Tobrien Vor Borbarad

Wenn es eine hochstufige Gruppe ist, spiel 'Die Tage des Namenlosen' - das spielt im Norden Tobriens.

Ansonsten für eine Gruppe mittlerer Stufen sollte 'In den Fängen des Dämons' ganz nett sein. Damit könntest du eine Verbindung zur Stadt Warunk aufbauen.

Dann wäre da noch 'Der Zug der 1000 Oger' der auch im Jahr 10 Hal stattfand. Spielt auch in Tobrien und falls du die 7G planst, hast du natürlich zweimal diese tolle Situation der Schlacht an der Trollpforte.

Zum Schluss fällt mir noch die Phileasson-Saga ein, die spielt allerdings erst 15 Hal und sollte, falls du es spielst, erst nach dem Zug der 1000 Oger stattfinden.

Meines Wissens spielt " Die Königin der Amazonen (?) " auch in Tobrien .
Und zwar in der Gegend um Shamahan.
Es geht wohl um einen Stoerrebrandt-Auftrag , der sich dann weiter entwickelt.
Mit tobrischer Bevölkerung hat man dabei auch zu tun.

@Hathumil: Ich glaub das AB heißt: 'Die Göttin der Amazonen'
Da geht es um Xeeran und wie er versucht die Amazonen für seine Zwecke einzuspannen und es gibt wohl einen ziemlich interessanten Auftritt der Brillantzwerge und ihren Fledermäusen.

@Animal: Soweit ich weiß, gibt es für das Prä-Borbarad Tobrien keine Spielhilfe. In 'Borbarads Erben' findest du aber auch einige Hinweise darauf, wie es in Tobrien von 7G ausgesehen hat.
Schön zu lesen und auch Hintergrund leifernd ist der Roman 'Die Gabe der Amazonen' von Ulrich Kiesow.

Allgemein ist Tobrien leicht umzusetzen. Es ist ziemlich Norddeutsch geprägt. Teils die alten, großen Bauernhäuser mit Stall. Scheune & Wohnhaus in einem. Die Bewohner haben eine leicht dickschädelige Einstellung (nicht hauen!), sind bekannte Bogenschützen, extrem treu und anhänglich zu ihren normalen Adelsfamilien. Größte Eigenschaft aber ist der Aberglaube und der Regionalstolz! Stell dir einfach, je nach Region Bereiche aus Schleswig Holstein und Mecklenburg vor. Dazu ein deutlicher westfälischer Einschlag und schon hast du die Tobrier, wie ich sie in meiner Runde habe. Wie immer sind dies Anregungen und nicht mehr. Das passte alles recht gut zur Borbaradbox, wo ich allerdings nur die Vor-Borbarad Teile gelesen habe (Kopien des Meisters, da die Box mir ist, ich aber G7 als Spieler mache)

Das Land ist teils wenig entwickelt, aber keinesfals Hinterwäldlerisch. Es ist im Niveau deutlich über dem von Weiden etwa, auch wenn die adeligen Geschlechter sehr Ritterhaft sind. Im Weiden gelten (."Das Herzogtum Weiden") etwa Gestechrüstungen als neumodischer, tobrischer Kram... Der Tobrier ist gewohnt selbst mit allem Klar zu kommen, da weite Gebiete nur wenig besiedelt ist. Er muss selber sehen wie er klarkommt, ob das die Obstfäule ist, das Roden neuer Felder oder eine Wolfsmeute die der Schafsherde nachstellt. So weit wie möglich wird alles im Dorfverband geregelt. Die Obrigkeit hält sich in Tobrien auch immer deutlich zurück, da sie gelernt hat den Bogen bei den eigenwilligen und durchaus selbstbewussten Einwohnern nicht zu überspannen. Wenn größere Entscheidungen anstehen weis der Baron auch so, das seine Einwohner bei ihm vorstellig werden... Diese Zurückhaltung belohnt der normale Tobrier mit unverbrüchlicher Treue und Anhänglichkeit. Tobrische Landwehr galt bis vor dem Erscheinen Borbarads als besonders tüchtig! Das ganze Gepräge Tobriens ist Regional, die großen, städtischen Zentren mit ihrem Bürgerstolz sind weit. Alles dominierende Zentren wie in manch anderer Provinz findet man selten. Die wichtigen Städte sind fleißig, bedeutend aber recht klein, besonders weil die Großstädte Warunk un Beilunk schon seit langem nicht mehr zu Herzogstum gehören. Marktflecken sind daher relativ häufig und ersetzen die großen Metropolen.

Natur ist allgegenwärtig und so waren Druiden in Tobrien sehr häufig, Gildenmagie aber selten wie alle Wissensakademien. Zwar ist das Bildungsniveau nicht besonders hoch, doch finden sich in jedem Dorf einige die Lesen und Schreiben können. Der Kontakt mit der Natur und deren Geistern unterstützt auch den erheblichen Aberglauben in diesem Landstrich. Zwar halten die Tobrier viele Tiere, aber nicht in solch großen Herden wie die weidener Rinderbarone. Die Dorfgemeinschaft weidet ihre Tiere. Je weiter man sich den Bergen nähert, umso umfangreicher wird die Tierhaltung. Besonders die Schafe sind immer wieder Zielscheibe auswärtigen Spotts, bilden aber Grundlage für Wollprodukte. Überhauot ist die Produktion von Textilien weit verbreitet, ob es nun Wolle ist oder Leinen, da der Flachsanbau erheblich über den Eigenbedarf ausgelegt ist.

Mit so viel Natur umgeben und undurchdringlichen Wäldern und Bergen ist viel Raum für andere Kulturen. Etwa das mächtige Bergkönigreich Schatador, wo die Brilliantzwerge ihre Heimat haben. Allein zwei sehr berühmte Königreiche der Amazonen befinden sich im Gebiet Tobriens! Die Trolle leben in den Bergen und werden in den Trollzacken von den ähnlich wie Ferinkas lebenden Trollzacker Barbaren wie halbgöttliche Wesen angesehen. Diese Barbaren entziehen sich völlig der tobrischen Kultur und beschränken ihren Kontakt auf gelegentliche Überfälle. Drachen gibt es nicht nur in den Drachensteinen, wo der mächtige Apep, der vielleicht älteste bekannte Kaiserdrachen des Kontinets lebt und den alle anderen Drachen achten und fürchten. Exotisch sind auch die Grolme oder Feilscher, sehr geschäftstüchtige kleine Wesen... deren Kontakt der normale Tobrier scheut.

Man kann die Liste schier endlos fortsetzen und es hätte meinem Beitrag gut getan ihn nicht mit so heissem Kopf zu schreiben, aber ich habe einige Abenteuer in Tobrien gespielt und daher die bereits angesprochene Bindung zu diesem Land gehabt.... Ich hoffe er ist trotzdem hilfreich!

Dem ist wohl kaum noch etwas hinzuzufügen...

Vielleicht speziell zu den Helden:

Fremde werden oftmals zwar freundlich empfangen, doch eine gewisse Reserviertheit bleibt immer: die Tobrier sind eine eingeschworene Gemeinschaft, und um das Eis zu schmelzen muss man Gedult mitbringen. Selbst Zuwanderer haben es meist lange schwer, als "vollwärtiger Tobrier" akzeptiert zu werden. Wahrscheinlich meinte Teja dies mit "typisch westfälisch" *grml wir sind doch lieb und aufgeschlossen*

Auch das fast schon rauhe Land wurde gut beschrieben, Daumen hoch.

Geographische Daten: (Vor Borbarad)

Im Norden wird Tobrien durch die Drachensteine begrenzt, im Westen durch die Schwarze Sichel und schließlich im Südwesten durch die Trollzacken. Somit gibt es nur zwei Zugänge: Die Trollpforte (Zwischen der Sichel und den Trollzacken) und an der Küste entlang durch Vallusa, diese Stadt fühlt sich jedoch weder Tobrien noch dem Bornland zugehörig: eine freie Stadt also.
(Ebenso wie Teja schon sagte: Beilunk und Warunk gehören schon etwas länger nicht mehr zu Tobrien. )
Somit wären nennenswert: Mendena, Ilsur, Ysilia und Perainefurten. (wie man sieht nur wenige - und kleine Städte, was bei Teja schon anklang.)

Wenn Du noch spezifische Fragen hast: immer heraus damit.

thx Eggsplasher...

Eine Marotte habe ich den Tobriern immer in den Mund geschoben, solange es in recht abgeschiedenen Dörfern mit intakter Dorfgemeinschaft war. Neugierig wie Fremde immer betrachtet werden, fragt man auch dort nach dem Woher und Wohin. Das Übliche:

"XXXXXX zum Gruße, Wanderer..... Wer seid ihr und was ist euer Begehr..."

habe ich ersetzt durch eine, in einem abgeschiedenen deutschen Mittelgebirge aufgeschnappte, ehemalige Angewohnheit:

"XXXXXX zum Gruße, Wanderer..... WEM seid ihr denn?"

Als Antwort erwartet man zu hören wie ein Tobrier antworten würde, etwa:
Ich bin dem Bauern Travian Röhricht sein dritter Sohn Alrik aus Leuwartshof im Mendenischen...

oder bei Bewaffneten:
Der Baron XX sendet uns, wir sind Alrik....

Das drückt aus, das man zuerst seiner Familie und dann der Dorfgemeinschaft angehört. Namen alleine zählen nicht. Sie sind Schall und Rauch, das Herkommen zählt. Ist es ein Nachbardorf, sind die Fronten gleich geklärt. So gelten leichte Wettstreite zwischen den Orten als die Regel, etwa wer die beste Wolle liefert..., den schöneren Peraineschrein hat, den ertragreichsten Hof/Acker.. e.t.c.
Lustig war immer, wenn man dann Animositäten und halb torwalsche Rauhbeinigkeit einbrachte. Das Nachbardorf Waldhain, hinter einem Hügel gelegen, gilt im reicheren Augrund als faul und hinterwäldlerisch. Seine Bewohner wurden immer Weißärsche geschimpft. Grund ist die Legende das sie so wenig Anstand haben, das sie ihre Notdurft ungeniert und egal wo im Freien erledigen....!
Wenn freilich einer Gefahr zu trotzen ist und eine Wolfsjagd ansteht, dann wird nicht lange gefackelt und die Bewohner Waldhains und Augrunds greifen gemeinsam zu Pfeil und Bogen, wenn der Baron die Erlaubnis gibt, oder seine Antwort zu lange dauert... Ohne viel Worte weis dann jeder was zu tun ist. Die Neckereine können bis zum nächsten Ortsfest warten....

Nick-Nack:
Waren meist klassische Abenteuer aber selbstgemachte. Um die (darpatischen) Trollzacken mit seinen Einwohnern sollte es ein leichtes sein. Es gibt eine Reihe von Netz Abenteuern, die allerdings meist nach/um Borbarad spielen. Etwa "Das Kind der Sonne". Dort sind mit Barbaren, Trollen, Feilschern und ehemaligen (Brilliant)zwergenbingen genügend klassische Settings vorhanden.
Um das nach dem Ogersturm (!) neu aufzubauende Ysilia kann man sich leicht verdient machen und damit Kontakt zu höheren Stellen, etwa dem Kanzler bekommen...
In der Nähe ist im Yslisee ja angeblich auch eine der verschwundenen Elfenstädte und ein elementares Heiligtum. Als Elfenexperte wird dir schon was einfallen *g*
Druiden/Beherrschung e.t.c. kann auch leicht benutzt werden um Abenteuer der gemeinen Art zu stricken.
Im Zusammenhang mit der Philiassonsaga werden die Drachensteine gestreift. Das dortige Abenteuer kann, falls unbekannt entweder herausgelöst werden oder als Aufhänger für Folgeideen dienen.
Die Küstenbereiche können im Zusammenhang mit Maraskan eine Rolle spielen. Nach Abfall Araniens war es Die Nachschubbasis für den dortigen Kleinkrieg, aber auch eine Basis für Schmuggler und Schmugglerjäger gleichermaßen. Ein wenig nasse Füße mag es da schon geben. Kontakt mit KGIA oder Offiziellen kann man dann leicht finden.
Brilliantzwerge und Amazonen, beides können leichte Aufhänger werden. Allerdings dann weniger zum Herzogshaus.

Das ist alles was mir jetzt so einfällt, aber ich kenne ja deinen Stil nicht. Ausser Elfen ->Yslisee, Wildnis, Druiden... ist ja wenig zu erkennen

*Edit*

Eggsplasher: Es gibt noch einen dritten Zugangsweg nach Tobrien: Über den Sichelstieg. Dieser bildet eine Passstraße über die Schwarze Sichel und führt von Ysilia nach Dragenfeld und weiter nach Weiden.

Teja: Die Bergfreiheit heißt Lorgolosch, Schatodor ist die Hauptstadt.

*Erbsen zählt*

Eine andere Abenteueridee wären auch die in der Sichel massig vorkommenden Goblins. Allerdings wirst du kaum wichtige Meisterpersonen der 7G einbauen können, da es kaum tobrische Welche gibt.

Wobei natürlich ein Auftrag für die Amazonen bei denen man Yppolita kennenlernt recht reizvoll wäre - vor allem wenn man dann 'Goldene Blüten auf Bleuem Grund' spielt.

Zitat

...
Teja: Die Bergfreiheit heißt Lorgolosch, Schatodor ist die Hauptstadt.

*Erbsen zählt*

....

Hab ich doch tatsächlich.. und das als bekennender Zwergenfreund und Spieler

Danke für den Hinweis

@all:
Allein durch die Parallelen (Nord)Deutschland zu Tobrien sollte ein Wiedererkennungswert da sein, der sich nutzen lässt um Bindungen zum Land herzustellen. Zu leicht fühlt man sich Heimisch. Baut die angenehmen Seiten der "Fischköppe" aus und die Spieler sollten schnell mit Tobrien warm werden. Das fantastische Umfeld verhindert das es langweilig wird. Krasse Gegensätze zwischen "bekanntem" und Fantasie würzen das Land.

Den norddeutschen Anklang, den Teja bereits lieferte, möchte ich unterstreichen und ergänzen: Meiner Meinung nach spiegelt sich in den Tobriern auch ein bischen der Ostfriese wieder. Zu den Bergen hin hat man sich dann auch noch ein bischen was von den Schweizern abgeguckt (Die Bauernhöfe mit den Steinen auf den Dächern - und in irgendeiner Publikation meine ich, auch mal etwas von Alphörnern gelesen zu haben.

Ein schönes Beispiel zur Kultur findet sich auch in dem kleinen Absatz in der Borbarads-Erben-Box, ich rede von dem Mundart-Teil der Gerichtsverhandlung - diese koddrige norddeutsche Plattdeutsch-Art ist einfach klasse!

@Doc Sternau:
Jo den habe ich vergessen. War aber glaube ich schon vor Borbarad nicht so sicher. (marodierende Goblinbanden, Apep ist noch nicht soooo lange sicher auf der Seite der Reichstreuen)

Ich könnte vielleicht noch einen kleinen, aber feinen allgemeinen Geschichtslink beitragen. Ich weiß jetzt zwar nicht genau, ob da speziell was über Tobrien drinsteht, denn es ist ein allgemienr Überblick, aber sonst ist er richtig gut gemacht und wenn nicht hier, so dann doch bestimmt irgendwann mal nützlich.

Aventurisches Geschichtsbuch