Wie würde der Boron-Novize reagieren? Meine erste Leitung

  • zgl. Eid würde ich auch etwas weniger Schwammiges nehmen, idealerweise mit Boronbezug. Z.B. "Wenn ich diesen Eid breche, so soll ich gestraft werden, indem mir Boron den erholsamen Schlaf verwehrt" -> Nachteil Schlafstörungen.

    Findest Du etwas mit direktem Bezug zum Leben der Charaktere tatsächlich schwammig?

    Falls die Helden das Grab öffnen und erwischt werden, wird ein Geweihter vermutlich nicht allein gegen so eine Gruppe kämpfen wollen, sondern ihnen eher die lokalen Autoritäten auf den Hals hetzen. Die meisten Borongeweihten sind keine Kämpfer.

    Das glaube ich tatsächlich auch nicht; ich habe das jetzt so gebaut, sollten die Helden sich tatsächlich auf eine heimliche Graböffnung einlassen und dabei erwischt werden, wird der Boroni dazu kommen und zweierlei machen: Da die Gruppe in der Überzahl ist, sich langsam aus dem Raum zurückziehen, während er die Wache ruft, die oben vor der Tür der Krypta stehen. Zugleich wird er eine Erklärung verlangen. Und letzteres ist wahrscheinlich ziemlich unrealistisch, aber da ich eine Truppe habe, die einen Kampf dort niemals bestehen wird, nur einer davon ist kampftauglich, muss ich ihnen noch irgendeine Möglichkeit bieten, aus der Sache rauszukommen; ansonsten weiß ich zurzeit nicht, wie ich eine solche Situation lösen kann. Insofern hoffe ich sehr, dass meine Truppe versuchen wird, die Sache diplomatisch zu lösen.

    Findest Du/Findet Ihr, dass kann man so machen? Falls nein, habt Ihr eine andere Idee?

    Geweihte zu einer Graböffnung zu überreden, ist schwierig, gelinde gesagt. Halte ich nicht für einen erfolgversprechenden Weg. Da auch der Grund für das Anliegen ist, dass das Schriftstück in falsche Hände gerät, scheint es auch sinnvoller, statt der Graböffnung die andere Partei, die es mißbrauchen will, auszuheben oder alternativ das Grab deutlich stärker zu sichern.

    Na ja, aber das Schritfstück gehört ja nicht in das Grab; es wurde dort nicht als Teil des Begräbnisritus eingelegt, sondern Jahre später heimlich im Sarg versteckt; genaugenommen war ebendas bereits ein Boronfrevel und Artemis500 hat in dem Zusammenhang, wie ich finde, ein gutes Argument gebracht:

    Ein gutes Argument wäre, dass die Totenruhe schon gestört wurde und das Schriftstück mithin dort nichts zu suchen hat und durch seine Anwesenheit (und das potentielle Anlocken von Grabschändern) die Totenruhe stört.

    Einmal editiert, zuletzt von AhiraRules (23. April 2021 um 14:02)

  • Geweihte zu einer Graböffnung zu überreden, ist schwierig, gelinde gesagt. Halte ich nicht für einen erfolgversprechenden Weg. Da auch der Grund für das Anliegen ist, dass das Schriftstück in falsche Hände gerät, scheint es auch sinnvoller, statt der Graböffnung die andere Partei, die es mißbrauchen will, auszuheben oder alternativ das Grab deutlich stärker zu sichern.

    Kommt auf die Gruppe an.

    Wenn die Gruppe sonst eher "typisch" ist (ein paar abgerissene Herumtreiber) und nicht möchte, dass die Boronkirche das Schriftstück kurzerhand konfisziert, was durchaus passieren könnte, dann ist der offizielle Weg eher nicht passend.

    Wenn es aber eine Gruppe ist, die die Dinge sowieso gern auf dem offiziellen Weg löst, und auch einen entsprechenden Sozialstatus hat, und sowieso vorhat, das gefährliche Schriftstück bei nächster Gelegenheit einer der Kirchen zur sicheren Aufbewahrung zu übergeben, dann sehe ich nicht, warum das nicht gehen sollte.

    Wie erwähnt, das Grab wurde ja vorher (anscheinend von dem Geist, als er noch lebte) geöffnet um dort etwas zu verstecken, das dann auch noch weitere Grabschänder anziehen wird. Da wäre es nur pragmatisch, den Fremdkörper zu entfernen.

    Ich interpretiere die Gebote der Borongeweihten eher so, dass sie Wert auf einen respektvollen Umgang mit den Toten legen. Da ist eine Graböffnung durch einen Geweihten durchaus möglich. Der macht es dann ja mit dem gebotenen Respekt.

  • Ach übrigens: wenn der Ort sowie schon von boronischem Personal geschützt wird, gehe ich davon aus dass das Grab eingesegnet ist (sind in zwölfgöttlichen Ländern ja alle festen Gräber... zumindest in 4.1).

    Ergo muss die Gruppe, falls sie mit dem Boroni nicht klar kommt, mit der "Weihe der letzten Ruhestatt" kämpfen. Und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, ist das sogar ein Mal des Frevlers. Falls die Liturgie überhaupt überwunden wird...

  • Ja, wenn das Schriftstück nicht tatsächlich ursprünglich als Grabbeigabe mit begraben und eingesegnet wurde, sondern später sort versteckt, kann man sicher mit Überredungskunst zum Ziel gelangen.

  • Wir haben gestern Abend via Skype/Roll20 gespielt; für mich immer wieder interessant: Meine Gruppe war nicht annähernd so schnell, wie ich gedacht habe; es verging sehr viel Zeit mit einem Kampf, der eigentlich (ohne dass die Gruppe es wusste) vor allem Fluff war und ein Ereignis auslösen sollte, das für das weitere Spiel wegweisend ist. Dann sind sie danach (oder eine der Gruppe) erst einmal dem Geist begegnet, von dem hier ja auch die Rede ist, haben noch so einige Dinge in Vinsalt erledigt, wo wir bisher waren, und sind jetzt erst in Arivor angekommen, wo die Szene mit dem Boroni und der Krypta spielt, die hier besprochen wird.

    Insofern habe ich noch bis zum nächsten Spiel Zeit Unklarheiten zu klären, wobei ich inzwischen weitgehend klar mit der Szene bin. Danke für die vielen Antworten!

    Zwei Fragen sind aber noch offen:

    Wie erwähnt, das Grab wurde ja vorher (anscheinend von dem Geist, als er noch lebte) geöffnet um dort etwas zu verstecken, das dann auch noch weitere Grabschänder anziehen wird. Da wäre es nur pragmatisch, den Fremdkörper zu entfernen.

    Ja, wie gesagt, so interpretiere ich es inzwischen auch; die Gruppe wird in meinem Aventurien eine Chance haben, den Geweihten zu überzeugen, wenn sie gut argumentieren. Und da sie ja eher eine Gurkentruppe sind, hoffe ich, dass sie diesen Weg gehen und sich nicht auf die Variante, wir öffnen den Sarg auf eigene Faust einsteigen. Wenn sie bei der letzten Variante schlecht würfeln, wird der Boroni ihr Tun bemerken: hier lasse ich auf FF würfeln, ob sie bei der Entfernung der Bolzen, die den Sarg verschließen, Geräusche machen, die der Boroni hört, und dito auf FF und KK zum Anheben und Beiseitstellen des Sargdeckels. Da der Boroni gerade mit der Abschrift eines Buches befasst ist, wird er nur in die Grabkammer kommen, wenn er etwas ungewöhnliches hört, die die Gruppe dann wohl mit seiner Zustimmung unter dem Vorwand der Totenehrung aufgesucht haben wird; der Tote ist eine bekannte Persönlichkeit. Wenn es aber zu Geräuschen kommt, die etwas lauter sind, die Krypta ist ein Ort der Stille, wird der Boroni bemerken, was sie machen. Ich habe weiter oben schon beschrieben, wie ich mir das vorstelle und zitiere mich mal selbst und wiederhole nochmal die Frage, ob es mit Blick auf die Frage Realismus noch vertretbar ist, dass er nicht nur die Wachen ruft, sondern ihnen auch noch die Gelegenheit gibt, sich zu erklären?

    ich habe das jetzt so gebaut, sollten die Helden sich tatsächlich auf eine heimliche Graböffnung einlassen und dabei erwischt werden, wird der Boroni dazu kommen und zweierlei machen: Da die Gruppe in der Überzahl ist, sich langsam aus dem Raum zurückziehen, während er die Wache ruft, die oben vor der Tür der Krypta stehen. Zugleich wird er eine Erklärung verlangen. Und letzteres ist wahrscheinlich ziemlich unrealistisch, aber da ich eine Truppe habe, die einen Kampf dort niemals bestehen wird, nur einer davon ist kampftauglich, muss ich ihnen noch irgendeine Möglichkeit bieten, aus der Sache rauszukommen;

    Wenn das nicht der Fall ist, wäre eine weitere Variante, die ich mir denken könnte, dass er sie dem örtlichen Tempel zur Entscheidung übergeben würde, sodass sie sich dort erklären könnten; mit Blick auf die Spieldynamik würde ich das ganze zwar ungerne zu sehr in die Länge ziehen, aber wenn Variante a gänzlich undenkbar ist, wäre das noch eine Idee, die ich habe. Wenn ich einen Kampf inszeniere, wüsste ich nicht, wie meine Helden das schaffen sollten: 1e der drei ist vollkommen untauglich für Kämpfe, eine 18jährige Musikerin (Mozart-like), eine weitere nur bedingt; gegen vier Wachen und einen Boroni haben die keine Chance und da die Krypta unterhalb eines Theaters ist und der Eingang innerhalb eines von mir als gut bewacht beschriebenen Museumteils, sind vier Wachen noch unterste Kategorie. Und wenn sie sich für den verbotenen Weg entscheiden, will ich auch, dass es Konsequenzen hat, wenn sie das nicht schaffen; ist ja kein Ponyhof. Aber ich will wiederum auch nicht bei meiner ersten Leitung die Helden killen; das ist keine Option.

    Also brauche ich hier eine Lösung, die sich so weit wie Möglich im Rahmen der Realität bewegt, aber machbar ist.

    Was meint Ihr?

    Dann ein weiterer Punkt:

    Ich interpretiere die Gebote der Borongeweihten eher so, dass sie Wert auf einen respektvollen Umgang mit den Toten legen. Da ist eine Graböffnung durch einen Geweihten durchaus möglich. Der macht es dann ja mit dem gebotenen Respekt.

    Ja, das sehe ich inzwischen auch so. Auch wenn das nicht so spielentscheiden wie die erste Frage ist, sondern Fluff, denke ich oder kann mir vorstellen, dass er die Graböffnung mit einem Ritus verbindet; da ich für das Spiel gestern noch keine Idee hatte, wie das aussehen könnte, hätte ich dies einfach so beschrieben, dass er den Helden sagt, er werde sich erst einmal in die Grabkammer zurückziehen, um die Öffnung vorzubereiten, und die Helden dann holen. Das geht sicherlich; man muss ja nicht alles ausspielen und es deutet ebenjenen Ritus an. Aber wenn ich das beschreiben könnte und die Helden dabei wären, wäre das in meinen Augen zum Thema Atmo ein echter Bonus.

    Habt Ihr da eine Idee?

    Grüße in den morgigen Morgen :)

  • Wenn tatsächlich Wachen gerufen werden, heißt das nicht, dass es ein Kampf auf Leben und Tod wird. Es heißt erstmal, dass jemand da ist, um den Boroni zu schützen, falls die Grabschänder gewalttätig werden und zweitens, dass jemand da ist, um sie zu verfolgen, wenn sie abhauen. Allerdings scheint es wohl keinen Fluchtweg zu geben also fall ersteres.

    Dann wird natürlich verlangt werden, dass die Helden die Waffen strecken, was Nichtkämpfer bei solcher Überzahl auch tun sollten. Und dann können sie immer noch sich erklären. Oder später dem Borontempel überbracht werden oder sonstwas.

    Die Anwesenheit der Wachen ist keine Anklage, sondern soll ja eher dafür sorgen, dass nicht gekämpft wird.

  • Wenn tatsächlich Wachen gerufen werden, heißt das nicht, dass es ein Kampf auf Leben und Tod wird. Es heißt erstmal, dass jemand da ist, um den Boroni zu schützen, falls die Grabschänder gewalttätig werden und zweitens, dass jemand da ist, um sie zu verfolgen, wenn sie abhauen. Allerdings scheint es wohl keinen Fluchtweg zu geben also fall ersteres.


    Dann wird natürlich verlangt werden, dass die Helden die Waffen strecken, was Nichtkämpfer bei solcher Überzahl auch tun sollten. Und dann können sie immer noch sich erklären. Oder später dem Borontempel überbracht werden oder sonstwas.


    Die Anwesenheit der Wachen ist keine Anklage, sondern soll ja eher dafür sorgen, dass nicht gekämpft wird.

    Das wäre ganz in meinem Sinne und nach meiner Vorstellung. Gibt es da noch was zu ergänzen? Wenn ja, gerne; aber sofern es hier keinen fundamentalen Widerspruch gibt, wäre der Punkt für mich dann en Gros klar.


    Noch offen der Punkt Ritus (siehe mein letztes Posting). Vielleicht fällt dazu auch noch jemand was ein? Das wäre super

    2 Mal editiert, zuletzt von AhiraRules (26. April 2021 um 15:29)

  • Bußqueste oder eine andere Strafe

    Sollten die Helden sich entgegen meiner Hoffnung (vgl. vorherige Beiträge) nicht auf die diplomatische Lösung einlassen, den Boroni zu überzeugen, und sich bei einer nicht autorisierten Öffnung des Sarges erwischen lassen, werde ich sie wohl mit den Wachen konfrontieren, das Strecken der Waffen verlangen und der Boroni entscheidet dann, dass sie zum örtlichen Borontempel verfrachtet werden sollen, damit der Tempelvorsteher entscheidet, was mit ihnen geschieht.

    Da bekommen sie dann ein weiteres Mal die Gelegenheit, die Boronis davon zu überzeugen, dass die Entferung der Notenblätter aus dem Sarg des Toten nicht nur wichtig ist, um eine unabsehbare Gefahr zu entschärfen, die mit diesen Notenblättern einhergeht, sondern dass die Entfernung dieser lange nach der Bestattung dort versteckten Notenblätter auch borongefällig ist. Wenn ihnen das gelingt (und das wird schon) , dann werde ich sie wie geplant den Eidsegen ablegen lassen, aber anders als bei der rein diplomatischen Lösung muss und sollte ich ihnen hier vonseiten der Boronkirche auch eine Strafe auferlegen.

    Hier war die Rede von Bußquesten. Das wäre ggf. eine Möglichkeit; bedeutet, ich könnte den Charakteren so etwas auferlegen.

    Hat dafür noch jemand eine konkrete Idee? Was könnte den Helden aufgegeben werden?

    EDIT: Für die Frage habe ich noch einen eigenen Thread aufgemacht; wenn sie Euch interessiert, dann findet ihr diesen hier: LINK

    Danke allen für die Beteiligung!

    Einmal editiert, zuletzt von AhiraRules (5. Mai 2021 um 21:30)

  • AhiraRules 6. Juli 2021 um 16:52

    Hat das Label DSA 4.1 hinzugefügt.