Alt und selbstverachtend

  • :cool2: Hallo erstmal
    Der Charakter sei ein alter Magier. Er war einmal recht stark und erfahren, vielleicht lvl15, als er von einem schweren schicksalsschlag oder der schwere seiner eigenen schuld wegen eines verbrechens gebrochen wurde. Er hält sich für durch und durch schlecht und verdorben und leidet darunter, sodass er zuflucht in Alkohol und Selbstverleugnung sucht.
    über dem alkohol vergisst und verdrängt er den größten teil seiner magischen ausbildung. Falls jemand "Drachenbeinthron" von Tad Williams gelesen hat, sollte er sich Cadrach als Vergleich vorstellen.
    Er lebt fortan auf der straße und schlägt sich so durchs Leben.
    In fast allen Beziehungen total am Ende, wird er schlißlich von einer Heldengruppe Aufgelesen.
    Ich denke, einen solchen Charakter zu spielen wäre nicht ganz einfach, zugleich aber auch sehr interessant. Seine Vergangenheit(Die natürlich sehr ausgefeilt sein müsste) wäre ein Geheimnis, das die Restliche Gruppe nur sehr langsam erkunden würde. Gleichzeitig müsste die Gruppe ihn seelisch aufbauen, während er das aufgrund seiner selbstverachtung nur schlecht möglich ist.
    Und nun meine Fragen: Was haltet ihr davon?
    Wäre ein solcher Charakter regeltechnisch möglich und wenn ja, wie sähe er aus (dsa 4)?
    was habt ihr für ideen für das ereignis seines früheren lebens, das ihn seelisch so zerstören könnte?

  • Mit einem Stufe 15 Charakter anzufangen, halte ich nicht für eine besonders gute Idee. Es muß nicht nur die Geschichte seines "Falls" her, sondern auch eine, die erklärt, warum er so erfahren und gut wurde.
    Außerdem kann man als Stufe 15 Charkter doch auf einige Bekanntheit verweisen, zumindest in Fachkreisen.
    Er hat immer noch entsprechende Werte (Talente wie Zauber wie Attribute, etc.), die ihn von den anderen (vermutlich weniger hochstufigen?) Charakteren deutlich abheben wird.
    Wenn man mit Stufe 15 anfängt, bleibt in meinen Augen nicht allzuviel Entfaltungsmöglichkeit (und Spielzeit), ihn weiter zu entwickeln.

    Grundsätzlich ist ein solcher Ansatz für eine Hintegrundgeschichte sehr interessant, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß sich das auch mit deutlich niedrig stufigeren Charakteren umsetzen lassen kann. Das geht schon mit Stufe 1, oder auch mit nur wenigen Stufen (Vorsprung?).
    Nur eine solch extrem hohe Stufe sehe ich als notwendig an aus genannten Gründen.

    Übliche Aufhänger für einen solchen Schicksalsschlag kann z.B. Schuld (oder vermeintliche Schuld) am Tod von Frau oder Geliebten, Familie (Eltern, Kind, Geschwister ...) sein.
    Oder überhaupt eine geliebte Person durch ein (als ungerecht und grausam) empfundenes Schicksal verlieren.

    Wie er regeltechnisch aussehen würde: Wenn er mit einem entsprechenden Hintergrund in Stufe 1 startet, könnte man die Auswirkungen seines "Schicksals" in Werte fassen (in Form von Überzeugungen oder Vorurteilen z.B.).
    Erfährt er aber den Schlag erst in höheren Stufen, also im Prinzip erst nach seiner Generierung, kann man entsprechende Nachteile nicht nehmen, bzw. nur als 0 GP-Nachteile handhaben, denn er kann ja keinen Nachteil haben, den er erst in seiner Zukunft bekommen wird.
    (Würde also der klassische und völlig abgelutschte Aufhänger "Orks töteten meine Familie, als ich 13 Jahre alt war." ins Spiel gebracht werden, hätte der Char Vorurteile Orks (12).
    Bringen die Orks die Familie erst um, als der Char schon Stufe 10 ist, kann der Spieler zwar gerne den Char entsprechend gegenüber Orks haßerfüllt reagieren lassen, aber er kriegt dafür keine GP zurück.)

  • Wie Schattenkatze schon sagte, der char muss ja nicht unbedingt stufe 15 haben, um etwas schlimmes erlebt zu haben,
    du machst ihn einfach z.B. bei der Generierung älter (d.h. ca. 30 Jahre statt der üblichen 17-22) und kannst ihm dann Nachteile wie Sucht (Alkohol)
    und sowas wie "Depressionen" oder "Pessimismus" geben.
    Ich weiß nicht ob man bei Magiern (Profession: zeitintensiv) auch Veteran nehmen kann, das würde z.B. auch gut passen. (dann wären seine werte auch schon ein bisschen besser).

    Was auch noch möglich wäre ist, dass du einfach vom Hintergrund her einen erfahrenen Magier spielst (imaginäre Stufe 10 oder so), aber mit den Werten der Stufe 1.
    Jedesmal wenn "normale" Helden dann APs kriegen, nutzt du diese APs um dich an etwas zu "erinnern" was du vergessen hast.
    Sprich du steigerst einfach deine Talente ganz normal, aber vielleicht mehr nach einem festgelegten muster als sonst um dann letztendlich deine "ursprünglichen" TaWs zu erhalten und einen Teil deiner Nachteile abzubauen (was aber sehr teuer ist)

  • Ganz so meinte ich das nicht.
    Durch den Alkohol sind seine geistigen Fähigkeiten stark geschädigt worden, war er einmal recht stark und durchtrainiert, ist ihm all das verloren gegangen.
    Es mag sein, das lvl 15 (und zwar auf der Höhe seiner Fähigkeit) übertrieben ist, weniger tut es wohl auch.
    Bekanntschaft in höheren Magierkreisen wäre ok, er hat sich sehr verändert, nach dem schicksalsschlag ist er außerdem nicht mehr in diesen Kreisen verkehrt, hat versucht sein Magiersiegel zu verbergen, und ist von der Bildfläche verschwunden.
    Ich habe mir gedacht, dass man praktisch wieder auf stufe 1 anfangen könnte.

  • Scaw
    ja, so hatte ich mir das gedacht.
    (hatte deine antwort noch nicht gelesen, als ich meine geschrieben habe)

  • Wenn man praktisch anfangen kann auf Stufe 1, würde ich das auch tatsächlich tun. Wie gesagt, eine gute Hintergrundgeschichte kann auch die Zeit vor Stufe 1 abdecken.
    Ein höheres Alter etwa ist ein guter Vorschlag, vielleicht auch ein paar Punkte mehr (keine 10er Stellen, aber auch keine 1000(de).

    Bei der Generierung muß halt bedacht werden, ob er vor- oder nach dem Schicksalsschlag generiert wird. Wired er vorher generiert, kann man diesbezüglich keine Nachteile nehmen und muß auch einen höheren SO kaufen, als man aktiv dann auch nutzt.

    Seine geistigen, vielleicht auch körperlichen Eigenschaften haben abgenommen. Aber dann müßte er sie theoretisch auch einfacher wieder "trainieren" können. Zumindest einige (die für einen Magier "wichtigen") Fähigkeiten sind gewissermaßen nur "eingerostet", statt tatsächlich vermindert. Und nicht alles ist wahrscheinlich gesunken, auch die Menge der ASP würde wohl nicht abnehmen.

    Wenn er sich als Gildenmagier versucht zu verbergen, kann er mächtig Ärger kriegen, wenn er erwischt wird, aber das ist natürlich eine Frage des Rollenspiels und sollte kein Grund sein, das nicht zu tun, es sollte nur auch ihm bewußt sein, daß er damit gegen den Codex Albyricus verstößt.

    EDIT: Veteran geht bei magiebegabten Veteranen eigentlich nicht, aber gruppenintern kann man es ja so handhaben, wenn alle einverstanden sind und wenn man als Spieler bereit ist, die entsprechenden und nicht unbeträchtlichen GP dafür hinzulegen.