Einen Achaz spielen

Wenn du dran kommst: Lies den Roman 'Westwärts, Geschuppte'.

Das sind zwar glaub ich Marus, aber die Denkweise der Echsen kommt super rüber, find ich.

Nur, dass Marus und Achaz extrem verschieden sind und in WG sogar noch "adelige" aus Maraskan die Protagonisten sind...

Über Echsen gibt es bisher keine eigene Spielhilfe. In 'In den Dschungeln Meridianas' gibt es ein paar Infos über die Echsen des Südens. Die Orklandachaz findest du in 'Reich des Roten Mondes' und in 'Schattenlande stehen ein paar Dinge über die Echsen Maraskans und die Skrechu und ihre Diener. Und die Echsensümpfe sind in 'Raschtuls Atem' beschrieben.

Westwärtsgeschuppte ist zumindest in der hinsicht eine gute hilfe, als dass gezeigt wird, wie unterschiedlich Ansichtsweisen sein könnten.
Das Buch hat etliche Mängel, keine Frage, jedoch ist immerhin Anfangs einiges an guten Ansätzen dabei.

Speziell gilt für einen Achaz:

- Sie sind fremd
Ich für meinen Teil habe immer versucht, auch in seltsamen situationen noch seltsamere Dinge zu tun. Nicht auf Teufel komm raus, sondern dann, wenn es mir passend erschien. So veranstaltete mein Achaz den größten Aufstand seines Lebens, nur um sehen zu können, was denn in einem buch einer Hesindestatue geschrieben sein könnte. Anschließend legte er sich in der Schlangengrube zum Schlafen hin, bedeckt von unzähligen Schuppenfreunden.

- Achaz haben andere Erfahrungen
Ein Achaz weiß nicht (und lernt es sehr schwer), was die Mimik eines Menschen aussagen soll. Sie erkennen das Alter nicht anhand von Falten, oder wissen, dass graues Haar einen alten Menschen zeigt.
Wiederum nehme ich mal meinen alten Achaz als Beispiel, der kleine Menschen grundsätzlich als Kinder sah (ob es nun stimmte, oder nicht) und alte Menschen daran erkennen wollte, dass sie beim Aufstehen Ächzen.
Dagegen allerdings wurde die Dame im prachtvollen blauen Kleid als nebensächlich empfunden, deren Dienerin mit der schlichten, jedoch roten Kleiderauswahl als interessant und paarungswilig gesehen.

- Achaz sind manchmal mehr Tier, als Vernünftig
Instinkte haben eine sprichwörtlich animalische Anziehungskraft. Sie reagieren gelegentlich schlicht nicht mehr vernünftig, sondern triebhaft. So wird der Beute nachgejagt, oder schlicht nicht ins Abenteuerrelevante Lagerhaus gegangen, weil der Madaschein so prächtig fällt, dass er sich ihm nicht entziehen kann/will.
Dazu haben sie als Wesen feste Paarungszeiten, entgegen den Menschen, tun dies jedoch nicht aus Spaß daran, sondern zum fortbestand der Rasse. Also kein Charakter, der für Flirtereien empfänglich ist.
Der prächtig rote und angeschwollene Kamm mag den Mit-Charakteren irgendwann als Warnung gereichen, dass die Echse mal wieder nur von prächtiger Brut redet und sich nach Echsenweibchen umsieht (die er vermutlich nie finden wird), mit der er Nachkommen zeugen kann (und danach wieder verschwindet).

- Glaube ist nicht schön, er ist gefährlich
Für Achaz ist die Aufmerksamkeit eines Gottes nichts angenehmes. die H'Ranga sind grausam und mächtig. Sie zu erzürnen bedeutet den Tod, oder Schlimmeres. Daher stellen sich Geweihte zur Verfügung, um den blick auf sich selbst zu Lenken, damit der Rest der Sippe ungehindert Leben kann.
Ein Tempel ist für einen Achaz kein Ort der Freude, sondern eher Grund zur Besorgnis. Ein gutgemeintes 'Travia mit euch' wird, sofern 'Travia' irgendwann als Gottheit anerkannt wurde, eher eine schnelle Kammfärbung zur Folge haben, als dass sich die Echse darüber freut (immerhin heißt das soviel, wie 'Möge der grausame H'Ranga dich genau beobachten!').

Ganz grundsätzlich. Ebenso, wie ein Elf mehr sein sollte, als ein Mensch mit spitzen Ohren, sollte ein Achaz mehr sein, als ein Mensch mit Schuppen. Der Wiki Aventurica-Eintrag listet alle verfügbaren Quellen auf, wobei in der Rassenbeschriebung selbst (als spielbare Rasse) genug Grundinformation enthalten sein könnte, um sich daraus ein eigenes bild bauen zu können.
Nicht übertreiben, aber deutlich machen, dass die Lebensweise und Gedankengänge zu denen eines Menschen grundverschieden sind. Eine der wenigen Gemeinsamkeiten sollte der aufrechte Gang sein, doch die menschlichen Charaktere sollten immer irgendwie den Kopf schütteln können.

In der Anthologie "Karawanenspuren" sind im Abenteuer "Echsenjäger" Tipps zu Gesprächen bzw. zur Sprache enthalten:

(...)Die Achaz sprechen Rssahh, weshalb eine Verständigung in einfachen Sätzen erst ab einem Talentwert von 4 aufwärts in sinnvollen Rahmen möglich ist. Je niedriger der Wert ist, desto undeutlicher sollten Sie sprechen und destor größer sollte der Anteil an Gesten an der Kommunikation sein. Sprechen Sie viel, sagen Sie aber nur selten einige undeutlich formulierte Worte. Mischen Sie viele lange gezogene Zischlaute unter, sprechen Sie ein hartes aber langes R, ein weiches CH und ein zischelndes S. Bilden Sie lange Ketten aus K-, CH-, R-, S- und Z-Lauten, verwenden Sie zum Auflockern ein recht seltenes Y oder A, ab und an ein geknurrtes U. Nur sehr selten sollten Sie dagegen auf die Vokale E und O zurückgreifen.

Versuchen Sie, Ihre Minik beim Sprechen neutral zu halten, da sich diese einem Menschen bei einem Achaz nur sehr schwer erschließen mag. Denken Sie dafür beim Untermalen Ihrer Worte mit Gesten an den langen und sehr beweglichen Schwanz der Echsenmenschen. Beziehen Sie eine Schilderung der Schwanzstellung beim Gestikulieren immer mit ein, fühlen Sie sich aber auch dazu ermutigt, beiläufig einen Achaz mit den dem Schwanzende nach einem Heldenoberschenkel schlagen zu lassen, um ein Moskito zu töten.

Über Sei am besten schon vorher die Sprechweise und Gestik der Achaz, amit die Fremdartigkeit ihrer Kultur am Spieltisch lebendig wird.(...)

Und immer schön dran denken: keine Lippenlaute, da keine Weiche bewegliche Lippe
fühlt sich beim Sprechen komisch an die Lippe locker zu lassen, aber es lässt keinen vergessen das du anders bist.
am besten beim üben den Mund immer leciht offen lassen und nie ganz schließen