Gewissenskonflikt durch töten

  • wo er eine Riesenratte tötete, die ihn verletzt hatte.

    Klingt nach Selbstverteidigung.

    Es bleibt auch für mich die Frage, warum ein Tier zu töten, dass angegriffen hatte, so schlecht ist, dass es womöglich nachhaltige negative Auswirkungen haben sollte?

    Gerade die Waldelfen sind durchaus sehr restriktiv (oder können es sein), wenn es um Verteidigung ihres Gebiets geht, sie jagen ohnehin ihrerseits Tiere, um diese zu essen.

    In Gerasim leben Jäger.

    Töten (um zu leben) und getötet werden gehört zum Kreislauf des Lebens.

    Gerade Ratten sind jetzt, so finde ich, auch weit weg von den Tieren, die man vielleicht noch als erhaltenswert ansieht. Gerade auch, wenn sie fast 1 Schritt lang sind und schon aufgrund ihrer Größe gewiss nicht als ungefährlich zu betrachten sind.

    Zusätzlich ist die Fragen: Hat die Ratte ihren Bau oder ihre Jungen verteidigt? Das würde es gerade für einen Elfen wohl verständlicher machen, dass sie so aggressiv war, und ein gewisses Schuldgefühl mit erklären können (schließlich waren die SC dann die Aggressoren).

    Vielleicht war sie auch krank (da Ratten jetzt nicht unbedingt zu den Tieren, die einfach so angreifen)? Dann wäre töten womöglich richtig als Erlösen von der Krankheit, und verbrennen auch gut, weil so die Krankheit nicht weiter übertragen werden kann.

    Hat der Charakter feste (sprich: regeltechnische) Überzeugungen, die es ihm restriktiv verbieten, zu töten (sogar im Falle der eigenen Verteidigung), und auch bezogen auf Tiere? Dann ergibt sich daraus, dass er ein schlechtes Gewissen hat und regeltechnisch sich dies in Abzügen widerspiegelt. Vermutlich nimmt er sich fest vor, zukünftig nicht mehr zu töten.

    Was natürlich nach hinten losgehen kann, wenn er wieder angegriffen wird, von Kulturschaffenden, Tier oder Kreatur, und sich dann nicht, oder weniger nachhaltig verteidigt. Dann könnte er verletzt oder gar getötet werden.

    Was würde er machen, wenn er sich nicht verteidigt und nichts und niemanden töten möchte, und dadurch einer seiner Gefährten zu Schaden kommt, weil dieser einen Gegner mehr hat, oder dem Elfen zu Hilfe kommen möchte, und dadurch seinen eigenen Gegner vernachlässigt?

    Andere Mittel der Verteidigung wären auch eine Möglichkeit, z.B. auf einen Stab umzusatteln und Gegner möglichst anderweitig als durch blutende Verletzungen auszuschalten. Auch gibt es Zauber, die Gegner ohne Schaden zeitweilig ausschalten können, und aus Überzeugung und schlechtem Gewissen heraus könnte vermehrt sich darauf konzentriert werden.

    Die Sache mit dem "Tier des Namenlosen" ist etwas, was ich gerade bei Elfen nicht so ernst nehmen würde, nachdem in Teilen Aventuriens die Ratte anscheinend auch Phex heilig ist?

    Nur leben keine Elfensippen in den Tulamidenlanden, und auch bei engeren Kontakten zu Menschensiedlungen dürfte es fraglich sein, ob Elfen die heiligen Tiere der Götter unbedingt bekannt sind, und ihnen genügend bedeuten, die Finger von ihnen zulassen (für mich: Nein).

    Dazu haben zwar weniger die Waldelfen, aber die Elfen an sich schon den Bezug zu Ratten als Tiere des dhaza, da die elfische Geschichte via Hochelfen (auch wenn das die Waldelfen eher ausklammert) voll ist mit Begegnungen und Tun des dhaza.

  • Nur leben keine Elfensippen in den Tulamidenlanden, und auch bei engeren Kontakten zu Menschensiedlungen dürfte es fraglich sein, ob Elfen die heiligen Tiere der Götter unbedingt bekannt sind, und ihnen genügend bedeuten, die Finger von ihnen zulassen (für mich: Nein).


    Dazu haben zwar weniger die Waldelfen, aber die Elfen an sich schon den Bezug zu Ratten als Tiere des dhaza, da die elfische Geschichte via Hochelfen (auch wenn das die Waldelfen eher ausklammert) voll ist mit Begegnungen und Tun des dhaza.

    Mein Hauptpunkt war eigentlich, dass das mit der "Ratten sind prinzipiell, immer und überall Diener des Namenlosen" Sache wahrscheinlich keine kosmische Wahrheit ist (sonst hätte Phex die Tulamiden darüber informiert), sondern nur eine Ansicht die es halt gibt.

    Von der ein Waldelf daher nicht unbedingt auch nur den blassesten Schimmer haben muss ... und man als SL die Ratte auch nicht unbedingt als böse spielen muss. Es kann also einfach nur eine Ratte gewesen sein, wie man sie auch im realen Leben antrifft; ein Säugetier, das sich einfach um seinen eigenen Kram kümmert.

    Insofern fände ich das schlechte Gewissen, nicht wegen der Tötung, aber wegen der grausamen Methode, jetzt nicht völlig out of character für einen Elfen. (Wobei je nachdem wie vermenschlicht der Elf ist, er natürlich auch ein tsagläubiger Pazifist und Vegetarier sein kann.)

  • Information zu meinem Charakter: Saladir ist ein Waldelf aus Gerasim. Er lernte dort an der Schule des Direkten Weges Magie und interessiert sich sehr für Wissen. Meister des Wissens ist nur eine Bezeichnung und keine Profession. Ich habe die Wert eines Zauberwebers genommen und angepasst. Saladir schloss sich einer Abenteuergruppe an und geriet in einer Höhle in einen Kampf, wo er eine Riesenratte tötete, die ihn verletzt hatte.

    Zwar ist, wie du von den anderen Antworten hier gelesen hast, es eine fürs Standardaventurien abweichende Haltung der Elfen zum Töten, doch wer sind wir, dass wir dir sagen, wie du deinen Charakter spielen sollst?

    Willst du den Prozess des Schocks über die Tötungshandlung hin zur Akzeptanz des Charakters über die Wege der Welt deiner Gruppe gegenüber ausspielen, kannst du das auf verschiedene Art und Weise. Vielleicht sprichst du dich dazu mit deiner Spielleitung ab.

    Elfen meditieren oft und gern. Dabei könnte dein Elf Stück für Stück sein Weltbild erweitern, um zum Schluss zu kommen, dass zur Erhaltung des eigenen Lebens auch die Notwehr durch Gewalt nötig ist.

    Möglich wären zur RP-Darstellung fünf kleine Szenen der Trauer, die du mit deiner SL spielst:

    Abstreiten -- Zorn und Schuldzuweisung -- Verhandlung mit dem Schicksal -- Niedergeschlagenheit -- Akzeptanz

    Ab dort kann dein Charakter vorwärts gehen und in Notwehr handeln, ohne wieder durch die Schockphase zu gehen.

    Alternativ könnte es aber auch auf längere Zeit ein Grund für deinen Charakter sein aus der Gruppe auszuscheiden und vielleicht Tsa-Gläubig zu werden.