Professionswechsel

  • Nun, im Laufe seines Lebens ist ein Charakter diversen Situationen ausgesetzt, die sein Weltbild in Frage stellen, oder die ihm neue Wege aufzeigen und der Charakter entwickelt sich entsprechend der Situation und der Umwelt (dazu gehört vor allem die Gruppe), in der er sich bewegt. Nun hat der Charakter nun ja eine Profession erworben, zu beginn seines (Charakter-) Lebens, doch so manchesmal will die Profession nach einiger Zeit nicht mehr so recht passen. Ein Jäger wandelt sich zum Kopfjäger, ein Streuner zum Einbrecher, ein Krieger zum Ordensritter, oder Hexen pendeln zwischen verschiedenen satuarischen Weltanschauungen hin und her. So stellt sich dann doch immer wieder die Frage: Handelt der Charakter rollengerecht? Nun, die direkte Anwort lautet eigentlich JA, denn er ist eben zu dem geworden, aber auf der anderen Seite passt er nicht mehr in das Bild, das man von ihm hatte, oder das seine Profession suggeriert. Nun, ich bekomme regelmäßig Schwierigkeiten bei der Beschreibung meiner Charaktere, weil sie sich mit zunehmender Erfahrung recht schlecht in eine der klassischen Gruppen fügen lassen. Wie beschreibe ich den Charakter den dann am besten? Als das, was er geworden ist, oder als das, was er war? Denn ein Einbrecher entsprechender Stufe ist sicher nochmal anders als ein Streuner derselben Stufe, der ein Einbrecher geworden ist... Nenne ich ihn Streuner, so mißachte ich seine Entwicklung, nenne ich ihn Einbrecher verneine ich seine Vergangenheit. Naja, was ist er denn jetzt?

  • Zitat

    Nun, ich bekomme regelmäßig Schwierigkeiten bei der Beschreibung meiner Charaktere, weil sie sich mit zunehmender Erfahrung recht schlecht in eine der klassischen Gruppen fügen lassen.

    Schwiergkeiten bei der Beschreibung?
    Was ist denn schwer daran zu sagen \"Ich bin auf der Strasse aufgewachsen, bin ein bisschen herumgestreunt :wink: und hab\' dann angefangen in Haeuser einzusteigen.\"?

    Und wenn du mit anderen Spielern (und nicht denn Helden) redest, sagst du halt, dass dein Streuner \"Klettern\" und \"Schloesser knacken\" gesteigert hat.

    whatever

  • Es ist völlig normal, das Helden sich wandeln im Luafe ihres Lebens.
    Und wenn aus einem Streuner ein Einbrecher wird, so kannst du ruhig sagen, dass er ein Einbrecher ist, damit verneinst du nicht seine VErgangen heit als Streuner.
    Sonst würde man ja z.B. bei einem Magier dessen Vergangenheit auch verneinen, nämlich seine Zeit vor dem \"Magier werden\".
    Ein Ritter sagt auch: \"Ich bin ein Ritter.\" Jeder weiß, dass er erst einmal Schildknappe war, dass er erst einmal zum Schildknappen aufgenommen/ausgebildet werden musste usw. ...
    Du verneinst deine Vergangenheit, wenn du auf die Frage deines Vorlebens sagst: \"Bevor ich Einbrecher wurde, war ich das Kind eines Bäckers, der Betrieb musste jedoch schließen und jetzt halte ich mich so über Wasser\" anstatt zu sagen, dass du vorher zwar kein Einbrecher, aber \"Streuner\" warst.

    While the Wicked staind confounded
    call me with thy saints surrounded


  • Jepp .
    Bei uns nennt man so was den Zweiten Bildungsweg .
    Gar mancher entdeckt seine Vorliebe erst im späteren Alter .
    Wenn die Entwicklung linear verläuft ( Streuner - Dieb - Einbrecher - Mörder - Assasine :wink: ) ist ja alles erklärbar und ohne Zeitverzögerung hinzunehmen.

    Sollte allerdings aus einem Waffenschmied ein Zuckerbäcker werden , so wäre doch eine gewisse Lehrzeit ( ca.4-5 Jahre ) angebracht.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Hmmm, ich denke ich spiele im der Forenstadt ein ziemlich gutes Beispiel für so einen Wandel:

    Drego ist einfach nicht mehr der Korgeweihte, der er einmal war.

    Früher hätte er als erstes eine Taverne auseinander genommen,drei Leuten Knochen gebrochen und versucht, möglichst viel Geld dafür zu bekommen.

    Inzwischen ist er anders. Fast schon umgänglich und Hanzahm. Fast. Man sollte nur vermeiden, in seiner Gegenwart gegen die Götter zu freveln. An sich ist er ein schlecht gespielter Korgeweihter, aber es gibt auch wenig Korgeweihte, die über fünfzig werden.

  • @Mechtbert: Ich sehe da überhaupt kein Problem. Die Profession ist eine Ansammlung von Werten und ein grob geschnittener Archetyp, mehr nicht. Entscheidend ist einzig und allein die Vorstellung, die der Spieler in seinem Kopf hat und die Erlebnisse des Helden in der Spielwelt.
    Klar kann ein Krieger zum Ordensritter werden, wenn er göttergläubig handelt und von einer Kirche aufgenommen wird. Klar kann ein Ritter zum Bettler werden, wenn er seinen Besitz versäuft und verspielt.
    Der Charakter bekommt ja AP gerade dazu, um sich weiterzuentwickeln, und das ist auch ein wichtiges Element des Rollenspiels.

    Insofern würde ich überhaupt nicht von einem \"Professionswechsel\" sprechen. Wozu auch? Wir haben hier schließlich kein festes Klassensystem wie D&Dx. Der Held wird einfach vom Archetypen zum Individuum.

  • @mkill: ein schöner satz:

    \"Der Held wird einfach vom Archetypen zum Individuum\"

    Den sollte ich mir zu herzen nehmen... (und so mancher anderer auch)

    Aber dennoch habe ich das Gefühl meine Frage schlecht gestellt zu haben, denn die Antworten waren alle vorrauszusehen, aber danke euch trotzdem. Aber dennoch wird ein Krieger, der seinen Besitz versoffen hat ein anderer Bettler sein, als ein Leibeigener, der z.b. in die Stadt geflohen ist, aber keine Anstellung findet. Aber vermutlich habt ihr recht. Ich versuche einen Vorgang, nämlich die Geschichte des Helden mit Zuständen zu beschreiben und daß das ein Kategorienfehler ist und fehlschlagen muss ist dann ja klar.

  • Tja und wenn dei Held sich nicht nun einen anderen Beruf ausüben will, was spricht dagegen, dass er jetzt sagt \"ich bin ein Ordensritter\". Wenn er sich dementsprechend geschult und verändert hat spricht doch nix dagegen. Und wenn nicht, dann macht er es eben um Eindruck zu schinden. :wink:

    ct2.gif[br][br]"Keuscheit ist die unnatürlichste aller sexuellen Perversionen."
    [br]"Das Wesen eines Genies besteht zu 5 Prozent aus Inspiration und zu 95 Prozent aus Transpiration." [Albert Einstein]