Helden für "Gefängnis-Szenario" erstellen

  • Hallo ihr Lieben,


    Meine bessere Hälfte und ich sind gerade mit der Planung der Helden für ein spezielleres Szenario beschäftigt.
    Wir haben uns gedacht, dass es mal, statt dem klassischen "Die Helden treffen sich auf der Durchreise in einem Dorf", was anderes zu machen.
    Unsere Idee: Die Helden, die in diesem Fall eher normal beginnen sollen (also sowas wie Händler, Fleischerin, Schmied oder Seefahrer), sitzen nach unserem Plan, aus verschiedenen Gründen im gleichen Gefängnis/Kerker und entkommen dann (näheres dazu ist noch nicht geplant).

    Die eigentliche Frage ist nun, wie wir diese Helden erstellen.

    Die klassische Möglichkeit, einfach passende Heldentypen aus MSZ (Norbarde, Streuner, Thorwaler) erstellen und mit einem Berufstalent versehen.

    Zweite Idee wäre, den Typus Bürger zu nehmen und je nach Hintergrund die Talente anzupassen. Die Frage ist jetzt, wie viele Talentpunkte dem Bürger im vergleich zu den Klassischen Helden fehlen, die man noch anbringen könnte. Oder haben die Bürger gar die gleiche Zahl an Punkten, nur mehr darauf verteilt, weder besonders gute, noch besonders schlechte Werte zu haben?


    Mir scheint nach dem ersten Blick wahrscheinlicher, dass sie einfach weniger Punkte haben, aber wie viele?
    Habt ihr schon mal Bürger als Basis für einen Helden genommen, und nach euren Vorstellungen verändert? Bzw. Wie würdet ihr das angehen?

    Möglichkeit 1 (ausgehend von der Bürger-Idee): Ich erstelle einen Schmied, der aus einer Stadt im Lieblichen Feld kommt. Ich ziehe ihm bei den Naturtalenten einiges ab, und gebe es zu passenden Gesellschaftlichen und Handwerklichen Talenten, schiebe etwas herum, versehe ihn mit der Herkunftsmodifikation vom Lieblichen Feld und fertig.

    Möglichkeit 2 (auch ausgehend von der Bürger-Idee): Ich erstelle den Schmied, indem ich ihm (und allen anderen zu erstellenden Helden) 10-30 Talentpunkte gönne, die ich je nach Hintergrund verteile. Versehe ihn ebenfalls mit Beruf und Herkunft und gut ist.

    Möglichkeit 3 (für die Bürger): Man lässt die Helden auf einer "negativen Stufe", beispielsweise -4 beginnen und stattet sie einfach mit den Talenten des Typus Bürger aus, lässt sie alle (Hausnummer) 100 AP eine Stufe erreichen und sie so auf Stufe 1 zu Helden mit vergleichbaren Werten werden.


    Vielen Dank schonmal für Eure Antworten! :lol2:

  • Bei DSA 3 sollte man bedenken, dass die Charaktertypen entweder pauschal eine Rasse sind, oder bereits einen Beruf haben (etwa Streuner und Seefahrer auf der einen Seite, Nivese oder Thorwaler auf der anderen).
    Man kann sich also entweder für eine Rasse entscheiden und mit einem passenden Berufstalent, so vorhanden, versehen und steigern (damit hat man dann z.B. leicht den Schmied unter Dach und Fach), oder hat von vorne herein so etwas wie einen Berufler.
    Bei einem Norbarden kann man noch davon ausgehen, dass er ein wandernder Händler ist und mit besonderen Augenmerk in die Richtung steigern.

    Beim Bürger sehe ich das Problem, dass er nun mal von Haus aus die schlechtesten Werte hat und vielleicht nicht eine ganze Gruppe einen nicht nicht näher spezifizierten Bürger mit jeweiliger Talent- bzw. Berufstalentausrichtung spielen möchte. Bzw. die einen spielen den Seefahrer und vielleicht zwergischen Schmied, die anderen den Bürger mit Beruf x und man sieht schon beim Start die Unterschiede in den Werten.
    Nachgezählt habe ich nie, aber der Bürger erschien mir schon immer deutlich schlechter, weil auch seine Starttalente in den Maximalwerten nicht viel hermachten, so weit ich mich erinnere, und der Bürger nun mal als der Charaktertypus beschrieben wurde, den man nimmt, wenn die Würfelergebnisse für sonst nichts reichten.
    So eine Ausrichtung kann man ja auch anderen Charaktertypen mitgeben, bzw. haben sie zu einem kleinen Teil schon.

    Wenn es bei Tor 1, 2 oder 3 bleiben soll, würde ich zu Tor 1 tendieren, erscheint mir als am leichtesten handhabbar.
    Kann man aber auch mit den eigentlichen Charaktertypen machen, ein bisschen herum verschieben, um so spezifischen Berufsausrichtungen noch zu unterstreichen und ein wenig Unterschiede zwischen z.B. Jäger und Jäger hineinzubringen (abseits/zusätzlich der Modifikation nach Herkunft).

    Tor 2 (im weiteren auch 3) dagegen lässt sich mir die Frage stellen, warum man einen Bürger nimmt und dann noch großzügig Talentpunkte drauf vergibt, wenn man doch auch gleich die "besseren" Charaktertypen nehmen kann und sich nicht erst überlegen muss, wie man sie besser macht.

  • Vielen Dank für deine Meinungen und Ideen, Schattenkatze! :)


    Es ist in erster Linie einfach um die Überlegung gegangen, was am sinnvollsten für das Szenario ist, wir sind also nicht auf die Bürger-Idee fixiert.

    Mein Problem mit den Heldenklassen ist einfach, das es auch darum ging, "normalere" Leute als Helden zu spielen, also nicht gerade den bombigen Krieger (wobei noch die Frage wäre, ob der im gleichen Knast sitzen würde).

    Du hast natürlich Recht, dass es am einfachsten ist, einen passenden Heldentypus zu nehmen und mit Beruf zu versehen und eventuell noch an den Werten herumzuschrauben.

    Man kann sich ja einen etwas typischeren Hintergrund/Lebensweg für die Helden überlegen, und sie so als "einfache" Leute darstellen, die erst durch ihre Erlebnisse kurz vor dem Gefängnis bzw. währenddessen und danach wirkliche "Helden" werden, was ohnehin auch in anderen "Szenarios" öfter mal der Fall ist, mit der Ausnahme, dass in der Zusammensetzung eher kein Magier, oder so vorkommen wird.

    Nochmals Danke :lol2:

  • Ein Krieger oder eine Amazone etwa, oder ein Magier, dürften sich da in der Tat problematisch gestalten (erst recht, wenn der Krieger z.B. dann auch noch Hochadel bei der Herkunft ausgewürfelt hat). Dagegen kann man ja vorgehen, in dem man solche Charaktere im Vorfeld ausschließt, oder sagt, nur mit Ausnahmegenehmigung und Absegnung des Hintergrunds. Geweihte verbieten sich ja auch von selber.
    Ein nicht-adeliger Krieger, der kurz vor Abschluss von der Akademie geworfen wurde und danach den (sozialen) Abstieg machte, würde ja wiederum recht plausibel machbar sein.

  • Hallo Schattenkatze!
    Nachdem es da auch um meine Runde geht, auch von mir ein Dankeschön für die Antworten :laechel:
    Was mein Freund Soulmaster vergessen hat zu erwähnen, ist dass wir dieses Abenteuer/ diesen Einstieg speziell dafür gewählt haben, dass Charaktere mal mit Null Ausrüstung und Null Ressourcen beginnen. Der Reiz darin soll sein, dass man sich jede Waffe, jedes Ausrüstungsstück erst mit seinen Fähigkeiten erarbeiten soll.
    Darüber hinaus soll die Auswahl der Charaktere nicht willkürlich aussehen, also relativ normale Berufe und Verbrecher, die zufällig im selben Gefängnis sitzen (vielleicht sind 2 oder so zusammen reingekommen und einer ist unschuldig oder so). Jedenfalls sollen sie eher "normal" sein, im Gegensatz zu vielen "Thorwalscher Krieger, Boron Geweihter und elfischer Magier" Heldentruppen.
    Daher auch der Gedanke die Bürger als Vorbild zu nehmen und sie ein bisschen an ihren Hintergrund anzugleichen, das man sozusagen einfache Menschen hat die nur durch eine Fügung des Schicksals zu einem späteren Zeitpunkt in ihrem Leben zu Helden werden.

    Grüße!

  • Habe ich schon so verstanden, dass eine Gefängnistruppe mit wenig Ausrüstung beginnt. Aber das steht ja so weit unabhängig von der Charakterwahl.
    Als SL habt ihr da die letzte Befugnis, ich wollte lediglich die Bedenken anmelden, dass nicht jeder einen Bürger mag, und wenn die Bürger wertetechnisch aufgewertet werden sollen, man auch gleich einen anderen (besseren) Charakter nehmen kann, um sich den Aufwand der Anpassungen zu ersparen (oder sie nur deutlich geringer hat).
    Ein Streuner oder ein Seefahrer (alle Charaktertypen, denen man an der Bezeichnung anhören kann, dass es eigentlich Berufe sind (unabhängig davon, dass ein "Streuner" ein komischer Beruf ist^^)) sind ja so gesehen auch "normale" Berufe, ebenso alles, was sich durch die Berufsfertigkeiten abdecken lässt. Im Gefängnis haben sie dennoch nur die Fetzen am Leib, die sich gehalten haben.
    Um eben keinen Nivesen, Elfen und Magier dabei zu haben, kann man einen Großteil ja immer noch verbieten oder einschränken, in meinen Augen bleibt halt deutlich mehr als der Bürger über für etwas Vielfalt in der Charakterwahl. (Und für etwas mehr "Berufsauslegung" kann man ja im Bedarfsfall neben Berufsfertigkeiten einige wenige Talente entsprechend modifizieren.)
    Aber wenn in der Runde alle gerne bereit sind, mal einen modifizierten Bürger zu spielen, warum nicht. Ich würde eben, wie schon erwähnt, Option 1 wählen.

  • Hallo!
    Ja das stimmt wohl schon. Ja dann werden wir es wohl wirklich so machen und einfach ein bisschen an den Talenten die zum Hintergrund gehören herumschrauben.
    Wir haben uns jetzt dazu entschieden den Charakteren auch weniger Punkte für die guten Eigenschaften zu geben (normalerweise verteilen wir 82, bei dieser Gruppe nur 80) und ich hoffe dass das reicht um ein bisschen mehr das Gefühl zu bekommen dass man eben kein Held ist, sondern ein Charakter der einer werden kann.

    Danke für die Anregungen Schattenkatze, und für die schnellen Antworten, du bist super :lol2: