AHoy ich war leider bis vor kurzem noch im Urlaub... sind die Fragen noch aktuell? Oder wie ist alles am Ende ausgangen?
Ahoi Sternenfaenger. Da wir am 9ten März gespielt hatten, waren wir schon durch, als Du Deine Frage gestellt hast. Ein verspäteter Dank dafür.
Da ich zig Baustellen jenseits DSA hatte, bin ich nicht dazu gekommen, reiche jetzt aber mal einen Spielebericht vom Finale nach und hoffe, der trifft noch auf Interesse:
Zusammengenommen war der letzte Spieleabend eine „fette Session“ (15 bis 1 Uhr), die in erster Linie aus zwei großen Kämpfen bestand.
Ausgangspunkt: Die Helden waren in der Villa der Vampirin Marina. Beim letzten Spieleabend hatten sie dort drei Vampirhunde geplättet (mit viel Mühe). Bei der Durchsuchung des Hauses fanden sie deren Tagebuch und eine Einladung des Inquisitors zu einer nicht näher bezeichneten Veranstaltung an einem nur ungenau umschriebenen Ort. Das Tagebuch klärte den Hintergrund der Vampirin, die von Zerwas erschaffen worden war; aus dem Verdacht wurde also Gewissheit. Und die Einladung erhärtete den Verdacht, dass auch mit dem Inqui was nicht koscher ist, ohne jedoch schon als klarer Beweis dafür zu gelten.
Die Hausherrin kehrt zurück: Nachdem sie diese Dinge gefunden und sich kurz dazu ausgetauscht hatten, läutete ich die Ankunft der bis dahin abwesenden Vampirin mit der Frage ein: „Wo ist eigentlich Dein Knappe?“. Diese Frage ging an den Spieler des Praios-Akoluthen, der einen am ersten Spieleabend eingeführten NSC als Knappen aufgenommen hatte (ein etwa 12-13-jähriger Junge). Wie ich gehofft hatte, hatte er ihn unvorsichtigerweise mit zur Villa gebracht; der Junge passte etwas abseits des Hauses auf das Pferd des Akoluthen auf.
Die Helden hörten eine Kutsche den Weg zum Haus hochkommen; dann kurz Stimmen in der Nähe des Hauses, die aber schnell verstummten. Für sie nicht zu sehen, nur zu ahnen: Marina kam mit ihrem Diener zurück (ein Char, den ich als eine Art White-Wolf-Vampire-Ghoul zusammengebastelt hatte; einige Vampirfähigkeiten, aber nicht das volle Programm). Ein weiterer Begleiter der Neffe des Inquisitors, ein fähiger Kämpfer und ‚Lover‘ der Vampirin (ebenso wie sein Onkel Anhänger des Namenlosen, aber natürlich nicht offen, sondern auch in Form einer Geheimidentität).
Ich habe dann ausgewürfelt, ob der Junge draußen entdeckt wird (Ja) und ob er es schafft, sich davonzustehlen (nein).
Von den Ereignissen draußen bekamen die Helden zunächst nichts mit. Nach Ankunft der Vampirin bemerkte einer kurz einen Schatten am Fenster (sie waren im ersten Stock); das war Marina, die fliegender Weise mit Sykariangespür und ihrem außergewöhnlich guten Gehör die Position der Eindringlinge ausgemacht hatte. Das war ein netter Effekt für eine Verunsicherung der Helden (und Spieler) darüber, was jetzt wohl als nächstes passiert.
Meet and greet: Nach der kleinen Flugeinlage marschierte Marina sehr selbstbewusst und offen in die Eingangshalle der Villa; ihr Gefolge im Schlepptau und den völlig verängstigten Jungen an der Hand. Sie rief irgendwas im Sinne von, „kommt raus, kommt raus, wo immer ihr seid“. Es kam zu einem schönen Wortwechsel mit dem Magier, der zu meinem Erstaunen ein großes Interesse daran hatte, die Beweggründe der Vampirin zu verstehen; die Details bekomme ich nicht mehr zusammen, war aber nice. Gebrochen wurde das durch ein plötzlich sehr aggressives Auftreten des Akoluthen, der der Vampirin ein „Ultimatum“ stellte: „Ihr lasst den Jungen frei und verlasst die Stadt; dann dürft Ihr weiterexistieren“. Da war die Sorge um den Jungen wohl stärker als der Wunsch, im Sinne Praios solche Kreaturen zu vernichten. Für die Vampirin war das (natürlich) ein Lacher; zumal der Praiothe das Schwert des Zerwas bei sich hatte, das sie unbedingt haben wollte. Sie schwebte während des Gesprächs mit dem Magier bereits, ließ jetzt den Jungen fallen und stürzte sich auf den Akoluthen.
Kampf No. 1: Der Kampf war lang und heftig für die Helden (2 Kämpfer, 2 Magier), ohne ins Detail zu gehen. Die Vampirin hat ordentlich ausgeteilt. Die Rettung war eine Wasserillusion des Magiers, die so angelegt war, dass die Vampirin am Ende aus der Villa floh (ab durchs nächste Fenster). Dann konnte das Gefolge nicht mehr standhalten: Der „Ghoul“ wurde vernichtet und der Neffe gefangengenommen. Im Keller der Villa fanden die Helden dann noch ein paar Eingekerkerte, die als Blutvorrat der Vampirin dienen sollten.
Greifenfurt: Sie haben dann die Geretteten und das Tagebuch als Beweise gegen Marina nach Greifenfurt gebracht; auf dem Weg dorthin immer in Sorge, dass die Vampirin sie auf der Fahrt (Kutsche) angreifen könnte. Darüber hatte ich auch nachgedacht, habe aber darauf verzichtet, denn der Showdown sollte später stattfinden (s.u.). In der Stadt haben sie das Tagebuch der Stadtwache mit der Maßgabe übergeben, es der Markgräfin auszuhändigen. Danach haben sie LeP geboostet und sind der Fährte nachgegangen, die sie durch die Einladungskarte des Inqui bekommen hatten: Ein wenig kombiniert ließ sich aus der dortigen Formulierung schließen, dass die Einladung für ein Treffen in Zerwas Geheimversteck gedacht war, das sie am zweiten Spieleabend entdeckt hatten. In meiner Version (nicht offiziell) führt dort auch ein Geheimgang hin, der außerhalb der Stadt beginnt. Den nahmen sie und platzten in die Vorbereitungen zu einer namenlosen Messe, deren Ehrengast Marina hätte sein sollen: Ausgerichtet von dem NL-Geweihten der Stadt (ein Kaufmann) und dem Inqui als „Gastgeweihter“; zwei Novizen sollten bei der Gelegenheit geweiht werden, einer davon ein NSC, dem die Helden bereits am zweiten Spieleabend als Ausrichter einer kleinen Orgie begegnet waren, an der zumindest drei der vier Helden teilgenommen hatten^^.
Kampf No 2: Auch bei Kampf No. 2 möchte ich nicht ins Detail gehen und nur andeuten, dass bereits die vier Namenlosen für die Helden eine ordentliche Herausforderung waren; vor allem die beiden Geweihten mit Pech und Schwefel und Namenlose Kälte. Dennoch lief der Kampf zunächst zugunsten der Helden. Das Blatt wendete sich allerdings, als die Novizen gerade platt waren (oder kurz davor): Marina traf ein! Blutbesudelt (Wegzehrung, um zu regenerieren) und fucking sauer. Und von da an lief der Kampf vernichtend schlecht für die Helden. Zwar hatten sie Wasserschläuche am Start und eine Magierin mit Aquafaxius, aber das reichte nicht. Mir fehlen hier inzwischen die Details, aber sie haben sich an der Dame mit den langen Eckzählen im wahrsten Sinne des Wortes die eigenen Zähne ausgebissen.
Zu dem Zeitpunkt war ich an einem Punkt, an dem ich langsam merkte, dass der Spieleabend seinen Tribut fordert: Ich war ziemlich erschöpft, wollte aber auch keinen Cut machen, weil das Spiel an dem Abend enden sollte. Deshalb waren meine Moves rückblickend auch nicht so k l u k; ich merkte einfach zu spät, dass die Helden so langsam alles Pulver verschossen hatten und dass ich mit Marina eine Figur gebaut hatte, die tatsächlich für diese Gruppe kaum zu besiegen war. Da ich aber auch keinen Bock hatte, an dem Abend die Truppe zu killen, entschloss ich mich dazu, sie den Versuch unternehmen zu lassen, sich das Schwert zu holen und dann die Flucht zu ergreifen; genaugenommen nicht wirklich logisch, denn mit dem Schwert wurde sie noch mächtiger und warum hätte sie dann nicht die Truppe auch noch umlegen sollen? Aber ich dachte mir an dem Abend, das ist ein Aufhänger für eine Flucht; am Ende interessierte sie nur das Schwert und diese unwürdigen Meschen, warum sollte sie weiter ihre Zeit vertun? Wie auch immer: Der Akoluth trug das Schwert auf dem Rücken und sie versuchte, in seinen Rücken zu kommen, das Ding loszureißen und dann die Flatter zu machen. Der Spieler des Akoluthen und ich haben dann etwas ausgewürfelt (weiß nicht mehr was), bei dem beide eine 50:50 Chance hatten, dass es klappt. Da ich eine bestätigte 1 (offen) würfelte, hatte sie dann das Schwert und zog sich zurück in den Tunnel, der aus dem Geheimversteck vor die Stadt führt.
Da waren die Helden einen Millimeter vor einer Niederlage, aber der Magier hatte noch einen (ziemlich verzweifelte) Idee: Er „beamte“ sich via Transversalis an den Eingang des Geheimtunnels und erschuf erneut eine Wasserillussion, die dazu führte, dass Marina verletzt wurde und erneut in das Geheimversteck von Zerwas floh. Aber zunächst sah es nicht so aus, dass die Helden viel damit gewonnen hatten; denn die Magier hatten nichts mehr in Petto und die Kämpfer waren schon ziemlich runtergerockt. Für mich als SL war das in dem Moment tatsächlich Stress pur; meine Erfahrung reicht noch nicht all zu weit und bisher waren wir nie in einer Situation, bei der ich das Gefühl hatte, ich verliere ein wenig die Kontrolle; hier war das der Fall. Am Ende habe ich die Würfel etwas manipuliert und zugelassen, dass einer der Helden Marina den Kopf abschlägt. Und in dem Moment bin ich meinem Vorsatz ein wenig untreu geworden, dass Helden nicht immer siegen müssen und sterben können; aber irgendwie auch nicht, denn so wie der Kampf lief, blieb am Ende für mich halt die Erkenntnis, dass ich Marina etwas zu stark für die Truppe gemacht hatte und das relativiert die Sache wieder: Denn klar können Helden sterben, aber sie sollten dann vorher auch eine echte Chance gehabt haben und nicht daran scheitern, dass der Meister den Endgegner zu groß gestrickt hat. Insofern ist das für mich tutti.
Wie lief der Abend? Und obwohl der Abend fast nur aus Kampf bestand und somit auch aus viel Gewürfel, muss ich sagen, dass das doch sehr spannend war; ich denke, gerade weil die Kämpfe so schwer und damit auch abwechslungsreich waren, aber auch weil jeder der Beteiligten mit Kampfbeschreibungen dazu beigetragen hat, dass es keine stumpfe Würfelei wurde, sondern immer sehr szenisch blieb. Der Aufschrei der Spieler am Ende als der Kopf fiel, unterstreicht, dass da ne Menge Energie am Start war Und ich aus meiner Perspektive kann sagen, dass war der bisher anstrengendste Spieleabend für mich.
Soweit mein Spielebericht.
Ich werde die Tage nochmal um Eure Meinung bitten für das Nachspiel dieses Plots, den wir in zwei Wochen vor Beginn des neuen Abenteuers auch ein bisschen ausspielen wollen (Reaktion der Stadtoberen, der Praioskirche/Inquisition), aber vor allem auch zur Verteilung der AP; da bin ich gerade etwas unschlüssig. Aber dazu die Tage mehr.
Grüße in die Runde…