Hallo!
Anbei habe ich eine Frage zum Ausgang der 7G Kampange. Aber, da der Text was länger ist, gibts keinen MI klapptext, sondern, wer das noch spielen nich, nicht scrollen, Spoiler!
Noch da? gut!
Hier ein Text, den ich dem dritten Gezeichneten nach dem Ende von Rausch der Ewigkeit zugesteckt habe. Ich bitte um Meinungen (nache am DSA ja/nein, Stimmungsvoll ja/nein, Abwegig, alles halt)
Kalam
Nun, da man sich ein letztes Mal von einander verabschiedet hat, bist du frei, deiner Bestimmung zu folgen. Unbemerkt ist ein schwarze Vogel neben dir gelandet, welcher dich schon wartend ansieht. Fast kannst du die Ungeduld in seinen gefühllosen Augen lesen, als du dich noch ein letztes Mal umdrehst. Die roten Fäden, mit welchen euer Schicksal euch in dieser Stunde so eng aneinander band, verblassen zusehends und sind nun kaum noch zu erkennen. Deine Gefährten winken dir ein letztes Mal, auch sie sind nur noch Schatten, die auf dem Feldherrenhügel stehen. Die Zeichen sind von ihnen genommen, Kalims drittes Auge ist verschwunden, Yarions Deformationen, und auch der goldene Handschuh von Faxus Linken fehlt. Als du kurz an dir herunterschaust, deine eigenen Hände betrachtest, verdienen diese nun wieder diese Bezeichnung. Fingernägel und Haut sind da, wo vorher Klauen und Schuppen waren. Du kannst dich einer gewissen Erleichterung nicht erwehren, auch wenn die Trauer über dass Ende eures gemeinsamer Weg sich nicht aus deinem Herzen vertreiben lässt. Aber sogar in Yarions Gesicht liegt ein Lächeln, das nicht von Überheblichkeit oder Herablassung, sondern von echter Freude und Erfüllung zeugen mag.
Nun aber ist es Zeit zu gehen. Zeit, vor die Götter zu treten, die die zwei ewigen Brüder eingesetzt haben, um den Flug des Diskus zu behüten und das Leben darauf zu ordnen. Als du auf den Rücken des Vogels steigst, wird dir wieder bewusst, wie schön es doch ist, normal lange Beine zu haben. Vorsichtig rutscht du auf dem dichten Federkleid zurecht, und ein Ruck des Vogels später sitzt du in einer bequemen Position. Die Welt um dich herum ist grau geworden, wie durch feinen Nebel siehst du noch den Hügel, den ihr mit hilfe unzähliger tapferen Soldaten erstürmt habt, die Reiter, die am Fusse des Hügels zu Boden geschmettert wurden und ihr Leben gaben, um euch zu schützen. Überall Tod und Vernichtung. Und doch ist etwas anders. Die Dinge haben sich verändert. Eine neue Zeit beginnt, eine Zeit, die nicht mehr eure Zeit ist.
Mit einem kräftigen Schwung hebt sich der Vogel in die Lüfte und gleitet ins wabernde Grau, als wäre es blauer Himmel, selbstsicher, schnell, kraftvoll. Bereits einen Herzschlag später ist der Hügel verschwunden und der Nebel erlaubt dir ab und an einen Blick auf das Schlachtfeld:
Du siehst die verzweifelt kämpfenden schwarzen Horden, die in einer heftigen Abwehrschlacht immer weiter zurückgedrängt werden; die Verbündeten Mächte werden zwar keinen Sieg auf der ganzen Linie mehr erreichen, aber sie haben dennoch einen ersten Teilsieg errungen. Dort siehst du Xeraan von Warunk mit seiner Unbesiegbaren Legion von Yaq-Monnith, der wohl stärksten Einheit dieser 30 Stunden-Schlacht aufbrechen. An anderer Stelle
macht sich Fürsterzmarschall Helme Haffax auf den Rückweg nach Maraskan; an ihm lag es auch diesesmal nicht, dass die schwarzen Horden eine verlustreiche Niederlage hinnehmen mussten. Schon weit gen Nordosten hat sich G.C.E. Galotta, zusammen mit Xarfaidon Giovarez auf einem mächtigen Karakil reitend auf die Suche nach einem der sieben Splitter der Dämonenkrone gemacht. Rhazazzor, der untote Kaiserdrache erhebt sich dämonisch-majestätisch, er wird wohl als erstes durch seine unglaubliche Fluggeschwindigkeit einen der Splitter in seine Fänge bekommen. Für die anderen ist Kampagne ist noch nicht vorbei!
Dann verschwindet alles in Nebel.
Wenige Minuten oder einige Stunden später, genau kannst du es nicht sagen, verlässt du auf dem Vogel plötzlich den Nebel. Vor euch ist die Luft klar, aber es ist kein Horizont zu sehen, kein Boden, nur Wasser, schwarzes Wasser, welches gemütlich und träge hin und her schaukelt. Dasn Nirgendmeer. Doch da, in der Ferne, erkennst du einen goldenen Punkt, der schnell näher kommt. Eine Insel. Sicherlich einigen tausend Meter im Durchmesser, mit schwarzen Boden, leer, öde, bis auf ein einziges, riesiges Gebilde, welches golden in dieser Dunkelheit strahlt. Rethron, die Seelenwaage.
Am Ufer landet der Vogel, lässt dich über den Flügel zu Boden gleiten und fliegt sofort, nachdem deine Stiefel den schwarzen Sand berühren, wieder los, um schnell im dunkeln unsichtbar zu werden. Du blickst ihm nach, einem treuen Diener der Götter, als du von hinten jemand auf dich zugehen hörst. Sofort aktivieren sich alte Reflexe, tausendfach eintrainierte Bewegungen lassen deine Hände an die Seiten greifen, wo früher und jetzt wieder deine Schwerter hängen. Du musst ein Lächeln unterdrücken, als du dich selbst wieder unter Kontrolle bringst.
Als du dich umdrehst, siehst du einen alten Mann noch gut 20 Schritt vor dir stehen. Seine Konturen drücken sich deutlich vor das goldene Leuchten der Waage ab, doch trotzden scheint sein Gesicht erleuchtet, vertraut. Er lächelt dir zu und winkt dir, auf dass du an seine Seite treten mögest.
Leise knirscht der Sand unter deinen Stiefeln, als du herankommst. Ihr beide schaut zur Waage, eine Balkenwaage auf reinem Gold, durchsetzt mit silbernen Fäden, links und rechts hängen gewaltige Waagschalen, in welchen wiederum je eine große Galskugel liegt. In den Kugeln wabert grauer Nebel, ab und an kann man einige Farbflecken erkennen. "Hast du Angst, Kalam?" stellt der Alte eine Frage, um die Stille zu brechen. Nein, Freude, Liebe, Ehrfurcht, Erfüllung, Zufriedenheit, all das durchflutet jetzt wieder dein von Gefühlen gerührtes Herz, dass es dir eine Träne ins Auge treibt. Aber keine Angst. Und so antwortest du ihm: "Nein, alter Mann. Keine Angst."
"Gut, dann wollen wir mal..." Unter seinem verblassten Mantel zieht er ein altes Buch heraus. Von hier kannst du auf dem Einband auf maraskanisch "Buch der Toten" lesen. Er öffnet es, indem er ein grünes Lesezeichen aufschlägt. Die Seiten sind sehr dicht und klein beschrieben, so dass die Buchstaben vor deinen Augen tanzen, als du einen Blick hinein wirfst. Aber ein Blick auf die Waage enthüllt dein Leben:
Jede der Kugeln, die auf den Waagschalen liegen, füllt sich mit Farbe, schnell ziehen Bilder vorbei, Impressionen aus deinem Leben. Links all die Missetaten, die dir nun nur allzu bewusst werden, deine dunkle Vergangenheit, und keine noch so geringe bleibt verborgen. Einige Diebereien auf dem Markt als Junge, dann schlimmeres, Mord, Totschlag, Gewalt. Rechts deine guten Taten, viel aus deinem Leben nach der Zeichnung, viele Kämpfe, viele Entscheidungen, aber auch viele Kleinigkeiten, die doch solch Größe zeigen, die nur ein wahrhafter Held haben kann. All das ist dein Leben. Und auf all das bist du stolz.
Zuerst scheint es, als würde sich die Waage nicht bewegen, dann sinkt die rechte Seite tief und tiefer, bis sie den sandigen Boden berührt. Der Alte sieht dich an. "Nun, offenbar hast du bestanden." Dann lächelt er, und mit einem lauten Knall klappt er das Buch zu. Mit diesem Knall verschwindet die Waage, die Insel und der Alte. Du stehst im Dunkeln und bist allein.
Plötzlich Stimmen. Lautes Lachen, fröhliches Gejohle und Geschreie. Hinter dir. Als du dich umdrehst, spürst du, dass unter deinen Stiefeln kein Sand mehr ist, sondern Holz, festes Holz. Einige Schritt vor dir ist ein übermannshoher, Viereckiger Durchgang, der mit einem Fell abgedeckt ist. Der Lärm kommt von dahinter. Düfte drängen sich auf. Bier, Wein, Schweiss, aber auch der Geruch von Gebratenem und süßem Fruchtfleich liegt in der Luft. Hinter diesem Fell wird gefeiert. Mehrere Leute, Duzende, vielleicht gar Hunterte. Zu viele Stimmen, um sie zu unterscheiden.
Dann wird das Fell zur Seite gezogen und ein Mensch schaut heraus, sieht dich an. Groß ist er, stark wohl auch. Edel seine Kleidung, aber deutlich die eines Kriegers, eines Ritters. In seinem Gesicht ist ein Vollbart unter der knolligen Nase und den braunen Augen mit den wulstigen Brauen. Das Gesicht kommt dir bekannt vor, wie ein Verwandter, den man lange nicht mehr gesehen hat. All die Dinge aus deinem Leben kommen dir so entfernt vor, so weit weg. Aber als er dich mit einem lauten und herzlichen "Da bist du ja endlich..." grüsst, bist du sicher, dass dies der Herzog Waldemar von Löwenhaupt ist, der Herzog von Weiden. Lange her, dass ihr euch das letzte mal getrofen habt. Es scheint fast ein ganzes Leben her zu sein....
Für Grübeleien bleibt aber keine Zeit, denn Waldemar holt dich heran, durch den Eingang in eine riesige Halle. Die Decke ist sicherlich zehn Meter hoch, gesäumt von Trophähen, Wappen, Kriegsbeute und anderen Zeichen ehrbarer Kämpfer, Schwerter aus Gold und Silber, Schilde, reiche verziehrt oder funktionell und vom Kampf gezeichnet. Lange Lanzen, Helme, Mäntel, Wappenröcke und anderes Rüstzeug liegt sauber gefaltet und abgelegt oder achtlos hingeworfen an der Wand, durch die der Durchgang dich geführt hat. Hunderte Tische, jeder lang genug, um zweihundert Krieger Platz zu bieten, ziehen sich in die Halle hinein, und trotzdem bleibt links viel Platz zum Tanze, von dort dringt leise Musik herüber, rechts hingegen ist ausreichend Raum für Schwertübungen, Trainingskämpfe und Kampfdarstellungen. Voll ist es hier, man kann die Menschen nicht zählen, und doch erkennst du hin und wieder ein oder zwei vertraute Gesichter. Der alte Huruzat Meister aus Maraskan sitzt mit zwei seiner Lehrlinge am Tisch und erhebt sich, als Waldemar dich vorbei geleitet. Seine Lehrlinge tuen es ihm gleich, und alle drei verbeugen sich tief vor dir. Dort vorne sitzt Wolf mit seinem Weibel und trinkt mit Donnerschlag um die Wette. Hullheimer sitzt daneben und lacht. In der Gruppe Zwerge da vorne erkennst du einige bekannte Gesichter der Sappöre wieder, und auch einige der Gesichter der Rondrageweihten dort hinten scheinen dir vertraut. Doch die meisten Krieger sind beschäftigt damit, sich Geschichten ihrer besten Kämpfe, schönsten Aktionen oder kühnsten Wagnisse zu erzählen, das Bier zu vertilgen oder von den unglaublich reichhaltigen Speisen zu essen, die dargeboten werden.
Du gehst mit Waldemar schon einige Zeit, als du endlich an der anderen Seite der Halle deinen Platz erreicht hast. Und zu deiner Erleichterung setzt man dich nicht unter Fremde: Raidri bietet dir die Hand zum Kriegergruße, er sitzt zu deiner Linken. Daneben sitzt Reichsbehüter Brin und Waldemar selbst, schräg gegenüber sitzt die Reiterin der Amazonen Dedlana, und die Schwertschwester prostet dir zwinkernd zu. Daneben sitzt Leonara von Baburin, die im letzten Zweikampf dem neuen Heermeister Rondrasil Löwenbrand unterlag, sowie Hauka Wölfintochter, die vorige Heermeisterin des Bundes. Dir direkt gegenüber sitzen Yppolita, die Königin der Amazonen, Graf Hlûthar von den Nordmarken, Leomar von Baburin, Geron der Einhändige der gerade seinen Kopf auf beide Hände stützt sowie weitere hohe Krieger, deren Namen man mit Respekt und Ehrfurcht führt, und um welche sich Jungens streiten, wer wer spielen darf.
Es wird still im Saal, als dein Blick zur rechten Seite schweift: Neben dir sitzt eine stattliche Kriegerin in antiker bosparanischer Rüstung, bestehend aus Sturmhaube mit Rosshaarkamm, Kürass, kurzem Streifenschurz und Arm- und Beinschienen; das Haupt auf Dich blickend, von langen, sturmzerzausten Locken umweht und auf ein Zweihandschwert gestützt: die Göttin persönlich, Rondra, die Herrin des Krieges!
Mit unerwartet sanfter Stimme sagt sie zu Dir : "Es ist schön, euch nun ganz in meiner Nähe zu haben. Ihr habt vollbracht, was ihr vollbringen musstet, euer Ziel ist erreicht. Ich bin wahrhaftig stolz auf euch." Und mit einem Lächeln Rondras sowie dem aufbrandenden "Rondra will es" von Tausenden rondragefälligen Recken beginnt dein neues Dasein an der langen Tafel.
Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort, weit im Süden, liegt ein großes Anwesen nahe Kunchom. Hinter einem prächtigen Garten, in welchem mehrere gebräunte Gärtner damit beschäftigt sind, einen Baum zu pflanzen, dringt plötzlich Kindergeschrei aus einem der Fenster des Haupthauses. Einer der Gärtner schaut auf und spricht seinen Kollegen lächelnd an: "Ich bin sicher, Achmed, es ist ein Sohn..."