Hi,
was die Raub Thematik angeht: das was Ehny gesagt hat trifft es völlig. Der ganze Text ist so schwammig formuliert... "Ratschläge" halt... und mit hundert Lücken.
Den Punkt mit Feqz und Sklaverei den du hier:
Zitat von GillionSowohl Radscha Ushtammar als auch Feqz und Tsa sind dagegen. Prominente Götter.
Als ganz klares Faktum darstelltest übergehst du übrigens wieder.
Noch ein paar Sachen:
Alte Gilde und Iam Altacker. Du schriebst, das Altacker ja "nur Akoluth" und nicht Geweihter sei. Damit ist er nichtsdestotrotz Teil der Kirche und ihren Weisungen unterlegen. Außerdem hat er dann auch schon den gleichen Moralkodex wie die Geweihten (Siehe Beschreibung der SF Akoluth). Nichtsdestotrotz betreibt seine Gilde Schutzgelderpressung (siehe Herz des Reiches, Seite 117, die Alte Gilde.) Gerade Bezüglich Raub und Mord auch interessant dann aus "Im Herzen der Metropole" aus der Garethbox, Seite 125, Prinzipien der Alten Gilde:
Zitat von Im Herzen der Metropole
Die Fuchspfoten sind angehalten, unnötige Gewaltanwendung zu vermeiden.
Die Fuchspfoten sind angehalten, Unschuldige zu schonen.
Die Fuchspfoten achten Phexens Gebote und eifern dem Ideal der eleganten Tat nach.
[...]
Ein Tod kann nur durch den Gildenrat beschlossen werden.
Wir haben also eine Gilde, die sich an Phexens gebote halten will. So weit so gut. Was lesen wir noch: UNNÖTIGE Gewaltanwendung ist zu vermeiden (es gibt also nötige). UNSCHULDIGE sind zu schonen (Schuldige also nicht). Ein Tod kann nur durch den Gildenrat beschlossen werden. Moment, wenn der Gildenrat einen Tod beschließen kann, dann.... müssten sie ja auch jemanden ermorden lassen oder?
Gleich darauf, Seite 127:
Zitat von Im Herzen der Metropole
Volkes Stimme: „Wenn Dich einer mit dem Zeichen der Fuchspfote überfällt, kannst Du Dir sicher sein, dass er Dich nicht wegen ein paar Hellern ersticht. Die Alte Gilde weiß noch, was Diebesehre ist.“
Stadtgardist: „Diebstähle, Hehlerware, Urkundenfälschung. Aber selten Verletzte, noch seltener Morde. Lieber zehn Schurken der Gilde als einen Almadaner oder einen halben Tobrier.“
Auch hier wieder: es gibt Raub, es gibt (wenn auch selten) Morde. Und das ist die phexistische Diebesgilde in Gareth. Also damit auch das typische Gefolge des Fuchsgottes noch dazu von einem Mitglied der Kirche geführt.
Schließlich noch bezogen darauf, was Phex für die Welt macht und den Geschehnissen um Madayka in Orkengold:
Wenn wir da mal Vergleichen was Phex wirklich macht:
Rettet er die tausenden Sklaven, die sich am Hornturm zu Tode schufften? So wie ich mich an die Kampagne erinnere (habe sie überflogen) nein.
Unternimmt er was um den Aikar zu töten, der die Menschheit bedroht? Nein.
Unternimmt er was gegen die Besetzung des Svelltals, die geschändeten Tempel von Praios in Rondra in diesen Städten oder die vielen Sklaven in Khezzara die teilweise als Ogerfutter vorgesehen sind? Nein
Was macht er: er verteidigt SEINE Rolle als Mondgott und Wächter des Mondgefängnis und sorgt dafür das Madayka als mächtiger Spielstein und versucht sie für das nächste Zeitalter auf ihre Rolle im Sinne Alverans vorzubrereiten => In erster Linie will also er selbst sie Vorbereiten.
Rein vom Lesen und Hören betreibt er hier irgendwie vor allem Besitzstandswahrung. Oder hat er in der Kampagne dafür gesorgt, dass die Helden die ganzen Sklaven nach Hause bringen können?
Gleiches bei der Rettung Phexcaers: er verteidigt seinen eigenen Besitzstand, nicht mehr.
Wenn man ihn dann mit den anderen Göttern vergleicht: Boron setzt eines seiner Heiligtümer (Boronia) in die eine Lücke des Walls des Todes um die Menschen vor den Untoten zu schützen. Rondra opfert den Donnersturm gegen das Omegatherium, obwohl sie ihn später auch sehr gut zur Wahrung ihres eigenen Besitzstandes hätte brauchen können und da sehr viel verliert (siehe Schattenmarschall). Praios setzt über Jahrhunderte seine Greifen als Wächter im Greifengras ein statt für seine eigenen Belange, lässt Greifenfurth auf ein Orkheiligtum und die Stadt des Lichts auf einen mächtigen Knotenpunkt pflanzen. Perraine kümmert sich um Xeraans Niederwerfung und hat dabei noch Zeit und vor allem Engagement sich um die Seelen ihrer Feinde zu kümmern. Das ist halt alles eben nicht nur Besitzstandswahrung sondern wirkliches Engagement.
So, aber zu meiner Generellen Meinung: Ich gehe eigentlich 100% Konform mit Ehny. Ich sehe Phex auch nicht als schwarzes Schaf oder den Bösen an, aber eben auch nicht als den Augenzwinkernden Guten Trickser, als den ihn viele Spieler interpretieren. Das gleiche mit seiner Gefolgschaft: ja es gibt jede Menge gute Phexgeweihte, aber bei so einem Laschen Moralkodex und der Unterstreichung von Eigeninitiative, freiem Willen, freier Wahl der Mittel solange es stilvoll ist und der Betonung von Interpretationsspielräumen muss es halt auch mal fiese Opportunisten geben. Außerdem fehlen halt im Hintergrund die Geweihten die sich mal um Freiheit (auch von geistigen Ketten, Ängsten etc.), Humor etc. kümmern. So viel Potential in beide Richtungen vom Grau wird verschenkt und das ist wirklich Schade und sollte mal geändert werden.
Prophylaktisch dann auch noch mal, weil einige Beiträge zeigten, das mancher das sehr persönlich nahm: ich kritisiere damit explizit NICHT eure Charaktere. Die bewegen sich soweit ich das gelesen habe alle (aber eben auch der von Sumaro geschilderte) im Bereich dessen, was nach Quellenlage machbar ist. Ich unterstelle Gillion dem Charakter nicht die ganzen Dunklen Sachen die ich andeute.