Frage an die DM: Zaubern mit Punkten (statt Slots)?

  • Liebes Orkenspalter-Forum

    (v.a. die DM unter euch) :)

    Ich habe im DMGuide gelesen, dass das Zaubern statt mit Magie-Slots alternativ mit Punkten möglich sein soll... (also als Art AsP wie bei DSA, wenn ich das richtig verstanden habe).

    Habe gerade nur Zugriff auf das engl. DMG, dort zu finden auf d. Seiten 288/289 ("spell points").

    Mich würde als DM-Neuling interessieren, was ihr als erfahrenere DM bevorzugt:

    - Zaubern mit Slots oder mit Punkten?

    - Und hat Letzteres (spell points) schon jemand von euch länger ausprobiert und kann darüber berichten und bspw. Neulingen Tipps geben?

    Merci! :thumbup:

  • Hey Totemtier,

    also ich persönlich bevorzuge das System mit den Zauberslots.

    Denn: auf höheren Stufen werden die Zauber sehr stark, was Schaden oder andere Effekte angeht und es ist viel taktischer, wenn du nur einen Slot auf Stufe 7 hast. anstatt sich mit den Zauberpunkten den Zauber 8x zu gönnen, auf gleicher Stufe!!, Je höher die Stufe des Zaubernden ist, um so mächtiger wird es und noch mehr mit Zauberpunkten.

    Es ist viel mehr Spiel mit Limitierungen, wozu eine Perle der Macht oder Ring des Zauberspeicherns suchen, wenn ich Zauberpunkte habe ?

    Wenn du eine stark magiegeprägte Welt spielst ok, würd ich es vielleicht auch tun, aber alles normale, besser mit Slots,wegen der Balance.

    hoffe es trägt zur weiteren Verwirrung bei.

  • Seit mit D&D5 alle Zauberwirker zu einer Art "D&D3 Sorcerer" geworden sind, bin ich gar nie auf die Idee gekommen das Punktesystem auszuprobieren...

    Wär mal was. Ich werde versuchen, es bei einem One-Shot an die Tischgesellschaft zu "verkaufen". Wobei ich so nur den Stufenbereich zwischen 5-8 prüfen kann (Wohlfühlzone für One-Shots).

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (19. September 2019 um 23:33)

  • Danke für deine Ausführungen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, liegt es eigentlich nicht an den Zauberpunkten an sich. Sie sind im Vergleich zu den Slots einfach schlechter gebalanced (einen Stufe-7-Zauber einmal oder 8mal zu wirken, ist schon ein heftiger Unterschied...). Schade! Das klang im Buch nach einer coolen Alternative, die nun wieder (leider) nach Hausregeln schreit.

    @br0adsw0rd: Deinen ersten Abschnitt verstehe ich nicht wirklich...(d&d1-3/4-Unkenntnis meinerseits) Magst du das etwas ausführen? Wie war das früher mit d. unterschiedlichen Zaubern-Arten?

    Auf einen kurzen Erfahrungsbericht deines One-Shot mit Zauberpunkten wäre ich gespannt. :thumbup:

  • Früher war es bei D&D so, dass normale Magiebenutzer jeden Zauber, den sie sich eingeprägt hatten, nur einmal zaubern konnten. Also musste man schon am Morgen wissen, welche Zauber man wie oft braucht. Der Sorceror bei D&D 3e war da die große Ausnahme, denn er konnte beliebig zaubern, kannte dafür aber nicht so viele Zauber. Manche andere Klassen hatte ab D&D 3e bestimmte Zauber, die sie nicht vorbereiten mussten, für die sie dann aber vorbereitete Zauber aufgeben mussten.

    So schlecht, wie @Wabbajack es schreibt, ist die Regel mit den Zauberpunkten nicht, denn Du kannst immer noch ein Zauber auf höherer Stufe als normal zaubern. Der einzige Unterschied ist, dass Zauber der Stufe 6 und höher so anstrengend sind, dass man pro Tag nur jeweils einen Zauber dieser Stufe zaubern kann, wodurch diese Regeln erst für Zauberer der Stufen 19 und 20 nutzlos werden, weil sie normalerweise zwei Zauber der Stufe 6 wirken können. Aber dies wäre die einzige Stelle, wo man wohl eine Hausregel bräuchte. Der Vorteil dieser Variante ist, dass man eigentlich viel freier ist, denn es gibt schließlich Zauber, die man nicht auf höherer Stufe zaubern kann.

    Ein ganz extremes Beispiel: ein mächtiger Zauberer hat nur noch seinen Stufe 6-Zauber aber kommt in eine Situation, wo ein einen deutlich schwächeren (z.B. Stufe 1) Zauber verwenden muss, den man nicht auf höherer Stufe zaubern kann. Wenn er diesen Zauber wirk, kann er bis zur nächsten Rast, nicht mehr Zaubern. Mit den Zauberpunktregeln, hätte der gleiche Zauberer wahrscheinlich noch mindestens 9 Zauberpunkte. Er könnte jetzt diesen Stufe 1-Zauber wirken und hätte noch genug Zauberpunkt (7 oder mehr) und könnte bis zur nächsten Rast, noch weitere Zauber, auch mächtigere, wirken. Er ist vielseitiger. Aber natürlich kann es auch sein, dass er viel früher rasten muss, weil er alle seine Zauber auf höherer Stufe gewirkt hat...

  • Haben nun die Regelvariante RAW ausprobiert.

    Mein Fazit ist, dass ich generell davon abrate.

    Das grösste Manko ist, dass das DMG ein einziges Punktesystem für viele Klassen vorsieht.

    Sollte ein Skillmonkey-Barde wirklich gleichviele Zauber raushauen können wie ein Magier, der sonst nix kann? Haben Magier und Zauberer noch eine Daseinsberechtigung als getrennte Klassen?

    Wie soll der komplexe Hexenmeister gehandhabt werden? Dazu findet sich nix.

    Weiterer Kritikpunkt ist die Steigerung des Machtlevels. Während ein Stufe 5 Magier mit Slots maximal 9 Zauber (davon bis zu 2 des 3. Grades) raushaut, kann einer mit Magiepunkten maximal 13 Zauber(davon bis zu 5 des 3. Grades) raushauen.

    Einzig wenn man eine Magiewelt ala Lorakis (Splittermond) mit D&D5 Umsetzen will, könnte ich mir so eine Homogenisierung der Magieklassen vorstellen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (6. Oktober 2019 um 15:58)

  • @br0adsw0rd

    Sorry die Regeln für das Punktesystem sind die gleichen wie für das Standardsystem. Und da beschwerst Du Dich doch auch nicht, dass Barden so viel zaubern können?

    Haben Magier und Zauberer noch eine Daseinsberechtigung als getrennte Klassen?

    Zauberer haben gegenüber Magiern immer noch Vorteile: Zaubererpunkte und Metamagie. Aber dafür beherrschen sie nur eine begrenzte Zahl von Sprüchen, die sie aber nicht extra vorbereiten müssen. Der Vorteil der Magier bleibt das Zauberbuch, auch wenn er Zauber vorbereiten muss.

    Wie soll der komplexe Hexenmeister gehandhabt werden? Dazu findet sich nix.

    Hexenmeister kann man doch ganz einfach handhaben. Sie haben nur einen Spellslot. Sie haben folglich genauso viele Punkte, wie der mächtigste Zauber kostet, den sie beherrschen.

    Weiterer Kritikpunkt ist die Steigerung des Machtlevels. Während ein Stufe 5 Magier mit Slots maximal 9 Zauber (davon bis zu 2 des 3. Grades) raushaut, kann einer mit Magiepunkten maximal 13 Zauber(davon bis zu 5 des 3. Grades) raushauen.

    Das ist ein Trugschluss. Wenn Du nämlich mal die Kosten der Spellslots addierst und mit den Spellpoints vergleichst, kommst Du nämlich auf die gleiche Summe. Ein Stufe 5 Magier hat 27 Spellpoints, das entspricht 4 Stufe-1-Zauber (= 8 Punkte), 3 Stufe-2-Zauber (= 9 Punkte) und 2 Stufe-3-Zauber (= 10 Punkte). Er kann zwar 13 Zauber zaubern, aber das wären das 12 Stufe-1-Zauber und nur 1 Stufe-2-Zauber. Zaubert er wirklich 5 Stufe-3-Zauber, hat er nur noch einen Stufe-1-Zauber. Er ist mit Spellpoints flexibler als mit Spellslots, aber dies würde ich jetzt nicht unbedingt als eine übermäßige Steigerung des Machtlevels ansehen. Denn er wird vielleicht häufiger zaubern, aber dies werden dann meist schwächere Zauber sein (und ihm werden dann die mächtigeren Zauber fehlen). Oder er wirft ständig mit seinen mächtigsten Zaubern um sich, wo durch er sich sehr schnell auspowert. Im Schnitt wird er aber wohl häufig so um die 9 Zauber wirken.