Was für eine Strafe bei Sargöffnung (von Boronpriester erwischt)?

  • Ahoi Zusammen

    Ich habe meine erste Leitung in einem etwas größeren Abenteuer, bei dem ich u.a. eine Szene mit einem Boroni gebaut habe; der Hintergrund der Szene ist, dass die Helden den Boroni entweder via guter Argumente zu einer Sargöffnung in einer Krypta bewegen, dort findet sich ein Schriftstück, dass nach der Bestattung heimlich dort eingelegt wurde (der Boroni wird das als Störung der Totenruhe auslegen, wenn die Helden gut argumentieren), oder aber sie gehen den nichtgeraden Weg und versuchen den Sarg hinter dem Rücken des Boroni zu öffnen.

    Da meine Truppe weder kampfstark ist (was im Fall einer Entdeckung ja ein Thema werden könnte) noch großartige Fähigkeiten oder Neigungen mitbringt, das heimlich zu machen, vermute ich, sie werden mit dem Boroni reden; aber ich will natürlich vorbereitet sein, falls sie doch den heimlichen Weg gehen. Am Ende machen Spieler ja häufig das unerwartete^^

    Zumindest sofern sie dann nicht so dumm sind und sich auf einen Kampf einlassen, werde ich sie möglichst durch Wachen festsetzen, wenn der Boroni sie bei der heimlichen Sargöffnung entdecken sollte, und zum örtlichen Borontempel bringen lassen; der Tempelvorsteher soll entscheiden, was mit ihnen geschehen soll.

    Da haben sie dann ein zweites Mal die Gelegenheit mit guten Argumenten die Boroni davon zu überzeugen, dass ihr Anliegen gerechtfertigt war, sie nur beim Weg gefehlt haben. Wenn sie das gut machen, wird der Sargöffnung zugestimmt werden, aber trotzdem ist eine Strafe für ihr Vorgehen fällig.

    Bis hier steht das Szenario; ich habe das ausführlich hier diskutiert, vor allem die Frage nach dem Verhalten des Boronpriesters nach Entdeckung: LINK

    Weil ihr Anliegen am Ende borongefällig war, sie sich nur auf dem Weg verirrt haben (so die geplante Auslegung), sollte diese Strafe maßvoll ausfallen. Aber wie könnte die aussehen? Ich habe noch keine Lösung dafür, welche Art von Strafe passend wäre. Oder überhaupt eine gute Idee für eine Strafe. Vielleicht sowas wie Totenwache halten oder zur-Hand-gehen bei Totenwaschungen o.ä.? Sowas vielleicht?

    Damit das Ding stimmig ist, wäre ich hier für Rat und Vorschläge dankbar.

    Grüße in alle Himmelsrichtungen

  • "Zur Nekromantie, der Lehre vom Tod und seiner Beherrschung* zählt vor allem die Erhebung von Leichnamen zu Untoten." "*korrekt eigentlich: der Wissensgewinnung aus Toten/dem Tod, weswegen vielen der NEKROPATHIA bereits als Nekromantie gilt, einigen Fraktionen der Puniner Boronkirche sogar die Sektion von Leichen" WdZ192 (Fußnote)

    "Anwender von TOTES HANDLE, SKELETTARIUS und verwandter Praktiken gelten als Nekromanten (Dispense zu Studienzwecken an wenigen Orten ausgenommen) und werden in den oben genannten Ländern oft der Boron-Kirche überstellt, die als Strafe bestenfalls Vergessen, häufiger benebelnde Drogen und Einweisung ins Noionitenkloster, in schlimmeren Fällen das Abschneiden der Zunge, Feuertod oder lebendiges Begraben (einschließlich boronheiliger Grablegung) praktiziert. Interessanterweise ist auch in diesem Fall die Vorgehensweise in Al’Anfa eher ‘lasch’, während in Darpatien bereits der Verdacht der Nekromantie ausreicht, um schlimmste Strafen nach sich zu ziehen. Die Zauber NEKROPATHIA und GEISTERRUF gelten zwar als lästerlich, sind aber ständiges Streitthema zwischen Gilden und Geweihten."(WdZ300)

    Feindbilder der Boronkirche sind besonders Totenschändung, Entweihung der Totenruhe, Grabraub und Nekromantie. Das sind in Aventurien keine Lappalie, sondern ein schweres Verbrechen.

    "Entsprechend verurteilen die Puniner Boroni die Leichenöffnung zu kriminologischen oder rein wissenschaftlichen Zwecken als eine unerlaubte Annäherung an den Tod. Nur ein Boron-Geweihter - in Zwiesprache mit seinem Gott -hat das Recht, aus dem Tod eines Menschen eine Botschaft Borons für die Lebenden zu lesen und seinen Ratschluss nachzuvollziehen. Eben letzterer Deutung schließen sich auch die alanfanischen Geweihten an und erlauben die Sektion, wenn sie von einem Boroni oder entsprechend instruierten Akoluthen durchgeführt wird. Beide Kulte erlauben die Sektion von (seelenlos gedachten) Tieren und von Leichnamen ohnehin verdammter Schwerverbrecher gegen die göttliche Ordnung. " (WdG30)

    Mit Erlaubnis und in Anwesenheit eines (höherrangigen) Boroni könnte eine Exhumierung analog zur Sektion möglich sein. Ohne gibt es eventuell drakonische Strafen. Die Helden haben sich einer "unerlaubten Annäherung an den Tod" und "Wissensgewinnung aus Toten", schuldig gemacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (29. April 2021 um 15:34)

  • Es gibt ja Unterschiede zwischen dem, was Spieler wissen, und dem was SC wissen, oder was ihnen sogar selbstverständlich ist. Bevor die Charaktere Totenruhe stören, sollte OT sicher gestellt sein, dass sie wissen, dass dies als Boronfrevel gilt und die Boron-Kirche im Prinzip (und eigentlich) wenig Verständnis hat für Verstöße gegen ihre religiösen Richtlinien.

    Damit sie auch IT wissen und abschätzen können, ob sie es tun wollen.

    Zwar wird die Motivation für eine Tat vor einem Gericht durchaus mitberücksichtigt (ein Irrtum, in Verwirrung gehandelt, aus einer Notlage heraus, in guter Absicht kommt, wenn es glaubhaft oder gar bewiesen werden kann besser als finstere Absicht), aber absichtlich Grabruhe stören, statt sein Anliegen am örtlichen Tempel oder Geweihten vorzutragen, kann (nicht muss) als nicht gute Absicht betrachtet werden, würde ich meinen.

    Boronis gehören rein wertetechnisch mit zu den von Haus besten Menschenkennern des Systems.

    Wenn man es tatsächlich ganz maßvoll haben möchte, wäre Dienst im Tempel oder auf dem nächsten Boronsanger eine Möglichkeit. Im Tempel fegen und sauber halten, Handreichungen tätigen, im einfachen Gewand und nach Auflage der Boron-Kirche, oder eben auf dem Friedhof mit bei den ganz einfachen Dingen zu helfen, Totenwaschungen mit durchzuführen.

    Dienst an Boron auf kleinster Ebene. Für eine Woche oder einen Monat, oder irgendwo dazwischen.

    Vielleicht auch zusätzlich die Auflage, in jedem Tempel des Herrn, an dem man vorbei kommt, hineinzugehen und zu beten.

    Davon ab, dass das eigene Aventurien ohnehin gestaltet werden kann und sollte, wie es gefällt, ist bei solcherlei Vergehen tatsächlich auch eine gewisse freie Handhabung beabsichtigt: "Im Folgenden finden sich einige Richtlinien für eine Reaktion auf Vergehen gegen die Grundlagen des zwölfgöttlichen Glaubens. Eine genaue Definition bestimmter Strafen für bestimmte Vergehen ist nicht möglich, da es kein klares ‘Derisches Göttergesetz’ gibt. Einige Glaubensrichtungen haben versucht, Kataloge für bestimmtes Verhalten aufzustellen, in denen Taten jeweils als gottgewollt, empfehlenswert, unbedenklich, lästerlich und frevlerisch klassifiziert werden, aber eine Darstellung all dieser Klassifizierungen würde den Rahmen dieses Bandes bei weitem sprengen. Letztendlich obliegt es dem moralischen Empfinden der Spielrunde, was als Frevel gilt." (WdG, S. 23).

  • Ich möchte nur das Ende eine Kurzgeschichte erwähnen, wo Leichenräuber den tödlichen Schreck ihres Leben erhalten.

    Nun geht es hier um ein Zettel, aber denn könnte doch der Boroni auch herausgeben, oder? Wenn er so wichtgi ist.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • @Windweber Wobei sie jetzt ja "nur" das Grab und nicht gleich die Leiche öffnen wollen. Das ist natürlich auch frevelhaft, aber bei weitem nicht so schlimm wie geweihte Leichen zerschnippeln (also die Leichenöffnung von der in deinem Zitat aus WdG23 die Rede ist), oder?

    Edith meint noch zum Thema: Du (AhiraRules ) hast ja auch die Möglichkeit zu entscheiden, dass sie den nahenden Boroni früh genug bemerken und nur mit einem Schrecken, (aber vll ohne Zettel) davonkommen. Oder du kannst auch an dem Timing arbeiten, indem der Boroni sie schon "erwischt" als sie gerade dazu ansetzen den Sarg zu öffnen, also noch keinen Frevel begangen haben. In beiden Fällen sollten sie spätestens dann auf die Idee kommen eine diplomatischere Lösung zu versuchen. Klar ist das irgendwie schon pöses Railroading, ist halt die Frage wie weit du den Boron-Strafe-Abschnitt an der Stelle im Abenteuer ausspielen willst.

    DER NAMENLOSE - 12 Buchstaben, nachdem die Zwölfe ihm seinen Namen Buchstabe für Buchstabe nahmen (WdG8). Zufall?

    3 Mal editiert, zuletzt von Kselia (29. April 2021 um 16:25)

  • Kselia Mir fehlt da die Quelle für eine ganz fundierte Einordnung in das aventurische Strafrecht. Wenn man sich unter den Verbrechen aber die kirchlichen Anschaut, bewegt man sich da ziemlich schnell bei den Strafen in der Kategorie der Schwerverbrechen. Schon "Beschimpfung oder Verächtlichmachung der Götter, ihrer Diener und Stellvertreter" und Ketzerei sind oft mit schwersten Ahndungen bis zur Exekution bedroht. Vermutlich wird Grabschädnung ohne direkte Schädigung des Leichnames sogar tatsächlich weniger schlimm bewertet. Allerdings wird auch die Ketzerei als weniger schlimm eingestuft als die Häresie (eine Unterscheidung, die es so irdisch übrigens nie gab), aber bei den Strafen wirkt sich das eher symbolisch aus: "Ketzer werden gewöhnlich verbrannt, Häretiker gehängt und dann verbrannt, manche gevierteilt oder gesiedet etc." (WdG 42) Im irdischen Strafrecht wird beides unter "Leugnen göttlicher Wahrheiten" zusammengefasst, das es nur theoretisch, aber praktisch nicht wirklich einen Unterschied macht.

    Wie Schattenkatze ja schon nachgewiesen hat, wird in solchen Dingen einer jeden Gruppe einiges an "Freiheit" gelassen (wobei man ja eigentlich sowieso immer die Freiheit hat, sich Dere zu machen, wie es gefällt, aber naja...). Meine Zitate sind eher zur groben Einordnung der Tat gedacht. Gerade da die Helden es ja zum Wissensgewinn (Bergen eines Schriftstückes) tun, erschien mir der Vergleich mit der Sektion zum Wissensgewinn möglich. Außerdem könnte man den Helden noch andere Taten zur Last legen - wollten sie die Leiche für einen Nekroanten stehlen? Liegt die Krypta auf Krichengrund oder gar unter einem Tempel (Stichwort: Tempeldiebstahl)? Handelt es sich in diesem Fall um ein so schweres Verbrechen gegen die Prinzipien Borons, dass der Tempel entweiht hätte werden können?

  • Zunächst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Meinungen. Super!

    Ich reagiere mal nicht auf alle diese Antworten, hoffe aber, ich kann die Sache nachfolgend zunächst noch etwas klarer machen, indem ich die Hintergründe noch etwas mehr beschreibe und wie ich die Szene gebaut habe:

    Edith meint noch zum Thema: Du (AhiraRules ) hast ja auch die Möglichkeit zu entscheiden, dass sie den nahenden Boroni früh genug bemerken und nur mit einem Schrecken, (aber vll ohne Zettel) davonkommen. Oder du kannst auch an dem Timing arbeiten, indem der Boroni sie schon "erwischt" als sie gerade dazu ansetzen den Sarg zu öffnen, also noch keinen Frevel begangen haben. In beiden Fällen sollten sie spätestens dann auf die Idee kommen eine diplomatischere Lösung zu versuchen. Klar ist das irgendwie schon pöses Railroading, ist halt die Frage wie weit du den Boron-Strafe-Abschnitt an der Stelle im Abenteuer ausspielen willst.

    Ich habe das ganze so gestaltet, dass die Helden von Anfang an die Möglichkeit haben, den Boroni direkt anzusprechen und um Hilfe zu bitten, wenn sie sich dafür entscheiden. Wenn sie das tun und ihr Anliegen gut argumentieren, dann fällt die ganze Frage nach einer Strafe flach.

    Und es geht, das sei betont, um die Öffnung eines Sarges, in dem ein Schriftstück versteckt ist und nicht um eine Entweihung der Leiche selbst; sie wollen das Schriftstück aus dem Sarg holen. Dieses hat das Potenzial, eine sehr gefährliche Wirkung zu entfalten und sie wollen verhindern, dass es in die falschen Hände gerät; es ist zudem Teil eines größeren Werkes und die Helden sind auf der Suche nach den einzelnen Teilen. Eines davon ist halt in Arivor. Ich vermute, sie werden das Schriftstück und die anderen vernichten, wenn sie sie finden, oder sie haben eine gute Idee, wem sie es übergeben könnten; beides ist als Teil der Lösung möglich.

    Sollten sie sich gegen den ehrlichen Weg entscheiden, dann habe ich das Setting so gebaut, dass sie alleine in der Grabkammer sind, in der der Sarg (zusammen mit anderen) steht; es handelt sich bei dem Toten um eine bekanntere Persönlichkeit, ein Intendant des Theaters, deshalb steht der Sarg frei. In der Krypta ist es totenstill; der Borini ist nicht in der Grabkammer, sondern in einem anderen Teil der Krypta gerade damit beschäftigt, ein Buch zu übersetzten. Zwischen seinem Standort und der Grabkammer ist ein relativ langer Gang, in dem u.a. der Altar steht. Er ist also nicht direkt "Tür-an-Tür", aber auch nicht Meilen entfernt.

    Wenn die Helden den Sarg öffnen wollen, müssen sie zunächst Bolzen entfernen, mit denen der Deckel gehalten wird; hierfür lasse ich sie auf FF würfeln und zwar 3 Würfe, von denen 2 passen müssen. Wenn letzteres nicht der Fall ist, gibt es beim Lösen und Herausziehen der Bolzen ein Geräusch, das der Boroni evtl. hören könnte. Auch hier lasse ich dann nochmal die Würfel sprechen: Hoch oder niedrig. Wenn sie das nicht schaffen, hört der Boroni ein Geräusch und kommt. Sie hören die Schritte näherkommen und haben dann noch die Möglichkeit, etwas zu tun; etwa die Bolzen schnell wieder reinzustecken (auch hier lasse ich würfeln) oder einzustecken und zu hoffen, dass der Boroni nichts merkt (lasse ich ebenfalls würfeln; erleichtert, wenn sie sich ggf. extra so positionieren, dass er eine schlechtere Sicht auf den Sarg hat).

    Wenn das alles nicht klappt, wird er was merken.

    Und ein vergleichbares Szenario, sollte es ihnen gelungen sein, die Bolzen so zu entfernen, dass der Boroni nichts merkt; dann geht es um das Anheben und Beiseitestellen des Deckels. Auch das können sie so machen, dass sie es unbemerkt schaffen, aber spätestens wenn sie den Deckel fallen lassen, gibt es nichts mehr zu verbergen.

    Spätestens dann geht es um das Thema Strafe^^

    Es gibt ja Unterschiede zwischen dem, was Spieler wissen, und dem was SC wissen, oder was ihnen sogar selbstverständlich ist. Bevor die Charaktere Totenruhe stören, sollte OT sicher gestellt sein, dass sie wissen, dass dies als Boronfrevel gilt und die Boron-Kirche im Prinzip (und eigentlich) wenig Verständnis hat für Verstöße gegen ihre religiösen Richtlinien.

    Damit sie auch IT wissen und abschätzen können, ob sie es tun wollen.

    Bevor die Helden an die Sargöffnung gehen, sollten sie sich dafür entscheiden, plane ich die moralische Frage aufzuwerfen ("Ihr wisst, dass [...]"); gut, zu hören, dass Du das auch so machen würdest und somit jemand, der sicherlich 100-Jahre mehr Erfahrung hat

    Da die ZITATFUNKTION gerade mal wieder versagt, zitiere ich Kselia mal so:

    "Wobei sie jetzt ja "nur" das Grab und nicht gleich die Leiche öffnen wollen. Das ist natürlich auch frevelhaft, aber bei weitem

    nicht so schlimm wie geweihte Leichen zerschnippeln (also die Leichenöffnung von der in deinem Zitat aus WdG23 die Rede ist), oder?"

    Das war und ist zurzeit auch meine Interpretation; zusammen mit der Tatsache, dass das Einlegen des Schriftstücks nach der Bestattung, also nicht als Teil des Ritus, die Totenruhe stört und so bereits ein Frevel war, und der guten Absicht der Helden, gehe ich davon aus, dass eine maßvolle Strafe vertretbar und im Sinne der Boronkirche sein dürfte

    Und Zitat Schattenkatze:

    "Wenn man es tatsächlich ganz maßvoll haben möchte, wäre Dienst im Tempel oder auf dem nächsten Boronsanger eine Möglichkeit.

    Im Tempel fegen und sauber halten, Handreichungen tätigen, im einfachen Gewand und nach Auflage der Boron-Kirche, oder eben auf dem Friedhof mit bei

    den ganz einfachen Dingen zu helfen, Totenwaschungen mit durchzuführen. Dienst an Boron auf kleinster Ebene. Für eine Woche oder einen Monat, oder irgendwo

    dazwischen. Vielleicht auch zusätzlich die Auflage, in jedem Tempel des Herrn, an dem man vorbei kommt, hineinzugehen und zu beten."

    Solche Strafen wären in meinen Augen passend; gute Beispiele. Was meint Ihr? Spricht irgendetwas dagegen?

    Eine Besonderheit! Eine Hexe im Team

    Eine Sache habe ich noch vergessen; einer der Helden ist eine Hexe der Schwesternschaft des Wissens; die andere Spielerin und die anderen Helden wissen nichts davon. Soweit ich das Hexenkonzepzt verstanden habe, dürfte es für die Heldin kein Problem sein, eine solche Strafe anzunehmen, denn selbst wenn sie nicht an die 12-Götter glaubt, dürfte sie eigentlich kein Problem haben, so zu tun als ob. Oder ist das ein Stolperstein, den ich noch gesonders betrachten muss?

    2 Mal editiert, zuletzt von AhiraRules (29. April 2021 um 17:32)

  • Hexen sind Spezialistinnen für Lippenbekenntnisse zum Zwölfgötterkult. Einige verehren ein paar der Göttinnen, andere lehnen diesen Glauben komplett ab. Aber alle sind klug genug, sich nach außen anzupassen.

  • Also die Helden sollten eigentlich etwas mehr machen können:

    Z.B. sich aufteilen, damit eine Teilgruppe den Boroni ablenkt und die andere den Sarg öffnet.

    Oder man schickt eine Nachricht an den Boroni, er solle sich um einen frisch Verstorbenen kümmern, am anderen Ende der Stadt, wo man sicher gehen kann, dass er eine Weile nicht stören kann.

    Man könnte dem Boroni auch ein Schlafmittel in seinen Tee kippen, so dass er die ganze Sache verschläft.

    Die Helden könnten sich auch maskieren, damit sie nicht erkannt werden, wenn sie erwischt werden, und dann einfach fliehen.

    Wenn sie erwischt werden, sollte man sich überlegen, was für einen rechtlichen Status sie haben. Wenn sie z.B. niederen Standes sind oder Fremde, dann sieht es nicht so gut aus. Wenn sie dagegen von vor Ort sind, könnten sie sich mit großzügigen Spenden an den Tempel und Beziehungen versuchen, herauszuwinden.

    Was ein mögliches Verfahren angeht: das kann sich hinziehen. Vielleicht landen die Helden dann erst einmal ein halbes Jahr hinter Gittern, bis sich ein Gericht mit ihren Untaten befasst.

    Und natürlich: will der Boroni die Angelegenheit lieber unter den Teppich kehren, weil er um den Ruf des Tempels fürchtet, oder, im Gegenteil, ein Exempel statuieren?

    Eine mögliche Strafe könnte eine Pilgerreise zu einem weit entfernten Boron-Heiligtum sein. Gekleidet in eine einfache Kutte, barfuß, ohne Annehmlichkeiten, Sprechverbot, usw. Haare werden auch abgeschoren - was manchen Helden auch missfallen mag.

  • Wie heißt denn das Abenteuer? Irgendwie kommt mir der Plot vage bekannt vor, ich glaub, ich hab das mal gespielt und bin aber nicht bis zum Ende gekommen.


    Stimme zu, die Hexe stellt nur insofern ein Problem dar, als der Charakter eher nicht borongläubig ist, und also auch keine Skrupel hätte den Sarg zu öffnen, das könnte eventuell die Absicht, ein ehrliches (wir fragen einfach die Borongeweihten) Vorgehen zu fördern, torpedieren.

    Soweit ich es verstehe, sind die Hexen wenn es nicht grad um Satuaria geht so drauf von wegen "die Götter gibt es, kein Grund sie zu verehren, davon werden sie nur eingebildet" ... mal was für einen Gott zu tun, den sie nicht wirklich verehren, sollte kein moralisches Dilemma darstellen. (Das Problem sehe ich eher bei den monotheistischen Novadis) Außer, die Hexe hat persönlich Vorbehalte gegen den Gott. (Dürfte aber in einem Bannstrahler-verbrennen-jeden-Praiostag-Hexen Aventurien dann eher auf Praios zutreffen. Boron ist eigentlich recht neutral, wenn man nicht gerade von Beruf Grabräuber ist ...)

  • Also die Helden sollten eigentlich etwas mehr machen können:

    Z.B. sich aufteilen, damit eine Teilgruppe den Boroni ablenkt und die andere den Sarg öffnet.

    Oder man schickt eine Nachricht an den Boroni, er solle sich um einen frisch Verstorbenen kümmern, am anderen Ende der Stadt, wo man sicher gehen kann, dass er eine Weile nicht stören kann.

    Man könnte dem Boroni auch ein Schlafmittel in seinen Tee kippen, so dass er die ganze Sache verschläft.

    Die Helden könnten sich auch maskieren, damit sie nicht erkannt werden, wenn sie erwischt werden, und dann einfach fliehen.

    Guter Hinweis und ist tatsächlich auch so gedacht; die Helden haben natürlich auch die Möglichkeit, den Boroni zusätzlich abzulenken, etwa indem einer den Priester in eine religiöse Diskussion verwickelt. Das werde ich dann beim Würfeln für die Sargöffnung einbeziehen, indem ich die Proben ggf. erleichtere, wenn die Ablenkung in meinen Augen groß genug ist. Ein "Ausschalten" des Priesters ist eher nicht vorgesehen; also Schlafmittel etwa wird nicht funktionieren, denn der Boroni plant nicht, die Helden zu einem Tee oder ähnlichen einzuladen; der ist mit seinem Job beschäftigt, zurzeit dem Übersetzen des Buches. Und da er der "Wächter der Krypta" unter dem Theater ist, gibt es für ihn auch keinen Grund, sich um Verstorbene an anderen Orten zu kümmern; dafür sind andere Boroni zuständig. Ich weiß, dass das von Dir nur Beispiele waren, aber um den Boroni auszuschalten, müssten meine Helden ihn schon überwältigen. Und da es sich um eine recht regelkonforme Gruppe handelt, rechne ich damit mal nicht. Könnten sie natürlich auch machen; aber dann werde ich darauf eine Reaktion improvisieren müssen, das bereite ich jetzt gedanklich nicht weiter vor.

    Wenn sie erwischt werden, sollte man sich überlegen, was für einen rechtlichen Status sie haben. Wenn sie z.B. niederen Standes sind oder Fremde, dann sieht es nicht so gut aus.

    Sie sind nicht niederen Standes, aber Fremde in der Stadt. Gut, ich frage hier nicht umsonst nach Rat zu den Boronis, weil ich beim Thema Geweihte/Religion sicher noch einiges nachzuholen habe, aber soweit ich weiß, legen die Boronis selbst keinen Wert auf Besitz; zudem befinden wir uns im Horasreich, wo die Standesunterschiede keine so große Rolle spielen wie an anderen Orten. Und sollten die Menschen vor den Göttern nicht alle gleich sein? Aber gut, da sie nicht niederen Standes sind, käme das hier auch nicht zum tragen. Und ja, sie sind Fremde in der Stadt, allerdings zwei von drei aus der Gruppe sind Horasier aus Vinsalt, das ist umme Ecke Arivor. Und auch hier die Frage: Spielt das für die Kirchen bei einer solchen Frage wirklich eine Rolle? Ich weiß es nicht, bin aber skeptisch.

    Eine mögliche Strafe könnte eine Pilgerreise zu einem weit entfernten Boron-Heiligtum sein. Gekleidet in eine einfache Kutte, barfuß, ohne Annehmlichkeiten, Sprechverbot, usw. Haare werden auch abgeschoren - was manchen Helden auch missfallen mag.

    Wie gesagt, die Strafen sollen moderat ausfallen; das wäre too much in meinen Augen.

    Hexen sind Spezialistinnen für Lippenbekenntnisse zum Zwölfgötterkult. Einige verehren ein paar der Göttinnen, andere lehnen diesen Glauben komplett ab. Aber alle sind klug genug, sich nach außen anzupassen.

    Gekauft! :) Sehr schön; das war auch mein Halbwissen dazu. Insofern ist das schon mal keine Baustelle.

    Artemis500: Das Abenteuer heißt Symphonie der Verdammnis. Hier weitere Details (VORSICHT SPOILER) LINK

  • Danke, das kommt mir tatsächlich bekannt vor.

    Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich es lese um auch mal zu wissen, was wir falsch (oder richtig) gemacht haben, oder ob ich drauf hoffen soll, dass ich es mal wieder spielen kann. Es war so weit wie wir kamen sehr schön.


    Zum Thema Standesunterschiede: Ich würde ja als SL eine Gruppe von Leuten höheren Standes für "wir lenken den Boroni ab und öffnen den Sarg" eher härter bestrafen.

    Wenn man (überspitzt gesagt) eine Gruppe aus Hexe, Goblinschmanin und Streuner hat, dann kann man das Problem eigentlich nur auf dem illegalen Weg lösen. (Oder hat zumindest guten Grund zu der Annahme, dass man die Geweihten eben nicht überredet kriegt.)

    Aber Leute von Stand, die einfach mal hingehen und den Geweihten die Sache erklären hätten können ... das aber mutwillig nicht getan haben ...

    Es ist fies, Spieler dafür abzustrafen, dass sie das einzige getan haben, was sie tun konnten - aber wenn sie eine Alternative hatten, sieht die Sache anders aus.

    Ich würde also bei höherem SO in der Tendenz eine härtere Strafe vorsehen ... und sei es nur, dass es dem Helden mit hohem SO einfach sehr viel mehr weh tut, im Borontempel den Boden fegen zu müssen als einer Person, die froh ist, wenn sie mal fürs Straßenkehren bezahlt wird.

  • "Die Töchter Satuarias folgen ihrer eigenen Religion. Nach der Legende entschlüpfte Satuaria dem Ei, das die Erdriesin Sumu in ihrem Leibe schuf, bevor sie nach dem Kampf mit Los starb. Los gilt den Hexen noch heute als Inbegriff des verstandesgesteuerten Geistes und als Mörder der Allmutter, der seinen Kindern (den Zwölfgöttern) den toten Leib Sumus zum Geschenk machte, obwohl dieser, wenn überhaupt, der Sumutochter Satuaria zusteht. Hexen, die in ihren Ansichten sehr extrem sind, stehen den Zwölfgöttern und ihren Dienern als den Mördern und Eroberern Sumus ablehnend gegenüber. Die meisten Hexen interpretieren allerdings die Göttinnen Peraine, Tsa oder Rahja als Aspekte von Satuarias Wesen, deren Diener mit Los Hilfe auf Kräfte von Sumus totem Leib zugreifen können. Auch dies ist natürlich ein Grund für die Praios-Kirche, Hexen als Ketzer zu verurteilen und sie ständig zu verdächtigen, an der “zwölfgöttlichen Grundfeste der Welt zu hämmern”. Hexen wissen jedoch meist ausreichend viel über den Zwölfgötterglauben, um Lippenbekenntnisse leisten zu können – das Bekenntnis, an Satuaria zu glauben, erweckt auch heute noch Misstrauen, wenn nicht gar Feindseligkeit unter den zwölfgöttergläubigen Menschen. Auch akzeptieren viele gemäßigtere Hexen die zwölf Götter als machtvolle Wesenheiten, die einen gewissen Einfluss auf die aventurische Welt haben. Trotz alledem kann nach ihrem Glauben der von Los stammende Zwölfgötterglaube mit seinen fremden, der eigeborenen Göttin feindlichen Aspekten die wahre Größe Satuarias nicht erfassen. Ihnen ist es am wichtigsten, das leidenschaftliche Erbe ihrer Mutter in ihrem Wesen und ihrer Magie zu erhalten, so dass sie sich von zwölfgöttergläubigen Menschen auch durch ihre eigene Moral ausgesprochen unterscheiden. Denn wo jene den Gesetzen der Zwölfe in ihrer Gesamtheit und denen von einzelnen Göttern im Besonderen folgen, berufen sich Hexen auf eine höhere Gewalt: die der Gefühle. Geweihte werden von vielen Töchtern Satuarias eher gemieden – und ansonsten auf Grund ihrer sozialen Macht vorsichtshalber mit Respekt behandelt." (Wege der Zauberei S. 309f

  • zu einer Sargöffnung in einer Krypta

    Der Stand spielt immer eine Rolle und zwar nicht nur bei den Helden, sondern auch bei den Toten. In einer Krypta liegen nicht irgendwelche Toten, sondern wichtige Persönlichkeiten und die Entscheidung dürfte deutlich über der Gehaltsstufe eines einfachen Geweihten (wenigstens ein Hochgeweihter sollte es schon sein) liegen. Sofern es sich nicht um einen Toten aus dem Boronkult (z.B. Heiliger, ehemaliger Hohepriester - einfach gesagt einen "Besitz der Kirche") handelt, sondern um eine weltliche bedeutende Person (z.B. Adeliger, Held), dann fällt sicher keine Entscheidung ohne zusätzliche Einwilligung der Hinterbliebenen. Auch der Stand des Bestatteten ist von immenser Bedeutung (ein Kaisergrab öffnet man schwerer als das eines Barons, das eines Heiligen schwerer als das eines Hochgeweihten).

    Mit "Deckel auf und wieder zu" ist es an so einem heiligen Ort (das ist nicht einfach geweihter Boden, wie bei einem Boronacker) sicher auch nicht getan. Es sicher einiger kultischer und evtl. auch karmaler Aufwand nötig, um den Sarg "korrekt" zu öffnen und anschließend die "Ordnung" wieder herzustellen. Auch hier ist vermutlich ein einfacher Geweihter nicht ausreichend.

    Auf der anderen Seite spielt auch die Wichtigkeit der Situation, Stand der Helden, ihre Verbindungen und Finanzen etc. eine wichtige Rolle. Gerade bei sehr wichtigen Missionen mag es durchaus gerecht fertig sein, dass ein überzeugter Geweihter seine Kompetenzen überschreitet und den Helden hilft. Nicht jeder Geweihte ist zudem ein Heiliger und da bilden auch die Borongeweihten keine Ausnahme. Es muss nicht einmal persönliche Bereicherung sein, die den Geweihten "überzeugen" kann, sondern beispielsweise auch eine großzügige Spende zum Wohl des Tempels. Letztendlich kommt es auf den einzelnen Mensch an und deshalb hast Du als SL auch sehr viel in der Hand. Von "geradezu übermenschlich" bis zu tiefst "Ich bezogen" ist alles möglich.

    Allgemein müsste meiner Meinung nach der Brief schon sehr wichtig sein, damit das Grab von der Kirche geöffnet wird. Ein abgelehnter Antrag erleichtert einen anschließenden illegalen Versuch nicht gerade. Sollten die Helden sich als Grabräuber betätigen wollen, müssen sie auf jeden Fall den Grabsegen überwinden (in einer Krypta ziemlich sicher in einer stärkeren Version / höherer Grad) und leiden natürlich unter den entsprechenden Folgen.

    Grab- und Leichenraub und andere Boronfrevel werden von der weltlichen Gerichtsbarkeit in der Regel an die Kirche übergeben. Das lebendige Begraben der Täter ist dabei das häufigste Ergebnis.

    Da es wenn ich Dich richtig verstanden habe, eher ums Rollenspiel geht und es auch nicht um Kopf und Kragen gehen soll habe ich einen Vorschlag für Dich:

    Schon durch das Platzieren des Briefes wurde die Ruhe gestört (der Frevler ist derjenige der den Brief hineingelegt hat) und bei einer genauen Untersuchung wird dies der Geweihte auch feststellen. Da das Grab sowieso nicht mehr "geheiligt" ist, ist das Öffnen und Versiegeln erheblich leichter (ebenso natürlich ein evtl. Grabraub).

    Sollte das Grab aber wirklich noch hochheilig karmal versiegelt sein (siehe oben).

  • Der Stand spielt immer eine Rolle und zwar nicht nur bei den Helden, sondern auch bei den Toten. In einer Krypta liegen nicht irgendwelche Toten, sondern wichtige Persönlichkeiten und die Entscheidung dürfte deutlich über der Gehaltsstufe eines einfachen Geweihten (wenigstens ein Hochgeweihter sollte es schon sein) liegen. Sofern es sich nicht um einen Toten aus dem Boronkult (z.B. Heiliger, ehemaliger Hohepriester - einfach gesagt einen "Besitz der Kirche") handelt, sondern um eine weltliche bedeutende Person (z.B. Adeliger, Held), dann fällt sicher keine Entscheidung ohne zusätzliche Einwilligung der Hinterbliebenen. Auch der Stand des Bestatteten ist von immenser Bedeutung (ein Kaisergrab öffnet man schwerer als das eines Barons, das eines Heiligen schwerer als das eines Hochgeweihten).

    Wenn sie erwischt werden sollten, dann werde ich das den Tempelvorsteher des Tempels in Arivor entscheiden lassen; wenn die Helden den Priester in der Krypta von ihrem Anliegen überzeugen sollten, also ohne heimliche Sargöffnung, dann werde ich diesen die Entscheidung treffen lassen; als Prüfung für den Wahrheitsgehalt der Aussage wird er den Helden einen Eidsegen abverlangen, den ich ausspielen möchte; das könnte eine schöne Szene werden, so hoffe ich.

    Und beim Thema Gehaltsstufe des Geweihten sehe ich das vergleichbar, wie Du es nachfolgend in Deinem Text schreibst: Auch Geweihte sind nur Menschen und jeder agiert unterschiedlich (innerhalb eines gewissen Rahmens); mein Geweihter ist seit Jahren der Wächter dieser Krypta und trifft in dieser Funktion auch sonst recht selbstständige Entscheidungen; der Tempel ist fern. Diese Rolle hat entsprechend sein Selbstbewusstsein beim Thema Entscheidungen geprägt/gefestigt.

    Trotzdem eine Alternative: Diskussion in den Tempel verlagern. Positiv für die Atmo?

    Ich könnte die Szene Diskussion-mit-den-Boroni auch ohne beim-heimlichen-Sargöffnen-erwischt natürlich auch problemlos in den Tempel verlagern; die Szenerie und dortige Akteure habe ich ja vorbereitet für den Fall, dass sie sich bei einer heimlichen Sargöffnung erwischen lassen und dort Entscheidungen getroffen werden müssen.

    Und während ich das schreibe, denke ich gerade: Ob das für die Spieldynamik eine gute Sache wäre, da bin ich mir unsicher; auch das alleine wäre natürlich ein gutes Argument, den Geweihten vor Ort nicht entscheiden zu lassen; ich könnte mit dem Tempel einen neuen Ort einführen, neue Akteure und der Entscheidungsfindung einen offizielleren Charakter geben. Hmmm. Da bin ich jetzt gerade unschlüssig.

    Was meint Ihr (?): Meint Ihr, das könnte für die Spielatmo eine gute Sache sein? Wie gesagt, Ort und Leute stehen; ich kann die Diskussion jederzeit in den Tempel verlegen.

    Da es wenn ich Dich richtig verstanden habe, eher ums Rollenspiel geht und es auch nicht um Kopf und Kragen gehen soll habe ich einen Vorschlag für Dich:


    Schon durch das Platzieren des Briefes wurde die Ruhe gestört (der Frevler ist derjenige der den Brief hineingelegt hat) und bei einer genauen Untersuchung wird dies der Geweihte auch feststellen. Da das Grab sowieso nicht mehr "geheiligt" ist, ist das Öffnen und Versiegeln erheblich leichter (ebenso natürlich ein evtl. Grabraub).

    Genauso ist es geplant; wenn die Helden gut sind, kommen sie von selbst darauf und bringen das vor; ansonsten werde ich ihren Gesprächspartner zu dem Schluss kommen lassen. Die sind ja k l u k die Boronis.

    zusammen mit der Tatsache, dass das Einlegen des Schriftstücks nach der Bestattung, also nicht als Teil des Ritus, die Totenruhe stört und so bereits ein Frevel war, und der guten Absicht der Helden, gehe ich davon aus, dass eine maßvolle Strafe vertretbar und im Sinne der Boronkirche sein dürfte

  • Was meint Ihr (?): Meint Ihr, das könnte für die Spielatmo eine gute Sache sein? Wie gesagt, Ort und Leute stehen; ich kann die Diskussion jederzeit in den Tempel verlegen.

    Ich denke, es ist alles gut für die Atmosphäre, was ein Lösungsweg der SC ist, den sie sich überlegt und dafür entschieden haben (und der nicht offensichtlich dumm ist, weil da eine Offensichtlichkeit vergessen wurde oder eine Situation auf Spielerseite missverstanden wurde, oder auf mangelndem Spielerwissen basiert, das aber als Charakterwissen da sein sollte).

  • nd beim Thema Gehaltsstufe des Geweihten sehe ich das vergleichbar, wie Du es nachfolgend in Deinem Text schreibst: Auch Geweihte sind nur Menschen und jeder agiert unterschiedlich (innerhalb eines gewissen Rahmens); mein Geweihter ist seit Jahren der Wächter dieser Krypta und trifft in dieser Funktion auch sonst recht selbstständige Entscheidungen; der Tempel ist fern. Diese Rolle hat entsprechend sein Selbstbewusstsein beim Thema Entscheidungen geprägt/gefestigt.

    Ich bin davon ausgegangen, dass mit Krypta eine Grabanlage unter dem Heiligtum (insbesondere unter einem Tempel) gemeint war. "Der Tempel ist fern" lässt darauf schließen, dass es eher eine Gruft im Nirgendwo oder auf einem Boronacker ist.

    Als Gruftwächter sollte der Geweihte auf jeden Fall berechtigt sein, entsprechende Entscheidungen eigenständig treffen zu dürfen (Ermächtigung durch seine zugewiesene Position/Funktion). Der Umweg über einen fernen Hochgeweihten sollte eigentlich nicht nötig sein und ich denke es ist völlig Ok, wenn der Geweihte das Abenteuerproblem selbst entscheidet.

    Ich würde deshalb auch die Diskussion nicht in den Tempel verlegen, sondern das mit dem Gruftwächter klären lassen.

    Auch wenn die Entscheidung wohl "Kirchensache" ist, haben lokale Machthaber und Größen sicherlich Einfluss auf den Geweihten. Sollte es nicht sofort mit dem Geweihten "klappen", sind einflussreiche Verbündete (die sich vielleicht leichter überzeugen lassen und leichten Druck auf den Wächter ausüben) eine sehr gute Alternative zum Grabraub.

    Wer ist der Tote? Gibt es noch Hinterbliebene in der Nähe? Falls ja, könnte deren Einwilligung (die natürlich auch die Helden erspielen müssen und die vielleicht sogar engstirniger als der Geweihte sind) auch eine Bedingung des Geweihten sein. "Würde Euch ja helfen, aber ihr müsst zuerst die Reichmantels (Beispiel ;) ) überzeugen...".

    Möglicherweise kannst Du diese Konstellation nutzen, um die Helden gleich mit wichtigen NSC für das Abenteuer (oder zukünftige geplante Abenteuer) in Kontakt zu bringen oder eine zusätzliche Motivation zu schaffen "Ihr bekommt die Erlaubnis, wenn ihr uns Reichmantels einen kleinen Gefallen..." oder auch "ihr schuldet uns dann aber etwas...". ;) Auf jeden Fall ist der Umweg eine Möglichkeit für zusätzliches Rollenspiel (völlig anders aufgestellte Partei als die Kirche).

    Vielleicht wurde der Brief sogar genau deshalb in der Gruft abgelegt? Der Täter wusste genau, dass die Reichmantels Ärger machen würden... (ob aus Tradition oder weil sie vielleicht Dreck am Stecken haben, ein Geheimnis hüten oder im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche im Keller haben...).

  • Falls die Frage noch aufgekommen ist, ich aber besodners wichtig finde: Wem gehört der tote Köprer wenn er Boron übergeben wurde?

    Das ist ganz Entscheidend, denn niemand hät mM noch Anspruch auf diesne Körper wenn er dem Boron zur Aufbewahrung übergeben wird.

    Einzig ein Diener des Totengottes dürfte es erlaubt sein, die Totenruhe zu stören - und da spielt es keien weltlcihe Rolle ob der Tote ein Bauer oder Adliger war. Oder ob ein Familineangehöriger oder ein Schatzscuher sich am Grab vergreifen will.

    Allein der Grund dafür dürfte im Raum stehen - und selbst da würde ein Boron erst einmal Boron anfragen, ob der Grund so wichtig sei dne Toten zu stören.

    Aus dem Boron V.:

    Stirbt ein Mensch, so ist er in Borons Hand, und du kannst ihm nur noch einen Dienst bieten: ein gottgefälliges Begräbnis.

    Bestattung: Lasse niemals einen Leichnam unbestattet. Dies schließt Gebeinfunde jedweden Alters wie auch Seelen ohne auffindbaren Leib ein. Für letztere weihe eine Grabstätte und sprich den Grabsegen, auch wenn es keinen Körper gibt, den du beisetzen könntest. Verhindere stets, dass eine Seele ohne den Segen Borons bleibt.

    Leichenöffnung: Gemein ist beiden die Auffassung, dass es allein einem Borongeweihten nach intensiver Zwiesprache mit seinem Gott erlaubt sei, aus dem Tode eines Menschen eine Botschaft des Rabenherren für die Lebenden zu lesen und seinen Ratschluss zu deuten.

    Und - Boronis sind auch Seelsorger! ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich denke, es ist alles gut für die Atmosphäre, was ein Lösungsweg der SC ist, den sie sich überlegt und dafür entschieden haben (und der nicht offensichtlich dumm ist, weil da eine Offensichtlichkeit vergessen wurde oder eine Situation auf Spielerseite missverstanden wurde, oder auf mangelndem Spielerwissen basiert, das aber als Charakterwissen da sein sollte).

    Sicherlich richtig; hier geht es aber ja um die Frage, welchen Weg das Abenteuer gehen soll, nachdem die SC sich für einen Lösungsweg entschieden haben, nämlich den Borini in der Krypta um Unterstützung zu bitten; es ist absolut möglich, dass sie einen anderen Weg gehen, dann haben sich die Überlegungen dazu erledigt, aber sie anzustellen, ist doch eine gute Sache, um für diesen (nicht unwahrscheinlichen) Lösungsansatz eine konsistente Reaktion bieten zu können.

    Und wenn sie den Boroni in der Krypta um Unterstützung bitten, gibt es halt die beiden Reaktionsmöglichkeiten: er entscheidet selbst oder verweist an den örtlichen Tempel.

    Beide Möglichkeiten können mit einer inneren Logik vertreten werden; entweder entscheidet der Boroni selbst, weil er als Wächter der Krypta gewohnt ist, recht frei vom örtlichen Tempel zu entscheiden (vgl. meine Überlegungen dazu oben) oder er reicht es dorthin weiter, weil ich der Figur dieses Selbstbewusstsein nicht mitgebe.

    Und wenn beide Optionen möglich sind, dann bleibt für mich als Entscheidungskriterium v.a. die Frage, ob ggf. ein Weiterreichen an den Tempel für die Atmo ein Vorteil wäre, weil nochmal neue Charaktere eingeführt werden und die Sache einen offizielleren Anstrich bekommt (weitere Gründe wären möglich) oder eher von Nachteil, weil das Geschehen damit in die Länge gezogen wird und die Helden am Ende die gleiche Diskussion nur mit anderen Charakteren führen. Hier geht es also mehr um eine „Geschmacksfrage“, bei der ich noch unentschieden bin und wenn jemand dazu eine Meinung hat, bin ich daran sehr interessiert, weil es hier auch um Spieldynamik geht und mir dabei noch ein wenig die Erfahrung fehlt.

    Ich bin davon ausgegangen, dass mit Krypta eine Grabanlage unter dem Heiligtum (insbesondere unter einem Tempel) gemeint war. "Der Tempel ist fern" lässt darauf schließen, dass es eher eine Gruft im Nirgendwo oder auf einem Boronacker ist.


    Als Gruftwächter sollte der Geweihte auf jeden Fall berechtigt sein, entsprechende Entscheidungen eigenständig treffen zu dürfen (Ermächtigung durch seine zugewiesene Position/Funktion). Der Umweg über einen fernen Hochgeweihten sollte eigentlich nicht nötig sein und ich denke es ist völlig Ok, wenn der Geweihte das Abenteuerproblem selbst entscheidet.

    Die Krypta befindet sich unter dem Alten Theater von Arivor; dort befindet sich in einem Museumsteil des Theaters auch der Eingang. Der Tempel ist in der gleichen Stadt, ja, aber in meiner Vorstellungswelt ist der Geweihte der Wächter dieser Krypta; dieser Aufgabe geht er schon recht lange nach und hier Entscheidungen zu treffen, ist einerseits Teil seines Auftrags, aber diese recht selbstständige Funktion hat auch dazu geführt, dass sein Selbstbewusstsein für die Frage nach der Reichweite seiner Entscheidungen auch gestiegen ist. Das wäre zumindest Szenario 1, in dem der Geweihte die Entscheidung selbst trifft. Wie beschrieben, funktioniert Szenario 2 auch, also ein Weiterreichen an den Tempel, und hier ist für mich nur noch die Frage nach Atmo und Spieldynamik entscheidend. Ich selbst favorisiere die Entscheidung des Boroni, bin aber halt noch nicht entschieden.

    Wer ist der Tote? Gibt es noch Hinterbliebene in der Nähe? Falls ja, könnte deren Einwilligung (die natürlich auch die Helden erspielen müssen und die vielleicht sogar engstirniger als der Geweihte sind) auch eine Bedingung des Geweihten sein. "Würde Euch ja helfen, aber ihr müsst zuerst die Reichmantels (Beispiel ;) ) überzeugen...".

    Grundlegend eine gute Idee und by the way, "Reichsmantels", ein fast perfekter Hobbitname; sehr schön^^.

    Aber da ein Hauptargument für die Öffnung sein wird, dass das heimliche Einlegen des Schriftstücks die Totenruhe stört, wird die Zustimmung von Verwandten nicht notwendig sein; das wäre dann unlogisch. Wie geschrieben, hoffe ich, dass die Helden das selbst anbringen und falls nicht, wird ihr Gesprächspartner autonom zu diesem Schluss kommen; für einen Boroni dürfte der auf der Hand liegen. Für die Helden wird die Hauptaufgabe sein, den/die Boroni davon zu überzeugen, dass dort ein Schriftstück eingelegt wurde, dass sie also die Wahrheit sagen und keine finsteren Ziele verfolgen.

    Ich muss gestehen, hier stehe ich gerade ein wenig auf dem Schlauch; ich verstehe Deinen Punkt nicht so richtig. Vielleich habe ich schon zu viel oder auch zu wenig Kaffee gehabt.

    Aber ich versuch’s mal: auf den Körper erhebt ja niemand Anspruch, weder bei der Variante heimliche Graböffnung noch bei der Variante Bitte/Diskussion mit Boroni; es geht nicht um eine Leichenöffnung, sondenr immer nur um die Öffnung des Sarges, um dort etwas zu entnehmen, das selbst ja schon die Totenruhe stört (s.o.).

    Wenn ich Dich recht verstehe (?), stehst Du auf dem Standpunkt, dass der Boroni auf alle Fälle noch Zwiesprache mit Boron suchen würde, also sich im Spiel etwa zurückziehen würde, wenn die Helden ihn um Hilfe bitten? Sollte ich das richtig verstanden haben: Gerade wenn klar ist, dass das Einlegen des Schriftstücks bereits ein Frevel war, wozu dann noch eine solche Rücksprache? Das Entfernen des Schriftstücks würde doch zur Wiederherstellung der Totenruhe dienen; das sollte sich doch fast von selbst verstehen für den Boroni. Oder nicht?

    Entscheidender ist in meinen Augen, dass es den Helden gelingt, den Boroni davon zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagen (s.o.).

    Sollte ich Dich gänzlich missverstanden haben, freue ich mich, wenn Du Deinen Punkt nochmal etwas genauer erklärst; ich bin heute morgen wahrscheinlich nicht der schnellste.

    Noch ein weiterer wichtiger Punkt: Grabsegen

    Sollten die Helden sich als Grabräuber betätigen wollen, müssen sie auf jeden Fall den Grabsegen überwinden (in einer Krypta ziemlich sicher in einer stärkeren Version / höherer Grad) und leiden natürlich unter den entsprechenden Folgen.

    Den Punkt hatte ich etwas aus den Augen verloren, der ja auch für die Szene wichtig wäre, wenn sie sich tatsächlich daran machen sollten, den Sarg heimlich zu öffnen. Ich habe ja oben beschrieben, wie ich das gestalten will (würfeln auf Bolzen raus, Deckel anheben und die Frage, ob der Boroni was bemerkt, sollten sie Geräusche machen, s.o. Beiträge #7 und #11). Den Grabsegen hatte ich nicht auf der Pfanne. Soweit ich WdG, S. 252, wäre hier zunächst auf Mut zu würfeln, weil die Helden den Grabsegen als etwas spüren, das ihnen Angst machen/sie zurückhalten will. Ist das korrekt? Wenn ja, baue ich das mit ein.

    Aber was meinst Du, x76, mit "entsprechenden Folgen"? Dazu ist in WdG nichts verzeichnet.

    Wobei: Ich frage mich gerade, wenn wir davon ausgehen, dass das heimliche Einlegen des Schriftstücks die Totenruhe bereits stört, ist das Grab/der Sarg damit nicht bereits entweiht?

    Einmal editiert, zuletzt von AhiraRules (1. Mai 2021 um 17:40)

  • Die Helden solltne dne Boroni (ein Kenner der sterblichen Seele) nciht überzeugen das sie die Wahrheit sagen, sie sollten die Wahrheit sagen! Das würde völlig reichen - und auch das jemand bereits die Ruhe des Toten gestört hat. Die Frage bleibt trotzdem, warum der Boroni dne Heldne dann das frevlerische Schriftstück übergeben sollte, und nicht verbrennt - um Boron milde zu stimmen, oder so.

    Das meinte ich mit dem - etwas zu weit gegriffenen - Zitat. Warum sollte er es ihnen aushändigen? (Oder ich hab den weltlichen Grund überlesen.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)