Fortifex-Bombe?

  • Hier sind genug Physiker im Thread, aber das ist wirklich schwer zu schätzen, weil es eben kein Gleichgewichtsproblem ist und noch dazu in einer Phase, für die die wenigsten Leute eine Intuition haben. Sowas macht man nicht im Pflichtprogramm.

    Deine Aussage zum Druck stimmt für den Vergleich von zwei Gleichgewichtszuständen bei konstanter Temperatur. Dann ist nämlich pV = p r^3 konstant. Wir reden hier aber von einer Druckwelle. Und da nimmt der Schalldruck (und das ist es im Prinzip) nur mit 1/r ab. Der Druck an sich ist aber auch nicht aussagekräftig, wichtig ist, wieviel Energie übertragen wird.

  • Ich glaube, ich muss zurück rudern. Gemäß dieser Liste hier
    Detonationswelle – Wikipedia
    werden Gebäude oberhal 700 hPa Druckdifferenz zerstört. Der Ausgangsdruck liegt bei 8.170.000 hPa. Wenn ich mich nicht verrechnet habe. Je mehr ich drüber nachdenke, desto logischer ist das ja auch - das Wasser wird erhitzt, ohne an Volumen zu gewinnen.

    Aber: Ein Würfel mit 2 Schritt Kantenlänge braucht 8t Wasser. Tonnen! Also mit Eimer Wasser reingehen ist es da nicht getan.

  • Aber: Ein Würfel mit 2 Schritt Kantenlänge braucht 8t Wasser. Tonnen! Also mit Eimer Wasser reingehen ist es da nicht getan.

    Darüber habe ich mir ja schon Gedanken gemacht. Entweder man baut eine starke Wanne aus Ziegeln und füllt die über Wochen oder Jahre (am besten aus dem hauseigenen Brunnen) und kleidet die am Ende mit Fortifexen von innen aus oder man nutzt die Ätherischen Platten (eine versekst du tief im Meer, schon sprudelt es aus der anderen heraus) oder nutzt Dschinne oder Dämonen. Ein lösbares Problem. ;)

  • Was man alternativ zur Enthalpie nebutzen könnte, wären (empirische) Kennwerte von Sprengstoffen, z.B. das "spezifische Schwadenvolumen". Dadurch reduziert man zwar die Sprengkraft auf die reine Volumenzunahme, aber für eine Hausnummer könnte es reichen.
    1 mol eines Gases nimmt bei Normalbedingungen etwa 22.4 Liter (bzw. dm³) ein. Mit 18g/mol ist Wasser dabei.
    Damit haben wir: V = 22.4 [l/mol] / 18 [g/mol] = 1.244 [l/g] = 1244 [l/kg]
    Das gute, alte TNT erreicht hier Werte von 740 [l/kg].

    Wikipedia ist auch recht aussagekräftig, was "physikalische Explosionen" angeht - und allein, den Ausdruck "Phreatomagmatische Explosion" zu kennen, war die Recherche schon wert - und beschreibt deren Folgen, allerdings ohne näher auf die verdampfenden Massen einzugehen.
    Es sollte also schon einiges passieren, wenn man die Bombe "zündet" ;)

  • Ich hab endlich den Denkfehler: Der Druck ist vom Volumen in diesem Fall unabhängig. In einem Gefäß von 1l, das auf 1773 K erhitzt wird, herrscht der gleiche Druck, wie in einem Gefäß mit 1000l. Volumen und Masse steigen ja in gleichem Maß an. Man müsste also berechnen mit welcher Energie diese Masse dann freigesetzt wird und in welcher Distanz moch wieviel Energie auf ein Objekt einwirkt. Die Druckwelle entspricht ja nicht 1:1 dem vorher im Behälter herrschenden Druck. Ich habe das so gerechnet:

    pV=nRT
    p - Druck
    x - Kantenlänge des Kubus
    V - Volumn, entspricht x*x*x (x^3)
    R - universelle Gaskonstante, etwa 8,3
    T - temperatur in Kelvin, hier etwa 1773 Grad
    n - Molmasse des Wassers

    18 g = 0,018 kg = 1 mol
    1 kg = 1/0,018 mol = 55,55555 etc. mol
    1 m^3 Wasser wiegt etwa 1000 kg, entspr. 55555 mol
    n ist also 55555x^3 mol

    Aufgelöst nach p steht da also
    p = (55555x^3*8,3*1773)/(x^3)
    = 817541824,5x^3/x^3
    = 817541824,5 Pa

    Egal, wie groß der Kubus ist...

  • Da ich zur Physik-Diskussion nichts beitragen kann, was nicht schon gesagt worden wäre, mal ein praktisches Bespiel: YouTube

    Sicher nicht das beste, auch nur im kleinen Maßstab mit einem Winzhaus, aber man kann schon sehen, was ein Druck von ca. 23 Bar bei 150-200 L Wasser für Auswirkungen hat.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

    Einmal editiert, zuletzt von Thorwulf (25. Juni 2014 um 18:27)

  • Und dann über 8000 bar auf 8000 Liter... vielleicht doch nicht so weit weg von der A-Bombe...

    Ein 10l-Eimer hätte dann bei 8000 bar über den Daumen die 15-20- fache Wirkung. Das könnte man als Meister schon zulassen, ein Haus kaputt, ein bisschen Kollateralschaden. Aber: Die Fortifexe enden nicht gleichzeitig, wenn sie nicht gleichzeitig gewirkt werden. Zumindest wird der "Deckel" später drauf kommen. Kubus um den Eimer drumrum mit einem Artefakt schlagartig wirken, durch die dann mit "gefangene" Luft etwas Wirkverlust hinnehmen... Könnte sogar halbwegs praktikabel sein.

  • Vielleicht mache ich es aber auch bisher zu kompliziert. Die Zonen-Variante des Calofrigo erwärmt seine Umgebung ja schlagartig. Man braucht also nur ein entsprechendes Artefakt, einen Kieselstein o.ä. in ein bestehendes Gewässer zu werfen... Zum Beispiel in den Ozean vor einer Hafenstadt, dann gibt es Tsunamis...

  • Ein Kieselstein wäre zu klein und elementar nicht unbedingt affin.
    Aber ja, ein größeres und passenderes Artefakt wäre machbar und würde einen großen Effekt erzielen.
    Vermutungen bezüglich der Einsatz- und Wirkungsweise wurde seiner Zeit schon zu DSA3-Zeiten von der Redaktion in Rausch der Ewigkeit niedergeschrieben. Das Kapitel hieß bezeichnenderweise 'Magische Massenvernichtung'.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Man wirft das Artefakt in einen Brunnen, einen Teich, das Meer, eine Therme... Und je nach Auslöser kann man sich noch per Transversalis entfernen. In Yol-Ghurmak kann man solche Artefakte per Agribaal vielleicht sogar in Serie produzieren. Leb wohl, menschliche Zivilisation...

  • Da fallen mir dickwandige Amphoren aus massiven Eisen ein, den Hals richte man vom Ziel weg, den Bauch fülle man mit Wasser und verkorke sie, man füge ein paar Messerscharfe Flügel zur Stabilisierung hinzu, eine massive Spitze am Ende, das auf das Ziel weißt... Nur ist ein Artefakt mit einer Ladung Caldofrigo, der das Wasser sofort auf 1500 Grad (oder auch mal weniger) erhitzt... Auf kurze Entfernungen müsste das Mauern durchbrechen...

  • Das geht zwar billiger, aber so lassen sich auch Aventurische Raketen mit kleiner Reichweite basteln. Allerdings müsste der Korken so massiv sein (vergossen z.B.), dass immer die Gefahr des Platzens besteht.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Der Korken soll doch rausspringen, sobald das Wasser (schlagartig) erhitzt wird. Er soll nur verhindern, dass das Wasser zuvor ausläuft. Das schöne am Caldofrigo ist ja, dass er alles schlagartig zu erhitzen scheint. :)

  • Stimmt auch wieder. Dann muss der Druck eben schnell genug entweichen. Das würde klappen, allerdings würde das gesamte Auslassende innerhalb von Sekunden bis Sekundenbruchteilen weggefressen werden, so dass man extrem ungenau wird.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Was ich mir noch überlegt habe: Ein Artefakt an einem Seil ins Meer hinablassen, bis es so tief ist, dass der oberste Punkt des Zonen-Caldofrigo die Oberfläche berührt, dann auslösen: Explosion, Wasser strömt nach, aber die Zone bleibt noch lange Zeit heiß, also gibt es einen vielleicht viertelstündigen Dampforkan und eine gewaltige Stömung auf dessen Zentrum zu. So könnte man ganze Flotten auslöschen.

  • Im kleinen Maßstab als Seemine effektiv, im Großen verheerend.


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • Es ist eben wie immer. Magie zweckentfremdet (der Caldofrigo war früher für andere Dinge gedacht als die hier genannten) und man erschafft ein massives Ungleichgewicht.
    Aber hiermit landen wir in der ewigen Diskussion, ob Magie zu stark ist, wieso Magier noch nicht Aventurien erobert haben (die Götterdrachen verhindern es - uhu... lame) und wieso man als Spieler und Spielleiter solche Dinge nicht nutzen sollte (Caldofrigo-Zone Vulkanglut gegen Spieler verwenden - Heldenbögen bitte gleich verbrennen, dann wisst ihr, wie es euren Charakteren kurz erging, danke. Neugenerierung!).

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Man muss es ja nicht im großen Maßstab einsetzen. Aber rauszufinden, dass die Regeln es hergeben und dann darüber zu philosopieren macht einfach Spaß.... ^^


    "Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man sie einem Chirurgen oder Mörder gibt, gebraucht sie jeder auf seine Weise." - Wernher v. Braun

    #hexenfanclub

  • @Sensemann Eisenschmelze ist heißer als Vulkanglut (1500 Grad, das Maximum des Caldofrigo), nach WdS 146 richtet es aber nur 5W6 TP(A) pro KR an, sich in einer Zone dieser Temperatur aufzuhalten, nur Ausdauerschaden wohlgemerkt. Man kann es ganz gut schaffen, aus der Zone zu entkommen, ehe man ohnmächtig (und deutlich später tot) ist. Bei Vulkanglut sind es nur 4W6 TP(A) pro KR. Sicher, es tut weh, die halben TP(A) sind echte TP, aber ein Überkiller ist das nicht. (Ich weiß das, weil ich ihn gegen Nahema nutzen wollte ;) ).

  • Vielleicht weniger geeignet für eine explosive Bombe als für eine Brandbombe wäre eventuell Wachs. Man könnte eine große Kerze als ein 'Geschenk' bauen, die ein Seil als Docht hat. Der Docht wäre ein Artefakt mit dem Caldofrigo darin gespeichert, das beim Entzünden auslöst. Die Temperatur des Wachses bringt man auf über 250-300°(genaue Angaben konnte ich nicht finden) und hat damit ein ordentlich brennbares Gas, in dessen Mitte noch die Flamme vom Docht ist.
    Alternativ nimmt man eben doch wieder den Fortifex als Hülle und nutzt den Druck aus der Gasbildung. An der Luft kühlt das Wachs wieder ab und man dürfte eine gute Grundlage für die zuvor erwähnte Staubexplosion haben.