Wie reagieren Firnelfen auf...

  • Hi zusammen,

    für meine Firnelfe hätte ich gerne einige Situationen andenken, für die ich mir im Unklaren bin, wie sie durch ihre kulturelle Prägung darauf reagieren würde. Vielleicht habt ihr da ja einige Ideen. :

    1) Begegnungen mit Hochelfen

    2) Begegnungen mit hochelfischen Artefakten und Hinterlassenschaften

    3) Erstkontakt mit der "grünen" Natur, vor allem Wälder

    4) Kontakt zu anderen Elfensippen

    Das einzige, wo ich mich halbwegs sattelfest fühle, ist 4). So eine Mischung aus Misstrauen, Melancholie und Überheblichkeit.

  • "Wie reagiert ein Deutscher auf"
    Prinzipiell gilt für Firnelfen, dass was für alle Lebewesen gilt: Sie sind zwar durch ihre Kultur geprägt, aber sie sind durchaus Individuen. Nicht jeder Firnelf entspricht dem anderen wie nicht jeder Deutsche ein biertrinkender Autoliebhaber auf dem Oktoberfest ist. Wenn du also bestimmte Dinge ausspielen willst, tu das.

    Das heißt natürlich nicht, dass es keine kulturelle Vorprägung gibt. Bei den Firnelfen sollte man sich folgendes vor Augen führen: Sie haben die Hochmut und den Fall der Hochelfen überlebt und haben ihre Lektionen daraus gezogen; nicht zuletzt, weil es sie zum Leben in der Kälte und zum Kampf gegen die Scharen Pardonas verpflichtet (Die Firnelfen sind Überlebende des Massakers im Himmelsturm, als pardona dort die Herrschaft übernimmt).

    In dem Kontext lass mich dir die Frage stellen, hast du Zugrif auf "Aus Licht und Traum"? Da gäbe es einige interessantes nachzulesen. Wenn nein, werde ich das irgendwie zusammenfassen.

    Für deine Liste oben, würde ich folgende Vorschläge anführen:

    1) Je nach Natur des Elfen: Angst oder Wut gegenüber den Hochelfen, die sich von Pardona verführen ließen. Das Stichwort hier ist Hybris. Aber auch Neugier und Ehrfurcht wären möglich. Immerhin sind Hochelfen jene legendären Altvorderen der Firnelfen, als deren tragisches "Mahnmal" die Firnelfen verbleiben. Hängt aber auch sehr, sehr stark von dem Hochelfen ab, den sie trifft. Die wenigen, die man noch treffen kann (ich will hier keine Namen reinschreiben; nicht das ich noch was spoiler), sind ja oft ziemlich beeindruckende Individuen.

    2) Hängt stark von Kontext und dem Artefakt, den Hinterlassenschaften selbst ab: Trauer um verlorenen Glanz von einst; aber auch Abscheu für das Zeugnis einer Kultur, die an ihrer eigenen Hybris zugrunde ging. Die Abscheu nimmt vermutlich zu, je eher das Artefakt als Hochmut gedeutet werden kann.

    3) Die Firnelfen wissen ja durchaus um die schönen Wälder des Südens. Den eisigen Norden haben sie selbst als Schicksal gewählt - als Strafe, als Mahnmal und als Wächter über die Shakagra. Deshalb hat die Reaktion vermutlich viel damit zu tun, was sie mit diesen Wäldern verbindet (siehe auch 4.): Ist es die Neugier eines jungen Elfen oder Trauer, um Lebensräume von einst oder oder oder

    4.) Meinst du andere firnelfische Sippen oder ein Treffen auf eine auelfische, waldelfische oder steppenelfische Sippe? Zu beidem gibts viel in "Aus Licht und Traum" und dazu noch, was es für einen Firnelfen eigtl bedeutet, seine Sippe zu verlassen. ISt etwas viel zum Abtippen...von daher, sag doch erstmal, ob du darauf Zugriff hast

  • Huh, ich erinnere mich jetzt nicht, ob man als Firnelf - im einzigen (vorhelden) Elfensolo - auf Grün anders "reagiert" als jeder Elf. Warum auch, Firnelfen lebern ja nciht nur im Eis - sondern in der eisigen Region - und da gibt es auch Wälder. Aber alles jenseits der Eiszinnen wäre F. fremd.

    Hochelfen - sozusagen die Ahnen, das weiß jeder Elf, sind längst ausgestorben. (Das es Hochelfen gab weiß man in Aventurien erst seit Phielasson. Jedoch erinnern sich die F. an die böse Eflin P.)

    Kontakt zu anderen Sippen - kommt wohl darauf an wie der Firnio aufgewachsen ist, bzw. wie Kontaktfreudig seine Sippe war.

    Deswegen müßte man erst einmal wissen, wo F. aufgewachsen ist.

    "Firnelfen glauben an isch selbst und vor allem an die Gemeinschafft, ... Der Winterelf ist ein begnadfeter Eisläufer und ungemein widerstandsfähig gegen die Unbilden der Natur. ... Der Winterelf ist auch der einziger der Wilden, der kein heil. Gastrecht kennt. Alles, was lebt, ist Nahrung." (Elfen, S.37ff, 1993)

    Aber jeder Elf wird in seinem Leben auf eine Situation anders reagieren, weil Lebenserfahrung und Erziehung den Charakter prägen. Aber warum ein Firnelf seinen kalten Lebensraum verläßt, sollte einen nachvollziehbaren Grund haben - und die Suche nach Hochelfenartefakten gehört nicht dazu. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das ist klar, aber Verallgemeinerungen geben ja erst einmal eine gute Grundlage ab. Individualisieren kann ich das dann nachher immer noch. Elfen sind schlicht nicht mein Fachgebiet. Ich hab zwar "Aus Licht und Traum" und die entsprechenden Passagen gelesen, aber ich tue mich noch schwer mit den Elfensachen und bin deswegen dankbar um Hinweise.

    1) Der den ich in dem AB

    Spoiler anzeigen

    Schwingen im Schnee

    treffen durfte war leider nicht sonderlich beeindruckend. Aber ich war schlicht extrem unsicher, wie ich sinnvoll reagieren soll - und dann war der Moment irgendwie auch schon vorbei.

    2) Danke, das ist sehr hilfreich.

    3) Klar, aber darum wissen und sie erlebt zu haben sind ja zwei Paar Stiefel. Ich habe mich bislang für basses Erstaunen und Verzückung entschieden, wie schön und reich und lebendig das alles im Gegensatz zum Hohen Norden ist. Gepaart mit der Melancholie, das alles verloren zu haben.

    4) Dann schau ich nochmal rein danke.

    Ich hab meine Sippe als eher kontaktunfreudig aufgeschrieben, schon allein um in einer Gruppe mit wechselnden Meistern maximale Neutralität zum Hintergrund und Metaplot zu haben.

    Einen Grund hab ich mir geschrieben, keine Sorge. :)

  • Handelsposten - wie bei den irdischen Indianern/Inuit - etwa ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Hm, im Falle von Unsicherheit würde ich bei einem Elfen darauf zurückgreifen, das Seelentier darzustellen.

    Wenn das Seelentier eines Elfen z.B. der Wolf ist, dann würde ich bei vielen neuen Dingen (wie einer ungewohnten Landschaft, einer anderen Elfensippe, gar einer neuen Rasse) das Ungewohnte umkreisen, es langsam von allen Seiten beschauen und beschnuppern.

    Beim Seelentier Schneehase würde ich mich verstecken und beobachten und im Zweifelsfall flüchten.

    Bei einem Polarbären wäre ich brüsker, würde mich direkt dort hinsetzen, wo es bequem ist (ganz nah an ein Lagerfeuer klingt gut), und ganz routiniert und selbstverständlich tun, was auch immer ich zu tun gedenke ...


    Zum Thema Artefakte der Hochelfen: wie Zorro schrieb ist das stark abhängig vom Kontext.

    Ich hätte noch einen anderen Gedanken: vielleicht kennst du ja das Buch "The Slow Regard of Silent Things" ("Die Musik der Stille" müsste es im Deutschen heißen) von Patrick Rothfuss. Dort findest du wundervoll diesen (wie ich finde) sehr elfischen Harmoniegedanken, dass bestimmte Dinge zur rechten Zeit geschehen sollen und dass jedes Ding einen Ort hat, an den es gehört.

    Wenn so ein Elf ein uraltes Artefakt findet, dass ihm "verloren" vorkommt, dann könnte er versuchen, es an den Ort zu bringen, der für dieses Artefakt der rechte Ort ist. Und ein solcher Ort könnte vielleicht der Eispalast der Lichthüter-Sippe sein, die viele Artefakte aus Hochelfen-Tagen verwahren und bewachen.

    Oder ein Ort, an dem das Artefakt "seine Ruhe finden" kann wie ein verschneiter Bergwipfel für Eis-Artefakt oder die Tiefen der See für ein Wasser-Artefakt ...

  • Oooooh das ist eine schöne Idee, vielen Dank.

    Seelentier ist so ein Falke (genaue Bezeichnung habe ich gerade vergessen, diese Schneefalken. Gerfalken? Steht auf dem Heldenbogen). Idee ist, den Aspekt des Jägers hervorzuheben. Ich habe die erste Begegnung mit Menschen etc. auch so gemacht: aus Versteck heraus erst mal stundenlang beobachten. Als dann das Vertrautentier eines Helden aus der Gruppe - auch ein Falke! - zufällig vorbeikam, war das der ideale Anlass, aus Neugier Kontakt aufzunehmen.

  • Ich hätte noch einen anderen Gedanken: vielleicht kennst du ja das Buch "The Slow Regard of Silent Things" ("Die Musik der Stille" müsste es im Deutschen heißen) von Patrick Rothfuss. Dort findest du wundervoll diesen (wie ich finde) sehr elfischen Harmoniegedanken, dass bestimmte Dinge zur rechten Zeit geschehen sollen und dass jedes Ding einen Ort hat, an den es gehört.

    Allein für Patrick Rothfuss und Auri müsste man den Post fünfmal upvoten.