Mathematik in Aventurien

  • Gibt es diesen Thread wirkllich noch nicht oder spinnt meine Suchfunktion?

    Also eröffne ich ihn mal aus für mich aktuellem Anlass!
    Ich will nämlich einen Helden spielen mit recht hohem Rechnen-Wert, was natürlich die Überlegung hervorruft, was bedeutet das denn in aventurischen Maßstäben? Ich kann ja schlecht mit komplexen Zahlen, gekrümmten Koordinatensystemen oder auch nur Matrizen oder ähnlichem da ankommen. Also wie weit ist die aventurische Mathematik?
    Was sind "aktuell" die höchsten Künste der Mathematik, welche Bereiche sind überhaupt aventurisch relevant? Gibt es bspw. überhaupt ein ausgeprägtes stochastisches und auch analytisch-geometrisches System oder beschränkt sich die Mathematik auf Algebra und eher einfache Analysis und Stochastik?
    Auf deutsch: Wo sind die Mathematikhistoriker, die mir (und allen Interessierten hier) einen Überblick geben können über aventurische Mathematik bzw. zumindest über mittelalterliche oder renaissancielle/renaissancische (was um alles in dere Welt ist das Adjektiv zu Renaissance?)?

    Und danke im Vorraus!

  • Um ehrlich zu sein: Von Mathematikhistorie habe ich keine Ahnung, aber wenn du den Strahlensatz, Sinus und Kosinussatz (dafür brauchst du Tabellen zum Nachschlagen) und ein paar andere Grundlagen der Mathematik clever einsetzt kommst du schon ziemlich weit (hab ich mit nem Gelehrten mal gemacht und ganz erstaunliche Dinge berechnen können). Auf allzu stochastische Ansätze würde ich verzichten.

  • Mit geometrischen Näherungsverfahren (die mit denen man sich in der Schule an dieselben Themen heranarbeitet) kannst du in der Analysis ja auch schon gut Ableitungen und Integrale bestimmen. Natürlich ist das viel Aufwendiger als die Formel, aber ich denke, dass sollte durchaus so sein.
    Statt hochtrabender Mathematik (komplexe Zahlen oder elegante Formeln) würde ich eher geschicktes Mathekönnen ausspielen (also Folgen und Reihen etc). Wenn du die Schulmathematik beherrscht (sagen wir mal LK) und gut anwendest, dann hast du bereits ein mathematisches Können, dass in Aventurien durchaus bemerkenswert ist.

  • Ähm, ich hab nur ein Jahr MAthe studiert aber das erste was man sagte (in der ersten Vorlesung)

    Mathe ist eine der ältesten Wissenschaften überhaupt!

    Es sit logischer das früherüber Mathe Bescheid gewusst wurde als über andere physikalische oder biologische Begebenheiten.

    Hinweise bieten auch die Geburtszahlen der berühmten Mathematiker. Bernoulli zum Beispiel, der hat im 17. - 18. Jahrhundert sein Unwesen getrieben (waren ja mehrere) und viele Formeln zur Stochastik stammen ja von ihm. Gauß war auch 18. Jahrhundert.

    Geometrie gab es schonb eid en Griechen und den Ägyptern - unter anderem wurde es bei der Errichtung von Pyramiden angewendet.
    Algebra gibt es seit ca. dem 5. Jahrhundert, wurde im 13. Jahrhundert von den Arabern übernommen und da etwas... verfeinert
    Geometire ist also auf jeden Fall älter als Algebra!

    Renaissance, ich bin jetzt kein Geschichtler, aber ich glaube das dort mehr die Künste interessanter waren - zumindest haben die doch nen ziemlich Boom da gehabt.

    Never whipsnap a whipsnapper

  • Mathematik ist eine Geisteswissenschaft?
    Wo wird denn das so definiert?
    Mathematik ist zwar keine Naturwissenschaft, hat aber doch einige Tendenzen und Bezüge dorthin, gerade auch, da Naturwissenschaften oft Anleihen aus der Mathematik machen. An den Fakultäten ist Mathematik auch meist bei den Naturwissenschaften untergebracht.
    Im Englischen und Französischem wird Mathematik einfach als Wissenschaft nicht weiter differenziert.
    (sagt Wiki)

  • Die Mathematik unterscheidet sich durch zwei Grundlegende Dinge von den Naturwissenschaften:
    1. Sie ist eine Verfikationstheorie (d.h. neue Erkenntnisse werden als logisch richtig bewiesen)
    2. Ihre Theorien können nicht durch Beobachtung falsifiziert werden.

    Sie kann jedoch in jeder hinreichend formalisierten Wissenschaft als Hilfswissenschaft herangezogen werden, aber sie damit zur Naturwissenschaft zu erklären wäre, als würde man die Deutsche Sprache für die Äusserungen Hitlers verantwortlich machen oder so (ein wenig drastisch, aber ich denke du weißt, worauf ich hinaus will).

    Die Mathematik kann auf die Logik zurückgeführt werden und ist damit, wie die Logik, eine Geisteswissenschaft.

  • Ich habe das zwar auch hier zum ersten Mal gehört, im Grunde genommen ist es aber konsequent, Mathematik als Geisteswissenschaft zu deklarieren: Den der Umgang mit abstrakten Zahlenwerten ist ja durchaus eine kulturell-geistige Errungenschaft. Von historischen Verknüpfungen mit anderen Wissenschaften mal ganz abgesehen.

    Wie eine Universität mit den Disziplinen umgeht, liegt ja alleine in deren Entscheidung.

  • @Mechtbert: Das habe ich bei Wiki gelesen und auch teilweise selber knapp wieder gegeben.^^ Aber von Geisteswissenschaft stand da nichts bei, sondern eher, daß man sie eher als eigenen Wissenschaft behandeln sollte, da sie so keiner anderen zuordbar wäre (am ehesten noch den Naturwissebnschaften, aber das trifft es auch nicht richtig aus genannten Gründen).

  • 1. Ist Wiki kein Garant für Richtigkeit und
    2. Habe ich den Artikel auch gelesen und
    3. steht da ziemlich eindeutig

    Zitat

    Jedoch ist sie selbst keine Naturwissenschaft im eigentlichen Sinne, da ihre Aussagen nicht von Experimenten oder Beobachtungen abhängen.


    und

    Zitat

    Eine Sonderrolle unter den Wissenschaften nimmt die Mathematik bezüglich der Gültigkeit ihrer Erkenntnisse ein. Während beispielsweise alle naturwissenschaftlichen Erkenntnisse durch neue Experimente falsifiziert werden können und daher prinzipiell vorläufig sind, werden mathematische Aussagen durch reine Gedankenoperationen auseinander hervorgebracht oder aufeinander zurückgeführt und brauchen nicht empirisch überprüfbar zu sein. Dafür muss aber für mathematische Erkenntnisse ein streng logischer Beweis gefunden werden, bevor sie als mathematischer Satz anerkannt werden. In diesem Sinn sind mathematische Sätze prinzipiell endgültige und allgemeingültige Wahrheiten, so dass die Mathematik als die exakte Wissenschaft betrachtet werden kann. Gerade diese Exaktheit ist für viele Menschen das Faszinierende an der Mathematik.


    und

    Zitat

    Die Mathematik hat methodische und inhaltliche Gemeinsamkeiten mit der Philosophie; beispielsweise ist die Logik ein Überschneidungsbereich der beiden Wissenschaften. Damit könnte man die Mathematik zu den Geisteswissenschaften im weiteren Sinne rechnen...

  • Komisch - bei uns in der Uni war Mathematik bei den Naturwissenschaften untergebracht und auch als Überthema angegeben, bei den Unis, bei den Prüfungen, bei den Prüfungsämtern ^^
    Mittlerweile sieht man, wie Schatti sagt Mathe als eigenen Wissenschaftsbereich an

    Aber Geisteswissenschaft ist ja völlig verkehrt!

    Zumal Logik sowieso überhaupt kein Wissenschaftsbereich selber ist

    Und nach der Logik ist auich der Umgang mit physikalischen Formeln eine geistig-kulturelle Eigenschaft

    Meine güte ^^

    hast du dich mit dem Thema auch mal näher beschäftigt oder nur schnell bei google was zusammen gelesen?

    Wiki is tkein garant ja, aebr ich gehe persönlich doch mal STARK davon aus eigentlich das meine Professoren etwas Ahnung von der Materie haben!

    Und außerdem ist es interessant das du Wiki als kein Garant für Richtigkeit definierst, es aber im gleichen Atemzug zitierst und als Grundlage deiner Argumentation nimmst ^^

    Never whipsnap a whipsnapper

  • Ach ja, wie oft haben denn deine Professoren über die Zuordnung der Mathematik zu den Naturwissenschaften gesprochen? Sorry Variel, aber bevor du dich hier mit den Federn deiner Professoren schmückst lass uns hier mal schön auf dem Teppich bleiben. Ich habe keine Lust auf eine "meine Professoren haben aber den längeren"-Diskussion hier. Du postulierst und postulierst, aber belegen und argumentieren tust du nicht.

    Weil Mathematik in den Gebäuden der Naturwissenschaften untergebracht ist, oder in irgentwelchen Studienordnungen mit den Naturwissenschaften zusammengefaßt wird ist das doch kein Beweis (da "benutzt" man die Mathematik lediglich). Da die Mathematik eine für die Naturwissenschaften unumgängliche Hilfswissenschaft ist (wie die Logik auch) macht es sie deshalb noch nicht zur Naturwissenschaft. Die Mathematik befasst sich NICHT mit Phänomenen der Natur. Die Mathematik ist NICHT empirisch. Fertig aus. Naturwissenschaften sind es. Mathematik ist eine axiomatische Formalwissenschaft (wie die Logik) und die sind nun mal eher den geisteswissenschaften zugeordnet als den Naturwissenschaften, da sie ihre Ergebnisse aus rein geistiger Überlegung erringen (wobei nicht gesagt ist, dass man sich nicht inspirieren lassen darf). Das Naturwissenschaften geistige Aktivität erfordern wird hier ja auch niemand bestreiten.

  • Richtig, Wiki ist kein Garant für Richtigkeit, aber, gelle, einer der ersten Anlaufpunkte, wenn man sich schnell einen Überblick verschaffen will. ;)
    Wozu Du mir die ersten beide Zitate vorliegst, weiß ich immer noch nicht, denn darauf habe ich mich selber bezogen.
    Aber was ich da zusätzlich lese, ist:

    Zitat

    Für Mathematik gibt es keine allgemein anerkannte Definition; heute wird sie üblicherweise als eine Wissenschaft, die selbst geschaffene abstrakte Strukturen auf ihre Eigenschaften und Muster untersucht, beschrieben.


    Und ich bitte, hier die Wellen der Wortwahl nicht noch höher schwappen zu lassen.

  • Tja, was uns bei der Frage nach Natur- oder Geisteswissenschaft wohl wenig weiterhilft, mit Ausnahme des Passus: "selbst geschaffen", der sich auf reine Gedankenkonstrukte bezieht, die weder direkt noch indirekt beobachtbar oder meßbar sind, und somit schonmal nicht die Kriterien einer empirischen Wissenschaft erfüllen.

  • Es hilft sehr wohl weiter in meinen Augen, da ich die Mathematik keiner dieser beiden Wissenschaften demnach zuordnen würde, sondern sie als eigene Wissenschaft betrachten würde.

    Dein Zitat zur Einordnung als Geisteswissenschaft über die Logik endet übrigens bei der von Dir zitierten Stelle noch nicht:

    Zitat

    Die Mathematik hat methodische und inhaltliche Gemeinsamkeiten mit der Philosophie; beispielsweise ist die Logik ein Überschneidungsbereich der beiden Wissenschaften. Damit könnte man die Mathematik zu den Geisteswissenschaften im weiteren Sinne rechnen, aber auch die Einordnung der Philosophie ist umstritten.

    Eindeutig ist es also keinesfalls.

    Denn schließlich:

    Zitat

    Über die Frage, zu welcher Kategorie der Wissenschaften die Mathematik gehört, wird seit langer Zeit kontrovers diskutiert. Im englischen und französischen Sprachraum wird Mathematik lediglich als Science eingestuft, eine weitere Differenzierung erfolgt dort in der Regel nicht.

  • Zitat von "Schattenkatze "


    Denn schließlich:


    Auch das hilft uns nicht, da wie dort steht, ja nicht weiter differenziert wird, es hier aber genau um diese Differenzierung geht.

    Auf jedenfall scheint aber schonmal festzustehen, dass die Mathematik KEINE Naturwissenschaft ist.

  • Es steht dort ebensowenig, daß sie eine Geisteswissenschaft ist.
    Es steht aber fest, daß sie starke Bezüge zur Naturwissenschaft hat.

  • Um auch mal meinem Ruf als Korinthenkackerin gerecht zu werden: Solange wir uns darauf einigen, daß sie keine Geisteswissenschaft ist, bin ich zufrieden. :lol2:

    Daß sie eine Naturwissenschaft ist, habe ich von Anfang nicht ein einziges Mal bestritten, sondern sogar mit

    Zitat

    Mathematik ist zwar keine Naturwissenschaft

    begonnen.
    Also in diesem Punkt war keine Diskussion mit mir nötig, denn das habe ich nie in Frage gestellt.
    Mir ging es darum, daß sie eben nicht ganz klar als Geisteswissenschaftlich einzuordnen.