Spielhilfe zum Überzeugen, Spezialisierung Bekehren?

  • Ich spiele aktuell einen Traviageweihten. Eigentlich ging ich davon aus, dass die einzigen zu bekehrenden Personen in seiner Nähe die anderen SC sein würden, und da das Bekehren anderer SC meist ohnehin nicht erwünscht ist, stört es da nicht weiter, wenn es einem an guten Argumenten fehlt.

    Jetzt haben wir es aber mit einem Gegner zu tun bekommen, der sehr dringend bekehrt werden muss (in diesem Falle: Von seiner sehr traviaungefälligen Rachsucht abzulassen) ... und mir fällt auf, dass ich das gar nicht so gut kann wie mein Held es auf dem Talentbogen stehen hat. :/

    (Funktionieren wird es wohl eh nicht, aber ich will den Talentwert gern darstellen können.)

    Gibt's da irgendwo eine Spielhilfe zu? Steht in den Vademeca was? Oder hat irgendwer gute Internetressourcen vorzuschlagen?


    Die aktuelle Schwierigkeit ist, dass der Schuft überhaupt keine Moral zu haben scheint. Normalerweise würde ich ja mit Moralpredigten bei der Moral ansetzen, die jemand schon hat. (Bei einem firungefälligen Jäger etwa: "Firun verabscheut es, ein Tier in einer Falle leiden zu lassen - glaubst du wirklich, er würde es gutheißen, einen Menschen zu foltern?")

    Wenn einer aber gar keine derartigen Prinzipien hat, wird's knifflig. Da fällt mir nämlich nur ein, zu argumentieren, dass er für sein Verhalten irgendwann auf's Dach kriegen wird, und das widerstrebt mir eigentlich. Jemandem, der nach dem Recht des Stärkeren lebt damit zu drohen, dass meine unsichtbare Freundin stärker ist als er, holt ihn ja nicht aus dem falschen Mindset raus in dem er sich befindet. :/

  • Artemis500 10. Februar 2023 um 15:32

    Hat den Titel des Themas von „Spielhilfe zum Überzeugen, Spezialiserung Bekehren?“ zu „Spielhilfe zum Überzeugen, Spezialisierung Bekehren?“ geändert.
  • Ich denke schon, dass die Vademecums da helfen. Immerhin wird dort meist aus mehreren Sichtweisen erklärt, warum der Götterglaube an Gott X nachgegangen wird.

    Ansonsten ist mir eine "Wie bekehre ich?" Spielhilfe nicht bekannt. Ich könnte theoretisch mal etwas aus der Philosophie heraus zum Thema argumentieren basteln, aber ich weiß nicht, ob das wirklich etwas Neues bringen würde. Ich würde mich daher vielleicht einfach in der irdischen Literatur umschauen, wenn's um Argumentieren geht.

    Wenn dir inhaltliche Argumente fehlen, dann dürfte die Vademecums dich über die Gottheit sehr gut informieren. Generell hat die Reihe bei mir relagiv zu den anderen DSA Büchern eher besser da (und absolut auch ;) )

  • Nun, warum mein Traviageweihter an Travia glaubt, weiß ich. Weil es sie gibt. ;)

    Er hat auch jede Menge Argumente dafür, warum eine Gesellschaft am besten funktioniert, wenn man sich an Travias Idealen ausrichtet.

    Blöd halt, wenn man da jemandem gegenübersteht, der gar kein Interesse daran hat, dass es allen gut geht. Dem es nur um sich selbst geht.


    Ich sollte mir wohl wirklich mal das Vademecum zulegen ... das wird das Bekehren von Unbekehrbaren wohl auch nicht ermöglichen, aber ein paar gute Zitate mit denen er mit Stil scheitern kann, wären auch gut. :/

  • Der Trick ist halt immer, ein Ideal zu finden, was die Person doch hat und dann zu zeigen, dass für dieses Ideal auch das andere Ideal notwendig ist.

    Bspw.:

    Uh, jetzt wäre ich beinahe in hardcore kontroverse Philosophie abgerutscht, der ich nicht zustimme und die definitiv hier fehl am Platz ist. Vorher nochmal gerettet ^^

    Der Bösewicht ist ein Dieb. Er klaut Dinge. Wenn alle Leute alles klauen würden, dann könnte der Dieb gar nicht mehr sinnvoll klauen, weil jede Vorstellung von Besitz fehlen würde, er könnte nun durch eine Argumentation in diese Richtung davon überzeugt werden, dass er nicht klauen sollte, weil alle Menschen gleich sind und er nicht wollen kann, dass alle klauen und er sich nicht das Recht rausnehmen kann als einziger Klauen zu dürfen.

    Ist natürlich jetzt nur einfach ein schnelles Beispiel, was mir eingefallen ist und das nicht mein erstes war, was nicht passend gewesen wäre.

  • Das mit der Gleichheit der Menschen ist aber eben auch schon ein Ideal, was der Schurke möglicherweise nicht hat. (Für Schurken ist eigentlich der Standard, dass sie sich für was ganz Besonderes und besser als die anderen halten. Ob das bei diesem speziellen Typen der Fall ist, weiß ich nicht, aber möglich ist es.)

  • Das mit der Gleichheit der Menschen ist aber eben auch schon ein Ideal, was der Schurke möglicherweise nicht hat. (Für Schurken ist eigentlich der Standard, dass sie sich für was ganz Besonderes und besser als die anderen halten. Ob das bei diesem speziellen Typen der Fall ist, weiß ich nicht, aber möglich ist es.)

    In Aventurien sind die Menschen nicht gleich, sondern jeder wurde von den Göttern ausersehen an seinem Platz zu stehen und ein gerechtes Tagwerk zu vollbringen. Dem Bauer ist auferlegt die Scholle zu brechen und seinen Zehnt zu zahlen, dem Handwerker ist auferlegt die Grundgüter zu veredeln, aus Holz Möbel zu schaffen, aus Eisen Werkzeuge und seinen Zehnt zu zahlen, dem Mönch ist es auferlegt für das Seelenheil zu beten und der Adel trägt die schwere Last alles beieinand zu halten, zu schützen und zu regieren und zu richten.

    Wer dem nun nicht folgt verstößt mehr oder minder gegen die göttliche Ordnung der zwölf Kulte und erfährt eben nicht den Segen der Götter, was realweltliche Konsequenzen nach sich zieht. Wer sich aus der Gesellschaft absetzt, muss ohne deren Schutz auskommen, dem wird nicht das Feld gesegnet und seine Feldfrüchte verdorren oder werden von Käfern gefressen, oder der Lokaladlige kommt vorbei und legt einen in Ketten, wenn man sich asozial genug verhalten hat und den Frieden der Gemeinschaft (auch durch Nichtstun) stört.

    Davon abgesehen, hängt es wirklich von der Gegend ab - welche Ortschaft ist in der Nähe, wie schaut es hier mit der Religion aus, wer ist der Lehnsherr, etc.

    Was du versuchen kannst, wäre erstmal Menschenkenntnis (Motive erkennen) und Heilkunde Seele - aber je nach Vorgeschichte des Gegenüber, kann auch so eine Therapie nicht helfen (der SL entscheidet, ob eine Chance besteht, dass derjenige seine Meinung ändert).

  • Geht es hier um die Rollenspiel Elemente oder um ein Regelwerk. Im Kompendium I oder II gibt es den verbalen Wettstreit oder so.

    Das ist ziemlich gut für einen Bekehren "Kampf"