Sicherheitsmaßnahmen Kunstmuseum. Was macht Sinn?

  • Ahoi.

    Ich habe für meine Helden eine Szene in der Halle der schönen Künste in Kuslik vorbereitet. IUnd zwar auf einer Etage mit modernen Künstlern, also nicht die ganz teuren alten Meister, aber schon Zeugs, für das es Sicherheitsmaßnahmen gibt. Meine Truppe vermutet, dass in dem Bild oder hinter dem Bilderrahmen ein Schriftstück versteckt ist, das sie suchen. Ich schätze, sie werden nicht versuchen, das Bild zu klauen, weil sie dafür so gar keine Fähigkeiten mitbringen und auch nicht die rechte Einstellung für sowas; aber eventuell könnten sie verleitet sein, mal einen schnellen Blick hinter das Bild zu werfen, in der Hoffnung, dass sie das gesuchte Schriftstück einfach finden. Das wäre nicht einfach, weil auch andere Besucher da sind, wenn auch nicht viele, und Wachen durch die Räume laufen (das Bild hängt in einem kleineren Raum; in den größeren stehen Wachen fest postiert, durch die kleineren gehen sie Patrouille.)

    Ich vermute, sie werden auch diesen Weg nicht beschreiten, aber falls doch möchte ich vorbereitet sein und frage mich, ob es außer Wachen noch magische oder mechanische Sicherheitsvorkehrungen geben könnte, die die Halle aufbietet? Also ich könnte mir etwa eine Sicherung vorstellen, die verhindert, dass die Bilder einfach abgehängt werden; dann ließen sie sich ggf. auch nicht ohne weiteres anheben, sodass mal ein schneller Blick schwierig wäre.

    Ansonsten: Wenn sie sich dazu entschließen sollten, wie würdet ihr das sinnvoll inszenieren? Auch mit dem Aspekt, dass sie von Wachen oder Besuchern entdeckt werden könnten. Habt ihr gute Ideen? Ich hänge da gerade etwas.

  • AhiraRules 7. Mai 2021 um 15:42

    Hat das Label DSA 4.1 hinzugefügt.
  • AhiraRules 7. Mai 2021 um 15:43

    Hat den Titel des Themas von „Sicherheitsmaßnahmen Kunstmuseum. Was macht hier Sinn“ zu „Sicherheitsmaßnahmen Kunstmuseum. Was macht Sinn?“ geändert.
  • Ansonsten: Wenn sie sich dazu entschließen sollten, wie würdet ihr das sinnvoll inszenieren? Auch mit dem Aspekt, dass sie von Wachen oder Besuchern entdeckt werden könnten. Habt ihr gute Ideen? Ich hänge da gerade etwas.

    Du könntest eine Karte in Vogelperspektive vorbereitet haben und dann ein wenig wie in Stealth-Spielen für jede Information, die die Gruppe erlangt, weitere Infos zu Patrouillen (Anzahl, Route, Frequenz), Besucherströmen, Aufmerksamkeitsmagnete in der Nähe etc. pp. einstreuen und somit ein "kurzes Dahinterschauen" immer weiter erleichtern.

  • Was die Wachen angeht, könnte es sein, dass deren Augaben in erster Linie gar nicht die Abschreckung von Dieben ist. Womöglich sind sie, während das Museum für Publikum geöffnet ist, mehr damit beschäftigt dafür zu sorgen, dass niemand mit Hunden oder anderen Tieren die für die Exponate eine Gefahr darstellen könnten herein kommt, dass Kinder von den Eltern auch brav an der Hand geführt werden, niemand mit Essen in der Hand oder einer qualmenden, glühenden Zigarre den Bildern zu nahe kommt, etc. etc. Durch derlei Inszenierungen könnten die Wachen dann auch mal leicht für ein paar Augenblicke abgelenkt werden. Für einen kurzen Blick hinter das Bild sollte das reichen.

    Ich würde das Museum auch nicht zu aufgeräumt gestalten. Zu den Bildern noch ein paar Statuen in den Raum, die das Blickfeld der Wachen einschränken, so dass man nicht alle ablenken muss sondern nur ein paar, oder so.

    Es war früher wohl auch nicht unüblich, dass Kopisten oder Schüler eines Malers mit Staffelei und allem Drum und Dran im Museum sitzen und eines der Exponate, zu übungszwecken, kopieren. Auch so könnte man für etwas Ablenkung und Sichtschutz sorgen. Das muss auch nicht jemand aus der Heldnegruppe selbst machen. Für ein kleines Handgeld und ein paar überzeugende Worte ließe sich da sicher ein armer Künstler oder eine arme Künstlerin finden die sich dafür nicht zu schade ist.

    Wenn deiner Gruppe das Geschleiche und Gemauschel aber wirklich nicht liegt könnte sie sich im Vertrauen direkt an den Besitzer oder die Besitzerin des Gemäldes, oder alternativ den Kurator oder die Kuratorin des Museums, wenden um das Bild kurz abhängen zu lassen, so dass man auch von hinten einen Blick darauf werfen kann.

  • Ich denke das es nur sehr wenige Sicherheitsmaßnahmen gibt. Nicht mal eine Handvoll Wachleute und auch keine Fallen oder gar magische Sicherungen.

    Ein sehr prominentes irdisches Beispiel ist wohl der große Kunstraub von 1911 im Louvre, als die Mona Lisa unbemerkt mitten am Tag gestohlen wurde. Weit und breit kein Wachmann und das Fehlen wurde sogar erst Stunden später bemerkt...

    Mal kurz ein Bild nach einem Brief zu checken sollte ohne größere Probleme möglich sein (da muss man nicht mal etwas klauen).

    In so eine Galerie gehen nicht irgendwelche Gauner, sondern respektable Bürger und entsprechend gering ist sicher auch das Misstrauen. Sofern die Helden zum gehobenen Bild der Besucher passen, dürfte da nicht viel mit Überwachung sein.

    Das DSA 5 Beta Abenteuer (inzwischen wohl auch in überarbeiteter Auflage für DSA 5 zu kaufen) "Die Gunst des Fuchses" geht komplett um das Thema Kunstraub. Anders als bei Dir geht es allerdings um eine Villa und eine nicht öffentliche Galerie. Es ist ein Sandbox Abenteuer mit Hinweisen zu Planung, Hilfsmitteln, Fallen, Abläufen etc.

    Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Nur wenige Fallen sichern das Herz, die wertvollsten Stücke des hohen Herren liegen in einem zwergischen Tresor mit Koshbasalt (gegen Magie). Aber im Tresor sind sie natürlich nicht zu sehen (nicht ausgestellt). Gegen magische Verbrecher hätte man trotzdem keine Chance...

    Eine öffentliche Galerie "zur Förderung junger Künstler" wird den Helden also vermutlich so gut wie nichts entgegensetzen (Anfänger Heldengauener Niveau ;) ). Die größte Gefahr und Hindernis sind sicher die Angst und Vorsicht der Helden. Da muss es doch Sicherungen geben - gibt es aber (so gut wie) nicht. :thumbsup:

  • Denk dran, in Kuslik liegt die Halle der Weisheit und die erfindungsreichen Zwerge von Schradok sind fast um die Ecke.

    Daher kann ich mir eine Kombination aus magischen und mechanischen Sicherheitsmethoden inkl. Wachleute vorstellen.

    Das B-DSA5-Abenteuer ist zwar ein guter Vorschlag, nur kein Einbruch sondern ein Fest und einzig ein gemeiner Tresor sorgen neben anderen Gästen und Wachen für Störungen. In dieser Villa reichen anscheinend Wächter völlig aus.

    Ja, wir haben da ein Problem: Halle der schönen Künste – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    "Hier werdne im Erdgeschoß die Werke unbekannter, junger Künstler ausgestellt. Im Obergeschoß befinden sich lichtgünstige Ateliers. (RdH, S,81 1996).

    Daher keine Sicherheitsmaßnahmen, womöglich nicht mal eine verschlossene Eingangstür. ^^

    (Wieso muß ich jetzt an die Drei ??? und die rätselhaften Bilder denken? ;) )

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    2 Mal editiert, zuletzt von zakkarus (8. Mai 2021 um 10:37)

  • Ahoi und vielen Dank für die Rückmeldungen.

    Wir haben gestern via Skype/Roll20 gespielt und ein Gros der Zeit mit einer Szenerie in Arivor verbracht, die vor der Halle der schönen Künste in Kuslik liegt. Inzwischen sind die Helden aber in Kuslik angekommen; eine der Heldinnen hat dort eine Weile gelebt, sie sind bei der Tante gut untergekommen und haben schon einen ersten Gang durch die Halle der schönen Künste hinter sich. Das war ein schönes Ambientespiel, weil ich verschiedene Bilder beschrieben habe und zwei der Charaktere große Kunstliebhaberinnen sind, die ihre Queste dann erst einmal vergessen haben, während ein brummiger Krieger NSC, den eine Spielerin neben ihrer Haupfigur spielt, mit der Frage durch die Gegend lief, was machen die da? (Das Klischeebild eines Mannes, der sich einer Horde beistert einkaufender Frauen gegenübersieht)^^.

    Da ich noch nicht entschieden war, wie ich das mit den Wachen und Sicherungsmaßnahmen machen werde, habe ich erst einmal ein wenig improvisieren müssen, als es dann um das entscheidende Bild ging

    ch denke das es nur sehr wenige Sicherheitsmaßnahmen gibt. Nicht mal eine Handvoll Wachleute und auch keine Fallen oder gar magische Sicherungen.


    Ein sehr prominentes irdisches Beispiel ist wohl der große Kunstraub von 1911 im Louvre, als die Mona Lisa unbemerkt mitten am Tag gestohlen wurde. Weit und breit kein Wachmann und das Fehlen wurde sogar erst Stunden später bemerkt...

    Denk dran, in Kuslik liegt die Halle der Weisheit und die erfindungsreichen Zwerge von Schradok sind fast um die Ecke.

    Daher kann ich mir eine Kombination aus magischen und mechanischen Sicherheitsmethoden inkl. Wachleute vorstellen.

    Das mit den Zwergen wusste ich zwar nicht, aber in meinem Kuslik ist die Halle der schönen Künste tatsächlich wohlbewacht: da kommt eine Menge an Werten zusammen und die sind gut gesichert. Zwei Wächter sind fest in der Haupthalle und weitere laufen durch die anderen Räume, sodass sie zumindest zeitweise immer mal wieder zu sehen sind. Das hatte ich schon vorher entschieden.

    Und bei der Frage einer direkten Sicherung des Bildes habe ich dann auf die Ideen meiner Spieler reagiert; obwohl diese Truppe so gar nichts phexisches an sich hat, auch nicht die entsprechenden Fähigkeiten, ging es sehr schnell um die Frage, ob man nicht mal kurz einen Blick hinter das Bild werfen sollte. Eigentlich habe ich hierfür auch ein Setting gebaut, das sich für so etwas anbietet: ich habe eine innenarchitektionische "Extravaganz" eingebaut, einen "Raum im Raum": In der Mitte des Raumes sind Innenwände so eingezogen, dass sie eine Art begehbare Spirale in Elipsenform bilden; die Besucher folgen dieser von zwei Seiten begehbaren Spirale ins Innere, während sie die dort hängenden Bilder entdecken.

    Der Vorteil für ein schnelles hinter das Bild lugen ist hier, dass diese Spirale nicht so häufig von Wachen begangen wird und andere Besucher leichter abgelenkt werden können als in einer großen Halle, sodass "Momente des Alleinseins" entstehen, die besagtes lugen zulassen. Die Helden haben sich hierfür an den zwei möglichen Zugängen der Spirale platziert, die zu dem Standort des Bildes führt und haben die (nur vereinzelten anderen Besucher) in Gespräche verwickelt ("Ich suche meine Halskette; haben Sie.."), sodass ein Spieler Zeit hatte, sich dem Bild zu widmen. Ein Raub des Bildes war übrigens nie Thema; sondern:

    Sollte ein Meister aufgrund solcher Gründe Entscheidungen treffen?

    Ich habe mich dann abhoc entschieden, ebenjene Sicherung einzubauen, über die ich eh nachgedacht hatte, nämlich in der Wand versenkte und mit dem Rahmen verbundene Metalldrähte (dick), die es nicht zulassen, das Bild einfach so abhängen oder nach vorne zu ziehen; die Heldin konnte gerade mal ihre Hand hinter das Bild bringen.

    Ich betone, das war eine Variante, über die ich eh nachgedacht hatte, weil sie mir sinnig erschien.

    Aber die Hauptgründe für die Entscheidung in dem Moment waren:

    1. Der Plan der Helden, mit der Idee, dass hinter dem Bild noch eine Art Leinwand sei, diese einzuschneiden, um zu schauen, ob sich dort etwas befindet; das hätte das Bild beschädigt und da ich weiß, dass sich das gesuchte Schriftstück nicht so einfach finden lässt, es ist IM Rahmen, also an einer Stelle, an die die Helden mit einer solchen Aktion nicht rankommen, hätten sich die Spieler damit den wahrscheinlich erfolgversprechendsten Lösungsansatz wenn nicht verbaut, so doch evtl. schwerer gemacht, nämlich über soziale Interaktion (mit der Kuratorin der Halle und v.a. dem Maler selbst) etwas zu erreichen; ob das ein sinniger Gedanke war, weiß ich nicht, weil diese Beschädigung ja nicht unbedingt auf sie zurückfallen müsste. Und vielleicht sollte ein Meister sowas auch nicht tun, sondern Helden müssen halt mit den Konsequenzen ihrer Handlungen leben, aber das war halt für mich in dem Moment einer der Gründe.

    2. Der andere Grund war, dass eine Spielerin noch kurz vor dieser Aktion betont hatte, dass eine solch phexische Aktion eigentlich gegen die Natur der Heldin geht, aber die Gruppe hat es dann trotzdem gemacht. Und hier hatte ich für mich das Gefühl, das war mehr eine Entscheidung der Spieler im Sinne von, wie kommen wir als Spieler jetzt am schnellsten zum Erfolg und weniger eine Entscheidung, die die Heldin normalerweise getroffen hätte (und ebenso ihr NSC-Begleiter, aber auch die andere Heldin). Und auch hier weiß ich nicht, ob ich das als Meister in meine Überlegungen mit hätte einbeziehen sollen, denn am Ende habe ich die Moralfrage aufgeworfen und die Spieler haben sich entschieden. Vielleicht habe ich mir als Meister hier zu viel rausgenommen und hätte ihnen ein kleines Erfolgserlebnis gönnen sollen, hinter das Bild geguckt zu haben, auch wenn das nicht zum Erfolg geführt hätte.

    Na ja, als Meister in Ausbildung lerne ich halt noch; vielleicht mache ich es das nächste Mal anders, aber diesmal habe ich es halt so gemacht.

    Die Situation, bei der wir einen Cut gemacht haben, ist jetzt so: Es gab und gibt auch immer noch die Überlegung, evtl. mit einem Werkzeug, das gebogen ist, hinter das Bild zu gelangen und es am unteren Rand einzuschneiden, um zu sehen, ob dort etwas ist; da ich das Setting jetzt so gebaut habe, dass sich das Bild kaum nach vorne bewegen lässt, die Heldin hat gerade mal die Hand dahinter bekommen, ist das aber wenig erfolgversprechend. Inzwischen sind sie auch eher auf Ideen verfallen, das Bild zu kaufen, und auch darauf, den Maler anzusprechen; auch weil sie ebend im sozialen Bereich ihre Stärken sehen. Das ist auch so.

    Insofern: Ich weiß noch nicht, ob die Idee schon vom Tisch ist; ein Spieler sprach kurzzeitig auch davon, nachts dort einzusteigen, wobei ich als Meister hier die Gegenfrage gestellt habe, welche Kompetenzen seine Heldin oder die Truppe denn dafür mitbringen würde? Auch hier war mein Gedanke neben der Frage nach den Fähigkeiten, wieso seine Heldin auf eine solche Idee kommen sollte, die so gar nichts phexisches an sich hat; keiner der Truppe.

    Obwohl ich vermute, sie werden den "Verhandlungsweg" nehmen, sollte ich mir natürlich noch Gedanken darüber machen, welche Möglichkeiten ich den Helden geben möchte, einen anderen Weg zu beschreiten; wie im Leben soll es auch hier mehrere Lösungsmöglichkeiten geben, aber die müssen schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit mitbringen in meinen Augen, die sich an den Fähigkeiten und dem Charakter der Helden orientiert.

    6 Mal editiert, zuletzt von AhiraRules (8. Mai 2021 um 11:19)