EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus einem anderen ausgegliedert und basiert auf diesem Teil-Beitrag:
Nur was mir auffällt stebehil, da wo ich gerade die goldenen Zeitalter zeitloser Systeme sehe bei AD&D 2nd Edition und D&D 3.5/D20 beklagst du die Masse an Publikationen und Kampagnenwelten als Unübersichtlichkeit und Overkill und Erneuerungsbedürftigkeit.
So gegensätzlich kann man das wahrnehmen.
D&D 5 dürfte deinem Wunsch nach einer sehr schlanken Produktlinie dann ja sehr entgegen kommen.
Ich persönlich halte diese Vielfalt an Kampagnenwelten die sich in einem Multiversum verbinden lassen, diese Menge an Material und diese klare Trennung von Regeln und vielfältigen Hintergründen mit starkem Fokus auch auf selbsterstellte Settings für ganz große Stärken von (A)D&D.
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BardDM : Naja, der Überfluß an Kampagnenwelten wird zumindest für die 90er Jahre als ein Grund für das Ende von TSR mit verantwortlich gemacht. Daher meine etwas negative Darstellung. Ich würde hier auch zwischen Kampagnenwelten und Regeln unterscheiden wollen. Und ich habe das Muster sich jetzt mehrfach wiederholen sehen und bin daher skeptisch, weil es erstens zu einem immensen Materialausstoß führte und zweitens die Lebensdauer der jeweiligen Edition faktisch verkürzte. Ja, da gefällt mir D&D5 in der Hinsicht besser. Lieber von vornherein gut durchdachte Regeln, die dann behutsam verbessert und erweitert werden, als die Situation mit D&D3.0/3.5 als Extrembeispiel, mit einem kompletten Satz neuer Grundregeln nach drei Jahren, und dann wiederum einer Flut von Zusatzregeln.
Mich nervte schon bei AD&D2 die Menge an Zusatzregeln, bei D&D3 wurde es nicht nur uferlos, sonder auch unsinnig und unausgewogen. Stichwort Power Creep: das bedeutet, dass vielfach mit zusätzlichen Regeloptionen nach und nach immer mächtigere Charakteroptionen eröffnet wurden, um einen Kaufanreiz zu bieten. Ob das im Einzelnen immer so stimmt, sei dahingestellt. Mir ist da schon aus AD&D2 eine Option aus dem Complete Bards Handbook in Erinnerung, mit der ein Barde faktisch auf den unteren Stufen genauso mächtig war wie der Zauberer, aber schneller aufstieg. DIe Option hieß glaube ich Loremaster. Ich bin auch unwillig, mich mit umfangreichen Zusatzregeln auseinanderzusetzen, da nervt mich mittlerweile auch Pathfinder schon deutlich. Gut, hier kommt die Überarbeitung jetzt erst nach 10 Jahren, aber da haben sich in diesen 10 Jahren ebensoviele Zusatzregelbände angesammelt, die in den offiziellen Publikationen natürlich auch verwendet werden, also in dem neueren Material faktisch auch vorausgesetzt werden - und nachdem ich das nun schon ein paar Mal mitgemacht habe, habe ich da keine Lust mehr zu.
Was die Kampagnenwelten angeht, so habe ich persönlich gar nichts gegen eine breite Auswahl. Ich bin Greyhawk-Fan und mag Mystara aus nostalgischen Gründen sehr - aber letztlich sind das beides, und dazu noch Forgotten Realms und mit Einschränkungen auch Drachenlanze, mehr oder weniger Standard-Fantasy-Welten, also Variationen eines Themas. Ich bezweifle aber, dass eine Handvoll Variationen ein und desselben Themas objektiv wirklich erforderlich ist. Anders sieht es mit Kampagnenwelten aus, die sich von diesem Thema deutlich abheben und eigene Ideen einbringen - egal, ob das nun Spelljammer, Planescape, Al-Qadim, Oriental Adventures, Dark Sun, Ravenloft oder noch was anderes ist - diese 10 gab es alle zu AD&D2-Zeiten. Zu Eberron kann ich nicht viel sagen, das scheint sich von der "generischen Fantasy-Kampagne x" schon noch zu unterscheiden, aber inwieweit, weiß ich nicht. Der Charme von Spelljammer, Planescape und Ravenloft, und mit Einschränkungen Al-Qadim und Oriental Adventures, liegt ja auch darin, dass man sie in eine andere Welt einbauen kann, ohne dass es allzu sehr nach Brechstange aussieht. Die beiden letzten werden ja offiziell auch zu Forgotten Realms gerechnet, liegen aber weit weg von dem Hauptsetting. Achja, Birthright und Lankhmar habe ich noch vergessen.... Pathfinder schafft es seit 10 Jahren, immer neue Ecken und Winkel der Welt zu beschreiben, ohne dabei langweilig zu werden (der neueste AP, War for the Crown, liest sich soweit sehr spannend und ist mal wieder was neues).