto am Ende davon?
    2. Wie viel würdet ihr sagen, bekommen Geweihte äquivalent (auch wenn sie kein eigenes Eigentum haben, aber damit man grob die Abschätzung abschätzen kann)?

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • @1: Die Kirche bekommt 10 %. An die sonstige Obrigkeit würde ich weitere 10 - 20 % veranschlagen.

    @2: Kommt auf die Kirche darauf an (und ihre lokale Finanzlage) und ihren Rang in der Kirchenhierarchie... Dürfte von Kost und Logis + ein bisschen Taschengeld bei Novizen und einem sehr gut bezahlten Magier oder so für die höheren Ränge. Pi mal Daumen würde ich einen verfügbaren Wert zwischen einem qualifizierten Handwerker und einem Magier nehmen.

  • Aventurischer Almanach, die Seiten 143 und 144 beziehen sich auf Steuern & Abgaben.

    Siehst reiten Du, jene neune? Die finster und verloren sind.

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,

    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul.

  • Die Angaben im GRW sind vollkommen nutzlos. Ist das mit Kost und Logis? Einiges davon muss mit Kost und Logis sein, oder es funktioniert nicht. Wenn es das aber ist verzerrt es die Angaben gewaltig.

    Die unterste Kategorie kann sich nicht einmal einen Strohsack zum Schlafen und 3 Malzeiten Grütze pro Tag plus Bier leisten. 1-9 Heller? Das geht nicht auf. Und wenn die unterste Kategorie bereits nicht aufgeht wirft das üblicherweise einen tiefschwarzen Schatten auf den gesamten Rest. Und das ist nur Schlafen und Essen. Selbst ein Lendenschurz wäre für dieses Einkommen eine schwerwiegende Investition. Viel billiger als Strohsack im Schlafsaal und Grütze plus Bier ist nicht möglich. Und nein, Tavernenpreise sind nicht höher als wenn man selbst kochen würde. Sie sind niedriger. Es ist normal das Leute in der Taverne essen, die kein eigenes Haus mit Küche und Ehepartner besitzen. Und wie soll ein Arbeiter von so einem Einkommen eine Familie durchbringen? Geschweige denn auch nur eine einzige andere Person? Selbst wenn er am oberen Limit mit 9 Hellern ist reicht das nicht. Das kann aber nicht sein, denn wenn Aventurien die Welt der DINK Familien wäre, sähe es grundlegend anders aus.

    Wenn diese Angaben stimmen würden übersteigt das Elend der Aventurischen Massen jedes historische Grauen.

    Ein armer Mensch könnte buchstäblich eine ganze Woche davon leben einen gewöhnlichen Gürtel zu stehlen und man könnte Stadtwachen mit hoch attraktiven Angeboten bestechen wie "Was hieltest du davon, wenn ich dir diese Socke hier gebe?". Und Menschen könnten sich eher Kinder leisten als Pferde, weil Pferdefutter enorm günstig ist, während es historisch genau anders herum war. Wobei man Kinder selbst machen kann, Pferde jedoch... hm... naja, an sich kann man auch Pferde selbst machen, wenn schon das Futter so günstig ist.

    Und wie kann es sein das ein Bordellbesuch 5 Silber kostet, eine Bordell-Prostituierte pro Tag aber nur 1-4 Silber macht? Wie kompatibel ist die allseits beschworene Gleichberechtigung Aventuriens und die allseits beschworene Offenheit gegenüber Sexualität mit diesen Angaben? Das geht nicht auf. Diese Preise funktionieren nur wenn es oppressive Zuhälter gibt, ein System der Unterdrückung und Ausbeutung, basierend auf Schamhaftigkeit und legalen Grauzonen.

    Hm... Ein Blatt Papier kostet einen Heller? das war es dann auch schon mit der Bilder-Armenzeitung, die es angeblich gibt. Die müsste ja mindestens 2-3+ Heller kosten und welcher Analphabet gibt schon ein Drittel seines Einkommens für ein Blatt bedrucktes Papier her?

    Vergesst die Preise. Die sind fast alle völliger Mumpitz. Das ist auch überhaupt nicht böse gemeint, aber die Preislisten haben noch nie Hand und Fuß gehabt. Man kann damit schlicht nicht rechnen und sie spiegeln keinen einzigen Ausschnitt der Welt tatsächlich treffend wieder.

  • Rattazustra

    Ich kann deine Kritik nicht nachvollziehen. Natürlich ist eine Übernachtung in einer Taverne teuerer, als in einem Winkel oder einer selbst zusammengebauten Hütte. Und ja, sie tragen Lumpen und keine neue Lendenschurz.

    Bücher und Papier sind teuer. Wenn es Armenzeitungen gibt (die Stelle kenne ich nicht), dann ist die Frage, wer das Finanziert. Aber die Zeit vor der französischen Revolution waren Zeit großer Armut (ich kenn keinen vergleichbare), trotzdem gab es Flugblätter.

    Und Gleichberechtigung heißt nicht, das Bordelle Kooperativen sind, in der alle Glücklich sind. Da spielt auch der Realismus eine Rolle. An Bordellen verdienen ein Menge Leute, die da nicht arbeiten: Besitzer; Steuern und Abgaben; Stadtwachen, die bestochen werden und Schutzgelder die bezahlt werden müssen.

    Hafer und Heu waren historisch extrem teuer, deswegen war die Haltung von mehreren Pferden auch wirklicher Luxus.

    Was die Kosten für einige Gegenstände an geht, ja, da stimmt einiges nicht im Detail. Der Dreschflegel für 15 S ist schon seit Jahren ein geläufiger Witz. Obwohl man auch diesen Preis erklären kann, Dreschflegel werden einfach nicht auf dem freien Markt gehandelt.

    Der Händler erkennt in der Gestalt, die auf ihm zu kommt, gleich den Abenteurer. Zerlumpte, abgetragene Kleidung, mehr Waffen am Körper, als in der Stadt ziemlich ist, diverse Ausrüstungsgegenstände am ganzen Körper. Diese Person hat tatsächlich ein Seil über die Schulter gelegt und eine Abblendlaterne am Gürtel. Aber ansonsten wirkt er harmlos, als er sich das Angebot von Trockenfisch, Kerzen, Salz an schaut: »Ich brauche einen Dreschflegel.« »Werter Herr, wir sind hier in einer Stadt, wir führen keine Dreschflegel. Mein Cousin ist Bauer. Ich glaube, wenn er einen Dreschflegel braucht, dann macht er sich einen.« Er stutz nur kurz, er ist ein erfahrender Händler und weiß, das Abenteurer, ihre Ideen und gesunder Menschenverstand wenig miteinander zu tun hat. »Ehm, was wäret ihr denn bereit für einen Dreschflegel zu zahlen.« Der Abenteurer kramt in seinen Taschen herum: »Ich habe hier 15 Silber.« »Ah, Meister, mir fällt gerade ein, ich habe noch einen wunderbaren Dreschflegel im Lager. Der ist genau das, was ein Mann von Welt braucht. Aber mein Geselle ist gerade unterwegs, und ich kann nicht im Lager suchen, wenn ich im Laden allein bin. Könnt ihr in zwei, oder besser in drei Stunden noch mal vorbei kommen?«

    7 Mal editiert, zuletzt von Tharbad (30. Oktober 2017 um 10:39)

  • Natürlich ist eine Übernachtung in einer Taverne teuerer, als in einem Winkel oder einer selbst zusammengebauten Hütte.

    Nein, tatsächlich ist ein Strohsack in einem Schlafsaal nicht teurer als eine eigene Hütte, oder ein eigenes Zimmer in einer billigen Hütte. Vergiss nicht das die unterste Einkommensstufe nicht etwa heißt "Penner, Waldschrate und Aussätzige", denn die haben gar kein Einkommen. Da sind Mägde und Knechte drin. Entweder die erhalten Kost und Logis, was die Angaben so lange nutzlos macht solange das spekulativ ist, oder aber sie müssen irgendeine Form von Preis für ihre Unterbringung und Versorgung zahlen und deutlich günstiger als Strohsack im Schlafsaal wird es kaum noch. Alte Quellen gehen da runter bis 5 Heller, aber auch das wird da eng. Funktionierte aber etwas besser, zumal die Lohngruppe früher eher mit bis zu 30 Heller gerechnet wurde.

    Zumal das Maximum des historischen Ausmaßes an Elend und Armut, wie du es so treffend mit der Zeit der Französischen Revolution referenzierst, vollkommen inkompatibel ist mit allem sonst. Das fängt damit an das Elendsgrade wie zur Zeit der Französischen Revolution gemeinhin zu Französischen Revolutionen führen. Sie sind oben drein nur dann möglich, wenn die Herrschenden der übelste und widerwärtigste Abschaum sind, das allerletzte Dreckspack und die scheußlichsten Tyrannen. Und es erfordert eine Staatsreligion, die einem ausgedachten Schreckensgott dient.

    Dann würde Rohaja mitsamt ihrer Schwester aber bald unter der Guillotine liegen.

    Zudem, Aventurien kennt (völlig unnötigerweise) die Kartoffel UND die Zuckerrübe! Yay! Hunger war gestern. Die Industrielle Revolution beginnt in 3, 2, 1...

    Und Gleichberechtigung heißt nicht, das Bordelle Kooperativen sind, in der alle Glücklich sind. Da spielt auch der Realismus eine Rolle. An Bordellen verdienen ein Menge Leute, die da nicht arbeiten: Besitzer; Steuern und Abgaben; Stadtwachen, die bestochen werden und Schutzgelder die bezahlt werden müssen.

    Wozu müssen Stadtwachen bestochen werden, wenn es Steuern und Abgaben zu bezahlen gibt? A oder B. Wozu müssen Schutzgelder bezahlt werden, wenn es eine Staatskirche gibt die das Gewerbe teilweise unter Schirmherrschaft hat? Das funktioniert so nicht. Und warum sollten all die mächtigen Frauen in Stadtrat und Behörden, die Stadtwächterinnen und Richterinnen, eine derartige Ausbeutung von Frauen zulassen? Und ja, trotz vermeintlicher Gleichberechtigung dürften weit über 90% aller Prostituierten Frauen sein, sofern Aventurier nicht in ihrem gesamten Sexualverhalten stärker von realen Menschen abweichen, als reale Menschen von Delphinen. Menschen sind nun einmal dimorphe K-Strategie Säuger. Da hängt eine Menge Ballast dran den man nicht los wird ohne utopische Gesellschaftsformen.

    Ich sagte nie das Bordelle Kooperativen wären in denen alle glücklich wären. Ich gehe davon aus das Bordelle Orte der Ausbeutung sind, aber es ist nicht möglich das sie es im gleichen Maß wie real sind. Schlicht weil die geschlechtsbasierte Stigmatisierung entfällt. Homosexuelle Prostitution funktioniert daher auch real vollkommen anders als heterosexuelle und lesbische Prostitution.

    Der Dreschflegel für 15 S ist schon seit Jahren ein geläufiger Witz. Obwohl man auch diesen Preis erklären kann, Dreschflegel werden einfach nicht auf dem freien Markt gehandelt.

    Ist das dein Ernst?!

  • Die Angaben im GRW sind vollkommen nutzlos.

    Auch wenn DSA sicherlich keine Wirtschaftssimulation ist, passen die Preislisten schon weitgehend und sind weit entfernt von vollkommener Nutzlosigkeit. Einige grobe Schnitzer (z.B. Kupferkessel!) der alten Edition wurden in der 5er Version korrigiert.

    Man darf bei der Betrachtung auch nicht vergessen, dass sich die Preise auf Waren und Verkäufer normaler (mittlerer) Qualität (3) beziehen. In solchen Läden und Gaststätten verkehren keine billigen Arbeitskräfte. Die findet man in den billigsten Absteigen und Bruchbuden (1, 50%), wenn sie sich das überhaupt leisten können. In dem Stand bleibt auch oft der Magen leer oder halb gefüllt, ebenso wie Mietskasernen etc. meist nicht Nachtweise vermietet werden und für Dauergäste billiger sind. Und natürlich gibt es auch einen Unterschied zwischen dem Lendenschurz eines Häuptlings und dem eines Omegastammesmitglieds.

    Außerdem bilden die Preise Neuware und in manchen Fällen auch Maßarbeit ab. Gebrauchtware und x. Wahl waren auch in älteren Versionen schon deutlich billiger zu haben.

    Was in der Tat immer noch nicht gut funktioniert, ist eine Mikrobetrachtung wirtschaftlicher Vorgänge z.B. wenn Preise und Qualitäten auf detaillierte Handwerksregeln (z.B. verbesserte Waffen) und daraus errechnete oder geschätzte Löhne/Kosten/Preise treffen. Allerdings gibt es dafür wWn auch noch keine offiziellen Spielhilfen (z.B. Preis besserer Waffen), so dass man noch improvisieren muss.

    Zwei Fragen dazu:
    Wie viel von dem Einkommen glaubt ihr bleibt der Person Netto am Ende davon?
    Wie viel würdet ihr sagen, bekommen Geweihte äquivalent (auch wenn sie kein eigenes Eigentum haben, aber damit man grob die Abschätzung abschätzen kann)?

    In älteren Editionen gab es hier mehr Anhaltspunkte als bislang in DSA 5. Generell ist das "Verdienen" nicht linear, sondern eine Kurve. Überschuss (Nennenswerte Sparbeträge) gibt es im Prinzip erst im Mittelstand (DSA 5: Qualifizierte Arbeiter). Darunter lebt man i.d.R. von der Hand in den Mund (Einnahmen = Ausgaben) und im unteren Bereich der Gesellschaft funktioniert selbst das nur unregelmäßig (s.o.).

    Im oberen Bereich gibt es zwar oft Überschüsse, jedoch lebt man oft auch über Stand so dass selbst Hochadelige einen leeren Sparstrumpf oder sogar Schulden haben (legendär: König von Brabak, aber z.B. auch der Graf von Belhanka hat seine Stadt an die Bürger verkaufen müssen...)

    Aus früheren Zeiten gab es mal eine Redaxangabe "ein mittelständischer Handwerker kann etwa 6 D. pro Monat sparen". Das kommt über den Daumen gepeilt auch ganz gut hin (15 D. typische Lebensstilkosten [DSA 4 Mittelstand], 6 D. Sparschwein = 21 D. / 30 Tage = 7 S. pro Tag [in dem Stand 5-9 S. pro Tag]). Wenn man berücksichtigt, dass es sich hier nur um Richtwerte handelt und Leistungen etc. für Heimische oft günstiger sind, kommt das wohl mit den Abgaben auf 0:0 hinaus und entsprechend passen auch die etwa 6 Dukaten.

    In diesem Gesellschaftsbereich befinden sich auch die einfachen Geweihten (es gibt natürlich auch hier Ausnahmen z.B. Travia Bettelpriester oder Phexbörsenmagnaten. Im Extrem die Borongeweihten, die weder Einkommen noch Besitz haben). Einfache Geweihte im Bereich der Qualifizierten Arbeiter bzw. beim 6 D. Sparschwein einzuordnen kommt als Richtwert gut hin. Hochgeweihte und ähnlich angesehene Geweihte (z.B. die Gelehrten der Hesindekirche, Praiosadvokaten etc.) rangieren eher im Bereich hochqualifizierter Arbeitskräfte oder darüber (je nach Kirche, Position etc.).

    Hier wird es langsam auch unmöglich verlässliche Angaben zum Einkommen zu finden und das Einkommen von Baron und Co. ist wie seine Ausgaben eher etwas für eine eigene Spielhilfe (gab es z.B. im Boten).

    Im normalen Heldenbereich kommt man mit den obigen Angaben ausreichend genau zu Recht.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (30. Oktober 2017 um 22:05)

  • Erstmal: Natürlich funktionieren die Preise nicht. Das war immer so, das wird vermutlich leider immer so bleiben.

    Es gibt aber in gewissen Rahmen Möglichkeiten, das etwas anzupassen - oftmals zum Beispiel, indem man zwischen kurzfristigen und langfristigen Arrangements unterscheidet. Wenn der Held den Wirt um einen Platz im Schlafsaal für die Nacht fragt, macht das zwei Heller. Wenn der Tagelöhner den Wirt um einen Platz im Schlafsaal für den nächsten Monat fragt, berechnet er vielleicht nur einen oder anderthalb, weil dafür eben dieser Strohsack den kompletten Monat über belegt ist.

    Teils mag es auch Berufe geben, die wirklich nicht selbst über die Runden kommen und nur Zuverdienst sein können. Die Tagelöhnerin macht zum Beispiel den großen "Reibach" des Jahres vermutlich zu Ernte und Aussaat, während sie sich ansonsten mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser hält und in ganz schlechten Zeiten nur ein klein wenig Heimarbeit betreiben kann und betteln muss. Heißt: Im besten Teil des Jahres kriegt sie eben eher die täglichen 9 Heller, sonst beträgt der Verdienst eher mal 5 (= Strohsack + 2mal Grütze) und im Winter werden es dann eher 2 (= ein warmes Plätzchen und Armenspeisungen oder Schulden).

    Beim Thema Familie wäre die Frage, ob die wirklich bei allen eingeplant ist - irdisch blieben ja meines Wissens viele Knechte und Mägde auch unvermählt.

    Und ja, trotz vermeintlicher Gleichberechtigung dürften weit über 90% aller Prostituierten Frauen sein, sofern Aventurier nicht in ihrem gesamten Sexualverhalten stärker von realen Menschen abweichen, als reale Menschen von Delphinen. Menschen sind nun einmal dimorphe K-Strategie Säuger. Da hängt eine Menge Ballast dran den man nicht los wird ohne utopische Gesellschaftsformen.

    Solltest du das näher besprechen wollen, empfiehlt sich ein neuer Thread - aus Erfahrung ufert sowas sehr leicht aus. Es gibt aber durchaus Gründe anzunehmen, dass das aventurische Sexualverhalten aus verschiedenen Gründen ein deutlich anderes ist als das irdische, zu welchem Grad auch immer.

    Wie viel würdet ihr sagen, bekommen Geweihte äquivalent (auch wenn sie kein eigenes Eigentum haben, aber damit man grob die Abschätzung abschätzen kann)?

    Erstmal gibt es "den Geweihten" natürlich nicht. Zwischen dem SO5 Boroni, der weltlichen Dingen entsagt und nah am Bettelmönch dran ist, und der SO13 Boroni, die wie es einer Dienerin des Götterfürsten gebührt in ihrer Sänfte von ihren Sklaven durch die Stadt getragen wird, liegen Welten (und ein Kirchenschisma).

    Zum anderen weiß ich aber auch gerade keine Quelle, die tatsächlich aussagen würde, dass Geweihte kein Eigentum besitzen. Sicher wird ihnen vieles von ihrer Kirche ohne direkte Abrechnung gestellt, aber ein Burgvögtin, die in der Burg ihres Dienstherren wohnt und von dessen Köchen versorgt wird, würde man ja auch nicht das Eigentum absprechen.

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  • Erstmal: Natürlich funktionieren die Preise nicht. Das war immer so, das wird vermutlich leider immer so bleiben.

    Warum? Es ist nicht nötigerweise so und es wird von einigen Faktoren immens begünstigt, unter anderem das keinerlei Referenzrahmen gegeben werden. Das ist aber nicht zwingend so. Das ist schlicht schlechte Arbeit. Ich finde das die Autoren es sich da einfach unverschämt leicht machen. Es ist schlechter Stil eine Liste anzugeben und einfach nicht zu sagen was sie bedeutet. Was bedeutet es wenn bei einem beliebigen Objekt ein Preis von XY steht? Was IST dieser Preis? Die Antwort allein auf diese Frage behebt bereits einen gewaltigen Teil aller Probleme. Ist es der Marktpreis? Im Idealfall? Im statistischen Mittel? Extrembereinigt? Wo? Überall?! Kaum denkbar, also wo? Im Aventurischen Durchschnitt? Unmöglich. Dann käme nur Bockmist bei raus.

    Zahlen brauchen Referenzrahmen. Den zu geben ist leicht. Ihn rückwirkend zu erraten ist unmöglich. Da sind schlicht die Autoren gefragt, die dann eben 1-2 Wochen Arbeit in etwas stecken müssen das sonst auf Jahre hundertausende von Mannstunden Spielerzeit vernichtet und hunderte Geschichten erschwert oder unmöglich macht. Ein gutes Preissystem kann nämlich auch aus sich heraus Geschichten generieren und begünstigen.

    Die Preise funktionieren nicht und sie taten das auch noch nie wirklich, aber das ist nichts was sich nicht ändern ließe. DSA 4 hatte ein komplettes Quellenbuch zu dem Thema. In so einem Rahmen muss das mehr als nur vage machbar sein. Reale Wirtschaft funktioniert und historische Wirtschaft funktionierte auch. Es gab Handel und es gab Preise. Ich kann mir nicht vorstellen wie ein paartausend Elfen, ein Drache und ein Typ der Echsenaugen kocht daran etwas gravierendes ändern würden.

    Es gibt aber durchaus Gründe anzunehmen, dass das aventurische Sexualverhalten aus verschiedenen Gründen ein deutlich anderes ist als das irdische, zu welchem Grad auch immer.

    Zu keinem großen. Das gilt nämlich für nahezu alle Verhaltensweisen. Wenn Aventurier zu dramatisch mental und physiologisch von realen Menschen abweichen würden, modernen wie historischen, könnten wir alle sie schlicht nicht mehr spielen, ohne das wir vorher eine Bücherwand voll mit Büchern gelesen haben wie die nun ticken. Zumal alle indirekten Quellen recht deutlich machen das alles weitgehend so ist wie man es kennt. Einzelbelege sind wertlos, wenn sie im Kontrast mit dem Backdrop unglaubwürdig sind. Das ist ein Sack voll mit mutierten Daimonidenflöhen. Wer auch immer den aufmacht sei mir willkommen. Ich zeig da nur drauf und warne davor die Kordel zu lösen. Das zu debattieren kann lustig oder spannend sein. Produktiv ist es nicht, weil es keinerlei Wahrheit gibt die es da zu finden gibt.

  • DSA 4 hatte ein komplettes Quellenbuch zu dem Thema

    Und ich erinnere mich noch an dessen Auswirkungen - beispielsweise gab es mal eine Forendebatte über einen Rondrianer, der im Rahmen einer Verfolgungsjagd den Markstand eines Imkers niedergerissen hat, weswegen dann leider der lokale Rondratempel Pleite gegangen ist (1 Stein Bienenwachs: 20-60 Dukaten, man beachte aber auch: 2 Unzen schwere Wachskerze: 1 H -> 1 Stein Wachskerzen: 2 Silber).

    Ich stimme zu, dass ein paar nähere Angaben zu Preisen (unter welchen Umständen werden die verlangt, wer zahlt üblicherweise mehr, wer weniger?) sinnvoll sind. Aber wenn man nur eine Preisliste verwenden möchte, woran orientiert man sich dann? Am hochmittelalterlichen Andergast, dem Spätmittelalter von Garethien oder der Rennaissance des Horasreichs? Dem europäischen Mittelalter des Mittelreichs oder dem arabischen der Tulamidenlande?

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  • Und ich erinnere mich noch an dessen Auswirkungen - beispielsweise gab es mal eine Forendebatte über einen Rondrianer, der im Rahmen einer Verfolgungsjagd den Markstand eines Imkers niedergerissen hat, weswegen dann leider der lokale Rondratempel Pleite gegangen ist (1 Stein Bienenwachs: 20-60 Dukaten, man beachte aber auch: 2 Unzen schwere Wachskerze: 1 H -> 1 Stein Wachskerzen: 2 Silber).

    Ich stimme zu, dass ein paar nähere Angaben zu Preisen (unter welchen Umständen werden die verlangt, wer zahlt üblicherweise mehr, wer weniger?) sinnvoll sind. Aber wenn man nur eine Preisliste verwenden möchte, woran orientiert man sich dann? Am hochmittelalterlichen Andergast, dem Spätmittelalter von Garethien oder der Rennaissance des Horasreichs? Dem europäischen Mittelalter des Mittelreichs oder dem arabischen der Tulamidenlande?

    Nun, an allen? Mit mehreren Preisliste umzugehen wäre ein Klacks wenn ich dran denke was wir sonst alles an Tabellen mitschleppen.

  • Ist halt die Frage, wieviel Recherche- und Umrechnungszeit man in die ganze Aktion reinstecken will, zumal ich vermute, dass dadurch die Brüche des Wirtschaftssystems eher noch stärker sichtbar werden. "Wie, ein Langschwert kaufen? Da fahr mal lieber einen Tag die Küste runter, da bekommst du es für den halben Preis ..."

    Aber wenn jemand sowas allen Ernstes als Projekt anleiern wollen würde, wäre ich sicherlich interessiert am Ergebnis. Einen groben Schritt in die Richtung hat Andwari mal im DSAForum mit dem Apfeldorf gemacht. Durchaus spannend zu lesen, aber vermutlich nicht mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand für ganz Aventurien zu fabrizieren.

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  • Ich glaube es ist einfacher, erst mal zu sehen, ob andere Systeme eine gute Preisliste haben, als alles komplett neu zu machen. Vor allem, weil es ja noch tiefer geht. Der Preis hängt ja auch davon ab, wie lange man braucht, einen Gegenstand zu produzieren.

    "Wie, ein Langschwert kaufen? Da fahr mal lieber einen Tag die Küste runter, da bekommst du es für den halben Preis ..."

    Hm, eigentlich ist die Frage eher, ob es das Langschwert gibt. Gibt es einen Waffenschmied, wieviele Aufträge hat er und bis wann kann er ein Schwert fertig machen. Das ist ja kein Supermarkt.

  • Kommt drauf an, wo "das" ist - es gibt ja durchaus Orte, die ein hinreichend großes Handelsaufkommen haben, dass entweder ein Waffenschmied selbst auf Vorrat fertigen oder ein entsprechend großer Händler welche fürs Lager einkaufen kann.

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  • Ich glaube es ist einfacher, erst mal zu sehen, ob andere Systeme eine gute Preisliste haben, als alles komplett neu zu machen.

    Gibt es nicht. Und wenn doch verstecken sie sich gut. Es gibt ein paar Preisliste mit weniger Fehlern, aber die machen das vor allem indem sie kaum Posten enthalten.

    Und ich erinnere mich noch an dessen Auswirkungen

    Deswegen sagte ich ja auch nur das es ein Buch gab. Nicht das es gut war.

    beispielsweise gab es mal eine Forendebatte über einen Rondrianer, der im Rahmen einer Verfolgungsjagd den Markstand eines Imkers niedergerissen hat, weswegen dann leider der lokale Rondratempel Pleite gegangen ist (1 Stein Bienenwachs: 20-60 Dukaten, man beachte aber auch: 2 Unzen schwere Wachskerze: 1 H -> 1 Stein Wachskerzen: 2 Silber).

    Das ist aber auch vollkommen realistisch, denn ein niedergerissener Marktstand geht üblicherweise sofort in Flammen auf und vernichtet sich selbst nahezu vollständig. Zumal dem die juristische Verantwortungsfrage vorangehen würde, denn viele Rechtssysteme lasten derartige Schäden dem verfolgten Verbrecher an und dann ist da noch die Variante "Pech gehabt" für den... uhm... Wachshändler?! Was zum Dömmel macht man bitte aus Imkereiprodukten, das im Zuge eines Umkippens in einem Atompilz hochgeht? Der schlimmste Schaden der da entstehen dürfte wäre die Arbeitszeit für das neu einschmelzen und ziehen.

    Ist halt die Frage, wieviel Recherche- und Umrechnungszeit man in die ganze Aktion reinstecken will, zumal ich vermute, dass dadurch die Brüche des Wirtschaftssystems eher noch stärker sichtbar werden. "Wie, ein Langschwert kaufen? Da fahr mal lieber einen Tag die Küste runter, da bekommst du es für den halben Preis ..."

    Es geht dabei nicht nur um Recherche. Man kann nur echte Dinge recherchieren. Genau das ist ja das Problem. Es braucht auch etwas Cojones. Die Verantwortlichen, die Welt prägenden und definierenden Autoren, tragen da eine gewisse Verantwortung Eier zu zeigen und Entscheidungen zu treffen. Aventurien ist mehr Theaterbühne als Simulation. Eine Bühne wird nicht simuliert, sie wird gestaltet, aber sie gestaltet sich nicht von allein. Nicht einmal einfachste klimatische oder geographische Aspekte der Welt funktionieren plausibel (Stichwort: Wüste Khom, Thermik und Horizont). Warum sollte da simulierter Handel funktionieren? Also muss man ihn in einigen Punkten definieren.

    Die Frage die du da stellst ist schließlich absolut richtig. Warum sollte ich X irgendwo kaufen, wenn es das einen Katzensprung weiter zum halben Preis gibt? Und wichtiger noch: Warum sollte irgendjemand das tun? Denn das ist was Handel täte. Handel normalisiert Preise. Und das ist das witzige daran, denn für ein Rollenspiel ist genau das doch super vereinfachend. Wenn man die Handelspreise auf Basis des Mittelreichischen Medians festlegt, dann kann man auf der Basis sehr einfache Herleitungen entlang der Nord-Süd-Küstenrouten verwenden, die direkt und unmittelbar mit diesem Markt verwoben sind. Nicht haltbare Produkte sind dabei teilweise außen vor, aber Saisonalität ist ohnehin ein Thema für sich.

    Ist es möglich das perfekt zu simulieren? Nein. Aber es gibt Alternativen zur Simulation und sei es eine Teil-Simulation mit fixierten Parametern.

    Aventurien ist winzig und dieses eine Mal spielt diese Winzigkeit der Vereinfachung immens in die Hände. So zwergenhaft wie es ist erübrigen sich sämtliche Komplikationen von Fernhandel und komplexer Geopolitik. Die Gesamtheit Aventuriens hat die Komplexität des Mittelmeerhandels, bzw. des Deutschen oder Französischen Binnenmarktes. Das ist unheimlich übersichtlich und Beispiele dafür wie das funktioniert, welche Stärken und Schwächen es hat, finden wir von der Vor-Antike über die Antike bis in die Neuzeit. Einige der besten Handelsquellen stammen aus exakt so einer Region, nur das wir im aventurischen Falle den gesamten Fernhandel amputieren können. Den gibt es schließlich schlicht nicht. Die Strecke von irgendwo nach irgendwo anders ist ein Katzensprung mittels Küstenschifffahrt. Das ist sogar noch simpler als das Mittelmeer. Das ist Adria und Griechische See.

    Tatsächlich wirft das viel weniger Probleme für Handel auf, als für andere Dinge. Genetische Diversität und Geopolitik wären da weitaus größere Probleme, aber die tun hier nichts zur Sache. Beim Handel ist die geringe Größe äußerst gut für die Vereinfachung, zumal auch einheitliche rechtliche Standards bei einem solchen Schrumpfmarkt viel einfacher sind und es nahezu nichts geben dürfte das irgendwo vollkommen neu und unbekannt ist. Es globalisiert die Welt. Aber Handel tut das nunmal, wenn es ihn gibt und es gibt ihn, wenn er möglich ist. Zumal, irgendeinen Grund muss es für die Aventurier ja geben diese ganzen bekifften Schiffstypen zu bauen. ;)

  • Die Liste ist nicht gut aber immerhin ist die Liste von DSA 5 im Vergleich zu der Prä-DSA5-Liste schon deutlich besser.

    Mir persönlich hätte eine noch besser durchdachte Liste auch besser gefallen. Aber das ist immer so eine Sache: DSA muss ja schlicht auch wirtschaftlich bleiben und soo viele Abnehmer findet es auch nicht. Zudem hat nicht jeder der Autoren genau das studiert, was man selbst studiert hat und hat genau in dem Bereich eine absurde Expertise aufgebaut. Ich verdrehe meine Augen wenn ich sehe, wie die körperlichen Fähigkeiten gegliedert sind. Du bei der Wirtschaft (die mich IT seit DSA 5 noch nie gestört hat tbh).

    Allerdings simpel zu fordern, dass man die Größe des Kontinents nutzt um ein einfaches Wirtschaftssystem zu simulieren, zerstört sehr viel anderes. So einfach ist das nicht. Obwohl es nicht plausibel ist, sind Al'Anfaner Produkte in Gareth nämlich teurer. Das gehört zum Fluff. Hier setzt das Problem schon viel früher an, wie du ja selbst gesagt hast. Da mussten die Autoren zwischen erhalten und reformieren abwägen und die Sorge war halt, dass sich manche DSA Spieler verprellt fühlen. Und das verstehe ich, auch wenn ich persönlich mir an der Stelle auch mehr Mut zur Reformation gewünscht hätte.

    Ich warne alllgemein vor pauschalen Äußerungen a la: "Das wäre sooo simpel". Da hat man dann meistens noch andere Auswirkungen nicht auf dem Schirm und wird wohl den meisten Problemen nicht gerecht.

    Aber back to topic: Danke für eure Rückmeldungen. Mit ist bewusst, dass es Probleme macht. Und wer sagt eigentlich, dass ein Tagelöhner immer ein Dach über dem Kopf hat? Oder vielleicht kriegt er nur einen Platz in einer leeren Koppel?

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • Moin,

    ok vieles wurde schon während des SChreibens gesagt, aber ich kann es ja nochmal sagen :D

    Als jemand, der gerne mal am PC auch ne Wirtschaftssimulation spielt und von Haus aus BWLer ist, habe ich grundsätzlich sehr viel Sympathie für solche Überlegungen hinsichtlich eines "wirtschaftlich-realistischen" Aventuriens. Ich weiß aber ehrlich nicht, wohin die führen sollen. Die Forderung nach "wirtschaftlichem Realismus" kann ich nachvollziehen, teile sie jedoch nur bedingt.

    DSA ist ja ein Rollenspiel und seine Regeln sind ja in erster Linie dafür da coole Heldenaktionen abzubilden, Reisen, Dungeons zu plündern, zu schleichen, klettern, kämpfen, zaubern und dabei Spaß und Spannung zu haben. Hier muss dann auch der Fokus der Verregelung liegen. Die mutmaßliche Mehrzahl an Spielern fragt ja kein plausibles/realistisches Wirtschaftssystem nach. Ich auch nicht. Insofern reicht es doch aus, wenn die Geld-Ressourcen irgendwie für die Helden knapp bleiben, damit man sich über das gefundene Artefakt oder Goldschatz freuen kann bzw. die Herstellung eines besonderen Schwertes eben was besonderes ist. Kneipenrechnungen, Arbeitslöhne und Preisunterschiede bei normalen Schwertern sind da häufig doch nur nebensächlich.

    Ich würde mich bspw. über neue Abenteuer, Magieregeln oder Regionalbeschreibungen mehr freuen, als über ein völlig konsistentes aventurisches Wirtschaftssystem. Insofern verstehe ich schon, wenn die Regelautoren hierauf nicht so viel der teuren Arbeitszeit verwenden. Wer da mehr Realismus benötigt, dem sei es natürlich unbenommen da eigene Preislisten zu erstellen - wobei ich aber mal vermuten möchte, dass auch dort schnell "Unplausibilitäten" gefunden werden - dafür sind solche Fragen auch im kleinen Aventurien viel zu komplex.

    Insofern würde ich eigentlich Albinosheep fragen wollen: Wofür brauchst Du denn diese Information? Ich würde darauf aufbauend die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen nach den Löhnen vom Zweck abhängig geben.

    Zum Thema "Schwerter auf Vorrat/von der Stange": Das kann meinetwegen gerne unrealistisch sein, ist im Rollenspiel manchmal einfach nur tierisch praktisch, damit sich die Helden einfach, schnell und bequem mit relativ für die Spielsituation normal ausrüsten können. Wenn es was "besonderes" sein darf, darfs dann gerne auch länger dauern.

    Schöne Grüße


    L

  • Insofern würde ich eigentlich Albinosheep fragen wollen: Wofür brauchst Du denn diese Information? Ich würde darauf aufbauend die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen nach den Löhnen vom Zweck abhängig geben.

    Wir spielen in einer Baronie, in der alle Helden - neben dem unregelmäßigen Heldenwerk für das es eigens Gelder gibt - ihrem "Handwerk" nachgehen (2x Priester, 1x Hofmagier, 1x Leutnant der Wache, 2x Elf, 1x Schreiberin am Hafen, 1x Schmied, 1x zwielichtiges etwas). Das wollte ich halt gerne so abbilden, dass ich am Ende sagen kann: Du hast so und so viel Geld am Ende jeden Monats übrig und davon kannst du dir jene abenteuerrelevanten Gimmicks kaufen.

    Das soll nicht zu genau sein, aber z.B. interessiert sich schon ein Spieler, wann er sich endlich ein Pferd leisten kann. :)

    Mit der Lizenz zum Mähen.

  • Hm, gerade bei Schmieden hängt der gewinn extrem vom Fertigkeitswert ab. Gerade bei Waffen- und Rüstungsschmieden. Da kann sich das sehr schnell vervielfachen. Dazu ist die Dauer eine Waffen zu schmieden zu unterschiedlich und der Preis steigt ja auch für bessere Waffen stark an (auch wenn es dafür keine Regeln gibt). Auf der anderen Seite muss er erst einmal in die Schmiede investieren und hat in der Regel auch Personal (Hilfsarbeiter für den Blasebalg und zum Hämmern), Gesellen und Lehrling. Auch wenn das zum Teil natürlich optional ist.

    Dazu kommen noch die Materialien, vor allem Holzkohle. Ich kenne einen (etwas extremen) Wert, bei dem man eine halbe Tonne Holzkohle für ein Schwert gebraucht hat. Aber da zuverlässige Daten zu bekommen, wird schwierig.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (2. November 2017 um 23:13)

  • Wirtschaft ist ein äußerst komplexes Thema, welches von nahezu unendlich vielen Faktoren beeinflusst wird, dass diese Thematik in meinen Augen zu umfangreich macht um adäquat am Spieltisch simuliert zu werden. Wozu auch? Letztlich muss die Wirtschaft doch nur für die Helden passen, oder nicht?

    Meine Aufgabe als Spielleiter ist es die Helden vor Herausforderungen zu stellen und zu belohnen, so dass Helden und Spieler am Ball bleiben. Allein darauf sollte die Wirtschaft in meinen Augen aufgebaut sein. Wenn sie eine Herausforderung für die Spieler sein muss, dann soll es so sein, wenn sie eine Belohnung abwerfen soll, dann soll auch das sein.

    Wichtig ist einzig und allein, was ich mit den Helden anstellen möchte. Ein Bordellbesuch steht an...? Soll er so teuer sein, dass es eine neue Herausforderung für die Helden wird? Soll der Bordellbesuch eine Belohnung sein? Dann wird das, was die Helden besitzen ausreichend sein. Es könnte einen beachtlichen Teil ihrer Geldmittel in Anspruch nehmen... aber es lohnt sich ;)

    Ähnlich verhält es sich mit dem Schwert, und auch, ob es "auf Lager" ist, oder ob es noch ein paar Stunden oder Tage braucht es zu fertigen. Soll der Erwerb des Schwerts eine neue Herausforderung sein oder eine Belohnung? Ich gehe außerdem davon aus, dass es nur selten Preisschilder gibt, sondern Preise mündlich abgesprochen werden. Somit sind Szenarien, wie die Nummer mit dem Dreschflegel durchaus "realistisch" Wer mag die Helden davon abhalten in den nächsten Stunden den Händler zu beobachten und so den Betrug ans Licht zu bringen um den Preis zu drücken? Mit so nem Mist könnt man nen halben Spielabend verbringen...

    Die Wirtschaft sollte, meiner Meinung nach, in erster Linie das Spiel bereichern. Sollten die Spieler in einem Abenteuer genug Zeit und Muße haben um sich über die Warenwirtschaft Aventuriens Gedanken zu machen hab ich als Geschichtenerzähler versagt ;)