Was für eine Strafe bei Sargöffnung (von Boronpriester erwischt)?

  • Die Helden solltne dne Boroni (ein Kenner der sterblichen Seele) nciht überzeugen das sie die Wahrheit sagen, sie sollten die Wahrheit sagen! Das würde völlig reichen - und auch das jemand bereits die Ruhe des Toten gestört hat. Die Frage bleibt trotzdem, warum der Boroni dne Heldne dann das frevlerische Schriftstück übergeben sollte, und nicht verbrennt - um Boron milde zu stimmen, oder so.

    Das meinte ich mit dem - etwas zu weit gegriffenen - Zitat. Warum sollte er es ihnen aushändigen? (Oder ich hab den weltlichen Grund überlesen.)

    Haupziel der Helden ist, zu verhindern, dass das Schriftstück in falsche Hände gerät, weil es das Potenzial hat, gefährliche Kräfte/Effekte freizusetzen; das werden die Helden dem Boroni sicher erläutern. Und dann muss er es ihnen keinesfalls aushändigen; wenn die Boronkirche es vernichten wollte, wäre es wahrscheinlich ganz im Sinne der Helden.

    Aber der Hinweis ist insofern sehr gut, weil ich gerade merke, dass ich mir bisher noch nicht ausreichend Gedanken darüber gemacht habe, wie die Boronkirche mit dem Schriftstück verfährt, aber auch darüber, ob und wenn ja, warum der Boroni die Helden an der Sargöffnung teilhaben lassen sollte.

    Was passiert mit dem Schriftstück?

    Bisher hatte ich geplant, dass die Helden über das Schicksal des Schriftstücks entscheiden, aber hier stellt sich tatsächlich die Frage, warum die Boronkirche es ihnen überlassen sollte. Darauf finde ich jetzt gerade auch keine logische Antwort. Eine Vernichtung des Schriftstücks, gerade auch nach der Information über dessen wahrscheinliche Gefährlichkeit, erscheint mir tatsächlich die logischste Handlung. Wenn die Helden nicht dagegen votieren und hierfür gute Argumente bringen, werde ich das so einbauen; sofern es von Euch keinen Widerspruch gibt. Sprich: Findet ihr das auch am logischsten? Und/oder seht ihr für die Helden Ansatzpunkte für eine Argumentation, die den Boroni zu einer Übergabe bewegen könnten (sollten sie das versuchen)?

    Helden sind bei der Sargöffnung dabei?

    Bisher hatte ich weiterhin geplant, dass die Helden bei der Sargöffnung dabei sind und dass sie das Schriftstück finden. Bei letzterem denke ich jetzt allerdings, dass wahrscheinlich der Boroni sich das Recht vorbehalten würde, alleine den Sarg zu untersuchen (das Schriftstück ist unter dem Kissen, auf dem der Tote liegt). Eigentlich unschön, weil den Spielern so Handlungsfreiheit genommen wird.

    Aber selbst wenn er das macht, also den Sarg alleine untersucht, möchte ich aus Spielsicht, dass die Helden bei der Sargöffnung dabei sind, wenn sie es wollen; sonst ist die Szene in der Krypta je nach Lösungsweg der Helden viel zu schnell abgefrühstückt und das fände ich schade. Aber auch hier frage ich mich gerade, warum sollte der Boroni das erlauben? Wenn Sie nicht den heimlichen Weg gehen, also versuchen, den Sarg hinter dem Rücken des Boroni zu öffnen, sondern diesen informieren, ließe sich das vielleicht als eine Art Belohnung begründen; immerhin haben sie die Boronkirche auf die Störung einer Totenruhe aufmerksam gemacht (das zudem potenziell Grabräuber anlocken könnte) und auch ihr Anliegen, ein gefährliches Schriftstück aus dem Verkehr zu ziehen, dürfte im Sinne der 12 sein. Aber wenn sie die Variante heimliche Sargöffnung wählen, dann wird das schwieriger. Zugunsten des Spielerlebnis könnte ich natürlich ein wenig an der Logik schrauben, aber das möchte ich so wenig wie möglich machen und auch möglichst hier eine Variante finden, die es den Spielern erlaubt, diesen Teil mitzuerleben.

    Wie seht Ihr das? Habt Ihr ggf. Ideen, wie das gut zu lösen wäre?


    WEITERE OFFENE FRAGEN

    1. Offen ist noch die für die Szene wichtige Frage der Überwindung und ggf. Wirkung des Grabsegens, sollten die Helden den Sarg heimlich öffnen wollen (siehe meine Antwort #20)

    2. Und falls Ihr dazu eine Meinung habt, freue ich mich auch immer noch über Meinungen zum Thema, welcher Weg ist evtl. für das Spielambiente netter, sollten die Helden den nicht-heimlichen Weg gehen (Boroni in der Krypta entscheidet selbst oder verweist an den Tempel, siehe meine Antworten #15 und #20).

  • Danke.

    Ich hab zufällig gesehen das im WdG etwas über Graböffnung etc. steht.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • AhiraRules 2. Mai 2021 um 18:09

    Hat das Label DSA 4.1 hinzugefügt.
  • In A22 "Das Grabmal von Brig-Lo" heißt es, das Grabschänder/-räuber lebendig begraben werden. Allerdings weiß ich nicht mehr, ob dies eine besondere Bestrafung war, weil das Schlachtfeld der zweiten Dämonenschlacht als Pilgerstädte gilt oder ob es generell so hart bestraft wurde.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Sturmkind Vielen Dank für den Hinweis; die Frage des Strafmaßes haben wir oben im Thread ausführlich diskutiert und vorher auch hier bereits: LINK

    Wenn sie nicht die Hilfe der Boroni suchen, sondern versuchen den Sarg heimlich zu öffnen und dabei erwischt werden, werden die Helden eine maßvolle Strafe bekommen; ihre Motivation und die Tatsache, dass ein heimlich (nicht von ihnen) eingelegtes Schriftstück, das sie bergen wollen, die Grabstätte bereits entweiht hat und fortwährend die Totenruhe stört, wirkt sich strafmildernd aus und auch ihre reuige Haltung, von der ich jetzt einfach mal ausgehe. Der Tempelvorsteher wird sie zu einem Monat Diensten für die Boronkirche in Vinsalt verdonnern (Tote waschen, Tempel ausfegen etc.), wenn sie dorthin wieder zurückgekehrt sind.

    Das ist für mich geklärt. Es gibt bei dieser Szene in der Krypta aber noch eine Reihe ungeklärter Fragen, die ich in Post #21 oben zusammenfasse. Ich leite jetzt am Freitag und muss schauen, dass ich bis dahin Antworten darauf finde und wäre für Unterstützung dankbar!

    Grüße in alle Himmelsrichtungen

  • 1. Offen ist noch die für die Szene wichtige Frage der Überwindung und ggf. Wirkung des Grabsegens, sollten die Helden den Sarg heimlich öffnen wollen (siehe meine Antwort #20)

    2. Und falls Ihr dazu eine Meinung habt, freue ich mich auch immer noch über Meinungen zum Thema, welcher Weg ist evtl. für das Spielambiente netter, sollten die Helden den nicht-heimlichen Weg gehen (Boroni in der Krypta entscheidet selbst oder verweist an den Tempel, siehe meine Antworten #15 und #20).

    zu 1.)

    Meiner Meinung nach ist ein gebrochener Grabsegen ein typisches Beispiel für "aktive Verstöße gegen aktive karmale Wirkungen" und damit ein Frevel und das Frevlermal die Folge. (WDG S. 24)

    Wobei das kein Punkt mehr ist, wenn da sowieso kein Grabsegen mehr aktiv ist (Brief).

    zu 2.)

    Für mich ganz klar der Weg über den Gruftwächter. Das besondere Spielambiente wäre für mich, dass wirklich mal gar nichts passiert - genauer überhaupt nicht gesprochen wird. Kein umfangreiches Gelaber (siehe Beispielgebet beim Grabsegen WDG S. 252), sondern Boron gefälliges Schweigen und dafür würdevolle Gesten und Taten.

    Ist schließlich nicht die erste Grablegung das armen Teufels. Da ist jedes Wort ein Wort zu viel. :thumbup:

    Ein stimmungsvolles Ambiente am Tisch (nur ein winziges Kerzenlicht in einem dunklen Raum o.ä.) ist sicherlich zuträglich. Im krassen Kontrast zur Stille steht dann vielleicht das eigentlich leise, aber in absoluter Stille fast unerträglich laute Geräusch der Krypta (Wasser das von der Decke tropft, ein weg huschendes Tier oder besonders stimmungsvoll das leise Geräusch von Papier als der Brief aus dem Grab entfernt wird - der Störfaktor sollte nur nicht den würdevollen Moment zum Comic werden lassen).

    Als SL würde ich die Helden auf jeden Fall einbinden, sofern sie nicht erkennbare Heiden sind (vorher zugeteilte Aufgaben - denn es herrscht unten Stille und das gilt ganz besonders am Tisch [Beschreibungen sind nicht nur zulässig, sondern ausdrücklich erwünscht!]).

    Der Geweihte hat natürlich viel zu tun und ich fände es durchaus passend, dass ein Held die Aufgabe erhält den Störfaktor (Brief) aus der Gruft zu entfernen*, während unten das Grab geheiligt wird. Bevorzugt macht das natürlich ein Held der Lesen ( ;) ) kann und der sich den Brief fix durchliest, bevor der Geweihte dann nach der Zeremonie und dem Aufstieg aus der Gruft über den Brief gebietet (und ihn vermutlich würdevoll und ungeöffnet entsorgt :evil: ).

    -> "Warum sollten die Helden den Brief bekommen?" Problem gelöst!

    Phexisch fuchsige Helden denken vielleicht voraus und tauschen den Brief aus. Eine Abschrift für die Gruppe anzufertigen ist einfacher und es gehen weniger Details verloren, als wenn der Held sich den Inhalt merken muss.

    Ich denke das Spiel in der Stille ist mal eine tolle Abwechslung zum sonstigen Charakterspiel und reines Beschreiben wohl auch für manche Spieler eine neue Erfahrung. Aus einer kleinen Szene wird so ein einprägsames Erlebnis.

    * ob das eine karmal-kultische Notwendigkeit war oder der stille Weg des Geweihten den Helden zu helfen, wird ein ewiges Geheimnis bleiben. Der Geweihte schweigt... - eine sehr mythische und passende Lösung in meinen Augen.

    3 Mal editiert, zuletzt von x76 (3. Mai 2021 um 10:53)

  • Wobei das kein Punkt mehr ist, wenn da sowieso kein Grabsegen mehr aktiv ist (Brief).

    Stimmt. Gegen-den-Kopf-schlag. Damit fällt dann auch meine Frage dazu weg, wie das mit dem Grabsegen ist und auf Mut muss ich auch nicht würfeln lassen, sollten die Helden den heimlichen Weg gehen.

    x76 Dein Vorschlag für das Setting gefällt mir sehr gut; das Thema Stille ist bei den Boronis ja ein absoluter Punkt. Also kein unnötiges Gelaber

    Ein stimmungsvolles Ambiente am Tisch (nur ein winziges Kerzenlicht in einem dunklen Raum o.ä.) ist sicherlich zuträglich.

    Wir spielen in diesen Zeiten via Skype, aber ja, bei einem Face-to-Face-Abend eine gute Idee

    Als SL würde ich die Helden auf jeden Fall einbinden, sofern sie nicht erkennbare Heiden sind (vorher zugeteilte Aufgaben - denn es herrscht unten Stille und das gilt ganz besonders am Tisch [Beschreibungen sind nicht nur zulässig, sondern ausdrücklich erwünscht!]).


    Der Geweihte hat natürlich viel zu tun und ich fände es durchaus passend, dass ein Held die Aufgabe erhält den Störfaktor (Brief) aus der Gruft zu entfernen*, während unten das Grab geheiligt wird.

    Das ist auch ein guter Grund, die Helden einzubinden; sie können helfen. Wobei noch kurz zu erwähnen wäre, der Brief ist in dem offen stehenden Sarg. Hmmm. Für mich noch die Frage, was macht ein Boroni bei einer solchen Sargöffnung ("viel zu tun"). Du sprichst von heiligen des Grabes (wird er nur den Sarg oder die gesamte Grabkammer segnen, in der mehrere Särge stehen?). Gibt es da irgendwelche Texte, die ich dafür nutzen könnte oder zumindest eine Beschreibung, wie sowas abläuft? Was könnte er außerdem noch für Aufgaben haben bei einer solchen Aktion?

  • Wir spielen in diesen Zeiten via Skype, aber ja, bei einem Face-to-Face-Abend eine gute Idee

    Auch viele Zimmer kann man abdunkeln und jeweils eine Kerze aufstellen. Klar der Monitor macht etwas Licht, aber ein Effekt ist auf jeden Fall da.


    Wobei noch kurz zu erwähnen wäre, der Brief ist in dem offen stehenden Sarg. Hmmm. Für mich noch die Frage, was macht ein Boroni bei einer solchen Sargöffnung ("viel zu tun").

    Warum sollte der offen sein? Das hätte der Gruftwächter doch sofort bemerkt! Sachen verbirgt man natürlich im geschlossenen Sarg - weil da keiner reinschaut (wäre schließlich ein Frevel und man müsste den Grabsegen brechen). Eine Gruft ist nicht dauerhaft versiegelt, sondern wird sicherlich (insbesondere bei einem aktiven Wächter) mehr oder weniger regelmäßig besucht. Aber man überprüft bei so einer Gelegenheit natürlich nicht, ob alle Särge "heilig" sind (das würde ja bedeuten, dass man seinen Job als Wächter nicht gemacht hat).

    In dem Zusammenhang sehe ich auch die Tätigkeiten:

    Eine Gruft schläft, denn man möchte die Ruhe nicht stören. Entsprechend sieht es dort natürlich auch aus. Feierlich und würdevoll in einem Dreckloch? Ich denke schon, dass man zur Wiederweihe erstmal etwas Ordnung schafft. Anschließend muss natürlich alles fürs Ritual vorbereitet werden (Salbungsöl, evtl. neues Totenkleid, Grabbeigaben, Opfer...). Auch das Erneuern einer verwitterten Inschrift oder des Boronrades könnten mögliche Aufgaben sein (schließlich erinnern diese Dinge an den Toten und sind damit ein wichtiger Bestandteil für einen würdigen Weiterschlaf).

    Deckel auf (bei einem Sarkophag sind kräftige Helden eine große Hilfe), Brief *Störfaktor* entfernen, Überreste checken (wurden wichtige Teile gestohlen?) würdevoll arrangieren und herrichten (das dauert je nach Erhaltungszustand schon eine Weile und muss sicher vom Priester übernommen werden - Gehilfen sind auch hier gefragt), Grabbeigaben überantworten usw. - am Ende ist der Sarkophag wieder im möglichst idealen Zustand.

    Dann folgt natürlich noch der karmale Teil, in dem die Weihe wiederhergestellt wird. Gefolgt von andächtiger Stille, in der man des Toten gedenkt.

    Schließlich muss überzähliger Krempel (Kerzenständer, leere Gefäße, Abfall aus dem Sarg...) noch still aus der Gruft gebracht werden.

    Insgesamt ist der Aufwand vermutlich größer als beim ersten Mal (man muss schließlich weltliche vergangene Zeit und karmale Schäden durch Entweihung rückgängig machen).

  • Warum sollte der offen sein? Das hätte der Gruftwächter doch sofort bemerkt!

    Das war ein Missverständnis; der Sarg selbst ist nicht offen, sondern steht in der Krypta offen herum, also nicht in einem Grab versenkt. Das meinte ich mit "offen" :)

    Deine Beschreibung ist eine große Hilfe; daran werde ich mich mal orientieren. Gibt es vielleicht irgendwo einen Text mit detaillierteren Infos dazu:

    Ich denke schon, dass man zur Wiederweihe erstmal etwas Ordnung schafft. Anschließend muss natürlich alles fürs Ritual vorbereitet werden (Salbungsöl, evtl. neues Totenkleid, Grabbeigaben, Opfer...).

    Also: was für Grabbeigaben, wie wird Salbungsöl verwandt, was für Opfergaben wären angemessen? Ich denke, ein neues Totengewand wäre zu viel Aufwand, weil der Tote dann aus dem Sarg herausgehoben werden müsste. Das wäre ein bisschen dick, oder?

  • Gibt es vielleicht irgendwo einen Text mit detaillierteren Infos dazu

    Möglicherweise im Boron Vademecum (das habe ich aber nicht und es ist sicher auch nicht nötig). Es reicht meiner Meinung nach sich an irdischen Bestattungsriten zu orientieren.

    Ein vorgeschriebenes Prozedere gibt es vermutlich nicht und es liegt vor allem am Geweihten, was er für nötig erachtet. Der Grundgedanke ist sicherlich: "Der Tote soll endlich wieder so ruhen, wie er es anfangs tat".

    Normalerweise wird die Leiche einbalsamiert, das ist bei Knochen o.ä. natürlich nicht nötig. Hier reicht es symbolisch vorzugehen und die irdische Methode "Letzte Ölung" (heißt es nicht grundlos ;) ) ist da sehr passend: Ein Priester salbte Augen, Ohren, Nase, Mund, Hände und Füße des Kranken und sprach dabei folgende Sätze (die würde ich aus den genannten Gründen "mal Stille" weglassen).

    In vielen Regionen Aventuriens ist das Totengewand ein einfaches Hemd, das könnte man durchaus anziehen oder wie eine Decke über dem Körper ausbreiten.

    Die Grabbeigaben sind symbolisch für den Toten und orientieren sich bsw. an seinem Beruf (Waffe/Waffenteil für einen Krieger, Werkzeug für einen Handwerker, Trauben bei einem Winzer...) oder Herkunft. Gerade wenn nicht mehr viel im Sarg ist, macht es in meinen Augen durchaus Sinn nochmal etwas hineinzulegen. "Alles auf Anfang"

    Auch Dinge wie Weihrauchschwenker usw. kommen in Aventurien zum Einsatz.

    Wenn der Priester am Ende in den Sarg blickt und denkt "so gut wie neu", passt es. ;)

  • Es reicht meiner Meinung nach sich an irdischen Bestattungsriten zu orientieren.

    Läuft. Ich habe mir jetzt meine Variante einer Graböffnung ausgedacht, wie ich sie mir vorstellen könnte: Der Boroni wird die Helden als Dank dafür, dass sie offen zu ihm gekommen sind und die Störung einer Totenruhe "gemeldet" haben, die Möglichkeit geben, bei der Öffnung und Examinierung des Sarges dabei zu sein; ihnen wird die Ehre zuteil Handreichungen zu machen, die sonst Novizen übernehmen.

    Kurz zum Hintergrund, den ich zwar schon mehrfach erwähnt habe, aber da wahrscheinlich nicht alle den ganzen Thread lesen: Die Helden sind auf der Suche nach einem Schriftstück, das heimlich in den Sarg nach der Bestattung eingelegt wurde; das wiederum ist das schlagende Argument für die Öffnung, denn es handelt sich um besagte Ruhestörung. Dazu kommt, dass das Schriftstück potenziell gefährlich ist, wenn es in falsche Hände fällt und somit evtl. auch Grabräuber anlockt. Bevor der Boroni ihre Geschichte glaubt, wird er einen Eidsegen auf den Wahrheitsgehalt verlangen; hier werde ich ihn für die Grundlage einer Strafe bei einer Lüge danach fragen lassen, was den Helden im Leben wichtig ist. Das gefällt mir insofern recht gut, weil ich die Spieler - sofern sie darauf einsteigen - so dazu bringe, über den Punkt für ihre Charaktere nachzudenken.

    Aber ich schweife ab: Also ich werde den Boroni 5 Kerzen um den Sarg platzieren lassen (können die Helden machen), einer der Helden darf Weihrauch schwenken, zwei den Deckel abheben und die Totendecke zurückschlagen; vor der Öffnung spricht der Boroni ein stilles Gebet; dann wird der Sarg examiniert; das Schriftstück findet sich recht einfach; der Boroni zündet es an einer der Kerzen an und lässt es zu Boden sinken; es verkokelt. Dann dürfen die Helden den Deckel wieder druff machen und er spricht einen Grabsegen; den werde ich ausspielen, wenn ich das Gefühl habe, den Spielern macht diese Atmo-Szene Spaß; ansonsten fasse ich das zusammen.

    Wenn ich das Gefühl habe, den Spielern macht eine solche Szene Spaß, habe ich vor, noch folgendes einzubauen: Die Zeremonie ist immer wieder durch Stille geprägt. Insbesondere wähend eines längerem Moments, in dem ich den Boroni in ein stilles Gebet schicken werde; ich möchte diese Stille nutzen und werde meine Spieler fragen, was mach diese Situation mit Euch (also den Helden)? Dieses Zurück-geworfen-sein auf diesen ganz fokussierten Moment der Ruhe/der Tatenlosigkeit/der Stille; was denkt ihr (die Helden) oder wie erlebt ihr das? Ich denke, das könnte interessant sein und evtl. baue ich das ein. 


    Soweit steht die Szene weitgehend. Und ich bin sehr zufrieden und hoffe, die Mühe hat sich gelohnt. Freitag werde ich es wissen.

    Allen, die sich so fantastisch beteiligt haben, vielen Dank! Ganz grandios :)

    Für alle, die sich etwas mehr für das dahinterstehende Abenteuer interessieren hier noch ein Link zu dem Ursprungsthread (dort ne Menge SPOILER!!) Symphonie der Verdammnis

    Für mich ist das Thema jetzt closed. Grüße in alle Himmelsrichtungen

    6 Mal editiert, zuletzt von AhiraRules (5. Mai 2021 um 18:55)

  • Bevor der Boroni ihre Geschichte glaubt, wird er einen Eidsegen auf den Wahrheitsgehalt verlangen

    Boroni sind Meister der Menschenkenntnis und er sollte seinem Gefühl vertrauen. Ich würde auf den Segen verzichten. Wären die Helden Schurken und das Schriftstück so wertvoll "und somit evtl. auch Grabräuber anlockt", hätten sie zig Möglichkeiten sich das gute Stück zu nehmen (klauen, Grunftwächer ausschalten... ist doch alles einfach für eine zahlenmäßig überlegene Gruppe).

  • Da heute noch eine Nachricht kam, danke x76 , berichte ich mal:

    So ist's gelaufen

    Wir haben gestern via Skype gespielt und ein Gros der Zeit, mehrere Stunden, das Setting, das Schriftstück ist im Sarg, wie bekommen wir das da raus. Zunächst haben die Helden tatsächlich eine ganze Weile diskutiert, ob man das Grab nicht hinter dem Rücken des Boroni öffnen könnte (sie haben auch nach Geheimfächern und ähnlichem gesucht, aber das mal geschenkt); hier habe ich - wie im Thread diskutiert - die Frage der Moral aufgeworfen, religiös aber auch mit Blick auf das Verhältnis zu Autoritäten; insbesondere und verschärfte für den Krieger, bei dem Prinzipientreue, Aberglaube und Autoritätsglauben zusammenkommen; zudem habe ich den Spielern auch die Situation klargemacht: Wenn sie gehört werden, es sind eine Menge Wachen in Rufweite und in der Krypta befinden sie sich in einer Sackgasse, haben sie verdammt schlechte Karten, da ungeschoren wieder rauszukommen.

    Ich hatte das "Grabräuber-Setting" ja vorbereitet, siehe oben, und auch das wäre mir Recht gewesen, aber aber am Ende war ich tatsächlich recht froh, als die Tendenz dann in die Richtung lief, lass uns mit dem Boroni reden; da die Figuren starke Sozialkompetenzen mitbringen, aber eigentlich keinerlei phexische Fähigkeiten/Eigenschaften, war das eigentlich fast schon der logische Schluss. Und das ist dann tatsächlich, so die Rückmeldung, grandios gelaufen.

    Das Setting in der Krypta - alles ausgespielt

    Für mich war das alles dann vor allem ein Spiel mit Ambiente; ich habe - natürlich mit Blick darauf wie die Stimmung ist - ALLES ausgespielt und eigentlich nichts zusammengefasst:

    die Diskussion mit dem Boroni, der vielleicht ein guter Menschenkenner sein mag, x76 , aber eine so schwerwiegende Aktion wie eine Sargöffnung nicht nur aufgrund dieser Einschätzung Fremder auf den Weg bringen wollte; deshalb habe ich den Eidsegen gebracht und den Boroni als Konsequenz für eine Lüge bei den Helden erfragen lassen, was ihnen wichtig im Leben ist (für die Spieler eine kleine Reflektion zu ihren Helden); das habe ich dann in den Eidsegen eingebaut, den ich zumindest mit einer Spielerin ausgespielt habe ("Sprich mir nach") und ebenso den nachfolgenden Ritus zur Öffnung des Grabes, bei dem die Helden als Helfer des Boroni fungiert haben (Weihrauch schwenken, die Sargplatte abheben (hier habe ich eine kleine Probe eingebaut, weil die Platte schwer ist und die Heldin nicht sehr stark, die hier als Helferin fungierte; die hat sich dann bei einer Ausgleichsbewegung den Fuß überdehnt, um die Platte nicht fallen zu lassen^^); ich habe den Boroni das Schriftstück im Sarg entdecken und verbrennen lassen; er hat dann die Leiche gesalbt; die Platte wurde wieder verschlossen; dann hat er den Grabsegen gesprochen . Alles, jede Bewegung und jedes Wort dieser Szene wurde ausgepielt.

    Für mich als Meister-Lehrling war das ein Experiment, um zu sehen, wie sehr meine Spieler bei sowas mitziehen. Ich war ein wenig unsicher deswegen und hätte die Dinge dann wohl doch abgekürzt, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, das kommt nicht gut an; aber wie auch das Feedback zeigt, hat das gut geklappt. Für mich eine gute Info, dass ein solches Spiel mit Ambiente bei meinen Spielern gut ankommt. Und mir selbst hat es auch einen Heidenspaß gemacht.

    Ohne die Gedankenanstöße hier im Forum hätte das nie so gut geklappt. Dafür nochmal allen Beteiligten herzlichen Dank!