Magierin auf der schiefen Bahn - Charakterkonzept Nurhan as-Sarjaban saba Sajida

  • Aus Spaß an der Vorfreude habe ich ein Charakterkonzept für eine abgebrochene Zorganer Illusionsmagierin erstellt und würde mich über Tipps und Anregungen fleißiger Foristen freuen:

    Nurhan as-Sarjaban saba Sajida

    Nurhan wurde als magisch begabte Tochter einer wohlhabenderen Kaufmannsfamilie aus Chalukand zur (kostspieligen) magischen Ausbildung nach Zorgan entsandt. Als Studiosa gehört sie aufgrund ihrer natürlichen Begabung (speziell für Illusionsmagie) und ihres reichhaltigen magischen Gefäßes bald zu den bevorzugten Schülerinnen der Akademieleiterin Methelessa ya Comaris.


    Sie ist dabei jedoch keine Streberin oder Tochter von Traurigkeit, sondern seit ihrer Novizenzeit zunehmend Wortführerin und Anführerin bei verbotenen Aktionen, insbesondere im Zusammenhang mit dem unerlaubten Verlassen der Akademie. Der Drang nach Freiheit ist bei ihr fast zwanghaft, und sie weiß die Privilegien, die sie durch ihre guten Leistungen erlangt, auch dafür einzusetzen. Bei ihren nächtlichen Ausflügen ist sie unter den Nachtschwärmern oft wagemutig bis zum Übermut und drängt sie zu Ausflügen in zwielichtige Kneipen und die dunkelsten und verruchtesten Ecken der Stadt.


    Auf einer dieser nächtlichen Streifzüge begegnet sie der jungen Hexe Yasinda, mit der sie nach einer Zeit nur noch zu zweit, ohne ihre Kommilitonen, loszieht. Die beiden sind füreinander die erste große Liebe. Doch sie verbindet überdies auch die Liebe zum Risiko und zum Glücksspiel. Bald haben sie als „die Nachtschönen“ einen Ruf unter den Glücksspielern der Stadt, da sie keiner Herausforderung aus dem Wege gehen.


    Trotz des absoluten Verbotes für Scolaren, Magie außerhalb der Akademie einzusetzen, gelingt es ihr bisweilen nur damit, sich aus aussichtslosen Situationen zu retten. Oft kommt sie erst in den frühen Morgenstunden auf Schleichwegen heim in die Akademie, wissend, dass sie sich in dieser Nacht den ein- oder anderen Feind am Spieltisch gemacht hat.


    Als eine der Lieblingsschüler Methelessas gerät sie in den Fokus ihrer Rivalin Perishan Yezeminsunyara al'Jhalafai, die hinter das Doppelleben der Scolarin kommt und dies ausnutzen möchte. Sie setzt ihre Verbindungen ein und einen professionellen Falschspieler auf Nurhan an. Dieser verführt die beiden jungen Frauen dazu, ein unvernünftig hohes Risiko einzugehen, und verhindert durch ein antimagisches Amulett Perishans, dass diese sich durch den Einsatz von Magie aus der Affäre ziehen. Am Ende des Abends werden beide mit ungedeckten Wettschulden in Höhe mehrerer hundert Dukaten in Gewahrsam genommen. Yasinda wird der weltlichen Gerichtsbarkeit überantwortet, während Nurhan zur Akademie geleitet wird, wo Perishan sie bereits wie zufällig erwartet.


    Perishans Kalkül ist es, Nurhan durch das Versprechen, ihre Verfehlungen für sich zu behalten, gefügig zu machen und damit über das nächste Jahr eine Vertraute in den Reihen der Günstlinge Methelessas zu haben. Gegenüber der zunächst eingeschüchterten Nurhan gibt sie vor, auf ihrer Seite zu stehen und – gegen einige kleine persönliche Gefallen – den sicheren Rauswurf aus der Akademie abzuwenden.


    In den ersten Wochen scheint der Plan aufzugehen, und Nurhan erfüllt ihr die immer umfangreicheren Gefallen, mit denen sie an sie herantritt - aus Angst, im vorletzten Jahr noch der Akademie verwiesen zu werden. Diese reichen von anfänglichen ausführlichen Berichten über die Forschungen Methelessas bis hin zu kleineren Diebstählen und verdeckten Sabotageakten. Doch Perishan weiß nichts von der Liebe zwischen den beiden Frauen und der Sorge Nurhans um Yasinda. Wo die junge Hexe abgeblieben ist, soll zunächst im Dunkeln bleiben und könnte Gegenstand eines Abenteuers werden (vielleicht verfolgte der engagierte Falschspieler mit ihr seine eigenen finsteren Pläne), in jedem Fall läuft trotz anfänglich positiver Zeichen die Suche Nurhans nach der Hexe ins Leere. Schließlich ist sie überzeugt davon, dass ihr etwas zugestoßen sein muss.


    Durch Zufall (ein mitgehörter Gesprächsfetzen, die Beobachtung Perishans im vertrauten Umgang mit dem Falschspieler, den sie zuvor nicht zu kennen vorgab) erkennt sie das falsche Spiel Perishans zur Gänze und ihre Absicht, der Akademieleiterin mit ihrer Hilfe zu schaden. Ihr wird bewusst, dass Perishan sie vollkommen in der Hand hat, denn neben den Vergehen um den unseligen Glücksspielabend würden ihr nun bei genauerer Untersuchung auch noch die Sabotageakte gegen die Forschungen Methelessas zur Last gelegt werden können. Käme es zu einer Verhandlung, wäre sie damit ihrer wichtigsten Fürsprecherin beraubt.


    Von wachsender Sorge um ihre Freundin erfüllt stellt sie fest, dass ihr an der Akademie nicht nur die Hände gebunden sind, sondern sie sich immer tiefer in Schuld verstricken wird - so dass sie sich zu einem verzweifelten Schritt entscheidet: sie verlässt unter einem familiären Vorwand (ein von ihr gefälschter Brief ihres Vaters) die Akademie und begibt sich auf die Suche nach Yasinda und nach Beweisen für die Schuld Perishans. Damit beginnt ihr Abenteurerleben.


    Charakterbeschreibung (GP-Basis 120, Eigenschaften-Maximum 15):

    Nurhan as-Sarjaban (Aranierkatze) saba Sajida ist ca. 1,68 Schritt klein und schlank, mit dunkelbraunem Haar und schwarzen Augen. Sie hat in ihrem Leben nie wirklich hart arbeiten müssen (Nachteil: Verwöhnt 6), und durch ihre natürliche Auffassungsgabe (Vorteil: Gutes Gedächtnis) sind ihr die wenigen Pflichten, die sie hatte, leicht gefallen.


    Von eher schwächerer Konstitution (Nachteil Niedrige Lebenskraft: 2 (LE 23), GE und KO 10, KK 9), hat sie sich von Anfang an auf die geistigen Aspekte des Studiums konzentriert (KL 15, IN 14). Ihr Freiheitsdrang hat sie immer wieder an den Rand des Erlaubten gebracht, wodurch sie eine Führungsrolle unter ihren Kommilitonen einnahm (MU 14, CH 15).


    Wie der Großteil ihrer Kommilitonen und Magister achtet sehr auf ihr Äußeres (Eitelkeit: 5). Bei ihren Eskapaden ins nächtliche Zorgan (Neugier: 7) hat sich ein unseliger Hang zu Selbstüberschätzung im Glückspiel verfestigt (Spielsucht: 8), der neben der Studiengebühren ein Grund für ihre hohen Schulden (2000 D) sind. Vize-Spektabilität Perishan ahnt, dass das plötzliche Ausscheiden Nurhans aus der Akademie mit ihrer Intrige zu tun hat und aktiviert ihr Netzwerk, um der Scolarin habhaft zu werden, ohne jedoch selbst offen in Erscheinung zu treten (Feind: 10).

    Als Magierin und speziell als Illusionistin hat sie vielversprechende Anlagen (Begabung Merkmal Illusion, Astrale Regeneration: 2, Astralmacht: 6), während sie gegenüber Dämonischem einen inneren Widerwillen verspürt (Unfähigkeit Merkmal Dämonisch). Zum Zeitpunkt ihres Eintritts ins Abenteurerleben hat sie weder der Akademiesiegel erhalten noch das Bindungsritual für den Zauberstab durchgeführt. Möglicherweise wird sie sich zur Tarnung als Scharlatanin ausgeben.

  • Da sie sich ja tatsächlich nicht als Magierin ausgeben kann (kein Siegel, kein Stab), ist die Tarnung als Scharlatanin naheliegend und vermutlich auch ihrem Naturell entsprechend, wie mir anhand der Vorgeschichte meinen möchte.

    Soweit sieht der Charakter ja schon durchdachte und fest geplant aus.

    Gibt es noch weitere Vor- oder Nachteile?
    Eine (Front)Kämpferin wird das nie, aber das schient auch nicht anvisiert zu sein?
    Welche Zauber sind schon fest geplant und damit: welche magischen Schwerpunkte in den Zaubern ist angedacht?

  • 23 LeP sind halt schon sehr wenig. Ich hatte mal einen waldelfischen Zauberweber und mit genau so vielen am Anfang und habe dann sehr schnell sehr viele AP investiert, um KO zu steigern und LeP zuzukaufen, nachdem ich in kürzester Zeit mehrere Nahtoderlebnisse hatte. Das würde ich mir gut überlgen. Auch deine Wundschwelle ist beii dem KO-Wert eher grottig. Bedenke: Nicht nur Kampf, auch Stürze, Unfälle, plötzliche Überfälle, Krankheiten und vieles mehr können LE-Verlust und Wunden verursachen und damit wird man im Heldenleben recht oft konfrontiert und kann dem nicht immer aus dem Wege gehen oder sich hinter anderen verstecken. (Meine private Regel bei der Heldenerstellung ist: Keine Eigenschaft unter 11, alle 100 möglichen GP verteilen, sonst kann das in gewissen Situationen sehr schmerzhaft werden).

    Die Geschichte gefällt mir aber gut. Sie ist düster, keine Schwarz-Weiß-Malerei und gut durchdacht. Auf das Gildensiegel verzichten ist mutig von dir, bringt natürlich gewisse Vorteile (keine EInschränkung bei der Waffenwahl), aber auch massive Nachteile (keine reale Möglichkeit, an Akademien neues Zauber zu erlernen oder Lehrmeister zu finden, Magie nur mit der Sonderregelung für Scharlatene zur Unterhaltung für Geld anwenden dürfen, keine Unterstütung durch die Gilde bei Anklagen etc.) - für dich als Spielerin und den Meister batürlich eine Chance.

    Auch die queere Liebschaft macht Freude - davon gibt es viel zu wenig im ach so liberalen Avneturien. Allein dafür ein Like!

    Hexen sind in Aranien höher angesehen als Magier(innen) - vielleicht kommt ihre Freundin erstaunlich ungeschoren davon, zumal niemand den Zorn einer Hexenmeisterin (die die junge Frau sicher noch hatte) auf sich ziehen. Die können sehr unangehm werden... ;)

    Ansonsten hoffe ich, dass Praios den beiden jungen Frauen Gerechtigkeit schenken möge (für ihre Jugendsünden haben sie nun genug gebüßt), Rahja sie wieder zusammenführen möge, Travia sie zusammenhalten möge und Phex ihnen bei zukünftigen Aktionen zuzwinkern möge!

  • Da sie sich ja tatsächlich nicht als Magierin ausgeben kann (kein Siegel, kein Stab), ist die Tarnung als Scharlatanin naheliegend und vermutlich auch ihrem Naturell entsprechend, wie mir anhand der Vorgeschichte meinen möchte.

    Soweit sieht der Charakter ja schon durchdachte und fest geplant aus.

    Gibt es noch weitere Vor- oder Nachteile?
    Eine (Front)Kämpferin wird das nie, aber das schient auch nicht anvisiert zu sein?
    Welche Zauber sind schon fest geplant und damit: welche magischen Schwerpunkte in den Zaubern ist angedacht?


    Es sind keine weiteren Vor- oder Nachteile vorgesehen. Die Nachteile sind auch eher aus der Geschichte heraus entstanden, ohne Rücksicht auf die "Verwendbarkeit" Nurhans im Abenteuer. Eine Frontkämpferin wird sie mit Sicherheit nie werden. Bei den Zaubern ist weiterhin die Konzentration auf Illusionsmagie vorgesehen - Nurhan ist eine Illusionistin mit Leib und Seele und eine große Bewunderin Methelessas. Doch wahrscheinlich wird ihr Abenteuerleben sie zwingen, auch andere Zauber zu vertiefen.

    Das Konzept, ohne Siegel auf Reisen zu gehen und streng genommen mit jedem Zauber gegen die Gebote der Gilde und der Akademie zu verstoßen, könnte dazu führen, dass sie einerseits mit ihren Zaubern sehr sparsam umgeht (und sich zunächst auf ihre weltlichen Fähigkeiten konzentrieren muss), andererseits durch ihre Tarnung aber vielleicht leichteren Zugang zu anderen Spielarten der Magie (satuarisch, scharlatanisch) erlangt.

    Sicher ist auch, dass sie nicht als Scharlatanin ihr Leben verbringen und letztendlich ihr Gildensiegel erwerben will. Dafür ist sie zu ehrgeizig. Doch das wird sicher schwerer als gedacht - wenn es nicht gelingt, die Situation in Zorgan zu klären, sind ihre magischen Grundlagen außerhalb der Illusionsmagie zorgantypisch gering.


    23 LeP sind halt schon sehr wenig.

    Das wird hoffentlich der Reiz dieser Figur in den ersten Abenteuern: eine verwöhnte, nicht sehr robuste junge Frau durchs Orkland zu schleppen ;) Nein, im Ernst: die ersten AP werden sicher dazu eingesetzt, diese Schwächen auszugleichen. Hoffen wir, dass sie bis dahin überlebt...


    Auch die queere Liebschaft macht Freude - davon gibt es viel zu wenig im ach so liberalen Avneturien. Allein dafür ein Like!

    Danke!