Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

  • Das stimmt, die Frage ist nur in wie weit er weiterhin seinem Gott dienen kann wenn er mit einer Elfe lebt.

    Zitat

    Wenn er geweiht ist, wird er wegen dem Übertreten von Praios Geboten keine KE regenerieren, die Firnelfe wird mehr und mehr badoc.


    Würde er denn wirklich keinerlei KE regenerieren wenn er sich für ein Leben entscheidet? Wenn er trotzdem zu Praios betet und ihm huldigt, oder wird ihm automatisch die Weihe entzogen?
    Wenn ein Mensch sich dazu entscheidet den Lebensweg der Elfen zu leben und nach ihren Prinzipien lebt, dann wir die Elfe noch nicht richtig badoc oder?
    So weit ich weiß bedeutet doch "badoc" das "Begehren" im Sinne von nach Geld und Macht streben, also die Lebensgrundsätze der Menschen zu übernehmen und das tut die Elfe in dem Fall ja nicht!

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • Er hat einen Moralkodex. Bricht man den Moralkodex und seine Überzeugungen, gibt es ein schlechtes Gewissen und Abzüge bis zum abwinken auf alles und jedes. Und es ist im Ermessen der Gottheit, wenn eben der Moralkodex gebrochen wird, keine KE mehr regenerieren zu lassen (zusätzlich zu den erschwerten Liturgien und allem anderen), oder schlimmstenfalls gar die Weihe zu entziehen (oder die Kirche beschließt das, das kann nämlichen auch menschlicher Beschluss sein).
    Verlässt er den Orden, hat er noch immer die entsprechenden Nachteile und bricht er seine Überzeugungen, gibt es Einbußen. Und die Sache mit dem Gehorsam (wenn seine Obersten es ihm verbieten und dagegen sind) und der Magie und der Mission (den Glauben an Praios zu verbreiten) sind in diesem Fall gleich drei ganz harte Brocken.
    Er huldigt dem Gott ja nicht nur, in dem man zu ihm betet, sondern auch und vor allem, in dem nach seinen Prinzipien und Geboten lebt. So lange er die regeltechnischen Nachteile hat, werden sie ihn einschränken, weil sie darstellen, dass er fest an die Richtigkeit davon glaubt.

    Ich glaube, nach elfischer Sicht kann ein Mensch keine elfische Lebensweise leben. Schon gar kein tief gläubiger Mensch bei den Firnelfen, die Glauben an Götter besonders kritisch gegenüber stehen.
    Badoc ist alles, was nicht elfische Lebensweise und -sicht ist, so verstehe ich das auf ganz knapp einen Punkt gebracht. Nicht nur Geld oder weltliche Besitztünmerm, sondern alles, was nicht elfisch ist, ist badoc. Ein Mensch, der aufgrund seiner Herkunft, seines bisherigen Lebens, seines Glaubens und seines Denkens ist, was er ist, dürfte damit gerade von der firnelfischen Lebensweise sehr, sehr weit entfernt sein.
    Ich glaube auch nicht, dass die Sippe überhaupt einen Fremden, einen Mensch und einen tief religiösen Menschen gerne oder überhaupt aufnehmen wird (erst recht, wenn er sie den lieben langen Tag bekehren will und ihnen erzählt, warum sie nicht zaubern dürfen). Er wird deutlich Missklänge in die Sippe und deren Lebensweise bringen (ganz ohne Bekehrungsversuche und Ablehnung von Magie), er wird die Gefahr sein, für die ganze Sippe das badoc zu bringen. Wenn die Elfe zu ihrer Liebe zu ihm steht und bereit ist, sich ihm zu Liebe anzupassen (weniger Magie wirken z.B.), nähert sie sich schon dem badoc an, weil sie die elfische Lebensweise damit schon etwas verlässt, bzw. davon abweicht.

  • Badoc ist ebend wie eine Krankheit und Elfen die sich in der Nähe von Menschen aufhalten stecken sich an. Das tut sie ja auch schon wenn sie auf Abenteuerreise geht.

    Ich kann mir nicht vorstellen das ein Bannstrahler bei den Eiselfen lebt. Ganz abgesehen von seiner Menschlichkeit und Meinung etc. pp ist er ja ein totaler Klotz am Bein der Sippe. Die Eiselfen führen eines der härtesten Leben überhaupt auf Dere und überleben nur durch ihre Magie. Ein nivesischer Jäger.. das könnte ich mir gerade noch so vorstellen.. aber was kann der Bannstrahler schon in die Sippe einbringen? Sollen sie ihn durchfüttern wenn die Kinder Hunger leiden?

  • Das mit dem badoc sein bei den Elfen hatte ich auch so verstanden wie Fenia es beschreibt.Wenn man es genau nimmt,ist jeder Elf der auf Abenteuerreise zieht badoc.Das heisst nicht,dass er komplett verrueckt ist,aber er gibt einen Teil seines 'Elfseins' auf,verlaesst seine Sippe um mit Menschen durch die Lande zu ziehen...

  • Hallo zusammen,

    ich bin der Spieler des besagten Bannstrahlers und Verfasser der obigen Geschichte. Vielen Dank für die Rückmeldungen und danke an Nuala für das Hochladen der Geschichte.

    Für Tyrion würde es absolut nicht in Frage kommen, zu einem Stamm Eiselfen zu ziehen, mal ganz davon abgesehen, dass sie ihn, wie schon erwähnt, wohl gar nicht haben wollen
    würden. Ein Austritt aus dem Bannstrahler-Orden ist da wesentlich wahrscheinlicher, da diese doch sehr extrem sind. Tyrion gehört innerhalb der Praioskirche zur Untergruppe der
    Mystiker und ist ein bedingungsloser Verehrer Branibors, des Drachen der Gerechtigkeit. Er ist der Meinung, dass Magie schädlich und gefährlich sein kann, vor allem wenn man
    verantwortungslos damit umgeht. Nuala, die Firnelfe, hat sich bisher sehr verantwortungsvoll gezeigt. Die Wahrheit steht für ihn ebenso im Vordergrund und es ist ebenso die Wahrheit,
    dass die göttliche Queste, auf der sie sich befinden, ohne den ein oder anderen Zauber Nualas wohl gescheitert wäre. Bestärkt wird die Sympathie durch ihren mystischen Glauben
    an das "Licht", in dem alles beginnt und endet, was Tyrion stark an das Licht Praios' erinnert und er sich die Ähnlichkeit wahrscheinlich etwas schönredet.

    Was gibt es denn für Alternativen? Könnte nicht die ursprüngliche Praioskirche ihn aufnehmen? Der Moralkodex lautet hier "Neutralisiere Magie, wo immer möglich und ahnde ihren
    Missbrauch. Das Gildenrecht hast du jedoch zu achten." Laut meines Wissens sind im Codex Albyricus auch nicht-Gildenmagier geschützt. Zudem hat Nuala selbst viel dazu
    beigetragen, finstere Magie zu bekämpfen. Und ein Flim Flam bei einem Kampf bei Nacht, um die Gruppe zu unterstützen, ist für Tyrion keinesfalls Missbrauch.

    Viele Grüße
    Tyrion

  • Willkommen auf dem Orki.:)

    Die Bannstrahler gehören der Praios-Kirche an und haben die gleichen Gebote und Ideale, Prinzipien und Moralkodex. Und daher sehe ich eben gerade die Punkte des Gehorsams (wenn einer sagt: darfst du nicht, dann austreten und es trotzdem tun ist da schon etwas gewollt zurecht gedreht - dazu halte ich es für fraglich, dass jemand wie z.B. da Vanya, der nun wirklich eine sehr schönes und positives Aushängeschild der Praios-Kirche ist, dazu seinen Segen geben würde), der Mission (den Glauben an Praios verbreiten, also wohl auch und gerade bei seiner Geliebten) und dem Magiebann (Elfen sind wilde und durch den Codex nicht kontrollierte Bahne, der Codex gibt rechtliche Vorgaben und legt dar, was erlaubt ist und was nicht - bei den Elfen gibt es so etwas nicht) für besonders problematisch.
    Nicht legitimierte Magie, die keinen Einschränkungen und Richtlinien unterliegt außer jenen, was die (nicht einmal zwölfgöttergläubige) Elfe gerade für angemessen hält, ist meiner Auffassung nach nicht, womit die Praios-Kirche noch am besten umgehen kann und will (wenn da so eine praios- und reichsgläubige S& S Magierin wäre, oder eine aus Rommilys, der gesteht man eher zu, nicht schädlich mit der Magie umzugehen).

    Grundsätzlich gilt für euer Aventurien, was euch für euer Aventurien am besten gefällt, so ist es.
    Aber ausgerechnet einen Bannstrahler und eine Firnelfe unter einen Hut zu bringen, ohne dass der Bannstrahler gleich aus der Kirche austritt und nicht im weiteren seine Prinzipien und Kodizes mehr oder weniger dauerhaft übertritt, halte ich auch bei einer nicht ganz engen Auslegung der offiziellen Setzungen für schon etwas gewollt.
    Wenn euch das aber am besten gefällt und allgemein den Gruppenkonsens trifft (Spielspaß geht vor!): dann macht es so.

  • Wenn die beiden sich tatsächlich ineinander verlieben (was ich aus oben genannten Gründen für unwahrscheinlich halte), wenn also, dann würde ich als der Spieler des Bannstrahlers den Mann in derartige Konflikte stürzen lassen, dass er daran zerbricht. Das gleiche gilt für die Elfe, die ihre Sippe verliert und fortan ein badoces Leben im Exil führt. Sorry - kein Happy End, aber sicher eine spielerische Herausforderung.

    wir halten noch immer / die wolkenfäden fest in den händen / das versprechen: ich webe dir ein kleid aus traum und dunst und zuversicht / damit du es schön warm hast / im augenblick der zählt

    seebruecke.org

    mission-lifeline.de

    sea-watch.org

  • Zitat

    Wenn ein Mensch sich dazu entscheidet den Lebensweg der Elfen zu leben und nach ihren Prinzipien lebt, dann wir die Elfe noch nicht richtig badoc oder?
    So weit ich weiß bedeutet doch "badoc" das "Begehren" im Sinne von nach Geld und Macht streben, also die Lebensgrundsätze der Menschen zu übernehmen und das tut die Elfe in dem Fall ja nicht!

    Ich werde mal das von den anderen Schreibern Verlautbarte verschärfen: Eigentlich ist jegliches Streben badoc. Alle Elfen sind mehr oder weniger badoc, selbst die Lichtelfen. Das ist auch der Grund, weshalb sie so selten auftreten: Bei jeder Einmischung werden sie durch die Wirklichkeit ein kleines Stück mehr verführt, ein kleines Stück mehr badoc. Denn aventurisch-metaphysisch ist badoc das Vorhandensein eines Sirkayananteils in einem Lebewesen - auch die Götter sind demnach badoc.
    Was hier allgemein zu kurz kommt, ist die Sterblichkeit Tyrions! Nicht nur er würde zerbrechen, sonder auch die Elfe, spätestens wenn er stirbt. Das bietet spielerisch viel Stoff: Von der Verführung durch den Namenlosen bis zur Nutzung Lebensverlängernder Magie.

    Non serviam!

    Beherrscher des Kophtanischen Imperavi nach Zant...
    und lobet Thargunithread, die Herrin der Threadnekromantie!


  • Sehr schön geschrieben!

    Ja, die Liebe... Bpoint hat da schon recht, allerdings ist das ja nicht nur eine Überzeugung, sondern ein handfester Glaube, und ob man den einfach über Bord werfen kann, da bin ich skeptisch. Letztendlich wird der Austritt aber die einzige Möglichkeit sein, oder er versucht, die Firnelfe zu vergessen... der Ucurioan Jago aus Zeiten von Phileasson denkt da mit Sicherheit nicht noch einmal darüber nach und gestattet es dann :)

    Aber alleine dieses Dilemma macht die Geschichte sehr, sehr interessant und tragisch. Ein Teil von Tyrion wird, egal wie man das Blatt wendet, immer sterben müssen.

    Off topic: Ich muß Schatti da leicht widersprechen, gerade Ucurian Jago als Blaupause für den intoleranten, leider viel zu mächtigen Fanatiker ergibt einen äußerst schönen Kontrast zu da Vanya und seiner etwas pragmatischeren Sicht der Dinge - Jago ist ein wunderbarer Antagonist, der aber dummerweise auf derselben Seite steht.

    Meine Lieder, die klingen nach Wein, und meine Stimme nach Rauch; mag mein Name nicht Orpheus sein, mein Name gefällt mir auch.

    Aktuelle Spielrunden:

    DSA: 7G - Bastrabuns Bann (SL)

    DSA: Rhetorischer Sesselbrand (SL)

    DSA: Die Silberne Wehr (Söldner)

    D&D: Tchazzars Rückkehr (SL)

  • Ich finde Jago wie überhaupt häufig die Darstellung der Bannstrahler viel zu übertrieben. Sie sind ein Orden der Praios-Kirche, handeln aber trotzdem gerne mal auf eigene Faust, was in einem solch Gehorsams-verbundenen Verein eigentlich nicht passen dar. Zumal man halt als Orden einer Kirche sich ohnehin nach deren Richtlinien zu richten hat und nicht mal seine extra-Touren macht und damit auch noch durchkommt. Dazu ist Jago mit seiner feurigen Begeisterung dafür, alles und jeden kurzerhand zu bestrafen und zu verbrennen ist einfach völlig übertrieben angesichts der Tatsache, das es eben auch Gesetzestreue ganz groß auf der Tagesordnung steht und das mit den Verbrennungen seit Jahrhunderten nicht mehr so einfach ist.
    Fanatisch, ja, gerne, so sollen sie sein, aber ich finde die Bannstrahler einfach zu übertrieben, um wirklich glaubhaft in das Schema als offizieller Orden zu passen.

    So als kleine Fußnote dazu.

    Davon abgesehen wird Tyrion erst dann seinen Seelenfrieden haben können, wenn sein Spieler eher eine vier- als dreistellige AP-Summe zum Abbau hinein gesteckt hat, und das geht ja auch nicht von heute auf morgen sondern wird IT Monate, wenn nicht Jahre benötigen.
    Ich bin zwar wirklich sehr für Happy Endings und bin gerne bereit, dafür es möglichst positiv zu sehen, aber einfach aus dem Orden austreten reicht dazu in meinen Augen nicht. Und sich sagen: 'Dann liebe ich sie nicht, Praios' Gebote liebe ich mehr' ist sicherlich leichter gesagt als getan, wenn man beständig Zeit miteinander verbringt. Da eine IT-Pause einzulegen (in der Saga natürlich schlecht, ich weiß nicht, wie weit ihr schon seid) mag vielleicht gehen, in der Tyrion für sich herausfindet, dass ihm Praios wirklich lieber ist und er in seiner Liebe nur mehr ein Strohfeuer erkennt, das in der Zeit dann ausbrennt ... aber immer noch Gefühle zu haben, auch wenn sie als weniger stark erkannt werden sollte, wäre wohl etwas, das niemand freiwillig auf sich nehmen würde.
    Daher ist das IT wie OT eine schwierige Situation, wenn beide ihre Charaktere behalten wollen und ohne zu gravierende Einschneidungen (die ein beständiger Probenaufschlag und schlechtes Gewissen ja schon wären, oder das Wissen der Elfe, dass sie sich durch ihre Liebe dem badoc beständig annähert).

  • Ich sehe hier auf Seite der Elfe das erheblich kleinere Problem: Ja, eine Beziehung zu einem Menschen ist ungewöhnlich, ein echtes Problem wird daraus nur, wenn sie sich dadurch ihrer Sippe so sehr entfremdet, daß sie bei einer Rückkehr dorthin nicht mehr Teil der gemeinsamen Harmonie (insbesondere natürlich im Salasandra) sein kann. Was badoc ist, ist regeltechnisch nirgendwo eindeutig definiert, und auch die Elfen sind sich da IT nicht einig. Mein Lieblingsbeispiel ist die Kultur "Elfische Siedlung": Die Elfen dort leben meist in Häusern, züchten Vieh, bauen Gemüse an und gehen z.T. ähnlichen Handwerken nach wie Menschen. Trotzdem ist es eine echte elfische Kulturform, einschließlich intakter Sippe samt Salasandra. Traditionelle Waldelfen aus den Salamandersteinen würden das vermutlich trotzdem als zutiefst badoc ansehen. Es hängt also viel davon ab, wie die Sippe der Elfe die Sache sieht, wie sie selber sich verhält (sich unter Menschen ihr Elf-sein bewahrt oder nicht), und wie ihr in der OT-Gruppe Elfen allgemein interpretiert.

    Wenn ein Mensch sich dazu entscheidet den Lebensweg der Elfen zu leben und nach ihren Prinzipien lebt, dann wir die Elfe noch nicht richtig badoc oder?
    So weit ich weiß bedeutet doch "badoc" das "Begehren" im Sinne von nach Geld und Macht streben, also die Lebensgrundsätze der Menschen zu übernehmen und das tut die Elfe in dem Fall ja nicht!


    "Begehren" könnte ein Teil davon sein, wobei ich es da als "mehr haben wollen, als man braucht und gut für einen ist" interpretieren würde. Und eine Beziehung zu einem geliebten Menschen führen zu wollen würde ich nicht darunter rechnen. Wenn sie mit ihm in eine Stadt zieht und da eine goldgierige Händlerin wird, wäre das was anderes. :zwinker:

    Das stimmt, die Frage ist nur in wie weit er weiterhin seinem Gott dienen kann wenn er mit einer Elfe lebt.


    Würde er denn wirklich keinerlei KE regenerieren wenn er sich für ein Leben entscheidet? Wenn er trotzdem zu Praios betet und ihm huldigt, oder wird ihm automatisch die Weihe entzogen?


    Die Weihe entziehen kann nur Praios persönlich, und auch KE-Regeneration hängt am göttlichen, nicht kirchlichen Willen. Wenn Tyrion weiterhin in Praios' Gunst steht, wird er KE regenerieren, da können sich sämtliche Bannstrahler auf den Kopf stellen. IT gibt es zum Teil ziemlich unterschiedliche Interpretationen der Götter (die Puniner und Al'Anfaner Boron-Kulte sehen sich gegenseitig als Ketzer und haben trotzdem beide Geweihte samt KE-Regeneration!). Praios muß nicht notwendigerweise so total magieablehnend sein wie es die Bannstrahler glauben. Weißmagier sind oft praiosgläubig, und bei einer Elfe, wo die Magie gar nichts unnatürliches sondern Teil ihres Wesens ist, könnte er das etwas lockerer sehen. So weit ich weiß, berufen sich die magokratischen Optimaten in Myranor doch auch auf Praios ("Brajan"). Für eine lockerere Position der Praios-Kirche sehe ich allerdings wirklich wenig Freiraum. Was Praios selbst davon hält, muß letztlich der entscheiden, der ihn am Spieltisch vertritt - Meister oder Gruppenkonsens.

    „Ich habe ja durchaus Verständnis dafür, daß die Beschwörung eines Humus-Elementars nicht ganz so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Aber wie, bei allen Zwölfen, kann man versehentlich einen Elefanten beschwören?“ (aus dem DSA4 Forum)

  • Gerade Firnelfen sind ähnlich wie die Waldelfen schon sehr "eigen". Sie leben tatsächlich auf ihre eigenen Art und sehr auf die eigene Sippe bezogen und aufgrund ihrer Herkunft reagieren sie meiner Einschätzung auch deutlich empfindsamer auf Fremdkörper "Mensch".
    Bei einem Auelf würde ich das Problem geringer erkennen, auch wenn ich beipflichte, dass von Elfenseite das Problem in diesem etwas geringer sein dürfte, aber auf der anderen Seite verschärft auch gerade das das Problem (menschliche Weißmagierin würde es deutlich geringer machen, menschliche Hexe oder Brabakerin noch mehr verschärfen). Aber es ist aufgrund der Herkunft als Firnelfe (und dass man in der Saga als solche quasi live mit erleben kann, wie es kam, dass die Firnelfen entstanden und es so noch mal direkt vor Augen geführt bekommt) eben auch nicht ganz einfach.

    Auch der menschliche Teil der Kirche kann eine Weihe entziehen. Allerdings ist die Exkommunikation nichts, was man auf einen Geweihten anwendet, der "nur" aus der Kirche austreten möchte ohne sich sonstige Verfehlungen hat zukommen lassen, die dies rechtfertigen (je nach Lesart nimmt Grad IV auch nur die Wirkungen einer Weihe weg, ohne den Frevler-Anteil). Aber möglich ist es.
    Auch wenn man zumindest OT (IT sehe ich dafür wenig Anlass) anzweifeln sollte, dass die menschlichen Konstrukte der Kirchen 1:1 übereinstimmen mit den Vorstellungen der jeweiligen Gottheit, wird bei der Weihe eben doch die Seele des Novizen von der Gottheit geprüft, der vorher und auch danach lernt, dass genau diese Idealen die einzig wahren sind. Zumindest für die Geweihten sind es auch die Gebote Praios' selbst, was sich ja im Bruch dieser Ideal in dem Malus widerspiegelt.
    Und falls er tatsächlich aus der Kirche austritt und falls er geweiht ist (das wurde noch gar nicht eindeutig geklärt - Bannstrahler sind ja in der Regel nicht geweiht), kann er zwar noch KE regenerieren und Wunder wirken, aber nur erschwert wegen Bruch des Kodex und ich würde annehmen, dass die Kirche schon einen Eidsegen oder etwas ähnlich drauf schwören lässt, dass er als nicht mehr aktiver Priester auch nicht entsprechend auftritt und Liturgien wirkt (es sei denn, man liest Grad IV eben so, dass es nur temporär die Weihe nimmt und die anderen nachteiligen Auswirkungen nicht eintreten, dann könnte ich mir auch die Vorgehensweise vorstellen).

    Handhabungen in Myranor sind in Aventurien nicht bekannt und da es eine ganz andere Kirche ist, ist es dann auch irrelevant.
    Elfen haben in soweit nur mit Nachsicht zu rechnen, als dass man es ihnen im Zweifelsfall auch ein zweites Mal erklären und deutlich machen muss, das das mit dem Zaubern mit Vorsicht zu machen ist, dass halt gerade ein intuitiv und Ungläubiger Magiebegabter dauerhaft mit besonders großer Nachsicht zu behandeln ist, halte ich für zumindest diskussionswürdig.

  • Hallo alle zusammen ich bin in der Gruppe dieses ungewöhnlichen "Pärchens" und habe zu beiden ein sehr gutes Verhältniss
    ein paar punkte wurden immer wieder angesprochen die möglicherweise einiges ändern:
    1. die Philleason-Saga spielt in einer Gruppe von Thorwalern die Tyrion, sollte er sich offiziell für den Orden und gegen Nuala entscheiden vermutlich nicht mehr akzeptieren würden oder die gesamte Gruppe sehr angespannt währe das sein Gott sowieso teilweise ein Streitthema ist.
    2. Nuala hat keine Sippe mehr ein zurückkehren in diese oder ein zusammenleben in dieser ist nicht mehr möglich. Ich behaupte mal das auch für sie die Mannschaft zu ihrer Sippe (im sinne von Familie) geworden ist.
    3. Tyrion ist definitiv ein geweihter

    Die Weihe entziehen kann nur Praios persönlich, und auch KE-Regeneration hängt am göttlichen, nicht kirchlichen Willen. Wenn Tyrion weiterhin in Praios Gunst steht, wird er KE regenerieren, da können sich sämtliche Bannstrahler auf den Kopf stellen.

    Ich denke das es das ganz gut trifft. Da Tyrion einer heiligen Queste folgt die auch die Interessen seines Gottes bewahren und er merkt das Nuala ihre Magie nicht missbraucht, würde eine Entscheidung für sie nicht unbedingt seinem Gott widersprechen, auch wenn die Praioskirche das anders sieht. Das auch sie Praios einen Dienst erwiesen hat auch wenn sie nicht an ihn glaubt und grade weil sie an das Licht als Anfang und Ende glaubt macht das ganze vielleicht akzeptierbarer für Tyrion.
    Die Idee das er aus der Kirche austritt finde ich gut aber KE würde ich ihm aus genannten gründen nicht. Die beiden könnten nach der Queste im Norden nur nahe der Zivilisation ein Leben haben oder in der Ottajasko bleiben.


    Aber die Geschichte sind wirklich gut Respekt, ich hab von dir aber auch nichts anderes erwartet :P

  • Hier ist ja rege Beteiligung, das freut mich total.

    Zitat

    Hallo alle zusammen ich bin in der Gruppe dieses ungewöhnlichen "Pärchens" und habe zu beiden ein sehr gutes Verhältniss

    Hallo Hjalla *grins*
    Ein sehr gutes Verhältnis also? Vielleicht bevor du etwas im Praiostempel gestohlen hast. Aber das klären wir im Spiel nochmal :D

    Die Bannstrahler gehören der Praios-Kirche an und haben die gleichen Gebote und Ideale, Prinzipien und Moralkodex. Und daher sehe ich eben gerade die Punkte des Gehorsams (wenn einer sagt: darfst du nicht, dann austreten und es trotzdem tun ist da schon etwas gewollt zurecht gedreht - dazu halte ich es für fraglich, dass jemand wie z.B. da Vanya, der nun wirklich eine sehr schönes und positives Aushängeschild der Praios-Kirche ist, dazu seinen Segen geben würde), der Mission (den Glauben an Praios verbreiten, also wohl auch und gerade bei seiner Geliebten) und dem Magiebann (Elfen sind wilde und durch den Codex nicht kontrollierte Bahne, der Codex gibt rechtliche Vorgaben und legt dar, was erlaubt ist und was nicht - bei den Elfen gibt es so etwas nicht) für besonders problematisch.

    Es ging dabei gar nicht darum, auszutreten und es trotzdem zu tun. Aber gerade durch seine persönliche Misere fällt Tyrion mehr und mehr auf, dass sein Orden in puncto Magie und Magiekundige oft sehr ungerecht auftritt und handelt. Ich kann mir zum Beispiel eine Versetzung in ein Amt gut vorstellen, in welchem Tyrion oft mit magischen Verbrechen zu tun hat - zur Erinnerung, wozu Magie imstande ist und vor allem zur Beobachtung durch einen Inquisitor, evtl da Vanya selbst (ich persönlich bin auch ein großer Fan da Vanyas, da er ein Praios-Geweihter ist, wie einer sein sollte).

    Zur Mission: Soviel wie Tyrion vom Elfenvolk bereits mitbekommen hat, sind sie ein Volk, was einst an Götter glaubte, aber immer von ihnen enttäuscht worden sind (Pyrdacor, Pardona). In seinen Augen sind alle Elfen hohen und mächtigen Wesen zum Opfer gefallen, welche verlangten, von ihnen angebetet zu werden, ohne dabei eine echte Gottheit zu sein. Der Glaube an wahre Götter ist den Elfen seiner Meinung nach unbekannt, bisher wurden die Betenden lediglich schamlos ausgenutzt. Deshalb ist sein Wunsch, Nuala davon zu überzeugen, dass es im Zwölfgötterkult anders zugeht (ob die Elfe den Glauben dann annimmt oder nicht ist letztendlich Nualas Entscheidung, was für die Liebe der beiden durchaus ins Gewicht fallen kann!).

    Für mich bleiben also drei mögliche Enden:
    Nuala kommt mit Tyrion ins Mittelreich und lässt sich "bekehren". Sofern sie ihre Astralmacht behalten will, tritt sie der weißen Gilde bei und kann evtl später mit Tyrion gemeinsam magisch begabte Verbrecher jagen (als Pfeil des Lichts und Inqiusition). Diese Option bietet sich an, da Nuala keine eigene Sippe mehr hat (im Gegensatz dazu hat Tyrion Familie). Allerdings würde Nuala dann stark badoc werden und viele elfische Aspekte verlieren, was IT als auch OT wohl für Nuala nicht einfach wäre.

    Die zweite Option ist, dass Tyrion aus dem Orden austritt, bei allzu großen Schwierigkeiten hierbei sogar die Praios-Kirche gänzlich verlässt und ein Leben als religiöser Eremit im Norden Aventuriens lebt. In Thorwal haben die beiden ja bereits Bekannte und Freunde, so dass sie sich eventuell hier ein gemeinsames Leben aufbauen können. In Thorwal, wo Praios sogar offenem Spott ausgesetzt ist, hätte er jedoch weder Gläubige noch eine Funktion. Ich bezweifle, dass ich Tyrion so spielen kann. Er lebt durch seinen Glauben und dieses Schicksal würde ihn desorientieren und vielleicht sogar verbittern, dafür ist seine Bindung an die Kirche zu stark.

    Die letzte Möglichkeit wäre, dass die beiden jeder ihre eigenen Wege gehen und nur durch Glück wieder aufeinander treffen. Dies ist wahrscheinlich die einfachste Lösung, wenn auch eine traurige. Tyrion würde sie stets im Herzen behalten, jedoch seine Liebe als Opfer für den Glauben darbringen.

    Welche davon gefällt euch am besten? Seht ihr weitere Möglichkeiten?

  • Tor 1: Ist mit einer sehr großen und sehr tiefgreifenden Veränderung an einem Charakter verbunden. Zwölfgöttergläubig (überzeugt, kein Lippenbekenntnis!), Weißmagierin und gar Pfeil des Lichts lässt an einer Elfe außer den spitzen Ohren nichts elfisches mehr vom Wesen her. Sehe ich aber auch mit einer Entwicklung über viele Monate, eher Jahre verbunden.

    Tor 2: Wenn die Liebe zu Nuala größer ist als die zum Gott würde das beweisen, dass er vielleicht früher bereit und geeignet war für eine Weihe, heute aber nicht mehr. Wie man bei dieser Erkenntnis damit umgehen kann, muss sich dann zeigen. Wenn die Liebe größer ist und das als "gut" empfunden wird, ist ein gemeinsames kirchenfernes Leben vielleicht die schönere Option. Wobei dabei halt Tyrion der ist, der das größere Opfer bringt (umgekehrt zu 1, da ist es Nuala).

    Beide Opfer können und sollten aber nur gebracht werden, wenn es jeweils als richtig erkannt wird. Nur aus Liebe so etwas machen wird mittelfristig keinen von neiden glücklich machen (weder IT noch OT).

    Tor 3 bringt mit sich, dass einer von euch einen neuen Charakter nehmen muss, aber auch, dass kein Charakter in eine Richtung hin entwickelt werden "muss", um etwas zu erreichen, das womöglich eher ein OT-Ziel ist.

    Als Spieler müsst ihr euch halt bewusst sein, was euch besser gefällt. IT ein Paar spielen, bei dem einer, vermutlich eher beide, wichtige und grundlegende Grundlagen ihrer Konzepte verlieren bzw. umgemodelt werden müssen, oder lieber die Konzepte stehen lassen, weil solche Eingriffe etwas sind, was den Spielspaß grundlegend beeinflusst und dann einer oder beide im gegenseitigen Einvernehmen den Charakter wechseln und dann später vielleicht in anderen Konstellationen noch mal spielen (nicht zusammen).

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass Tyrion ein so großes Opfer für Nuala bringen würde bzw. könnte. Er ist sehr mit seinem Gott verbunden und hat wie er schon selbst sagte im Gegensatz zu Nuala noch eine Familie und andere Pflichten im Mittelreich.

    Da könnte ich es mir schon eher vorstellen, dass Nuala diejenige ist, die das größte Opfer bringt um bei Tyrion zu bleiben.
    Sie ist schon sehr "badoc" geworden muss man sagen. Sie hält zwar an ihren Lebensprinzipien fest und ehrt ihr Volk aber sie lebt einfach sehr eng mit den Menschen zusammen.
    Sie ist sogar schon dabei den Zwölfgötter-Glauben zu verstehen und hört sich interessiert die Glaubenswelt der Menschen an, aber dennoch hängt sie an ihren Prinzipen.
    Sie hat zwar keine Sippe mehr, aber dass ihre Kultur schon über eine so lange Zeit weitergetragen wurde und mit den Zeiten gekommen und gefallen ist und dennoch besteht, fasziniert sie zutiefst.
    Besonders das sie ihre Vorfahren in der Phileasson Saga teilweise selbst erst kennenlernt und die Lieder die ihr Leben begleitet haben sich dort als wahr erweisen, festigt den Glauben und den Stolz ihrer Kultur noch mehr.

    Ganz davon abgesehen ist sie zwar Magiebegabt und kann zaubern, allerdings steht ihre Begabung als Bogenschützin doch wesentlich im Vordergrund und die Magie wirkt hier eher unterstützend.
    Ich könnte mir für sie ein Studium in Donnerbach vorstellen.

    Gibt es nicht eventuell eine leicht Abweichende Möglichkeit des ersten Vorschlags. Ein Kompromiss vllt? Ein kürzertreten für Tyrion in dem Orden und ein Bemühen hinsichtlich Nualas Lebensweise.
    Wie gesagt, sie wäre im Begriff alle Lebensprinzipen der Menschen anzunehmen sprich, mit Geld umzugehen, in Häusern zu leben... sie aktzeptiert ja sogar den Glauben der Menschen an die Zwölfgötter. Allerdings könnte sie ihn nie so sehr annehmen wie ein gläubiger Mensch es tun könnte.
    Sie weiß das die Götter existieren und sie hat sogar einmal zu Praios "gebetet".. auf ihre Art und Weise (eine sehr herzzerreißende Szene, als Tyrion kurz vor dem Tod stand) aber eigentlich wiederstrebt es ihr zu ihnen zu beten.

    Vergebens daß ihr ringsum wissenschaftlich schweift.
    Ein ieder lernt nur was er lernen kann.
    Doch der den Augenblick ergreift,
    Das ist der rechte Mann.

    (Goethe; Urfaust)

  • nur weil sie mit Tyrion im streit liegt, heißt ds nicht das sie ihn nicht zu kennen glaubt :P
    Jedenfalls denke ich das sich der Ausgang der Liebesgeschiochte erst mit dem Ausgang der Saga klären wird. Das ein Praios geheihter überhaupt auf diese Queste von Phileasson mitkommt ist schon ungewöhnlich.
    Und er lernt Magie in dieser Queste zwangsläufig ganz anders kennen als es ihm beigebracht wurde.
    Ich kann mir aber auch vorstellen das Nuala am Ende der Saga zu ihren Wurzeln zurückfindet und sich eine Elfische Sippe sucht bei der sie voll und ganz im einklang mit ihren Prinzipien leben kann und das badoc sein wieder ablegt.