Verpflichtungen zum Tragen bringen

  • Fand keinen passenden Thread, der nicht 10 Jahre alt wäre.

    Ich möchte diesen Thread mal wieder anstossen (neuere habe ich nicht gefunden), weil ich als Meister grad so einen doofen Nachteil zum Nachteil machen muss. Ich weiß, ich weiß, ich hab dem zugestimmt, aber das ist e
    wig her, was weiß denn ich, was ich mir da gedacht habe.

    Der Held ist Thorwaler und hat Verpflichtungen gegenüber seiner Sippe oder wie das bei denen heisst. Sein Vater war Hetmann einer Pirateninsel, ein böser, böser Bösewicht hat ihn umgebracht und den Laden an sich gerissen. Er konnte als kleiner Junge entkommen und ist Schwertgeselle geworden, um eines Tage Rache üben zu können. Inigo Montoya, sozusagen. Seine Verpflichtung ist eben diese Rache und dann ein sich um den Laden kümmern.

    Das sich kümmern müssen kann man ja einfließen lassen. Nach dem großen Finale. Das große Finale ist auch schon geplant. Ich möchte jetzt aber gern vorher schon Nachteile. So wird die Gruppe nun einen (sehr lukrativen) Auftrag von Herrn Stoerrebrandt bekommen (die Göttin der Amazonen) und sich darauf stürzen wollen. Ich spiele mit dem Gedanken, das Abenteuer um seine Rache schon vorher anzustoßen, so dass er, wie bei Prinzipientreue von Gewissensbissen geplagt, das Amazonenabentuer nur mit halbem Herzen durchsteht. Ohne die Gruppe wird er keine Chance haben, also muss er mitkommen, damit seine Kameraden ihn anschließend begleiten und ihm bei seiner Rache helfen.

    Meine Frage: Findet Ihr das passend für den Nachteil? Wenn ja - wie regeltechnisch umsetzen? Über ein ganzes Abenteuer alle Proben erschweren wäre schon echt hart. Aber irgendsowas muss man sich überlegen, oder?

    Danke für Eure Hilfe,
    M

  • Auf keinen Fall!

    Das hat er mit diesem Nachteil nicht verdient, da du ihm keine Wahl lässt. Wenn er die Wahl hat und sich gegen seine Verpflichtung entscheidet, dann sollte das ein Nachteil sein. Aber ihm die Wahl nicht zu geben und ihn mit Mali das ganze Abenteuer zu bestrafen für ... nichts (!) ist bestimmt der falsche Weg.

    Spielspaß in den Vordergrund.

    Dann lass doch lieber ein paar Personen aus der Bande des Bösewichtes jetzt bei dem neuen Abenteuer als Handlanger auftreten. Können ja Söldner sein, die er jetzt wiedererkennt. Und als Nachteil kannst du's auch verwenden.

    Lass dann einfach Situationen mit diesen Söldnern entstehen. Beispiel: Sie bewachen etwas und dürfen nicht mitbekommen, dass die Helden da sind. Er kann dann entscheiden sie in ruhe zu lassen (Mali) oder eben entgegen des Interesses der Truppe, aber seiner Verpflichtung folgend zu handeln.

    Da lassen sich auf solche Weise bestimmt sogar noch schönere und gefährlichere Situationen gestalten.

  • Ich würde eine Rache auch eher über Rachsucht laufen lassen, denn über Verpflichtung. Denn dann ist ja mit "Rache feddich" Verpflichtung feddich und durch (sich um irgendwas zu kümmern gebietet ja die Verantwortung - jemand mit Adeligem Erbe und der erbt dann hat auch nicht die regeltechnische Verpflichtung, sich zu kümmern, wohl aber aus der Verpflichtung heraus, Titelträger/Amtsinhaber zu sein. Verpflichtung ist ja eher, das der, dem man verpflichtet ist, jeder zeit "Bei Fuß, sitz, platz" sagen kann und man muss es tun, ob man gerade Lust drauf und hat und ob es passt oder nicht.

    Aber da es schon ist wie es ist: nein, ein ganzes AB Mali auferlegen, nicht wegen einer freien Entscheidung des SC/Spielers, fände ich auch nicht gut. Und eigentlich gibt Verpflichtung auch keine Mali, sondern das ist mehr so ein "Bei Abruf bereit sein" (und dessen tatsächliche Nachteilsfähigkeit ist damit diskutierbar^^).

    Wenn also die Pflicht ganz dringlichst ruft nach Thorwal zu gehen, dann muss man ihr folgen und wenn die anderen mitkommen, weil ihr Kollege ihnen wichtig ist, würde man einen lukrativen Auftrag dann eigentlich sein lassen. Und wenn sie nicht ganz so dringlichst ruft, nimmt man erst den lukrativen Auftrag an und geht dann nach Thorwal, aber dann, weil man einschätzt, dass es so in Ordnung geht und passt und dann machen Abzüge in meinen Augen auch keinen Sinn.

  • Die einfachste Art, meiner Meinung nach, mit Verpflichtungen um zugehen ist, auf diese ab und an im Geldbeutel des Helden anzuspielen.
    Bsp: In einer Taverne klagt ein sturztrunkener Botenreiter sein Leid: "Er müsse nach [Stadt wo die Helden längere Zeit waren] und der weg sei so weit, noch dazu nur wegen einer einzigen blöden Nachricht, einiger Bauern aus dem betreffendem Dorf, welche an einen gewissen [Name des Helden] wohl einen Bettelbrief geschrieben hätten."

    Der Held gibt sich bestenfalls zu erkennen und liest, dass die schlechte Rübenernte dafür gesorgt hat, dass im nächsten Jahr keine Kühe/Ziegen angeschafft werden können und deshalb die Milchproduktion für die kleinen Kinder bedroht wäre.
    Es entsteht eine Handlungszwickmühle, keine Temporale, der Held kann auf das Abentuer gehen, jedoch ist die Frage, ob er vorher sich doch das neue Zauberschwert +3 holt oder dem Boten oder besser einem zuverlässigerem welcher nicht in jeder Kneipe erzählt was er bei sich hat, das Geld mit, oder lässt ihn alles kalt, oder will er nach dem Ab. selbst das Geld vorbeibringen und noch mehr ansparen
    oder besorgt er besondere Ziegen mit besserer Milch, und wünscht sich von dem Auftaggeber keinen besonderen Gegenstand, oder Geld sonderen einige Kälber um diese nach Hause zu treiben, aber sind nicht irgendwann die Pässe vereist ?

    Ὦ ξεῖν᾿, ἀγγέλλειν νάννοις ὅτι τῇδε κείμεθα τοῖς κείνων ῥήμασι πειθόμενοι.

  • Ich persönlich mag Helden mit Verpflichtungen und zwar sowohl als SL, als auch als Spieler.

    Den Heldengeldbeutel würde ich mit dem Nachteil nur in Ausnahmefällen schröpfen, denn dafür gibt es schließlich Nachteile wie z.B. Schulden.

    Verpflichtungen sind für mich eher ein Nachteil, der Helden bestimmte "Situationen und Umstände" aufzwingt, die sie nicht unbedingt gutheißen müssen.

    Mittel für die "große Sache" besorgen kann dazu gehören, aber ebenso Botendienste, Diplomatische [militärische, rahjastische, travianische...] Missionen uvm. - kurzum mit dem Nachteil gibt man viel Entscheidungsfreiheit in die Hand des SLs. Von der schlichten Zustellung eines Briefes bis zur politischen Hochzeit "zum Wohle der Familie" ist hier im Prinzip alles möglich.

    @Thorwaler:

    Die Verpflichtungen zur Sippe können ähnlich vielfältig in Anspruch genommen werden. Vielleicht muss er ein Bündnis eingehen, größere Mittel oder Unterstützung auftreiben oder für Leute arbeiten, die er eigentlich nicht leiden kann.

    Ein Auftrag seiner Sippe könnte ihn z.B. in die Dienste Störris zwingen. Dort muss er dann den Job machen, den der Alte von ihm verlangt. Im Gegenzug bekommt seine Sippe dann die Unterstützung vom Alten (und dem Held bleibt nicht viel vom "lukrativen Deal" für sein persönliches Konto). Allerdings sollte so ein negativ Erlebnis auch spürbare Auswirkungen haben: so darf dann ruhig auch mal der Name des Helden laut und deutlich fallen, wenn man mit dem neuen Drachenschiff und den angeheuerten Söldnern (aus dem Deal mit dem Alten) zur Rückeroberung seines angestammten Landes segelt. Vielleicht gibt es im AB auch andere Problemstellen, die man statt dessen über Verpflichtungen umgehen kann.

    Auch wenn ein Held mit dem Nachteil ein Befehlsempfänger ist, so kann man ihn aber noch lange nicht wie einen Sklaven schinden. ;)

  • Ja, so dachte ich mir das auch. Mal sehen, vielleicht ist Stoerrebrandt in meinem Aventurien einfach eine absolute Kapitalistensau, öffnet abe rbisher verschlossene Türen nach Hause. So gefällt es mir am Besten.

    Es wird, weil die 7G folgt, jeder Held in Versuchung geführt, einen Pakt zu schließen. Seiner wird nach spektakulärem Scheitern ermöglichen, seine Sippe zu retten. Mal sehen, wie er sihc entscheidet... muahahahaa.