Der typische DSA-Spieler

  • Zitat von "Urjel"

    Ansonsten kann ich nur anmerken, dass fürs Rollenspiel wohl vor allem soziale Kompetenz gebraucht wird, eine Eigenschaft die eben intensiv an höheren Schulen versucht wird beizubringen und ansonsten durch Lebenserfahrung oder entsprechenden sozialen Hintergrund entsteht!


    Wie versuchen die das denn? Ist mir bei meiner eigenen "höheren Schulbildung" weitgehend entgangen ;)

  • Steht zumindest im Lehrplan!^^
    Und im Lehramtsstudium ermuntern sie uns, solche Kompetenz noch zu vertiefen, um überhaupt erst in der Lage zu sein, diese weitergeben zu können... :iek:
    Ich glaube gemeint sind damit die typischen Gesprächsregeln (nicht durcheinanderreden, ausreden lassen, etc.), sowie die Fähigkeit, sich in einen anderen hineinzuversetzten. :confused2:

    Schattenkatze schrieb am Freitag, dem 9. Januar:

    "Schatten-Tigerwatzi-tatzikatzi "

    "Das gibt den Punkt für die bislang innovativste Verballhornung an Urjel (ist sogar länger als der originale Name). *g*"

  • Hm... naja aber sowas lernt man ja eigentlich schon im Kindergarten, das mit dem Ausredenlassen und nicht Reinreden und so.
    Ich denke einfach, um Rollenspiel spielen zu können, um sich das alles richtig vorstellen zu können wird schon eine gewisse geistige Kompetenz oder besser geistige "Bandbreite" und Bereitschaft diese auch zu nutzen benötigt. Jemand, der damals schon in der Grundschule zu faul war sich aufs Konzentrieren zu beschränken oder generell eher ein richtiger Mensch der Taten statt des Denkens war wird wohl in seinem späteren Leben kein Rollenspiel spielen. Jene aber, die das gut konnten, die sich gern mit geistigen Dingen beschäftigen gehen später an die Uni (natürlich nicht alle) und sind für Dinge wie zum Beispiel Rollenspiel empfänglich.

    Das Leben ist ein Würfelspiel, nur dass der Oberspielleiter leider gezinkte Würfel hat.

  • Das darf man aber keinesfalls verallgemeinern. Ich denke auch das man einen gewissen IQ nicht unterschreiten kann, um spielen zu können. Allerdings denke ich das auch Leute mit niedrigerem Bildungsniveau ebenso gut spielen können wie Studenten. Ich denke allerdings das sich das Spielniveau zwischen einer Walldorfgruppe und einer Studentengruppe unterscheidet.

  • Zitat von "Darian"

    Ich denke allerdings das sich das Spielniveau zwischen einer Walldorfgruppe und einer Studentengruppe unterscheidet.

    Also, bei aller Liebe, aber das wiederum kann ich nicht unterschreiben. Absolut nicht. Schon mal was vom Waldorfseminar gehört? Freie Hochschule Stuttgart? Von Waldorfpädagogik mag man ja halten, was man will, aber häufig sind da sogar ziemlich begabte Kinder/Jugendliche etc. vertreten.

  • Dann kennst du die Waldorfschule Seeheim nicht oder?
    Ausserdem dachte ich das jeder versteht was ich meine. Aber das es auch alle verstehen ;)
    Das Spielniveau in einer Gruppe von Leuten mit IQ 70-80 wird sich deutlich von einer Gruppe Leute mit IQ 110-120 unterscheiden.

  • Zitat von "Darian"

    Das Spielniveau in einer Gruppe von Leuten mit IQ 70-80 wird sich deutlich von einer Gruppe Leute mit IQ 110-120 unterscheiden.

    Dem kann ich schon eher zustimmen, ich denke aber mal, daß jemand mit IQ 70-80 auch nicht unbedingt RPG betreiben wird. (Das liegt nämlich knapp über der Grenze zu "geistig schwerbehindert"

  • Hm, also ich kenne da verschiedene Schüler ebenfalls verschiedener Waldorfschulen und dachte immer (und das jetzt ohne Scheiß) das sei ne Schule für hyperaktive Ökokinder oder gar Kinder mit ADS.
    Und da ich dem so dachte bin ich jetzt auch davon ausgegangen, dass solche es schwer haben würden sich auf ein rein erzähltes Spiel (eben Spiele ohne bunte Bildchen die sich bewegen) zu konzentrieren. Aber gut.

    Nun, ich bin dennoch der gleichen Meinung. Natürlich kann man nie etwas verallgemeinern. Ich würd auch so weit gehen und sagen, dass ein Handwerker, ein Schlosser beispielsweise, der mit Dreck und Abfall zu tun hat, sich für etwas "kreatives" wie Rollespiele interessiert. Doch da ich selber Schlosser bin und in Klärwerken gearbeitet habe weiß ich halt, dass es Ausnahmen gibt...

    Das Leben ist ein Würfelspiel, nur dass der Oberspielleiter leider gezinkte Würfel hat.

  • Zitat von "Vicci"

    ... und dachte immer (und das jetzt ohne Scheiß) das sei ne Schule für hyperaktive Ökokinder oder gar Kinder mit ADS.

    Sorry, da haste Dich geirrt. Gewaltig sogar.


    ...wobei...das mit den Ökos mag mitunter zutreffen. :lach:

  • Um der Sache mal einen anderen Drall zu geben:

    Ob Studenten wirklich am ehesten zum Rollenspieler werden oder ob es am Bildungsgrad im allgemeinen liegt, wer weiß?

    Was ich aber auf alle Fälle festhalten kann, ist eine Besonderheit bei Spielern mit Uni-Hintergrund.
    Sie sind politisch meist eher dem links-liberalen Spektrum zuzuordnen. Warum, ist auch so ein Phänomen...
    Diese Einstellung wirkt sich auch auf das Spiel aus. Der SL, als absoluter Alleinherrscher, ist damit das klassische Feindbild.
    Was macht man also also guter Demokrat?
    Man versucht in der Runde Basisdemokratie einzuführen. Der SL soll dann den im Konses entschieden Beschluss umsetzen.

    D.h. der Meister wird mit Hilfe permanenter Diskussionen genötigt, dem Willen der Spieler zu folgen.
    Es ist meine Erfahrung das allzu "gebildete" Spieler dazu neigen SL Entscheidungen als Diskussionsgrundlage zu sehen.

    Der gelernte Tischler in unserer Runde nimmt meisterliche Beschlüsse einfach mal so hin.
    Der Spieler mit Diplom in einem künstlerischen Bereich, möchte am liebsten ALLES ausdiskutieren.

    Dies ist kein Einzelfall. Das konnte ich durch mehrere Gruppen hindurch verfolgen.
    Studenten mögen vielleicht rhetorisch tendenziell besser drauf sein, aber eine Runde nur aus Studis würde mich in den Wahnsinn treiben!
    :iek:

  • Nun ja, Studenten werden halt nun mal dazu gedrillt, ALLES zu hinterfragen... :lol2:
    Und wenn ich mich nicht sehr täusche, ist Links die polit. Ausrichtung fast aller Studenten. :confused2:

    Schattenkatze schrieb am Freitag, dem 9. Januar:

    "Schatten-Tigerwatzi-tatzikatzi "

    "Das gibt den Punkt für die bislang innovativste Verballhornung an Urjel (ist sogar länger als der originale Name). *g*"

  • Zitat von "DemBorbiseinChef"


    D.h. der Meister wird mit Hilfe permanenter Diskussionen genötigt, dem Willen der Spieler zu folgen.
    Es ist meine Erfahrung das allzu "gebildete" Spieler dazu neigen SL Entscheidungen als Diskussionsgrundlage zu sehen.

    Das mag vielleicht zutreffen, ist aber nicht unbedingt eine gute Eigenschaft fürs Rollenspiel. Und auch diese automatische Autoritätsfeindlichkeit die das oft mit sich bringt ist ja eher abträglich fürs Spiel in einer mittelaterlichen Fantasy Welt. Ich denke das ist eher mangelndes Spielverständnis. Ich spiele viel mit Studenten (bin auch einer) und wenn ich meister gibts wenig Diskussionen, weil ich die nur selten zulasse. Dann muss man sich zwar manchmal anhören, man sei ein "Diktator", aber ich will einfach, dass alle Spaß haben und das schönes RP zur Stande kommt und das wissen die Spieler auch.


    Ich habe übrigens mal mit jemandem gespielt, den ich schon eher in der unteren "IQ-Schiene" einstufen würde. Am besten lässt sich das beschreiben, wenn man ihn als etwas stumpf bezeichnet.
    Das Problem war, er hat quasi keine Eigeninitiative und Kreativität gezeigt, er hat keine Impulse gebracht und nur reagiert, das hat einfach nicht funktioniert. Ich denke, solche Eigenschaften braucht ein Rollenspieler.
    Ob die sich vermehrt bei Studenten finden lassen? Kann schon sein, ist aber irgendwo auch egal, finde ich persönlich. Man muss bei sowas finde ich nur aufpassen, dass man Studenten nicht automatisch als bessere Rollenspieler ansieht, das sind sie nämlich nicht (automatisch).

  • Zitat von "Scaw"

    Dies setzt dann allerdings vorraus, dass man entweder weiß was die Spieler unter Spaß verstehen oder dass man weiß, dass die Spieler die eigene Vorstellung von Spaß zumindest teilen. Selbst bei langjährigen Gruppen täuscht man sich da schon manchmal.

  • Hi,

    bei uns hat sich bisher keine Gruppe über die Uni gefunden. In meine erste Gruppe kam ich über den JudoClub rein...alle ausser einem waren meine Judoka :lol2: Und auch nur dieser eine war Student. Alle anderen Jungs waren entweder noch Schüler oder in der Lehre bzw. Ausbildung (ich z.B.).

    Meine jetzige Gruppe hab ich über die RPG-Datenbank des ADRV -> KOOP (?) gefunden. Auch wieder bunt gemischt. Schülerin, 3 Menschlein mit Job (wovon einer studiert hatte), ein Student. Das war vor 8 Jahren oder so. Wir spielen immer noch zusammen. Sind mittlerweile keine Schüler bzw. Studenten mehr, Eltern geworden etc.

    Kann also das "Klischee" vom studierenden RPGler nicht bestätigen. Übrigens das vom Einstiegsalter auch nicht :lach:

    Grüßle
    Goldbeere

    Grüßle
    Beerle

  • Ich meinte übrigens nicht, dass ich generell keine Diskussion dulde, wenn ich bei uns mal den Meister mache (dazu hätte ich ja auch kein Recht). Im Gegenteil freue ich mich darüber. Aber bitte nicht mitten in einer Szene, da macht das die Spannung/Stimmung kaputt und die Leute kommen aus ihren Rollen heraus um über Regeln oder allgemeine DSA-Naturgesetze zu diskutieren. Sowas kann man sich für den Anfang oder das Ende einer Sitzung aufheben oder in die Pizza-Pause verlegen.

    Zitat von "Turajin"


    Dies setzt dann allerdings vorraus, dass man entweder weiß was die Spieler unter Spaß verstehen oder dass man weiß, dass die Spieler die eigene Vorstellung von Spaß zumindest teilen. Selbst bei langjährigen Gruppen täuscht man sich da schon manchmal.


    Das ist tatsächlich ein Problem. Aber wie oben gesagt, es gibt schon Diskussion. Und da schaffen es die Spieler dann hoffentlich mitzuteilen, was ihnen gefällt und was nicht (da hätten wir eine weitere vorteilhafte Eigenschaft für RP-Spieler - sie wissen welche Art von RP ihnen gefällt^^). Ansonsten sind sie selber Schuld, denn in die Köpfe kann man ihnen ja leider nicht schauen.

    Aber worauf spielst du denn an? Hast du ein konkretes Beispiel aus einer Gruppe?