Namensgebung mittelreichischer Adel

  • Je mehr man sich mit offiziellen Publikationen beschäftigt, in meinem Fall das JdF, desto öfter begegnen einem auch die Adeligen des Mittelreichs. Dabei versuche ich stets die Verbindungen, durch Heirat o.Ä., zwischen den jeweiligen Häusern nachzuvollziehen um auch anständig meistern zu können. Häufig werden die Verbindungen aber nicht beschrieben, der Namen einzelner NPCs lässt aber auf eine schließen. Deshalb meine Frage nun, damit ich in Zukunft Vieles herleiten kann: Wie kommen die Namensgebungen zustande? Wieso ist Oberst/Marschall Alrik ein von Blautann und ein vom Berg? Wann gehört ein Familienmitglied zum "mittleren Haus" oder zum "jüngeren Haus" wie bei den Rabenmunds?

  • Namnsgebungen kommen, unter Anderem, durch den Ehevertrag zu Stande.
    So kann ein 'Von Rabenmund ä.H.' einen 'von Gareth' heiraten, aber es bleibt beim 'von Rabenmund ä.H.', weil die 'Von Gareth's nicht wollen, dass die Anderen direkter Teil der Familie werden. Genauso könnte es 'von Gareth' werden, oder gar 'von Gareth-Rabenmund ä.H.'. Ganz, wie im Vertrag ausgemacht.

    Klingt kompliziert, ist es auch.

    Bei den Rabenmunds gibt es das:
    - ältere Haus
    - mittlere Haus
    - jüngere Haus

    Je nachdem wo man einheiratet, gehört man dazu. Also eine Heirat in ein 'Rabenmund j.H.' wird zum 'jüngeren Haus' gezählt. Ebenso mit den Ehen in den restlichen Gebieten.

    Beispielsweise war der Herzog Weidens der Großonkel des Sprosses von Barnhelm von Rabenmund. Wie diese Verbindung zustande kommt? Irgendwann hat eine 'von Rabenmund' in das Haus 'von Weiden' eingeheiratet, allerdings den Namen 'von Weiden-Rabenmund' angenommen, der beim Weiterheiraten dann zu 'von Weiden' verkümmert ist...

    usw, usw, usw.

    Suche nach einer Adelstafel im Internet, so haben wir usn auch informiert. Allerdings finde ich diese Tafel gerade nichtmehr, sonst könnte ich dir einen Link geben.

    Hoffe, das hilft irgendwie weiter.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • In der alten (m.E. sehr hilfreichen -VOR JdF!) Veröffentlichung "Land der stolzen Schlösser" gibt es zu diesem Theme einen guten, aufschlussreichen Absatz, der Sensenmann ergänzt.

    Im mittelreichischen Adel hat man, so man etwas auf sich hält 2 Vornamen: Zuerst einen üblichen, dann einen "antiquiert" wirkenden, am besten aus dem Bosparano ("Pleudolatein") stammenden Zweitnamen um den "alten Adel" zu unterstreichen oder wenigstens vorzutäuschen.
    Bei den "von und zu" gibt es 2 Grundlagen: Einmal die Abstammung (Geschlechtername) und dann das Lehen auf dem man sitzt, oder das höchste Lehen das in der Familie liegt.
    Ein angenommener Adeliger "Hartmir Aurentian von Thannstein zu Traisenberg" also:

    Hartmir ("moderner Vorname")
    Aurentian ("altbosparanischer" Zweitvorname)
    von Thannstein (aus dem Adelsgeschlecht von Thannstein)
    zu (manchmal auch "von") Traisenberg (das einflussreichste Lehen der Familie)

    Ein Sonderfall, der für massiv Verwirrung auch bei aventurischen Heraldikern führen dürfte, sind Bankerte oder "Bastard-Kinder" eines Adeligen. Also Kinder aus einer illegitimen Verbindung eines Adeligen (Seitensprung), bei dem der Adelige aber zu seinem Nachwuchs steht, ihn also anerkennt!
    Solche Bastard-Kinder sind nicht erbberechtigt, dürfen aber wohl ihre adelige Abstammung aufführen und haben sogar das Wappenrecht. Allerdings müssen sie in ihr Wappen einen auffälligen, roten "Bastardbalken" einfügen, der sie als solche kennzeichnet. Im Umgang mit zumindest höherem Adel dürfte sich das als Nachteil erweisen. Allerdings haben "Bankerte" durchaus schon höchtse aventurische Stellen erreich. Dabei ist etwa der ehemalige mittelreichische Oberkommandierende der Elitegarderegimenter "Boronian von Rommilys" ein Beispiel dafür.
    Gewöhnlich dürfen "Bankerte" sehr wohl den korrekten Adelsnamen des Elternteils tragen, für gewöhnlich beschränken sie sich aber mit dem Namen des wichtigsten Besitzes/Lehen der Familie. Oben genannter Boronian benannte sich nach Rommilys, obwohl er Sprössling der berühmten Rabenmunds war und sich auch so hätte nennen dürfen. Er beschränkte sich auf Rommilys, als die Hauptstadt des einstmals wichtigsten Lehens "Darpatien".

    Auf mein oben genanntes Beispiel bezogen, würde ein "Bastardkind" des Edlen Hartmir sich am ehesten "von Traisenberg" nennen.
    ..hoffe das hilft^^

    Du nennst MICH einen Ork? Schmecke meine Waffe!

    Ich liebe DSA 3

    Nieder mit den Heptarchen!!

  • Das steht aber genauso in der aktuellen SH zum Mittelreich, Herz des Reiches.